Nehemia 1,4
„Und es geschah, als ich diese Worte hörte, da setzte ich mich hin und weinte und trug Leid etliche Tage lang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels“
Joel 2,12-13
„Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider“
Matthäus 6,16
„Wenn [nicht falls] ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler... “
INHALT
■ Wie hängen Fasten und Gebet zusammen?
■ Was bewirkt das Gebet beim Fasten?
■ Was sagt die Bibel über Fasten und Gebet?
■ Fasten und Gebet als positiver Einfluss auf die Beziehung zu Gott
■ Die Lehre Jesu in Bezug zum Fasten und Beten
■ Wie kann man biblisch fasten und beten?
■ Fasten und Gebet in der Praxis
■ Die Kraft von Fasten und Gebet
■ Bibelstellen zum Fasten und Beten
Falls man mit dem Fasten noch nicht vertraut ist: Biblisches Fasten bedeutet, dass man eine Zeit lang auf etwas verzichtet, nach dem wir uns sehnen und das wir genießen, normalerweise Essen, jedoch nicht immer. Während der Zeit der Enthaltsamkeit nährt man seinen Geist, indem man sich bewusst auf Gott und sein Wort, die Bibel, konzentriert, anstatt sein Fleisch zu befriedigen.
In der Bibel wird das Fasten immer von Gebet begleitet. Biblisches Fasten ist NIEMALS eine eigenständige Handlung. Fasten ist nicht vom Beten zu trennen, sonst wäre es nur eine Diät oder ein Hungerstreik. Wenn man alle Stellen in der Bibel bezüglich des Fastens vergleicht, wird man feststellen, dass das Fasten an keiner Stelle allein steht. Es wird immer vom Gebet begleitet oder von einer anderen Möglichkeit, um in tiefere Gemeinschaft mit Gott zu kommen.
Gebet und Fasten ermöglichen es, den Blick von einen selbst und den Dingen dieser Welt abzuwenden, um seine Aufmerksamkeit effektiver auf Gott zu richten. So geht es beim Fasten und Gebet nicht um eine „religiöse Übung“, sondern um eine tiefere Begegnung mit Gott.
Fasten und Beten sind biblische geistliche Disziplinen. Derek Prince, einer der vertrauenswürdigsten Bibellehrer des zwanzigsten Jahrhunderts, schreibt in seinem Klassiker „Die Waffe des Betens und Fastens“ folgendes:
„Ich legte euch nahe, dass die gewaltigste, mächtigste geistliche Waffe mit der größten Reichweite, die dem Leib Christi zur Verfügung steht, das Gebet ist. Doch Gebet muss manchmal durch zwei andere Dinge untermauert werden, nämlich durch die Disziplin des Fastens und die Disziplin der Wachsamkeit, das heißt wachzubleiben, wenn andere schlafen.“
Wie hängen Fasten und Gebet zusammen?
Wenn man auf etwas verzichtet, an das man sich täglich gewöhnt hat, entsteht in dieser Zeit, ein neuer, leerer Raum.
Wenn man auf Kaffee verzichtet, entsteht eine Lücke, wo man sonst Kaffee getrunken hätte. Wenn man auf das Mittagessen verzichtet, entsteht eine neue, leere Stelle mitten am Tag. Wenn man darauf verzichtet, jeden Abend vor dem Schlafengehen im Internet zu surfen, entsteht ein neuer leerer Platz im Tagesablauf.
Beim Fasten und Gebet geht es darum, was man mit diesem neuen leeren Raum anfängt. Es geht darum, diesen neuen leeren Raum Gott zu weihen, Gott sucht, um Gemeinschaft mit Gott zu haben. Das ist der wahre Zweck des Fastens – im täglichen Leben neuen Raum für Gott zu schaffen.
Was bewirkt das Gebet beim Fasten?
Beides ist miteinander verbunden. Fasten ohne Gebet ist kein Fasten. Stattdessen betet man, wenn man eigentlich essen würde. Man sollte die Zeit und den Hunger nutzen, um sich daran zu erinnern, dass man nach Gott hungert. Mit anderen Worten: Fasten gibt uns mehr Zeit für das Gebet, und das Gebet hilft, geistliche Hindernisse einzureißen. Dies bringt uns zu geistlichen Durchbrüchen, zerstört Ketten und gibt uns Klarheit über Gottes Antworten, die man sucht!
Wenn Jesus wiederkommt, wird das Fasten beendet sein. Es ist eine vorübergehende Disziplin für dieses Leben und Zeitalter, um unsere Herzen mit Christus zu verbinden und uns darauf vorzubereiten, wenn wir ihm von Angesicht zu Angesicht begegnen werden. Wenn er wiederkommt, wird es ein herrliches Festmahl geben, und für jeden von uns ist ein Platz am Tisch vorgesehen (Lk 14,16-17). Bis „dahin“ fasten und beten wir.
Es ist gut und wichtig, wenn Christen in der heutigen Zeit fasten. Das Fasten stärkt den Glauben und fördert geistliches Leben in Christus. Wichtig ist, dass man versteht, dass das ganze Leben in Christus eigentlich ein einziges Fasten und Beten ist.
Was sagt die Bibel über Fasten und Gebet?
Im Alten Testament werden Fasten und Gebet gemeinsam in Fällen der Trauer, Buße und/oder bei tiefem geistlichem Bedürfnis ausgeübt.
Eine der ersten Erwähnungen des Fastens im Alten Testament waren die Anweisungen, die Gott Mose gab, nachdem er sein Volk in die Freiheit geführt hatte (2Mo 13,3): „Da sprach Mose zu dem Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Haus der Knechtschaft, dass der HERR euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt hat: Darum sollt ihr nichts Gesäuertes essen!“
Manchmal sind es Anlässe intensiven Flehens vor Gott, wie bei Nehemia, der, als er von der Zerstörung Jerusalems hörte, „fastete und betete vor dem Gott des Himmels“ (Neh 1,4). Hier beschreibt Nehemia Beten und Fasten, wegen seiner tiefen Verzweiflung über die Nachricht, dass Jerusalem verwüstet wurde. Die vielen Tage im Gebet waren von Tränen, Fasten, Beichte im Namen seines Volks und Flehen zu Gott um Gnade geprägt.
In diversen Ereignissen im Alten Testament ist Fasten mit Fürbitte kombiniert. David betete und fastete für sein krankes Kind (2Sam 12,16), er weinte und fastete vor dem HERRN in Fürbitte (V. 21).
Ester drängte Mordechai und die Juden dazu, für sie zu fasten, bevor sie vor ihrem Mann, den König trat (Est 4,16). Eindeutig sind Fasten und Bittgesuche eng miteinander verbunden.
Ähnliches geschah, als Daniel den HERRN suchte „mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche“ (Dan 9,3-5). Die Verwüstung, die über Jerusalem gekommen war, hat auch Daniel dazu veranlasst eine ähnliche Haltung einzunehmen. Wie Nehemia hat auch Daniel gefastet und gebetet, dass Gott Gnade über sein Volk walten lassen würde.
Zu gewissen Zeiten ist das Fasten mit Buße verknüpft, denn Gott sagt zu den Menschen, die gegen ihn gesündigt haben: „Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen“ (Joel 2,12).
Es gibt auch Ereignisse von Fasten und Gebet im Neuen Testament.
Jesus praktizierte das Fasten, als er von Satan versucht wurde (Mt 4,1-11; Mk 1,12-13; Lk 4,1-4). Während dieser 40 Tage der Einsamkeit „aß er nichts“ (Lk 4,2).
Für Hanna waren ihr Gebet und Fasten ein Teil ihres Dienstes für den HERRN in seinem Tempel (Lk 2,37).
Fasten und Beten hatte zu allen Zeiten eine tiefe Bedeutung für die Urgemeinde. Die Gemeinde in Antiochia hat in Verbindung mit ihrer Anbetung gefastet (Apg 13,2). Hier sehen wir Beispiele von Gebet und Fasten als Komponenten der Anbetung. Die Gemeinde reagierte mit weiterem Fasten und Gebet, bevor sie Barnabas und Saulus auf ihre erste Missionsreise aussandte (Apg 13,3). Tatsächlich war das Fasten ein routinemäßiger Bestandteil des Suchens der Leitung des HERRN in Bezug auf Amtsträger der Gemeinde (Apg 14,23).
Obwohl das Neue Testament keine bestimmten Fasttage mehr vorschreibt und das Fasten nicht ausdrücklich verlangt, wie sie Gott im Alten Testament den Juden geboten hatte, setzt Jesus sicherlich voraus, dass wir fasten werden. Wenn wir bereit wären, regelmäßiger zu fasten – und sei es auch nur für eine oder zwei Mahlzeiten –, könnten wir überrascht sein, wie viel mehr geistliche Kraft und Stärke wir in unserem Leben und in unseren Gemeinden hätten.
Fasten und Gebet als positiver Einfluss auf die Beziehung zu Gott
Das Fasten begleitete also in vielen Situationen auf geeignete Weise das Gebet: in Zeiten der intensiven Fürbitte, Buße, Anbetung und des Suchens göttlicher Leitung. In jeder dieser Situationen ergeben sich aus dem Fasten mehrere Vorteile, die allesamt die Beziehung zu Gott positiv beeinflussen:
1. Das Fasten vermehrt das Empfinden der Demut und der Abhängigkeit von Gott, denn der Hunger und die körperliche Schwachheit erinnern uns ständig daran, dass wir nicht wirklich stark in uns selbst sind, sondern Gott brauchen;
2. Das Fasten erlaubt uns, dem Gebet mehr Aufmerksamkeit zu schenken, denn wir verbringen dann keine Zeit mit dem Essen oder anderen Dingen;
3. Es ist eine ständige Erinnerung daran, dass wir, ebenso, wie wir einige persönliche Annehmlichkeiten Gott opfern, indem wir nicht essen, auch fortwährend alles von uns selbst ihm opfern sollten;
4. Außerdem ist das Fasten auch eine gute Übung in der geistlichen Selbstdisziplin;
5. Das Fasten erhöht auch die geistliche und geistige Wachsamkeit. Dies befähigt uns, uns auf ewige, geistliche Realitäten zu konzentrieren.
6. Das Fasten bringt eine Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit in unseren Gebeten zum Ausdruck: Wenn man das Fasten immer weiter fortsetzten würde, würde man am Ende sterben. Daher sagt das Fasten in einer symbolischen Weise zu Gott, dass wir bereit sind, unser Leben hinzulegen, damit die Angelegenheit, wegen der man fastet, verändert werde und nicht weiter bestehen bleibt.
Die Lehre Jesu in Bezug zum Fasten und Beten
Der beste Ausgangspunkt für ein Studium der christlichen Gewohnheit des Fastens und des Gebets ist in der Bergpredigt zu finden. In Matthäus 6,1-18 unterweist Jesus seine Jünger über drei untereinander verbundene Pflichten: das Almosengeben, das Beten und das Fasten. In jedem Fall betont er vor allem das Motiv und warnt vor religiöser Prahlerei, die dazu dient, die Menschen zu beeindrucken. Neben dieser Einschränkung setzt er voraus, dass alle seine Jünger alle drei dieser Pflichten ausüben werden. Das wird durch die Worte angedeutet, die er im Hinblick auf jede dieser Pflichten benutzt:
In Vers 2 sagt er: „Wenn du nun Almosen gibst...“ In Vers 6 heißt es: „Wenn aber du (Einzahl) betest...“ (individuell); und in Vers 7: „Und wenn ihr (Mehrzahl) fastet...“ (gemeinsam). In Vers 16 sagt Jesus: „Wenn ihr (Mehrzahl) fastet...“(gemeinsam); und in Vers 17: „Wenn du (Einzahl) aber fastest...“ (individuell).
In keinem Falle sagt Christus „falls“, sondern immer „wenn“. Daraus können wir eindeutig schließen, dass er von allen seinen Jüngern erwartet, dass sie alle drei dieser Pflichten regelmäßig ausüben. Die parallele Beziehung zwischen Gebet und Fasten ist besonders deutlich. Wenn Christus von seinen Jüngern erwartet, dass sie regelmäßig beten, dann erwartet er ebenfalls, dass sie regelmäßig fasten.
Zurzeit Christi war das Fasten unter dem jüdischen Volk ein akzeptierter Bestandteil geistlich-religiöser Pflichten. Sie hatten es seit der Zeit Mose regelmäßig und kontinuierlich praktiziert. Die Pharisäer und auch die Jünger Johannes des Täufers fasteten regelmäßig. Das Volk war überrascht, dass die Jünger Jesu nicht fasteten, und sie fragten ihn nach dem Grund. Ihre Frage und Christi Antwort sind im Markus-Evangelium festgehalten:
Markus 2,18-20
„Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten regelmäßig; und es kamen einige, die sagten zu Jesus: Warum fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer, doch deine Jünger fasten nicht? Und Jesus sagte zu ihnen: Wie können die Hochzeitsgäste fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam ihnen genommen ist; dann werden sie immer und diesem Tage fasten.“
Diese Antwort Jesu ist in der Form eines einfachen Gleichnisses gehalten. Wichtig ist, dass es richtig ausgelegt wird. Der Bräutigam – wie auch an anderen Stellen im Neuen Testament – Christus selbst. Die Hochzeitsgäste sind die Jünger Jesu (auf die sich die Frage bezog). Die Zeit, während der Bräutigam bei ihnen ist, entspricht der Zeit Jesu auf Erden, als er im Fleisch unter seinen Jüngern weilte. Die Zeit, da der Bräutigam ihnen genommen ist, begann, als Christus wieder in den Himmel aufgefahren war und wird andauern, bis er für seine Gemeinde wiederkommt. In der Zwischenzeit wartet die Gemeinde als Braut auf die Rückkehr des Bräutigams. Dies ist der Zeitabschnitt, in dem wir jetzt leben; im Hinblick auf ihn sagt Jesus mit Bestimmtheit: „...dann werden sie immer an diesem Tage fasten.“ Fasten ist deshalb in der Zeit, in der wir jetzt leben, ein Zeichen wahrer Jüngerschaft Christi und von Jesus selbst verordnet.
Das Fasten wird nicht nur durch die Lehre Christi bestätigt, sondern auch durch sein eigenes, persönliches Beispiel. Unmittelbar nachdem er von Johannes dem Täufer im Jordan getauft worden war, wurde Jesus vom Heiligen Geist geleitet, 40 Tage lang in der Wüste zu fasten. Das wird im Lukasevangelium berichtet:
Lukas 4,1-2
„Jesus kehrte, mit Heiligem Geist erfüllt, vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt und vierzig Tage lang vom Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie zu Ende waren, hatte er Hunger.“
Es wird berichtet, dass Jesus während dieser vierzig Tage keinerlei Nahrung zu sich nahm, aber es wird nicht gesagt, dass er nichts trank. Es heißt auch: „...als sie zu Ende waren, hatte er Hunger“, aber es wird nicht gesagt, dass er Durst hatte. Daraus kann mit ziemlicher Sicherheit gefolgert werden, dass er sich der Nahrung enthielt, aber nicht des Wassers.
Während dieses Zeitabschnitts von 40 Tagen kam Jesus in direkten geistlichen Konflikt mit dem Satan.
Es besteht ein bedeutsamer Unterschied in den Ausdrucksweisen, die Lukas gebraucht, um Jesus vor und nach dem Fasten zu beschreiben. Zunächst lesen wir in Lukas 4,1: „Jesus kehrte, mit Heiligem Geist erfüllt, vom Jordan zurück...“ Am Ende, in Lukas 4,14, lesen wir: „Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa...“
Als Jesus in die Wüste ging, war er bereits mit Heiligem Geist erfüllt. Aber als er nach dem Fasten wieder aus der Wüste zurückkam, kehrte er in der Kraft des Geistes zurück. Es scheint, dass die latente Kraft des Heiligen Geistes, die Jesus zum Zeitpunkt seiner Taufe im Jordan empfing, erst nach Vollendung seines Fastens voll in Erscheinung trat. Das Fasten war die Schlussphase der notwendigen Vorbereitung, bevor er seinen öffentlichen geistlichen Auftrag antrat.
Dieselben geistlichen Gesetze, die für Christi eigenen Auftrag galten, gelten auch für den Auftrag seiner Jünger. In Johannes 14,12 sagt Jesus:
„... Wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun...“
Durch diese Worte eröffnet Jesus seinen Jüngern den Weg, dem Beispiel seines eigenen Dienstes zu folgen. In Johannes 13,16 sagt Jesus jedoch auch:
„Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Bote nicht größer als der, der ihn gesandt hat.“
Das bezieht sich auf die Vorbereitung für den geistlichen Dienst. Wenn das Fasten ein notwendiger Bestandteil der Vorbereitung Christi selber war, muss es auch bei der Vorbereitung des Jüngers von Bedeutung sein.
Wie kann man biblisch fasten und beten?
Das biblische Fasten bezieht sich auf das Essen. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zu fasten. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass es darum geht, Gott näher zu kommen. Beim Fasten geht es darum, unser Herz vor Gott zu demütigen. Beim Fasten und Beten geht es darum, das aufzugeben, was wir als Befriedigung suchen, um Gott näher zu kommen und Gott zu „erlauben“, uns zu sättigen und zu erfüllen.
Fasten und Gebet in der Praxis
Wie lange man fastet und wovon man fastet, hängt davon ab, worauf Gott einen hinweist. Wie lange man fastet, hängt von einem selbst und der Führung des Heiligen Geistes ab. Man selbst kann ein Fasten unter der Führung des Heiligen Geistes einleiten oder Gott persönlich kann seine Amtsträger in ein übernatürliches Fasten rufen und führen. Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um mit Gott allein zu sein. Hören wir auf seine Führung. Je mehr Zeit man mit Gott verbringt, desto effektiver wird das Fasten sein.
Ein Beispiel für ein Fasttag kann sein:
Am gängigsten ist es, zwei Mahlzeiten auszulassen und 24 Stunden lang zu fasten, vom Mittag- oder Abendessen an einen Tag bis zu dieser Mahlzeit am nächsten Tag. Manche Menschen fasten kürzer, länger oder individueller.
Jüdische „große“ Fastentage (ganztägiges Fasten) werden von Sonnenuntergang bis zum Einbruch der Dunkelheit der folgenden Nacht eingehalten, ein Zeitraum von etwa 25 Stunden. Neben dem Fasten gibt es einige zusätzliche Einschränkungen, die an großen Fasttagen eingehalten werden.
Jüdische „kleine“ Fastentage (halbtägiges Fasten) beginnen in der Morgendämmerung bei Sonnenaufgang und enden bei Anbruch der Dunkelheit, beim Aufgang der ersten Sterne am Abend, am selben Tag. Sie haben meist einen geschichtlichen Hintergrund und werden ohne zusätzliche Einschränkungen begangen.
Es ist üblich, kurz vor Beginn eines großen Fastentag eine Mahlzeit einzunehmen. Einige stehen auch rechtzeitig auf, um zu frühstücken, bevor sie einen kleinen Fastentag beginnen.
Sollte man morgens anfangen, kann sich ein Fasttag wie folgt gestalten.
• Morgens
Man beginnt seinen Tag mit Lobpreis und Anbetung. Man liest Gottes Wort und sinnt darüber nach. Man betet um Gottes Vision und Befähigung, seinen Willen zu tun.
• Mittags
Hier kehrt man zum Gebet und zu Gottes Wort zurück. Man kann auch einen kurzen Gebetsspaziergang machen.
• Abends
Such die Gemeinschaft mit Gott allein. Verbringe Zeit im Fürbittgebet für die Gemeinde und die Führer des Landes, für die unerreichten Menschen in der Welt, für die Familie, andere Bedürfnisse und für Israel.
Wir möchten darauf hinweisen, dass dies nur Anhaltspunkte und Beispiele darstellen und keine Verbindlichkeiten zum persönlichen Fasten eines Christen darstellen sollen.
Die Kraft von Fasten und Gebet
Wir glauben, dass die Kraft des Fastens in Verbindung mit dem Gebet wie eine „geistliche Atombombe“ wirkt, die Gott uns gegeben hat, um die Festungen des Bösen zu zerstören und eine große Erweckung und geistliche Ernte auf der ganzen Welt freizusetzen.
In der biblischen Praxis des Fastens und Gebets liegt eine unglaubliche Kraft. Jesus erzählte eine Geschichte darüber, wie dies uns helfen kann, den geistlichen Durchbruch zu finden, den wir suchen.
In Markus 9,14-29 wird erzählt, wie die Jünger nicht in der Lage waren, einen bösen Geist aus einem Jungen auszutreiben. Als Jesus kam, trieb er den Geist aus, und der Junge wurde befreit und geheilt. Seine Jünger verstanden nicht, warum sie die Macht hatten, einige Wunder zu vollbringen, aber nicht dieses eine: „Und als er ins Haus kam, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach: Diese Art kann durch nichts ausfahren als durch Beten und Fasten.“
Gott braucht nichts von uns, um in der Welt zu wirken – Gott kann alles tun. Aber aus irgendeinem Grund beschließt Gott, uns einzuladen, mit ihm zusammenzuarbeiten – er ruft uns zum Beten und Fasten auf. Und wenn wir das tun, handelt er.
• Wenn dich die Probleme der Welt belasten, bete und faste
Wenn man von der Größe der Probleme in der Welt überwältigt ist, kann dies dazu führen, Gott auf noch größere Weise zu suchen.
• Wenn man hungrig nach mehr ist, bete und faste
Das Erstaunliche am Evangelium ist, dass man, wenn man Jesus empfangen hat, so zufrieden ist wie nie zuvor, und doch wird man immer hungrig nach mehr von Gott sein.
Paulus sagte: „Ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne“ (Phil 3,8). Er hatte einen Hunger danach, Gott jeden Tag besser kennenzulernen. Manchmal ist man so hungrig nach Gott, dass man fastet, wenn man dadurch mehr von Gott erfahren kann.
Diese Erfahrung hat etwas an sich, dass unser Herz dafür öffnet, mehr von Gottes Gegenwart in unserem Leben zu empfangen. Das geschieht vielleicht nicht in der Mitte des Fastens, weil wir uns dann schwach und gebrechlich fühlen. Aber entweder während oder nach dem Fasten – sogar in den Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren nach einer Fastenzeit – werden wir die starken Ergebnisse der Suche nach mehr Gott sehen.
• Wenn du einen Durchbruch brauchst, bete und faste
Fasten ist das Tor zum Durchbruch in unserem Leben. Diese geistliche Disziplin hat etwas an sich, das Festungen über den Dingen bricht, für die wir gebetet und gefastet haben. Gott bewegt sich auf eine noch größere Weise.
Wenn man spürt, dass Gott einen auf etwas Neues vorbereitet, sollte man beten und fasten.
Gott wird ein größeres Verlangen nach Beten und Fasten geben, wenn er sich im Leben eines Christen auf größere Weise bewegen will. Gott ruft uns zum Fasten auf, wenn er uns auf etwas Neues vorbereitet, das vor uns liegt.
Man braucht eine besondere Gnade von Gott, um dies zu tun. Die Bibel sagt uns, dass Gott Gehorsam von uns erwartet, nicht Opfer. Er will nicht, dass wir radikal oder intensiv sind, sondern dass wir gehorsam und treu dem folgen, was er sagt.
Wir glauben, dass Gott seinem Volk ein verstärktes Verlangen nach Fasten schenkt, weil er im Begriff ist, in unserem Leben, in unseren Gemeinden und in der Welt mehr zu bewegen.
Bibelstellen zum Fasten und Beten
Esr 8,21-23; Ps 35,13; Est 4,16; Joel 2,12
Mt 4,2; 6,16-18; 6,1-34; Mk 9,29; Lk 18,12; Apg 13,2; 14,23; Röm 14,1-23
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen