Matthäus 2,2
„Wo ist der neugeborene König der Juden?“
Lukas 2,21
„Und als acht Tage vollendet waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus.“
Johannes 19,19
„Pilatus aber schrieb eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.“
Die Frage, ob Jesus Christus Palästinenser war, wird immer wieder kontrovers diskutiert, vor allem im politischen Kontext des Nahostkonflikts. Die Darstellung Jesu als Palästinenser findet zunehmend Anklang in bestimmten Kreisen, stößt nicht nur bei Historikern auf Widerspruch, sondern auch bei vielen Christen auf scharfen Protest und wird als bewusster Angriff auf die biblische Wahrheit und die jüdische Identität Jesu gewertet. Diese Umdeutung, die sich politisch motivierter Propaganda bedient, ist weit mehr als ein historischer Irrtum – sie wird als gezielte Verfälschung der Heiligen Schrift wahrgenommen und trifft den Kern des christlichen Glaubens. Für gläubige Christen ist diese Darstellung ein Affront gegen die fundamentale Botschaft der Bibel und eine Vereinnahmung Jesu, die seine jüdische Herkunft leugnet und eine politisch-ideologische Agenda bedient. Sie steht sinnbildlich für einen wachsenden anti-jüdischen Zeitgeist, der sowohl die historische Wahrheit als auch die theologische Bedeutung Jesu Christus bewusst verfälscht.
Dieser Blog-Beitrag beleuchtet die historischen, theologischen und politischen Hintergründe dieses Narrativs.
Jesus und seine jüdische Identität
Jesus wurde etwa um das Jahr 4 v. Chr. in Bethlehem geboren, einer Stadt im jüdischen Königreich Judäa. Dieses Königreich war unter römischer Herrschaft, wurde jedoch von einem jüdischen König, Herodes dem Großen, regiert. Die Bibel betont die jüdische Herkunft Jesu an zahlreichen Stellen. So wird berichtet, dass er gemäß dem jüdischen Gesetz am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten wurde (Lk 2,21). Zudem lehrte Jesus in Synagogen und feierte jüdische Feste, was seine jüdische Identität unterstreicht.
Die römischen Herrscher bezeichneten die Region zu Lebzeiten Jesu als „Judäa“. Erst nach dem Bar-Kochba-Aufstand (132–135 n. Chr.) benannte der römische Kaiser Hadrian das Gebiet in „Syria Palaestina“ um. Ziel dieser Umbenennung war es, die jüdische Identität der Region auszulöschen. Der Begriff „Palästina“ existierte zu Jesu Lebzeiten also nicht.
Politische Instrumentalisierung: Jesus als Palästinenser
Die Behauptung, Jesus sei Palästinenser gewesen, ist nicht historisch fundiert, sondern politisch motiviert. Sie wurde erstmals 1985 von Jassir Arafat, Politiker und Führer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), während einer UN-Pressekonferenz geäußert. Er bezeichnete Jesus als den „ersten palästinensischen „Fedayee“ (Milizionär)“.
Dieses Narrativ wurde seitdem von Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) wiederholt. So erklärte Mahmud Abbas (Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde) 2013, Jesus sei „ein palästinensischer Bote“ gewesen. Ziel dieser Aussagen ist es, Jesus seiner jüdischen Identität zu berauben und ihn für die palästinensische Sache zu vereinnahmen.
Historische Tatsachen zu Bethlehem und „Palästina“
Bethlehem, der Geburtsort Jesu, gehörte zur Zeit seiner Geburt zum jüdischen Königreich Judäa. Es war ein Ort mit tiefem jüdischen Bezug, der bis in die vorantike Zeit zurückreicht. Auch Jerusalem, die Stadt, in der Jesus gekreuzigt wurde, war ein zentraler Ort im jüdischen Leben. Die Bibel bezeichnet Jesus selbst als „König der Juden“ (z.B. Joh 19,19).
Der Begriff „Palästinenser“ in seiner heutigen Bedeutung entstand erst im 20. Jahrhundert, nach der israelischen Staatsgründung. Während des britischen Mandats bezeichnete „Palästinenser“ alle Bewohner der Region, unabhängig von Religion oder Ethnie. Heute bezieht sich der Begriff jedoch ausschließlich auf arabischsprachige Muslime und Christen.
Der anti-jüdische Zeitgeist und die Rolle des Vatikans
Die Darstellung Jesu als Palästinenser entspricht einem neuen anti-jüdischen Zeitgeist, der darauf abzielt, den jüdischen Bezug zu Jesus und zum Land Israel zu negieren. Ein Beispiel für diese Tendenz war Papst Franziskus, der vor einer Krippe im Vatikan im Dezember 2024 betete, in der das Jesuskind auf einer Kufiya (einem Palästinensertuch) dargestellt wurde. Diese Darstellung sorgte international für Kritik, da sie das Narrativ von Jesus als Palästinenser unterstützte. Nach öffentlichem Druck wurde die Kufiya entfernt, ebenso wie das Jesuskind – ein Schritt, der jedoch Fragen offenließ.
Fazit: Warum es wichtig ist, Jesu Identität zu wahren
Die Vereinnahmung Jesu als Palästinenser ist ein Anachronismus und dient politischen Zwecken. Historisch und biblisch gesehen war und ist Jesus ein Jude, der in einem jüdischen Kontext lebte und lehrte. Seine jüdische Identität ist zentral für das Verständnis seiner Lehren und seines Wirkens. Die Umdeutung seiner Herkunft negiert nicht nur die historische Wahrheit, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen für die Wahrnehmung von Geschichte und christlichem Glauben.
Wer Jesus als Palästinenser bezeichnet, verwischt historische Tatsachen und nutzt religiöse Symbole für politische Zwecke. Es ist daher wichtig, Jesu jüdische Identität und den historischen Kontext seiner Zeit zu betonen, um Missverständnissen und gezielten Fehlinformationen entgegenzuwirken.
Dieser Beitrag lädt dazu ein, tiefer über die historische und theologische Wahrheit nachzudenken und sich mit der Identität Jesu auseinanderzusetzen. Historische Fakten und biblische Wahrheiten dürfen nicht durch politische Agenden verdreht werden.
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen
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