Psalm 18,29
„Ja, du machst hell meine Leuchte, der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht“
Johannes 10,22-23
„22 Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter. 23 Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos“
Aus der Chanukka-Liturgie
„Diese Lichter zünden wir an wegen der Wunder, Siege und allmächtigen Taten, die du für unsere Väter durch deine heiligen Priester vollbracht hast...“
Chanukka ist ein acht Tage dauerndes, jährlich gefeiertes fröhliches Fest zum Gedenken an den mutigen Widerstand der Makkabäer über das mächtige hellenistische Königreich der Seleukiden. Es erinnert an die damit verbundene Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem unter Judas Makkabäus 164 v. Chr. im Monat Kislew und dem Ölwunder. Es war ein gewaltiger militärischer und geistlicher Sieg des jüdischen Glaubens über den Hellenismus.
Chanukka steht für das Wunder, dass jüdisches Leben trotz einer militärischen Übermacht und judenfeindlichen Gesellschaft nicht ausgelöscht werden kann.
Jedoch steht an Chanukka nicht hauptsächlich der militärische Kampfgeist der Makkabäer gegen die Fremdherrschaft im Vordergrund, sondern vielmehr der geistliche Sieg über die historische und kulturelle Epoche des antiken Griechenlands, dem Hellenismus. So ist auch in der talmudischen und rabbinischen Literatur Chanukka wegen des Ölwunders, nicht aber der kriegerischen Heldentaten wegen von Bedeutung. Im Mittelpunkt steht das Wunder, das Gottes Stärke beweist, Licht in der Dunkelheit zu schaffen. Daran erinnert Chanukka.
Name
Es gibt hauptsächlich zwei Namen für das Chanukka-Fest:
1. Chanukka (חֲנֻכָּה)
Der erste Name ist „Chanukka“, das hebräische Wort für „Weihung, Einweihung oder Hingabe“. Es wird „Fest der (Ein)weihung“ oder „Einweihungsfest“ genannt, weil es sich auf die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels bezieht, nachdem dieser von den Seleukiden/Griechen entweiht worden war.
2. Chag Ha'orim (חַג הָאוּרִים)
Der zweite gängige Name ist „Chag Ha'orim“ und bedeutet „Fest der Licher“ oder „Lichterfest“. Die Bezeichnung hat ihren Ursprung in den Schriften des Flavius Josephus, eines jüdischen Historikers, und nicht in den Schriften, die in der Zeit zwischen den biblischen Testamenten geschrieben wurden.
Das Lichterfest wird begangen in Erinnerung an ein Wunder, nämlich das Wunder des Öls. Als die Juden den zweiten Tempel wieder einweihten und den dafür vorgesehenen Leuchter anzünden wollten, fanden sie nur noch für einen Tag ausreichendes Öl vor. Es hätte acht Tage gedauert, um neues Öl herzustellen. Sie beschlossen, den Leuchter trotzdem anzuzünden und damit den Vorrat für einen Tag zu verbrauchen. Durch ein Wunder reichte das Öl dann aber doch acht Tage lang. So entstand der Name „Chag Ha'orim“, das „Fest der Lichter“.
Um dieses Wunders zu gedenken, werden heutzutage sowohl in der Synagoge als auch zu Hause Lichter entzündet.
Das Chanukka-Fest geht nicht bis auf die Zeit Moses zurück und wird im Alten Testament nirgendwo erwähnt, denn es entstand erst in der Zeit zwischen Ende des Alten und Anfang des Neuen Testaments. Das Chanukka- sowie das Purimfest sind, im Gegensatz zu den im mosaischen Festzyklus genannten sieben Festen, nicht von Gott selbst verordnet worden. Sie entstanden erst im Laufe der jüdischen Geschichte und enthalten keine Opferhandlungen. Man nennt sie Halbfeste. Dennoch ist Chanukka aus zwei biblischen Gründen ein biblisches Fest:
Erstens wurden die Ereignisse, die das Chanukka-Fest veranlassten, im Buch Daniel prophetisch angekündigt (Dan 8,9-14; 11,21-35).
Zweitens bestätigte Jesus selbst dieses besondere Fest, indem Er nach Jerusalem ging, um es dort zu feiern (Joh 10,22-23).
Chanukka ist eine wundervolle Zeit, die Lichter des Glaubens zu entzünden und sein Licht vor den Menschen leuchten zu lassen.
Matthäus 5,16
„So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“
Wann
November/Dezember/Januar (25. Kislew – 2. Tebet; acht Tage)
2023/5784: Abend, Fr. 07. Dezember – Fr. 15. Dezember
2024/5785: Abend, Mi. 25. Dezember – Do. 02. Januar
2025/5786: Abend, So. 14. Dezember – Mo. 22. Dezember
2026/5787: Abend, Fr. 04. Dezember – Sa. 12. Dezember
2027/5788: Abend, Fr. 24. Dezember – Sa. 01. Januar
Chanukka wird acht Tage lang gefeiert und beginnt, wie alle biblischen Feste, bei Sonnenuntergang.
Wir müssen daran denken, dass der Tag bei den Juden (und auch in der Bibel) mit Sonnenuntergang beginnt. Der Tag dauert also von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang. Die erste Nacht leitet den ersten Tag ein.
In Nachahmung des mosaischen Laubhüttenfests war man der Meinung, dass das Fest acht Tage lang dauern sollte. Als Salomo den ersten Tempel einweihte, wurde dies in Nachahmung des Laubhüttenfests acht Tage lang gefeiert. So folgte man dem Beispiel Salomos und feierte die Wiedereinweihung des Tempels genau so lange.
2. Makkabäer 10,6
„Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim Laubhüttenfest ...“
Chanukka wird als Halbfeiertag (Chol Mo'ed) begangen. Das bedeutet, dass arbeiten am Chanukka-Fest gestattet ist, mit Ausnahme der in diese Zeit fallenden Schabbate. Während die Lichter brennen – sie sollen so groß sein, dass sie das mindestens dreißig Minuten lang tun – pflegt man jedoch nicht zu arbeiten.
Bibelstellen
• 1. Makkabäer 1,10-64; 2. Makkabäer 6,1-5; 10,1-8
Anmerkung: Auch wenn beide Makkabäerbücher nicht zum Kanon der Bibel gehören, sind es dennoch sehr genaue Geschichtsbücher. Das erste Makkabäerbuch berichtet von der Erfüllung der Prophetie aus Daniel 8,10.
▪︎ Toralesungen der Juden an Chanukka
Die Schriftlesungen stammen aus dem Gesetz, den Propheten und den Schriften:
4. Mose 7,1-17.42-47; 1. Mose 41,1–44,17; 2. Mose 40; Jesaja 66,1.23; 1. Samuel 20,18.42; Psalm 90, 91, 67, 133, 33
An Schabbat-Chanukka wird im Gottesdienst der Synagoge als Haftara (Zusatzlesung aus den Propheten) Sacharja 2,10–4,7; falls ein zweiter Schabbat in die Chanukkazeit fällt auch 1. Könige 7,40-50 gelesen.
▪︎ Traditionelle Lesungen
1. Chanukka-Tag (4Mo 7,1-17)
(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)
2. Chanukka-Tag (4Mo 7,18-29)
(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)
3. Chanukka-Tag (4Mo 7,24-35)
(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)
4. Chanukka-Tag (4Mo 7,30-41)
(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)
5. Chanukka-Tag (4Mo 7,36-47)
(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)
6. Chanukka-Tag (4Mo 28,1-15; 7,42-47)
7. Chanukka-Tag (4Mo 7,48-59)
(an Rosch Chodesch: 4Mo 28,1-15; 7,48-53)
(am Schabbat: 4Mo 7,48-53; Sach 2,14–4,7)
8. Chanukka-Tag (4Mo 7,54–8,4)
(am Schabbat zusätzlich 1Kön 7,40-50)
Schabbat Rosch Chodesch Chanukka (4Mo 28,9-15; 7,42-47; Sach 2,14–4,7)
▪︎ Messianische Lesungen
Chanukka 1; 25. Kislew (4. Mose 7,1-17; nur am Schabbat: Sacharja 2,10–4,7; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 2; 26. Kislew (4. Mose 7,18-29; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 3; 27. Kislew (4. Mose 7,24-35; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 4; 28. Kislew (4. Mose 7,30-41; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 5; 29. Kislew (4. Mose 7,36-47; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 6; 30. Kislew (4. Mose 28,1-17; 7,54-59)
Chanukka 7; 1. Tebet (4. Mose 7,48-59; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Chanukka 8; 2. Tebet (4. Mose 7,54–8,4; nur wenn es einen zweiten Schabbat an Chanukka gibt 1. Könige 7,40-50; Johannes 9,1-7; 10,22-39)
Hintergrund
Das Alte Testament befasst sich nicht mit Chanukka, weil es erst entstand, nachdem das Alte Testament abgeschlossen war.
▪︎ Der prophetische Hintergrund
Jedoch wird Chanukka prophetisch im Alten Testament insofern erwähnt, als Daniel das Ereignis vorhersagt, aus dem das Fest hervorgeht. Er prophezeit es an zwei Stellen:
1. Daniel 8,9-14
Die erste Stelle beschreibt die Ereignisse um das kleine Horn. Dieses ist nicht dasselbe kleine Horn wie in Daniel 7, welches den Antichristen darstellt, sondern es ist vielmehr eine Vorschattung des Seleukidenherrschers Antiochus Epiphanes.
2. Daniel 11,21-35
Die zweite Stelle berichtet vom Aufstieg zur Macht des Antiochus Epiphanes, von seinen Feldzügen gegen Ägypten sowie von der Verfolgung der Juden und ihrer Reaktion, dem Makkabäer-Aufstand.
▪︎ Der politische Hintergrund
Nach dem Ende des babylonischen Exils (585–539 v. Chr.) lebten die Juden etwa zweihundert Jahre unter persischer Herrschaft. Im Unterschied zu den Babyloniern pflegten die Perser einen liberalen Umgang mit den Juden.
Nachdem Feldherr Alexander der Große 333 v. Chr. die Perser besiegt hatte, eroberte er den ganzen vorderen Orient. Somit kam auch Israel unter seine Herrschaft und wurde zu einem Teil seines griechischen Imperiums gemacht. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus, in dem sich die griechische Kultur über weite Teile der damals bekannten Welt ausbreitete. Nach seinem Tod zerfiel das Alexanderreich in Teilstaaten und wurde in vier getrennte Königreiche aufgeteilt, woraus sich die hellenistische Staatenwelt bildete; ein ägyptisches Reich unter den Ptolemäern; ein syrisch-mesopotamisches Reich unter den Seleukiden; ein griechisch-kleinasiatisches Reich und das europäische Griechenland.
Zwei davon beeinflussten die Geschichte Israels; Syrien und Ägypten. Israel kam zuerst unter den Herrschaftsbereich der Ptolemäer (Ägypten) und dann unter die Herrschaft der Seleukiden (Syrien). Das Seleukidenreich gehörte zu den sogenannten hellenistischen Diadochenstaaten. Das Seleukidenreich war eins der wichtigsten Zentren der hellenistischen Kultur. Hier waren griechische Bräuche und Sprache privilegiert.
Diese neue, hellenistische Welt bescherte den Juden zwei große Probleme:
Das erste Problem war, dass Israel zum politischen Spielball und Zankapfel zwischen den beiden rivalisierenden hellenistischen Staaten der ägyptischen Ptolemäer sowie den syrischen Seleukiden wurde. Anfangs fiel Israel unter den Herrschaftsbereich der Ptolemäer, welche die kulturelle Unabhängigkeit der Juden weitestgehend respektierten, später dann 198 v. Chr. unter die Herrschaft der Seleukiden. Hier liegt der eigentliche Ursprung des Chanukka-Festes.
Das zweite Problem war die Durchsetzung des Hellenismus. Die Seleukiden suchten die hellenistische Kultur mit aller Macht unter den von ihnen unterworfenen Völkern durchzusetzen. Ihr fielen zahlreiche Juden zum Opfer. Im jüdischen Volk waren es die Hellenisten, die eine Durchsetzung der griechischen Kultur förderten. Seitdem hatten viele Juden damit begonnen, die griechische Kultur und einen griechischen Lebensstil anzunehmen.
Eine Schlüsselfigur im politischen Hintergrund war einer der syrischen Könige, namens Antiochus Epiphanes, der von 175 bis 164 v. Chr. im Seleukidenreich herrschte. Sein eigentlicher Name war Antiochus IV, aber er fügte den Namen „Epiphanes“ hinzu, was „der erschienene oder offenbare Gott” bedeutet, denn er glaubte, selbst ein Gott zu sein.
Antiochus unternahm gegen Ägypten zwei größere Feldzüge. Im ersten Feldzug gewann er große Siegesbeute, konnte aber Ägypten nicht erobern. Im zweiten Feldzug gelang ihm dies beinahe, doch dann kamen die Römer und zwangen ihn zum Rückzug. Aus irgendeinem Grund wollte er an den Juden Rache nehmen. Das führte zu den Ereignissen, die den Makkabäer-Aufstand verursachten und damit zu dem Fest Chanukka beitrugen.
▪︎ Der Aufstand der Makkabäer
Den Makkabäer-Aufstand kann man in vier Teile gliedern:
1. Die Ursachen
2. Aufstand und Sieg
3. Die Wiederherstellung des Tempeldienstes
4. Das Chanukka-Fest
1. Teil des Makkabäer-Aufstandes: Die Ursachen
Die entfernteren Ursachen des Makkabäer-Aufstandes liegen bereits in der Eroberung Israels durch Alexander des Großen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. Damals kam es in Israel zu den ersten engen Kontakten mit dem Hellenismus, der orientalischen Form griechischer Kultur, die bald nach im östlichen Mittelmeerraum und im Mittleren Osten eine beherrschende Stellung gewann. Bis dahin hatten es nur gelegentliche Beziehungen zu griechischen Händlern und Kaufleuten gegeben.
Im 1. Makkabäerbrief 1,10-64 wird von fünf Ursachen des Makkabäer-Aufstandes berichtet:
1. Nachdem der zweite Feldzug gegen Ägypten auch fehlgeschlagen war, rächte sich Antiochus an den Juden.
2. Seine Rache ging soweit, dass er auf seinem Rückzug nach Syrien massenhaft Juden erschlagen ließ.
3. Antiochus erließ 167 v. Chr. ein Dekret, in dem verschiedene Dinge verboten wurden, wie das Praktizieren des Judentums, das Einhalten der Speisevorschriften, die Beschneidung und das Lesen des Gesetzes. So ordnete er das Verbrennen aller jüdischen Schriften an. Die jüdischen Feste durften nicht mehr gefeiert, der Schabbat nicht mehr gehalten werden.
4. Antiochus führte eine Politik der Verfolgung für jene ein, die seinem Erlass nicht gehorchten. Er wollte erreichen, dass die Juden völlig assimiliert und der griechischen Kultur angeglichen werden. Durch Folter zwang er das jüdische Volk zu konvertieren und tötete viele von ihnen.
5. Ein fünfter Grund für den Makkabäer-Aufstand war der „Gräuel der Verwüstung“ (vgl. Dan 9,27; 11,31; 12,11), was den Höhepunkt der Unterdrückung darstellte. Im Tempelbezirk wurde eine Jupiter-Zeus-Statue errichtet (Jupiter ist die lateinische Form des griechischen Namens Zeus), und auf dem Altar wurde ein Schwein geopfert. Dies geschah am 25. Kislew 167 v. Chr. und wurde zum Anlass des Aufstandes der Juden gegen die verhasste Fremdherrschaft.
2. Teil des Makkabäer-Aufstandes: Aufstand und Sieg
Im zweiten Teil des Makkabäer-Aufstandes kann man fünf Punkte betrachten:
1. Der Aufstand begann in Modin, einer kleinen Stadt nordwestlich von Jerusalem. Dort lebte ein älterer Priester mit Namen Mattathias, der fünf Söhne hatte: Judas, Eleasar, Johannes, Jonathan und Simon. Eines Tages kamen syrische Soldaten nach Modin und wollten einen Juden dazu zwingen, ein Schwein zu opfern. Ein jüdischer Hellenist war bereit, das zu tun. Als er damit anfing, tötete Mattathias den abtrünnigen Juden, und seine fünf Söhne töteten die Syrer. Dieser Vorfall entfachte den Aufstand der Makkabäer.
2. Mattathias und seine fünf Söhne stammten aus dem Hause Hasmon. Deshalb werden sie auch die Hasmonäer genannt.
3. Der Name „Makkabäer” ist ein hebräisches Wort und bedeutet „Hammer”. Er bezog sich auf Judas Makkabäus, den Anführer der fünf Brüder. Er „hämmerte“ so lange auf die Syrer ein, bis er sie schließlich besiegt hatte.
Der Kampfgeist der Makkabäer gilt vielen als Vorbild, sodass bis heute auch viele jüdische Sportvereine „Makkabi“ im Namen enthalten.
„Makkabäer“ ist das Akrostichon (Anm.: Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen eines Gedichts, die ein Wort oder einen Satz ergeben) aus dem Satz: „Wer ist wie Du unter den Göttern, o HERR“ (2Mo 15,11). Dies war ihr Schlachtruf.
4. Antiochus Epiphanes schickte den Makkabäern ein Vielfaches an Armeen entgegen, welche unter der Führung von Judas Makkabäus wie durch ein Wunder im Jahre 165 v. Chr. geschlagen und das jüdische Land somit von den Feinden befreit wurde.
5. Schließlich übernahmen die Juden anstelle der Syrer in Israel die Macht, wodurch dem jüdischen Volk fast ein Jahrhundert lang eine weitgehende Unabhängigkeit von Fremdherrschaft ermöglicht wurde. Nachdem die Makkabäer ihre Unabhängigkeit wiedererlangt hatten, war es Judas' Anliegen, als erstes den Tempel instand zu setzen.
3. Teil des Makkabäer-Aufstandes: Die Wiederherstellung des Tempeldienstes
Im 2. Makkabäerbrief 10,1-8 wird von der Wiedereinweihung des Tempels berichtet. Als die Makkabäer im Kislew 164 v. Chr. Jerusalem einnahmen und den Tempel wieder übernahmen, wurde er als erstes gereinigt. Der alte Altar, der durch Schweineopfer entheiligt war, wurde abgerissen und ein neuer gebaut. Auch die heiligen Geräte für den Tempelgottesdienst wurden erneuert: der Leuchter, der Räucheraltar, der Schaubrottisch und der Vorhang.
4. Teil des Makkabäer-Aufstandes: Das Chanukka-Fest
Als der Tempel instandgesetzt und gereinigt war, riefen die Juden ein großes Fest aus, um ihn dem Herrn neu zu weihen. Das Volk Israel versammelte sich in Jerusalem, um zu feiern. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Chanukka-Fest eingeführt.
1. Makkabäer 4,59
„Und Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel beschlossen, dass man jährlich vom fünfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew an acht Tage lang das Fest der Weihe des Altars mit Freude und Fröhlichkeit halten solle“
Die Wiedereinweihung fand am gleichen Datum statt wie die Entweihung. Der Tempel wurde am 25. Tag des Monats Kislew im Jahr 167 v. Chr. entweiht, und die Wiedereinweihung fand am gleichen Tag im Jahr 164 v. Chr. statt.
Man meinte, es sollte acht Tage lang dauern. Das war eine Nachahmung des Laubhüttenfestes. Als Salomo den ersten Tempel einweihte, wurde dies in Nachahmung des Laubhüttenfestes acht Tage lang gefeiert. So folgte man dem Beispiel Salomos und feierte die Wiedereinweihung des Tempels genauso lange.
Damals verunreinigten die Feinde alle Öle, als sie in den Tempel eindrangen. Als es Zeit war, den Leuchter im Tempel bei der Einweihung neu zu entzünden, fand sich nur ein einziges mit dem Siegel des Hochpriesters versehenes Krüglein mit Öl. Man erwartete, dass sein Inhalt nur für das Licht eines Tages ausreichen würde. Dann geschah ein Wunder: Die Lichtschalen des Leuchters im Tempel brannten mit dem Öl des kleinen Kruges während der ganzen acht Tage des Festes, bis neues Öl nach den Vorschriften hergestellt war, so berichtet der Talmud (Schabbat 21b). Es war ein Vermehrungswunder wie zur Zeit Elisas, als sich das Öl der Witwe vermehrte (2Kö 4,1-7).
Die Heiligkeit des Festes leitet sich aus dem geistlichen Aspekt des Sieges und dem Wunder des Öls ab.
▪︎ Der Chanukkaleuchter: Die Chanukkia
Gemäß den acht Tagen besteht der Chanukkaleuchter aus acht Armen. Jeden Tag wird ein weiteres Licht angezündet. Als neuntes Licht in der Mitte brennt das Diener-Licht (hebr. Schamasch), die dafür bestimmt ist, die anderen Lichter anzuzünden. Der Chanukkaleuchter nimmt immer einen erhöhten Platz im Haus ein. Ein brennender siebenarmiger Leuchter (Menora), wie er in Gottesdiensten der Synagoge verwendet wird, wird von orthodoxen Juden abgelehnt. Erst in den Tagen des messianischen Heils, wenn der dritte Tempel errichtet und eingeweiht ist, wird die siebenarmige Menora an dem für sie bestimmten Platz im Tempel auf Zion wieder leuchten.
▪︎ Die Messiashoffnung
Die Siege der Makkabäer wurden zum Symbol für den Selbstbehauptungswillen des jüdischen Volkes, das inmitten einer Welt von Feinden immer wieder um sein Überleben kämpfen muss. Viele Juden hatten in Judas Makkabäus den von Israel erhofften Messias gesehen, der Israel in die Zeit der Erfüllung führen würde. Diese Hoffnung wurde enttäuscht. Bereits einige Generationen später war es mit der von den Makkabäern erkämpften Freiheit für die Juden vorbei. Im Jahre 63 v. Chr. kamen die Römer und 243 Jahre nach dem ersten Chanukka-Fest wurde das Licht der Menora im Tempel wieder ausgelöscht, als Jerusalem und auch der Tempel im Jahre 70 n. Chr. zerstört wurden.
Biblische Traditionen zu Chanukka
Tatsächlich ist es so, dass Chanukka in der Bibel nur ein einziges Mal direkt erwähnt wird, und zwar im Neuen Testament in Johannes 10,22. Hier wird berichtet, dass Jesus zum Tempel in Jerusalem ging, um das Fest der Tempelweihe zu feiern.
Johannes 10 spielt sich in der Vorhalle des zweiten Tempels ab, wo Jesus das Chanukka-Fest begeht. Seine Lehre zog die Juden an, so dass sie sich um ihn versammelten und ihn mit großer Erwartung fragten: „Wie lange hältst du unsere Seele im Zweifel? Bist du der Christus, so sage es uns frei heraus!“ (Joh 10,24). Interessanterweise heißt es wörtlich in der griechischen Übersetzung: „Wie lange wirst du unsere Seele aufheben?“ Die Juden der damaligen Zeit erhoben ihre Seelen in hoffnungsvoller, gespannter Erwartung der Erfüllung der messianischen Prophetien. Heute erheben gläubige Menschen auf der ganzen Welt ihr Herz und ihre Seele zu Jesus Christus während wir sehnsüchtig auf den Tag warten, an dem Juden auf der ganzen Welt Jesus von Herzen als ihren Messias annehmen.
Wir können auch darüber staunen das Jesus, dessen Geburt wir vielleicht zu Weihnachten feiern, tatsächlich selbst das Chanukka-Fest, das Fest der Tempelweihe, feierte. Das ist wahrhaft bemerkenswert, bedeutet es doch, dass Jesus die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels feierte, die im Wesentlichen eine jüdische Basisbewegung zur Bewahrung Jerusalems und des jüdischen Volkes vor Assimilation in die heidnische hellenistische Kultur der damaligen Zeit darstellte. Hätten die Makkabäer nicht den jüdischen Tempel zurückerobert und wiedereingeweiht, dann hätte Jesus weder zu einem jüdischen Tempel, noch zu einem jüdischen Volk kommen können.
Wenn wir Chanukka feiern, so feiern wir also im Kern auch die Göttlichkeit Jesu. Während eines Festes an dem das Wunder des Lichts gefeiert wird, feiern wir die Tatsache, dass Jesus gekommen ist und dass Er der Welt und unseren Seelen Licht bringt.️
Jüdische Traditionen zu Chanukka
Jüdische Gelehrte entwickelten 24 Gebote‚ wie man Chanukka richtig begehen soll:
1. Der richtige Beweggrund für Chanukka ist die Verkündigung des Wunders, dass das Öl acht Tage lang gereicht hat.
2. Während der acht Tage darf ein Segen nur in Gegenwart eines Schriftgelehrten, eines Tora- oder Gesetzesschülers ausgesprochen werden.
3. Fasten ist während dieser Zeit nicht erlaubt, denn man ist verpflichtet, an den acht Tagen zu feiern.
4. Das Licht muss gleich nach Sonnenuntergang und beim Erscheinen der ersten Sterne angezündet werden. Wenn das zu dieser Zeit gerade nicht möglich ist, dann kann das Lichteranzünden bis zu einer Stunde vorher erfolgen; kommt man aber erst später heim, so hat man dann immer noch die Möglichkeit die Lichter anzuzünden.
5. Der Leuchter muss außen an der linken Seite des Hauseingangs aufgestellt werden, um allen Vorübergehenden das Wunder bekannt zu machen. Er sollte 30 bis 90 cm hochstehen, so dass ihn jeder gut sehen kann, der vorbeigeht. Er sollte aber nicht zu hochstehen, denn dann werden ihn die Leute nicht beachten, und sein Zweck wäre nicht erfüllt.
6. Wenn jemand in einem höhergelegenen Stockwerk wohnt, dann sollte der Leuchter in ein Fenster gestellt werden, das der Straße am nächsten liegt.
7. Wenn es für einen Juden gefährlich ist, den Leuchter draußen aufzustellen, weil er vielleicht in einer Gegend wohnt, wo Juden von Nichtjuden gehasst werden, dann darf er den Leuchter im Innern des Hauseingangs auf einen Tisch stellen. Obwohl das keine Verkündigung des Wunders ist, erfüllt es doch einen anderen Zweck, nämlich dem Juden Hoffnung zu geben. Licht wird zur Erleuchtung angezündet, und das Licht des Messias muss im Herzen brennen und leuchten, selbst wenn andere es nicht sehen können.
8. Wenn sich jemand entscheiden muss, ob er Öl zum Anzünden des Leuchters oder Wein für den Schabbat kaufen soll, dann muss er sich für das Öl entscheiden. Wenn ein Mann all seine Habseligkeiten verkaufen muss, um die Lichter kaufen zu können, dann muss er das tun. Das zeigt, wie bedeutsam dieses Fest im rabbinischen Gebot wurde.
9. Der Leuchter muss ordentlich aufgestellt werden, bevor er angezündet wird. Er muss dann genau an der Stelle bleiben, wo er angezündet wurde, und darf danach nicht mehr transportiert werden.
10. Das Licht soll erst angezündet werden, wenn alle Angehörigen anwesend sind.
11. Das Anzünden der Lichter an Chanukka ist den Männern vorbehalten.
12. Auch Frauen können die Lichter anzünden, denn die Frauen sind in das Wunder mit einbezogen. Nach jüdischer Überlieferung schrieb das griechische Gesetz vor, dass sich jede jüdische Braut am Tag ihrer Hochzeit zuerst einem griechischen Fürsten zum Geschlechtsverkehr hingehen musste. Deshalb waren die Frauen, die nun von diesem Missbrauch befreit waren, in das Wunder mit eingeschlossen.
13. Wenn ein Ehemann auf Reisen ist, muss er die Lichter dort anzünden, wo er sich befindet. Die Ehefrau muss die Lichter da anzünden, wo sie gerade ist. Wenn sich jemand im Hause eines anderen aufhält, sollte er dem Gastgeber eine Münze geben, um einen Teil der Lichter zu erwerben. Auf diese Weise kann auch er an der Feier teilhaben.
14. Solange die Lichter brennen, soll die Frau nicht arbeiten.
15. Es kann jede Art von Öl verwendet werden, aber Olivenöl ist vorzuziehen. Die Elektrizität der heutigen Zeit erfüllt das Gebot nicht. Darum können elektrische Lichter für diesen Zweck nicht verwendet werden.
16. Im Blick auf die Brenndauer soll so viel Öl oder eine Kerze von der Länge vorhanden sein, dass das Licht mindestens eine halbe Stunde lang brennt.
17. Über die Art des Lichteranzündens waren die Rabbiner uneins. Der Talmud berichtet von einer Diskussion zwischen der Schule Schammais und der Schule Hillels: Erstere war der Ansicht, man solle am ersten Abend von Chanukka alle acht Lichter der Chanukkia entzünden und dann von Tag zu Tag je eines weniger, entsprechend der sich täglich reduzierenden Zahl von Opfertieren an Sukkot (4Mo 29,12-39). Letztere vertrat hingegen die Meinung, man solle am ersten Abend nur ein Licht entzünden und an den folgenden Abenden je eines mehr, entsprechend der Zunahme an Heiligkeit durch die Befolgung der Tradition. Schließlich setzte sich die zweite Schule durch.
18. Chanukka-Lichter müssen keinen praktischen Nutzen haben. Das Licht soll nicht zum Lesen oder Arbeiten dienen und man soll daraus keinen Nutzen ziehen. Es hat den Zweck, das Gebot zu erfüllen, nämlich das Ölwunder bekannt zu machen.
19. Die acht Chanukkalichter sollen in einer Reihe stehen mit dem Dienerlicht (hebr. Schamasch) darüber. Die Leuchter haben aus diesem Grund Platz für neun Lichter, aber das neunte Licht hat einen besonderen Platz abseits der anderen. Es dient nur dazu, alle anderen Lichter anzuzünden.
20. Die Lichter sollen so angezündet werden, dass man rechts anfängt und das täglich neu hinzukommende Licht immer das nächste links ist. Dabei wird aber dieses neue Licht immer zuerst angezündet, und die Reihenfolge des Anzündens geht dann von links nach rechts. Der Grund für diese Reihenfolge ist, dass man dem neuen Licht den „Vortritt“ lässt und so dem im Tempel von Jerusalem von Tag zu Tag größer werdenden Chanukkawunder Ausdruck verleiht.
21. Am Freitagabend muss man sicherstellen, dass die Chanukkalichter vor der Schabbatkerze angezündet wird.
22. Am Samstagsabend muss die Chanukkalichter nach dem Ende der Schabbatfeier angezündet werden.
23. Ist jemand zu krank, um zum Anzünden der Lichter ans Fenster zu gehen, dann sollte er es neben seinem Bett tun, denn das Lichteranzünden ist wichtig.
24. Bei der Chanukkafeier in der Synagoge muss das Chanukkalicht zwischen dem Nachmittags- und dem Abendgottesdienst angezündet werden.
Der besondere Leuchter für diesen Anlass heißt Chanukkia. Er hat acht in einer Reihe stehende Lampen oder Kerzen und eine neunte darüber oder an der Seite, das Dienerlicht.
▪︎ Die Zeremonie des Anzündens der Lichter
Am Abend, wenn es dunkel geworden ist und die ersten Sterne am Himmel zu erkennen sind, werden die Lichter in einer kleinen Zeremonie mit dem Diener-Licht angezündet, wobei bestimmte Segenssprüche aufgesagt werden. Der frühste Zeitpunkt, die Lichter zu entzünden ist 10 bis 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Am Schabbat werden die Channukalichter vor der Zündezeit der Schabbatkerzen gezündet.
Auf die Frage, wohin genau man den Chanukka-Leuchter stellt, gibt es zwei Antworten: Entweder ins Fenster oder direkt gegenüber der Mesusa der Eingangstür, so wie es zu damaligen Zeiten Brauch war.
Ein Gebot zu Chanukka nennt sich „Pirsum Hanes“ – die öffentliche Verkündigung des Wunders durch das Aufstellen der Chanukkia im Fenster des eigenen Hauses und nicht im Haus. Die Absicht des Gebotes ist es, das Wunder von Chanukka zu teilen. Dabei hat man die Möglichkeit, sein Licht mit der Außenwelt zu teilen.
Man stellt die Lichter von rechts nach links in den Leuchter, sodass am ersten Abend nur das Licht ganz rechts brennt, am zweiten Abend die beiden rechten Lichter und so weiter.
Angezündet werden die Lichter mit dem Diener-Licht von links nach rechts, also das jeweils neue Licht zuerst. So zieht es sich hindurch, bis am achten Tag schließlich alle Lichter brennen.
Anders als bei anderen Festen ist der Vater für das Lichtzünden verantwortlich. Wenn die Kinder in der Lage sind, die Segenssprüche auswendig aufzusagen, dürfen auch sie die Lichter zünden.
Folgende Segenssprüche werden dabei vor dem Anzünden des ersten Lichtes aufgesagt:
1. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, ascher kidschanu b’mizwotaw w’ziwanu l’hadlik ner schel Channuka“
„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns geboten hast, das Channukalicht zu entzünden“
2. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, sch’assa nissim laawotenu bajamim hahem, basman hase“
„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du Wunder erwiesen hast unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser Zeit“
Am ersten Chanukka-Abend wird zusätzlich noch ein dritter Segensspruch aufgesagt, der als „Schehechejanu“ (der uns das Leben gegeben hat) bekannt ist:
3. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, schehechejanu w’kij’manu w’higian ulasman hase“
„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns Leben und Bestehen gegeben hast und uns in diese Zeit gelangen lässt“
An den weiteren Tagen werden vor dem Lichter-Anzünden nur die ersten zwei Segenssprüche gesprochen.
Während des Anzündens spricht man:
„Hanerot halalu anachnu madlikim al hanissim w’al hat’schuot w’alhanif’laot, scheassita laawotenu al j’dej kohanecha hak’doschim. W’chol sch’monat j’mej Channuka hanerot halalu kodesch hem, w’ejn lanu r’schut l’hischtamesch bahem, ela lir’otam bilwad, k’dej l’hodot l’schimcha al nissecha w’al ni eotecha w’al j’schuatecha“
„Diese Lichter zünden wir an wegen der Wunder, Siege und allmächtigen Taten, die du für unsere Väter durch deine heiligen Priester vollbracht hast. Alle acht Channukatage sind diese Lichter geweiht, und es ist uns nicht erlaubt, sie zu benutzen. Wir dürfen sie nur ansehen, um deinem Namen zu danken für deine Wunder, deine Hilfe und deine allmächtigen Taten“
Den Segenssprüchen folgt dann ein besonderes Lied, „Ma'os Tzur“, auf Deutsch „Du mein Schild, Hort meiner Macht“, dass jeden Abend nach dem Anzünden der Lichter gesungen oder zu anderen Zeiten während der Feiertage gesungen wird.
Die Anfangsworte sind eine Paraphrase aus Jesaja 17,10.
Dieses Lied hat sechs Strophen und wird jeden Chanukka-Abend gesungen. Es wurde im 13. Jahrhundert von einem Juden namens Mordechai gedichtet. Die erste Strophe ist Ausdruck messianischer Hoffnung auf die Wiedereinführung der alten Tempelgottesdienste Die zweite Strophe ist ein Lobpreis für die Befreiung aus Ägypten, die dritte preist Gott für die Rückführung aus Babylon, die vierte für die Errettung aus den Händen Hamans. Die fünfte Strophe ist eine Zusammenfassung der Wunder von Chanukka. Die sechste ist ein Hinweis auf den deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa und wird heute selten gesungen. Sie war aber ein bedeutender Teil des Originals und bezog sich auf die Befreiung der Juden von diesem gottlosen (nichtjüdischen) Kaiser.
1. Strophe
„Ma'oz Tzur Yeshu'ati, lekha na'eh leshabe'ah.
Tikon beit tefilati, vesham toda nezabe'ah.
Le'et takhin matbe'ah mitzar hamnabe'ah.
Az egmor beshir mizmor hanukat hamizbe'ah“
„Du, mein Schild, Hort meiner Macht, schön ist's, Dir den Dank zu singen. Bau mein Heiligtum in Pracht, dass den Dank wir dort Dir bringen. Wenn den Feind, der trotzig bellt, einst Dein Arm zerschmetternd fällt, dann wird hell im Jubelklang freudig lauter Lobgesang für die Tempelweih’ Dir klingen“
Das ist ein Flehen für das messianische Zeitalter und für den Wiederaufbau des Tempels. Es sind Zitate aus der Bibel: Psalm 31,4; Jesaja 56,7; 3. Mose 7,11; Jesaja 14,21; 56,10; Psalm 30,2, 2. Chronik 7,9.
2. Strophe
„Ra'ot save'ah nafshi, beyagon kohi kala.
Hayyai mereru vekoshi, beshi'abud malkhut egla. Uvyado hagdola hotzi et hasgula.
Heil par'o vekhol zar'o yaredu ke'even bimtzula“
„Leidesfülle einst mich tränkte, Kummer hat die Kraft gebrochen; schwere Fron mein Leben kränkte in des trotz’gen Wüt’richs Jochen. Aber Deine Hand voll Ruhm löst Dein teures Eigentum, Pharao und seine Brut wie ein Stein sank in die Flut: weg spült sie das eitle Pochen”
Die zweite Strophe handelt von der Knechtschaft in Ägypten. Die hier zitierten Bibelstellen sind: Psalm 88,4; 2. Mose 1,14; Jeremia 46,20; 2. Mose 9,31; 19,5; 14,6; 15,4-5.
3. Strophe
„Dvir kodsho hevi'ani, vegam sham lo shakateti. Uva noges vehiglani, ki zarim avadti. Vyein ra'al masakhti, kim'at she'avarti.
Ketz Bavel Zerubavel, leketz shiv'im nosha'ati“
„In den Tempel Er mich führt; doch auch dort nicht fand ich Rast. Weil ich Götzenwahn erkürt, mich des Drängers Rechte fasst; gift'gen Trank hab’ ich gesogen, da ins Elend ich gezogen. Erst nach siebzig Jahren Haft löst mich Serubabels Kraft, wendet von mir Babels Last”
Die dritte Strophe betrifft besonders die babylonische Gefangenschaft. Die dazugehörigen Bibelstellen: 1. Könige 6,5; Jesaja 14,4; Psalm 60,7; Hohelied 3,4; 1. Chronik 3,19; Jeremia 25,12.
4. Strophe
„Kerot komat berosh bikesh, Agagi ben Hamdatah. Veniheyata lo lefah ulemokesh, vega'avato nishbata. Rosh yemini niseta, ve'oyev shmo mahita. Rov banav vekinyanav al ha'etz talita“
„Dem, der hoch wie Tannen ragt, will Agag ans Leben dringen. Doch sein böser Sinn versagt, und sich selber flocht er Schlingen. Und gebeugt wird trotz’ger Sinn, hoch erhebt sich Benjamin, und Du löschest aus den Feind; er mit seinem Stamm vereint all’ am Pfahle büßend hingen“
Die vierte Strophe betrifft das Purim-Fest und handelt von Haman. Das sind Zitate aus: Jesaja 55,3; Esther 3,1; 6,1–7,10, 7,6-7; 2,5, 2. Mose 17,14-16; Esther 5,11; 9,7-10.
5. Strophe
„Yevanim nikbetzu alai, azai bimei Hashmanim. Ufartzu homot migdalai, vetim'u kol hashemanim. Uminotar kankanim na'asa nes lashoshanim. Bnei vina yemei shmona kav'u shir urenanim“
„Jawan [Griechenland] droht mit seinen Heeren in der Hasmonäer Zeit; Meine Türme sie verheeren, laut’res Öl ward da entweiht. An des Öles Rest ein Zeichen da geschah den Rosengleichen, und es haben kund’ge Weise dann zum Dank mit Liederpreise acht der Tage drob geweiht“
Die fünfte Strophe ist die, die eigentlich von Chanukka spricht und die ursprünglich die letzte des Liedes war. Das sind Zitate aus: 2. Mose 10,2; Psalm 68,33; Hohelied 2,2.
Diese deutsche Übersetzung der Liedstrophen 1-5 stammt von Dr. Michael Sachs, 1808-1864.
6. Strophe
„Hasof zroa kodshekha, vekarev ketz hayeshu'a. Nkom nikmat dam avadeikha me'uma haresha'a. Ki arkha hasha'a, ve'ein ketz limei hara'a. Dkheh admon betzel tzalmon, hakem lanu ro'im shiv'a“
„Offenbare Deinen heiligen Arm und bring eilends zu Ende unsre Errettung. Räche das Blut Deiner Knechte an dem gottlosen Volk, denn der Sieg lässt zu lange schon für uns auf sich warten, und die bösen Tage haben kein Ende. Wirf den Roten in den tiefsten Schatten hinab und stell die sieben Hirten für uns auf“
Die sechste Strophe ist eine viel spätere Ergänzung und wurde von einem anderen Autor geschrieben. Darum wird die sechste Strophe oft weggelassen und nicht immer gelesen. Sie bezieht sich auf Barbarossa, den „Rotbart“, und ist eine dringende Bitte um endgültige Errettung.
Hier werden folgende Bibelstellen erwähnt: Jesaja 52,10; 5. Mose 32,43; 28‚66-67; 1. Mose 25,25; Micha 5,3.
▪︎ Drei besondere Gebete
Es gibt drei besondere Gebete, die bei dieser Gelegenheit außerdem gesprochen werden:
1. Al ha-Nissim (Von den Wundern)
Dieses Gebet wird an jedem der acht Tage gesprochen. Sein Inhalt ist eine Danksagung an Gott für Seine Wundertaten und schildert, dass das Heldentum nicht bei den Vielen zu finden ist, sondern bei den Wenigen, die stark und mutig sind.
2. Hallel (Psalmen 113–118)
Auch das Hallel wird an jedem der acht Tage gesprochen.
3. Ana b'Koach
Hierbei handelt es sich um ein mystisches, kabbalistisches Gebet.
▪︎ Weitere Traditionen an Chanukka
Eine weitere Tradition ist das „Chanukka-Gelt“. „Gelt“ ist das jiddische Wort für „Geld“. So ist es üblich, den Kindern kleine Geldgeschenke zu machen. Der Legende zufolge ist diese Tradition mit dem wundersamen Sieg der Makkabäer über die Griechen verbunden. Um ihre Freiheit zu feiern, prägten die Hasmonäer nationale Münzen. Meist verwendet man das Chanukka-Gelt, um Dreidel zu spielen.
Im 20. Jahrhundert begannen Süßwarenhersteller mit dem Verkauf von in Gold- oder Silberfolie eingewickelten Chanukka- Schokoladenmünzen als Ersatz oder Ergänzung zu Echtgeldgeschenken.
▪︎ Spiele
Vielfach vergnügt man sich während des Brennens der Lichter mit Spielen. Ein bestimmtes Spiel hat große Tradition an Chanukka; das Spiel „Dreidel“, das Drehen des viereckigen Kreisels. Jede Seite des Dreidels zeigt einen anderen hebräischen Buchstaben: Nun, Gimmel, He und Schin.
Anstelle des Buchstaben „Schin“ findet man in Israel auch ein „Pe“.
Sie stehen für den Satz:
„Nes gadol haja scham“ („Ein großes Wunder geschah dort“) bzw.
„Nes gadol haja po“ („Ein großes Wunder geschah hier“).
Jeder Spieler beginnt mit einer gleichen Anzahl von Spieleinsätzen (normalerweise 10–15), meist Geld, kleine Süßigkeiten o.ä.
Zu Beginn des Spiels legt jeder Spieler einen Einsatz in den mittleren „Topf“. Jeder Spieler legt auch dann einen Einsatz in den Topf, wenn der Topf leer ist oder nur ein Einsatz im Topf ist.
Die Spieler drehen nun reihum den Dreidel, jeweils einmal während seines Zuges. Die Seite, welche nach oben zeigt, gibt den Gewinn an:
Nun = (jiddisch nisht, nichts) – Man gewinnt nicht, verliert aber auch nichts.
Gimmel = (jiddisch gants, ganz, d.h. „alles“) – Man gewinnt den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein Stück in den Pott legen.
He = (jiddisch halb) – Man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet). Manchmal wird verlangt, dass, wenn nur ein Stück verbleibt, jeder eines nachlegen muss.
Schin oder Pe = (jiddisch shtel ayn, stell ein, d.h. „leg [ein Stück] ein“) – Man muss ein Stück in die Kasse legen. In einigen Spielversionen führt ein Schin dazu, dass drei Einsätze zum Topf hinzugefügt werden, ein für jeden Stamm des Buchstabens Schin.
Wer nichts mehr in die Kasse legen kann, scheidet aus oder kann einen anderen Spieler um ein „Darlehen“ bitten.
Der Einsatz kann von einem Stück Gelt (jiddisches Wort für Geld) auf zwei erhöht werden.
▪︎ Zahlensymbolik der Buchstaben
Die Buchstaben des Dreidels haben verschiedene Zahlenwerte: „Nun (50), Gimmel (3), He (5), Schin (300)“. Der Zahlenwert der hebräischen Buchstaben beträgt 358.
Das hebräische Wort „maschiach“ besitzt denselben Zahlenwert von 358. Es bedeutet „Messias – Gesalbter“ und ist aus den hebräischen Buchstaben „Mem-40, Schin-300, Jod-10, Chet-8“ zusammengesetzt. Des Weiteren hat auch das Brustschild des Hohepriesters, das im Hebräischen „Choschen“ heißt, den gleichen numerischen Wert von 358.
Ein weiteres Spiel, das früher zum festen Bestandteil der Chanukka-Abende zählte, ist ein Würfelspiel namens „Glocke und Hammer“, auch „Schimmel“ (weißes Pferd) genannt.
Messianische Bedeutungen zu Chanukka
Obwohl das Chanukka-Fest im Alten Testament nicht erwähnt wird, was aus den bereits erwähnten Gründen auch nicht sein konnte, hat es trotzdem seine Berechtigung, denn Jesus hat dieses Fest gefeiert. Der Grund dafür lag darin, dass das Alte Testament die Ereignisse vorhergesagt hatte, die zu diesem Fest führten.
In Johannes 10,22-39 heißt es:
„Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem“
Das Fest der Tempelweihe ist das Chanukka-Fest. Dem Vers voraus geht ein Textabschnitt (Joh. 7,1–10,21), der von den Ereignissen im Leben Christi während des Laubhüttenfestes handelt. Die acht Tage von Chanukka entstanden aus den acht Tagen des Laubhüttenfestes. Letzteres konnte vom jüdischen Volk nicht gefeiert werden, weil zu der Zeit die Syrer immer noch über Jerusalem herrschten. Nachdem der Tempel wieder eingeweiht worden war, fuhren sie fort, das achttägige Laubhüttenfest drei Monate später als üblich zu begehen. Von daher kam der Begriff der „acht Tage von Chanukka“, das eigentlich nur eine „Kopie“ des Laubhüttenfestes war. Deshalb ist es kein Zufall, dass Johannes im Anschluss an die Diskussion über das Laubhüttenfest in Johannes 7,1–10‚21 das Leben Christi in Beziehung zum nächsten Fest, eben Chanukka, behandelt (Joh 10,22-39). Gerade wie die Vorstellung vom Licht und den acht Tagen im Laubhüttenfest ihren Ursprung hat, so ergeben sich im Johannes-Evangelium die Geschehnisse an Chanukka im Leben des Messias aus dem Laubhüttenfest. Während des Laubhüttenfestes bezeichnete sich Jesus als das Licht der Welt (Joh 8,12; 9,5). Das wurde drei Monate später wieder aufgegriffen, als Jesus weitere Aussagen über sich selbst während Chanukka machte.
Chanukka ist deshalb gleich im doppelten Sinne ein Lichterfest: Es erinnert an das Licht des Leuchters im wiedereingeweihten Tempel und es erinnert uns an Jesus, das Licht der Welt, der uns, seine Nachfolger, zu einem „lebendigen Tempel“ und zu „Licht“ macht, wie es im Wort Gottes heißt:
1. Korinther 3,16
„Erkennt ihr denn nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“
Matthäus 5,14-16
„14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“
Während des Chanukka-Festes wurde Jesus öffentlich die Frage gestellt, ob er der Messias sei, denn das Fest galt den Juden seit der Zeit der Makkabäer als der Inbegriff der Befreiung von feindlicher Militärmacht. Man sehnte sich nach einem mächtigen, königlichen Messias, der die verhassten Römer aus dem Land treiben würde.
Chanukka wird begangen in Erinnerung an das Wunder des Öls. Das Öl, das nur für einen Tag genügen konnte, reichte wunderbarerweise für acht Tage aus. Und das Anzünden des Lichtes betont dieses Wunder. Der Textabschnitt aus Johannes 10,22-39 zeugt jedoch von einem viel größeren Wunder. Denn an dieser Stelle gibt Jesus drei überraschende Erklärungen ab. Erstens macht Er Sein Einssein mit dem Vater geltend. Zweitens erklärt Er Seine Sohnschaft vom Vater. Drittens bestätigt Er Seine Gottheit. Diese drei Erklärungen bekräftigen das größere Wunder. Das Wunder, das an Chanukka eigentlich gesehen werden sollte, ist die Menschwerdung Gottes, um für den Menschen zu sterben. Dadurch werden die Glaubenden Rettung erlangen und weil Gläubige diese ewige Errettung besitzen, können sie im Licht wandeln – in dem Licht der Welt, denn Er, der das Licht der Welt ist, wohnt in ihnen und macht die zu Licht.
▪︎ Jesus – Der Schamasch, der das Licht in unseren Herzen und Leben entzündet hat
Markus 10,45
„Denn auch der Menschensohn kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben“
Die Chanukkia ist ein Bild von Jesus. Das „erste/neunte“ Licht wird Diener-Licht (hebr. Schamasch) genannt und weist auf Jesus hin. Bei der siebenarmigen Menora wurde die mittlere Leuchte „Leuchte des Herrn“ genannt, aber bei der neunarmigen Chanukkia wird die mittlere Leuchte „der Diener“ genannt. Das ist Jesus. Jesus ist der HERR, aber Er kam auch als Knecht oder Diener, um Sein Leben hinzugeben und Gottes Segen auf der Erde zu lösen. Das stellt die Chanukkia dar. Das Diener-Licht überträgt das Licht auf alle anderen Lichter. So wie Jesus aus der ewigen Herrlichkeit in die Welt kam und sich somit beugte, so muss das Diener-Licht zum Entzünden der anderen nachfolgenden Lichter auf der Chanukkia gebeugt werden. Während Chanukka wird jeden Abend ein weiteres Licht hinzugefügt, bis alle angezündet sind. Das stellt Jesus dar als das Licht, das sich auf der ganzen Erde ausbreitet und seine Nachfolger zu Licht macht.
Jesus, der Messias, zündet wie das Schamasch-Licht das Licht in unseren Herzen an und bringt uns aus der Dunkelheit ins Licht des Lebens, um das Licht zu sein, das in und durch uns zu anderen scheint. Johannes bestätigt, dass Jesus das Licht ist, das die Dunkelheit nicht überwinden kann.
Johannes 1,4-5
„4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen“
Die Finsternis hat keine Macht über das Licht. Wenn das Licht eingeschaltet wird, verschwindet die Finsternis sofort! Es ist niemals ein Kampf oder ein Wettbewerb. Licht gewinnt jedes Mal. Immer!
Johannes 8,12
„Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben“
▪︎ Das Feiern von Chanukka und Weihnachten – Welches Fest sollten Christen feiern?
Chanukka gehört wahrscheinlich zu den bekanntesten jüdischen Feiertagen, nicht wegen der großen geistlichen Bedeutung, sondern wegen der Nähe zu den Advents- und Weihnachtstage, da sie in die gleiche Zeit fallen. Einige sehen in der Tradition des Lichteranzündens eine Verbindung zu Chanukka, was aber umstritten ist. Die zeitliche Nähe hat in Mittel- und Westeuropa dazu geführt, dass Chanukka in ähnlicher Weise wie Weihnachten zu einem Familienfest geworden ist, das auch von Personen, die der Tradition relativ fernstehen, im häuslichen Kreise gefeiert wird.
Chanukka und Weihnachten befinden sich in einer ganz besonderen Zeit des Jahres. Es ist die sentimentale Zeit des Jahres, mit der eine Menge emotionaler Dinge verbunden sind und sie sind gut.
Oft kommt die Frage auf, welches Fest man denn nun als Christ feiern sollte, Chanukka oder Weihnachten.
Die Zeit in die Chanukka fällt ist der Monat, in dem auch Weihnachten gefeiert wird. Weihnachten ist die Zeit, in der wir uns an die Liebe Gottes erinnern, die Er uns durch die Ankunft Jesu vermittelt hat.
Einige Christen meinen, nur weil wir die biblischen Feste feiern, dürften wir kein Weihnachten feiern. Das stimmt nicht.
Weil wir ein neuer Mensch in Jesus Christus sind, ist es uns gestattet, die Feste Gottes auf beiden Seiten zu feiern (Eph 2,13-18; die messianischen Juden und die Heidenchristen).
Selbst wenn Jesus nicht in der Zeit zwischen dem 24. und 26. Dezember geboren wurde, heißt das noch lange nicht, dass wir kein Weihnachten feiern dürfen. In dieser Zeit erinnern wir uns daran, dass der Himmlische Vater Jesus auf die Erde gesandt hat.
Jesus wurde eigentlich zur Zeit von Sukkot (Anm.: Laubhüttenfest) geboren.
Als wiedergeborene Gläubige sollten wir für jede Gelegenheit, uns an die Liebe Gottes – nämlich JESUS – erinnern, dankbar sein und davon sprechen.
Außerdem ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass, wenn Gott den Makkabäern den Sieg nicht gegeben hätte, der Tempel zerstört worden und somit die jüdische Identität verloren gegangen wäre. Schlimmer noch, die jüdische Assimilation in die griechische Kultur hätte das Kommen des Messias selbst gefährden können. Allein deshalb sollte man dankbar auch für Chanukka sein.
In der kältesten und dunkelsten Zeit des Jahres dürfen wir feiern, indem wir Licht und Wärme in unsere Häuser, in unsere Gemeinschaften und in die Welt um uns herum bringen. Während wir die Zeit von Chanukka und Weihnachten erleben, genießen wir die Zeit mit der Familie und Freunden, jedoch sollten wir dabei nicht vergessen, dass es eine übernatürliche Zeit ist und sollten erwarten, dass Gott auf übernatürliche Weise einen Durchbruch schafft. Chanukka und Weihnachten ist eine wundervolle Zeit, um Gottes Liebe zu feiern. Es ist eine Zeit, in der wir unseren Freunden, Nachbarn und der Familie in der Liebe Gottes begegnen dürfen und Gott dafür danken sollten, dass Er Sie so sehr geliebt hat, dass Er Seinen Sohn sandte.
Viele Christen wissen nicht viel über Chanukka. Sie halten es einfach für einen weiteren jüdischen Feiertag. Aber wenn wir Chanukka wirklich verstehen, werden wir feststellen, dass es auch für Christen großen Segen beinhaltet.
Speisen & Getränke zu Chanukka
Zum traditionellen Verzehr an Chanukka gehören vor allem Kartoffelpuffer oder Reibekuchen (hebr. Levivot; jidd. Latkes) und Pfannkuchen oder Donuts (hebr. Sufganiot). Man isst somit in Öl Gebackenes oder Gebratenes, was an das Öl-Wunder erinnert, das sich auf wundersame Weise im Tempel in Jerusalem an Chanukka ereignete.
Beliebt sind auch frittierte Teigfladen (Buñuelos, auch Bimuelos), Hefekrapfen (Sfenj) und frittierte Lauchfladen/Krapfen (Keftes de Prasas).
Festtagsgrüße (Zusprüche) zu Chanukka
An Chanukka grüßt man sich mit dem Zuspruch „Chag Chanukka sameach“, was „ein fröhliches Chanukka-Fest“ bedeutet.
Gottes Segen Euch allen und ein friedliches Chanukka-Fest!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen