Adar II ist ein zusätzlicher Monat im jüdischen Kalender während eines Schaltjahres. Er wird auch als Ve-Adar (noch ein Adar), Adar Scheni (2. Adar) oder Adar Beth (Adar B od.
Adar 2) bezeichnet und entspricht im Gregorianischen Kalender dem Februar oder März.
Das jüdische Jahr besteht normalerweise aus zwölf Monaten zu je 29 oder 30 Tagen. Ein Schaltjahr im jüdischen Kalender hat allerdings 13 Monate.
Der jüdische Kalender (354 Tage) ist ein Luni-Solar-Kalender (Mond-Sonnen-Kalender) und kein reiner Sonnenkalender, wie unser heutiger Gregorianischer Kalender (365 Tage), der dem Mond keine
Beachtung schenkt und lediglich nur noch zur Unterteilung des Jahres dient. Der Mond-Sonnen-Kalender ist der einzige Kalender, der seine Wurzeln in der Heiligen Schrift hat. Die Berechnung der
Monate orientiert sich am Mond; die des Jahres am Sonnenumlauf. Ein an den Wechsel der Jahreszeiten gebundenes landwirtschaftliches Leben mit seinen Begehungen und Jahres- und Erntefesten
erfordert einen Ausgleich des nur 354 bzw. 355 Tage umfassenden Mondjahres mit dem Sonnenjahr.
Da der Mondzyklus im Durchschnitt eine Länge von etwa 29,55 Tagen hat, gibt es sowohl Monate mit 29 wie auch mit 30 Tagen. Ein Jahr mit 12 Mondmonaten dauert 354,63 Tage. Die Länge eines
Sonnenjahres hingegen beträgt 365,24 Tage und ist somit also knapp elf Tage länger als ein Mondjahr. Würde man lediglich den Mondzyklus berücksichtigen und den zeitlichen Unterschied zum
Sonnenjahr nicht ausgleichen, so würden sich die Tage pro Jahr um elf Tage nach vorn verschieben und langsam aber sicher innerhalb von 33 Jahren einmal durch den ganzen Kalender hindurch
wandern.
Damit die Monate nicht wie bei reinen Mondkalendern (beispielsweise bei den Muslimen, die Ramadan mal im Sommer und mal im Winter begehen) durch das Sonnenjahr wandern, benötigt der
jüdische Kalender eine Schaltregulierung zum Ausgleich, da die Torah die Juden anweist, Pessach, Schawuot oder Sukkot in bestimmten Jahreszeiten zu feiern.
Um die elftägige Differenz zwischen dem jüdischen (354 Tage) und dem Gregorianischen Kalender (365 Tage) auszugleichen, wird alle zwei oder drei Jahre, zwischen Schebat und Adar, in einem Zyklus von 19 Jahren siebenmal, ein 29-tägiger Schaltmonat, welcher Adar II heißt, im Anschluss an
den Monat Adar eingeschoben. Als Schaltjahre sind das 3., 6., 8., 11., 14., 17. und 19. Jahr bestimmt.
So gibt es Monate mit 29 und Monate mit 30 Tagen. Die fünf Monate Nissan, Siwan, Ab, Tischri, Schebat und im Schaltjahr der erste Adar haben immer 30 Tage. Die fünf
Monate ljjar, Tammuz, Elul, Tebet und
Adar (im Schaltjahr Adar II) haben immer 29 Tage. Die beiden Monate Marcheschwan und Kislew wechseln zwischen 29 und 30 Tagen. Aus diesem Grund kann das normale jüdische Jahr eine Lange von 353, 354 oder 355 Tagen haben, bzw. das Schaltjahr eine
Länge von 383, 384 oder 385 Tagen.
Alle Feier- und Gedenktage, die auf den Monat Adar fallen, werden im Adar II begangen. Im Hebräischen heißt ein Jahr mit 12 Monaten "Schana Peschuta" (allgemeines Jahr), das Schaltjahr mit
13 Monaten "Schana Me'uberet", was "schwangeres Jahr" bedeutet. Es gewinnt all die Tage wieder, die dem Mondkalender verloren gegangen sind.
Der Schaltmonat Adar II ist uns allerdings erst aus der Zeit nach der babylonischen Gefangenschaft bekannt, die Bibel selbst berichtet nichts darüber.
Quellen:
- Daniel Glimm - Der prophetische Esel Issaschar
- Susanne Galley - Das jüdische Jahr - Feste, Gedenk- und Feiertage
- eigene Anmerkungen
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen