1. Mose 2,2-3
„2 Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte“
Hebräer 4,9-11
„9 Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten; 10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen. 11 So wollen wir denn eifrig bestrebt sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand als ein gleiches Beispiel des Unglaubens zu Fall kommt“
Welche Bedeutung hat der Schabbat? Was bedeutet die Einhaltung des Schabbats für Gottes Volk heute? Müssen Christen den Schabbat einhalten? Und wenn ja, wie?
In 1. Mose 2 lesen wir:
1. Mose 2,2
„Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte“
In 3. Mose erfahren wir:
3. Mose 23,1-3
„1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 2 Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Das sind die Feste des HERRN, zu denen ihr heilige Festversammlungen einberufen sollt; dies sind meine Feste: 3 Sechs Tage lang soll man arbeiten, aber am siebten Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; da sollt ihr kein Werk tun; denn es ist der Sabbat des HERRN, in allen euren Wohnorten“
Das Kapitel 23 in 3. Mose ist der Terminplan Gottes für die Begegnung mit seinem erlösten Volk. Der wöchentliche Schabbat weist auf das Thema und Ziel von Gottes Erlösungsplan hin.
Der Schabbat wurde bereits vor der Gabe des mosaischen Gesetzes eingeführt. Nach der Schöpfung stellte Gott seine Arbeit ein und ruhte am Schabbat (1Mo 2,1-3). Der hebräische Wortstamm für „Schabbat“ ist „jaschaw“ und bedeutet „ausruhen“ oder „sich hinsetzen“ (aufhören, unterlassen, ruhen). Doch es war nicht so, dass Gott sagte: „Ich werde eine kleine Pause einlegen und nächste Woche als Erstes wieder an die Arbeit gehen“. Nein, seine Arbeit war getan; von nun an sollte Schabbatruhe herrschen. Doch durch den Ungehorsam gegenüber Gott verlor der Mensch seine wahre Ruhe in Ihm.
Den Schabbat verstehen
Da Gott dies von Anfang an wusste, war es das Ziel von Gottes Werk, die wahre Schabbatruhe wiederherzustellen, die letztlich durch den Messias kommt. Wie können wir in unserem Leben wahre Ruhe und Frieden finden und eine lebendige Beziehung mit Gott führen? Wir finden einige Hinweise in der Untersuchung des Schabbats selbst.
Man kann den Schabbat nicht wiederherstellen, wenn man nicht weiß, wofür er laut der Bibel gedacht war. Ohne dieses Verständnis des Schabbats kann man bestimmte traditionelle Dinge annehmen, die überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen. Manche halten ihn für einen optionalen freien Tag, andere meinen, der Sonntag sei der neue christliche oder Ersatz-Schabbat. Es gibt auch Leute, die meinen, er sei einfach nur eine Pflicht, ein Gebot des mosaischen Gesetzes. Wenn dies so ist, dann müsste man natürlich nicht nur fünf, sondern sechs Tage in der Woche arbeiten. Schließlich heißt es im Gebot: „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun“ (2Mo 20,9). Das bedeutet keine zweitägigen Wochenenden! Worum geht es also beim Schabbat wirklich?
Das Wesen des Schabbats
Schabbat bedeutet Beziehung. Als Gott die Schöpfung der Welt vollendet hatte, schuf er gewissermaßen die Ruhe. Es ist vielleicht hilfreich zu wissen, dass das Wort „Schabbat“ mit dem hebräischen Wort „schewet“ verwandt ist, was „wohnen“ und „verweilen“ bedeutet. In der Bibel wird er als eine Zeit beschrieben, in der Gott sich an seiner Schöpfung erfreut und tatsächlich bei ihr verweilt.
1. Mose 3,8-9
„8 Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten wandelte, als der Tag kühl war; und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des HERRN hinter den Bäumen des Gartens. 9 Da rief Gott der HERR den Menschen und sprach: Wo bist du?“
Gott wünschte sich Gemeinschaft mit Adam und Eva. Am Schabbat machte Gott die Welt zu seiner Wohnung, zu seinem Ruheplatz; es war eine Zeit, in der er Gemeinschaft mit seiner Schöpfung hatte. In 1. Mose 2,3 erklärte Gott den Schabbat für heilig und gesegnet, denn an diesem Tag möchte Gott mit uns in Beziehung treten.
Wir alle nutzen verschiedene Zeiten, um unsere Beziehungen zu pflegen. Zum Beispiel feiern wir Hochzeitstage, um uns an unser Eheversprechen zu erinnern, es zu erneuern und zu stärken. Jedes Mal, wenn man dies tut, erneuert man sein Ehegelübde und stärkt den Ehebund. Für die Nachfolger des Messias in ihrer Beziehung zu Gott funktioniert das Abendmahl auf ähnliche Weise. Es stärkt ihre Beziehung zum Herrn, indem sie veranschaulichen, was er für sie getan hat.
Dies ist also das Wesen des Schabbats. Gott wünscht sich eine Beziehung zu seiner Schöpfung, und zu diesem Zweck wurde eine wöchentliche Zeit der Ruhe festgelegt.
Die Schöpfung und Erlösung
Der Schabbat stellt Gottes Ziel dar; dass wir durch seine Werke bei ihm wohnen und mit ihm in Beziehung stehen. In 2. Mose 20,10 lesen wir: „aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes...“. Der Schabbat ist also nicht nur ein arbeitsfreier Tag, sondern auch ein Tag für den HERRN, eine Zeit der Beziehung zu Gott. Wie treten wir am Schabbat mit Gott in Beziehung? Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Als seine Schöpfung:
2. Mose 20,11
„Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist...“
Von seiner ganzen Schöpfung schuf Gott nur den Menschen als sein Ebenbild (1Mo 1,26-28). Er tat dies, damit wir sowohl eine Beziehung zu ihm haben als auch ihn in der Welt repräsentieren können. Er schuf uns zum Denken und Fühlen, damit wir uns für den Glauben an ihn entscheiden und ihm folgen können.
2. Als seine Erlösten:
5. Mose 5,15
„Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst“
Gott hat uns für sich selbst erlöst. Er hat uns aus der Knechtschaft und dem Gericht befreit, nicht nur, um einer Strafe zu entgehen, sondern damit wir sein Volk sind und mit ihm in Beziehung treten können, um in der Gemeinschaft mit ihm zu leben.
Dies sind die beiden Aspekte, für die der Schabbat steht: Schöpfung und Erlösung.
Nach der Schöpfung war das nächste Werk, das Gott vollbrachte, ein Opfer; der blutige Tod eines Tieres war notwendig, um die Sünde Adams und Evas zu bedecken (1Mo 3,21). Gottes Schöpfungswerk mag am siebten Tag beendet gewesen sein, aber wegen der Sünde musste Gott seine verlorene Schöpfung erlösen.
Dieses Erlösungswerk wurde schließlich durch den Tod des Messias vollendet, als Jesus erklärte: „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30). Wenn man im Messias zur Ruhe kommt, kann man mit Gott in Beziehung treten und sich an seinem Frieden und seiner Harmonie erfreuen, so wie es der Schabbat darstellt. Das erklärt, warum das Konzept des Friedens am Schabbat so wichtig ist. Einer der gebräuchlichsten traditionellen Schabbatgrüße ist „Schabbat Schalom“, was so viel wie „Schabbatfrieden“ bedeutet. Der Hauptgedanke des Schabbats ist der Frieden: nicht nur der Frieden zwischen dem Menschen und seinem Nächsten, sondern der Frieden zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer. Das ist genau der Friede, den Jesus bringt. Als Fürst des Friedens hat der Messias die alleinige Autorität, Frieden zu gewähren. Ohne ihn kann es keinen wahren Frieden geben, weder mit Gott noch mit den Menschen.
▸ Lies hierzu unseren Beitrag „Wahrer Frieden“
Gottes Erinnerung an die Ruhe
Warum können Menschen keine Ruhe finden? Weil sie ohne Gott die persönliche Schwachheit ihres Lebens spüren, die ein Nebenprodukt der Sünde ist. Die Sünde entfremdet Menschen von Gott. Wir sind unzulänglich sowie schwach und werden ihm nicht gerecht. Infolgedessen haben wir das Gefühl, dass wir irgendwie mehr tun, mehr haben und mehr erreichen müssen, bevor wir uns sicher und zufrieden fühlen können. Wir denken vielleicht: „Mein Haus, meine Karriere und meine Familie sind mein Leben, und solange es nicht meinen Maßstäben entspricht, habe ich es nicht geschafft.“ Diese Bemühungen mögen zwar lohnend sein, aber sie sind nicht das, worum es in unserem Leben gehen sollte. Abgesehen von Gott erschaffen wir unsere eigenen Götter, nach unserem eigenen Bild, damit wir uns sicher und wertvoll fühlen.
Diese Götter können und werden uns niemals retten oder Sicherheit geben. Unsere eigenen Werke können uns nicht befähigen, damit wir uns sicher fühlen. Doch genau das ist der Punkt. Wir sollen nicht in unseren vollendeten Werken ruhen, sondern in seinem vollendeten Werk!
An jedem Schabbat, wenn nicht zu einem anderen Zeitpunkt, müssen wir uns bewusst machen, dass unsere eigene Ruhe im HERRN liegt. Wir können uns auf ihn beziehen, weil sein Werk der Schöpfung und Erlösung vollendet ist. Ohne Gottes Erlösung kann niemand eine Beziehung zu ihm haben. Als Gläubige stärken und erneuern wir einmal in der Woche durch den Schabbat unseren Glauben an unsere Beziehung zu Gott.
Ein heiliges Zeichen
2. Mose 31,13
„Rede du zu den Kindern Israels und sprich: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure [künftigen] Geschlechter, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin, der euch heiligt“
Ein Ehering ist eine Erinnerung an eine gegenwärtige und heilige (abgesonderte) Beziehung. Er erinnert uns daran, dass man für seinen Ehepartner „ausgesondert“ ist. Genau wie der Ehering ist das Schabbatzeichen eine Erinnerung an die heilige Beziehung zwischen Gott und Israel. Diese Beziehung, die heiligt, die heilig ist, sondert uns für Gott für seinen Zweck und seine Herrlichkeit ab.
Sind wir für Gott abgesondert? Per Definition bedeutet das Wort „Heilige“ einfach „abgesonderte Personen“. Alle wiedergeborenen Gläubigen sind abgesondert. Angesichts dessen, wer wir im Messias sind, sollen wir unser Leben für Gott abseits stellen. In dem Maße, in dem wir unser Leben für Gott einsetzen, zeigen wir, dass wir unsere Beziehung zum HERRN schätzen. Haben wir einen Schabbat? Nehmen wir uns jede Woche Zeit, um unser Leben neu auf Gott auszurichten?
Der Schabbat ist eine Neupriorisierung der Beziehung zu Gott in unserem Leben. Da Beziehungen Zeit brauchen, um sich zu entwickeln, müssen wir uns Zeit nehmen, um unsere Beziehung zum HERRN zu entwickeln und zum Wachsen zu bringen Der Schabbat ist das Zeichen für ein Leben in Beziehung zu Gott.
Ein Zeichen der Ewigkeit
Der Schabbat ist nicht nur eine Erinnerung an den Frieden, den wir durch den Glauben an den Messias schon jetzt haben, sondern auch ein Zeichen für die zukünftige und vollkommene Ruhe, die noch kommen wird!
2. Mose 31,17
„Er [der Schabbat] ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels; denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht; aber am siebten Tag ruhte er und erquickte sich.“
Die Bibel nennt den Schabbat „ein ewiges Zeichen“ oder ein „Zeichen für immer“. Wörtlich bedeutet die hebräische Formulierung „ot hu l'olam“ übersetzt „es ist ein Zeichen für die Ewigkeit“. Sind wir jemals auf dem Weg zu einem bestimmten Ort gefahren und haben Schilder gesehen, die dorthin zeigten? Wir haben dann das Auto nicht am Schild angehalten, sind ausgestiegen und haben gesagt: „Wir sind da!“ Nein, das Schild lässt uns wissen, dass es ein Ziel gibt, das noch vor uns liegt. In ähnlicher Weise veranschaulicht der Schabbat die Ewigkeit, unsere ewige Ruhe im HERRN, und gibt uns einen Ausblick darauf. Der Schabbat ist ein Bild für Gottes Ruhe, seine eigene unveränderliche Gelassenheit, die er in sich selbst hat. Es ist eine Ruhe, die der Tag selbst nicht bieten kann, sondern die nur in Gott zu finden ist. Es ist eine Ruhe, die Gott „meine Ruhe“ nennt (vgl. Ps 95,11; Hebr 4,3).
So wurde der Schabbat zu einem Bild für einen Tag, an dem Gottes Ruhe von seiner erlösten Schöpfung wirklich für immer erfahren werden wird. Auch die Rabbiner schrieben: Was ist ein Vorgeschmack auf die künftige Welt? Der Schabbat (BT Bereschit Rabba 17:7).
Diese Welt ist wie der Vorabend des Schabbats, und die nächste Welt ist wie der Schabbat. Wenn man sich nicht vorbereitet, woran soll man dann teilhaben? (Rut Rabbah 3:3)
Das messianische Zeitalter wird auch „Jom Schekulo Schabbat“ genannt, oder „der Tag, an dem alles Schabbat ist“: „Denn an diesem Tag (d.h. in der kommenden Welt) wird alles Schabbat und Ruhe für das ewige Leben sein“ (Mischna Tamid 7:4, 33b).
Wie die Propheten versprochen haben, wird das messianische Zeitalter eine Zeit sein, in der „ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen wird, und niemand wird sie erschrecken“ (Mi 4,4). Unter der Herrschaft des Messias wird es endlich den Frieden und die Schabbatruhe geben, die sich die ganze Menschheit seit langem gewünscht hat. Der Schabbat sollte ein Bild für die ewige Ruhe sein, die wir im Messias haben.
Der Schabbat wird im Messias verwirklicht
Jesus selbst sagte:
Matthäus 11,28-29
„28 Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben! 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“
All dieses Gerede von Ruhe direkt vor einer Passage, die vom Schabbat handelt? Das ist kein Zufall. Die Menschen sind müde und belastet durch die schwere Bürde, den Schabbat einzuhalten. Sie befolgen den Buchstaben des Gesetzes und verstehen dabei Gottes Absicht hinter dem Gebot nicht.
Jesus macht hier die Bedeutung des Schabbats klar. Die Menschen brauchen Ruhe – sie müssen mit der harten Arbeit aufhören und in Frieden bei Gott sein. Und Jesus ist hier, um das volle Versprechen einzuläuten. Er ist Gottes Ruhe, und die Menschen können zu ihm kommen und die wahre Ruhe am siebten Tag finden, die Gott beabsichtigt hat. Der Messias ist die Realität, die der Schabbat verspricht. Er ist unser Schabbatfrieden.
Jesus erinnert die Menschen an Gottes ursprüngliche Absicht für den Schabbat: Einheit mit Gott, der Schöpfung und untereinander. Jesus lehrt, dass der Schabbat auf ihn verweist, auf denjenigen, von dem die Propheten Israels versprachen, er werde kommen, um den Rhythmus der gesamten Schöpfung gnädig wiederherzustellen.
Römer 5,1
„Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“
Diese Erfüllung ist in Jesus gekommen. Er ist die Erfüllung all dessen, was der Schabbat symbolisiert.
Deshalb ist das Schabbatgebot unter den Zehn Geboten das einzige, das im Neuen Bund nicht wiederholt wird. Der Schabbat ist ein Abbild des Messias, ein Vorgeschmack auf die wahre Ruhe, die es nur in ihm gibt (Kol 2,16-17).
Der Neue Bund enthält keine Regeln und Vorschriften für einen bestimmten Tag der Anbetung, obwohl die frühen Gläubigen an Jesus (1. bis 3. Jahrhundert) im Allgemeinen am Schabbat beteten. Das Konzil von Laodicea (ca. 336 n. Chr.) versuchte, den Tag von Samstag auf Sonntag zu verlegen.
Als der Bischof von Rom auf den Sonntag als Ersatz bestand, war der Schabbat-Gottesdienst anderswo gang und gäbe. Ambrosius, der berühmte Bischof von Mailand, sagte, wenn er in Mailand sei, halte er den Samstag ein, aber wenn er in Rom sei, halte er den Sonntag ein. Daraus entstand das Sprichwort: „Wenn du in Rom bist, tue, was die Römer tun“.
Zusammen mit Ambrosius verstehen wir, dass der Schabbat nie auf den Sonntag verlegt wurde. Man kann jedoch seine Flexibilität respektieren und anerkennen und glauben, dass Gott jeden Tag unsere Gemeinschaft wünscht. Die eigentliche Frage, die wir uns stellen müssen, lautet also: Was ist der wahre Grund für den Schabbat?
Warum sollte jemand „das Fest halten bzw. feiern“, das Passahfest feiern, wie Paulus sagt (1Kor 5,8)? Ist es nur, um an die vergangenen Ereignisse in Ägypten zu erinnern? Nein, weil „der Messias, unser Passah, gekommen ist“; wir feiern und verkünden die vollständige Erlösung von der Sünde, die durch die Erlösung aus Ägypten versinnbildlicht wurde.
Warum betet man am Schabbat an? Ist es nur, um einen Tag der Erinnerung an die Schöpfung und die Erlösung aus Ägypten zu haben? Nein, diese Aspekte werden zwar nie außer Acht gelassen, aber es gibt noch viel mehr. Man betet am Schabbat an, um die vollständige Erlösung und Ruhe zu verkünden, die der Tag selbst verkörpert. Jesus selbst ist unsere ewige Ruhe und Erlösung.
Deshalb versammeln sich an jedem Schabbat messianische Gemeinden, um die Erlösung und die neue Schöpfung in Jesus, unseren wahren Schabbat, zu ehren. Es geht also nicht nur darum, einem Tag treu zu sein, sondern um Folgendes: Sind wir durch den Herrn erlöst, haben wir eine Beziehung zu ihm und ruhen wir in ihm?
Hebräer 4,9-10
„9 Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten; 10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen“
Der Schabbat lehrt uns zwar, von unserer Arbeit zu ruhen, aber noch wichtiger ist, dass wir in Gott ruhen sollen. Der Schabbat erinnert uns nicht nur daran, wofür wir leben, sondern auch daran, mit wem wir für immer leben werden! Nehmen wir uns Zeit, um unsere Beziehung im Messias zur Ruhe zu entwickeln.
Die Einhaltung des Schabbats für Christen
Wie sieht die Praxis für Jesus-Nachfolger aus? Bedeutet es, einen wöchentlichen Gottesdienst zu besuchen, E-Mails auf der Arbeit abzuschalten oder sich ehrenamtlich in der Gemeinde zu engagieren? Spielt es eine Rolle, an welchem Tag man den Schabbat hält? Der Schabbat könnte sicherlich auch diese Aktivitäten umfassen, aber die gesamte biblische Geschichte scheint eher den Zweck des Schabbats zu betonen als spezifische Regeln für seine Einhaltung.
Als Nachfolger Jesu erwartet Gott von uns nicht, dass wir nach den Gesetzen Israels leben. Die Weisheit dieser Gesetze bleibt jedoch erhalten, und das Gesetz des Schabbats ist für uns heute von großer Bedeutung. Der Schabbat ist kein Gebot, an das wir gebunden sind; er ist eine Verheißung, die wir genießen dürfen.
Die Schabbatruhe ist eine Einladung, für die Ewigkeit in Gottes Gegenwart zu üben. Sie ist ein Akt des regelmäßigen und bewussten Vertrauens in Gottes Herrschaft auf der Erde. Wir halten Schabbat, um Wohnung zu machen – wenn wir aufhören zu arbeiten, können wir wirklich in Gottes Gegenwart ruhen. Wenn wir dieses bewusste Innehalten praktizieren, schaffen wir Raum für Gott, um in unserem individuellen Leben und in unseren Gemeinschaften Wohnung zu nehmen. Und wenn wir das tun, nehmen wir an der neuen Schöpfungsgeschichte teil und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Gott erneut auf der Erde Wohnung nehmen kann.
▸ Lies auch unseren Beitrag „Der Schabbat“
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen