Was bedeutet es, „im Geist zu wandeln“?


 Galater 5,16

Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen


Das Volk Gottes ist berufen, im Siegeszug Christi mit zu wandeln und hier auf Erden mit Jesus zu regieren. Dies kann nur geschehen, indem wir verstehen, was es heißt „im Geist zu wandeln“.

 

Für viele Christen ist „im Geist wandeln“ nur eine religiöse christliche Phrase, ein theologischer Ausdruck. Aber was bedeutet das eigentlich? Wie wandelt man ganz praktisch im Geist?

 

Der Begriff „wandeln“ weist auf eine fortdauernde Bewegung oder einen gewohnheitsmäßigen Lebensstil hin. Das Leben eines Christen wird in der Bibel oft mit einem „wandeln“ für den praktischen Alltag beschrieben. Gott möchte, dass jeder von uns als Söhne Gottes unter der Leitung und Herrschaft des Heiligen Geistes „wandelt“ oder „lebt“:

 

Römer 8,14

Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.

 

Für einen Christen gibt es zwei Wege zu wandeln, entweder „im Fleisch“ oder „im Geist“: „16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. (Röm 8,4; Röm 13,14; Gal 5,25) 17 Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt“ – Galater 5,16-17 (vgl. Röm 5,17; 1Petr 2,11).

 

Wenn man im Geist wandeln will, kann man nicht im Fleisch wandeln. Wenn man im Fleisch wandelt, kann man sich nicht vom Geist leiten lassen. Die beiden sind absolut unvereinbar miteinander. Man muss also eine feste Entscheidung treffen: Fleisch oder Geist? Übrigens: Hieran erkennt man auch, ob man im Geist wandelt oder nicht. Wenn man im Geist wandelt, vollbringt man nicht die Begierde des Fleisches.

 

Cyrus I. Scofield schrieb: „Das Problem des christlichen Lebens beruht auf der Tatsache, dass der Christ, solange er in dieser Welt lebt, sozusagen aus zwei Bäumen besteht – aus dem alten Baum des Fleisches, und dem neuen Baum der göttlichen Natur, die durch die Wiedergeburt eingepfropft wurde. Das Problem besteht nun darin, wie der alte Baum unfruchtbar bleibt und der neue dagegen Früchte bringt. Das Problem wird durch einen Wandel im Geist gelöst.

 

Wir wissen aus dem Wort Gottes, dass jeder, der sein Leben Jesus übergeben hat, „aus Gott geboren“ ist (vgl. Joh 1,13) und „was aus dem Geist geboren ist, Geist ist“ (vgl. Joh 3,6). Geist ist das, was wir als neuer Mensch sind, dem Geist nach, weil wir von neuem geboren sind und vorher geistlich Tod waren (vgl. Eph 2,5; 2Kor 5,17). Folglich, ist unser normales „Dasein“ bzw. unser normales Leben - durch unsere Hingabe an Jesus Christus – „im Geist“. Es ist somit nicht mehr unsere natürliche Haltung „im Fleisch“ zu wandeln. Dazu müssten wir ganz bewusst unserem Herrn Jesus unseren Rücken kehren.

 

Ebenso erfahren wir aus Gottes Wort, dass Gott Geist ist (vgl. Joh 4,24). Mit unseren physischen Augen können wir Gott normalerweise nicht sehen. Er wird durch unseren Glauben an Ihn erfahrbar und sichtbar. Paulus bringt den Gegensatz zwischen Glauben und Sehen in 2. Korinther 5,7 zum Ausdruck, wenn er sagt: „Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ Wenn wir im Schauen wandeln, brauchen wir keinen Glauben.

 

Die Bibel sagt uns in Hebräer 11,1:

Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

 

Derek Prince schrieb in seinem Buch „Leben aus Glauben“:

Zwei Verse später, in Hebräer 11,3, betont der Verfasser noch einmal die Beziehung des Glaubens zum Unsichtbaren: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort gemacht ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ (oder „... nicht aus Sichtbarem geschaffen wurde.“) Der Verfasser weist hier auf den Gegensatz hin zwischen dem Wahrnehmbaren und nicht Wahrnehmbaren, zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren. Unsere Sinne verbinden uns mit der sichtbaren Welt, dem Wahrnehmbaren. Aber der Glaube führt uns hinter den sichtbaren Bereich zu der unsichtbaren Welt – in die allem zugrunde liegende Wirklichkeit, durch die das ganze Universum Gestalt annahm: das Wort Gottes. So verbindet uns der Glaube mit zwei ewigen, unsichtbaren Wirklichkeiten: mit Gott selbst und mit Seinem Wort.“ So macht ein Leben aus Glauben einen unsichtbaren Gott sichtbar.

 

„Im Geist wandeln“ bedeutet demnach konkret „im Glauben zu wandeln“ und demütig zu glauben, was Gott als Wahrheit in seinem Wort erklärt, sowie das zu tun, was Gott sagt, um so mit Ihm in der Auferstehungskraft Jesu Christi zu wandeln. „Im Geist wandeln“ bedeutet der neuen Natur in uns Raum zu geben. „Im Geist wandeln“ ist der Alltagslebensstil aller wahren Christen und bedeutet ebenso, einen Lebensstil zu erlernen, in dem man der neuen Natur Raum gibt. Und das muss unbedingt damit beginnen, dass wir eine ziemlich klare Sicht und Erkenntnis haben, wer wir überhaupt jetzt dem Geist nach sind.

 

In Römer 6,3-4 lesen wir:

Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

 

In Kolosser 2,12 heißt es: „... mit ihm begraben in der Taufe, in ihm auch mitauferweckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.

 

Wir wurden mit Christus auferweckt, um fortan in einem neuen Glaubensleben zu wandeln, „im Geist zu wandeln“ – nicht in unser eigenen Kraft, sondern in der Kraft der Herrlichkeit Gottes, derselben Kraft also, die auch Jesus von den Toten auferweckt hat. In Römer 1,4 offenbart uns Paulus, dass die Kraft, die Jesus aus dem Grab auferstehen ließ, der „Geist der Heiligkeit“ war, d.h. Gottes Heiliger Geist.

 

Glaube ist kein statischer Zustand, sondern ein fortschreitendes Wandeln – die Folge eines fortwährenden persönlichen Verhältnisses zwischen Gott und jedem Gläubigen. Hier hilft uns die Vergegenwärtigung unserer Stellung in Christus (vgl. 2Petr 1,3-4).

 

2. Petrus 1,3-4

3 Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottesfurcht geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch ⟨seine⟩ eigene Herrlichkeit und Tugend, (Eph 1,17; Kol 3,10; 1Tim 3,16; 1Joh 5,13) 4 durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid

 

Jeder Schritt auf diesem Wege ist ein Gehorsamsschritt. Während wir so unseren Weg im rechten Verhältnis zu Gott gehen, ausgelebt in fortlaufenden Glaubens- und Gehorsamsschritten, wird nicht nur unser Denken und Handeln erneuert, unser Glauben entwickelt sich weiter, der Lebensstil verändert sich und man gelangt schließlich zur vollen Reife.

 

Epheser 4,13

bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der ⟨vollen⟩ Reife der Fülle Christi.

 

Epheser 5,15

Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise!


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen