1. Mose 49,16-18
„16 Dan richtet sein Volk wie einer der Stämme Israels. 17 Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Pferdes beißt, und rücklings fällt sein Reiter. 18 Auf deine Rettung, HERR, harre ich!“
Jesaja 1,16-17
„16 Wascht, reinigt euch! Tut das Böse, das ihr getan habt, von meinen Augen hinweg; hört auf, Böses zu tun! 17 Lernt Gutes tun, trachtet nach dem Recht, helft dem Bedrückten, schafft der Waise Recht, führt den Rechtsstreit für die Witwe!“
■ Kurzinfo
Dan (Richter) | 5. Sohn Jakobs | 10. Stamm (Lagerordnung) | Schlange | Leschem-Hyazinth (Türkis) | Blau | nördl. der Stiftshütte neben Asser & Naphtali | Tebet/Dez–Jan |
Die Person Dan
Dan (דן) bedeutet übersetzt „Richter“ und stammt aus dem Hebräischen Wort „danan“ für „richten“, was wird hier im Sinne von „Recht schaffen“ gebraucht wird. Somit ist die Wiedergabe des Verses „Gott hat mir Recht verschafft“ korrekt.
1. Mose 30,5-6
„5 Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn. 6 Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan.“
Dan ist der fünftgeborene Jakobs und der erste Sohn von Rahels Magd Bilha (1Mo 30,5-6).
Dan hatte einen Sohn namens Schuham (auch Huschim; 1Mo 46,23; 4Mo 26,42).
Jakobs prophetischer Segen
Gemäß dem prophetischen Segen erwächst die zukünftige Geschichte des jeweiligen Stammes aus dem gegenwärtigen Charakter des jeweiligen Sohnes. Die Eigenschaften eines jeden Sohnes werden bis zu einem gewissen Grad zu den charakteristischen Kennzeichen seines Stammes.
1. Mose 49,16-18
„16 Dan richtet sein Volk wie einer der Stämme Israels. 17 Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Pferdes beißt, und rücklings fällt sein Reiter. 18 Auf deine Rettung, HERR, harre ich!“
In dieser Prophetie wird Dan als ein Krieger geschildert, als ein Streiter, der seinen Kampf im Hintergrund führt. Die Aussage „die in die Fersen des Pferdes beißt, und rücklings fällt sein Reiter“ passt sehr gut damit zusammen, wie die Siege Simsons oder der Angriff Dans auf die Nordstadt Lajisch beschrieben werden (Ri 18,1-31).
Anmerkung zu Vers 17: Verschiedene Lehrmeinungen besagen, dass es sich hierbei um eine verschleierte Anspielung handelt, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan stammen soll und dass aus diesem Grund Dan in 1. Chronik 2,3 - 8,40 und in Offenbarung 7,3-8 nicht erwähnt wird.
Jakob sagt auch die Rettung Dans voraus. Diese Stelle ist die erste von 48 Stellen, welche im Alten Testament das Wort „Rettung“ benutzt.
Moses prophetischer Segen
5. Mose 33,22
„Dan ist ein junger Löwe, der aus Baschan hervorspringt“
Der Stamm Dan
Angehörige des Stammes Dan werden Daniter genannt (Ri 13,2).
Dan lagerte als 10. Stamm nördlich der Stiftshütte neben Asser und Naphtali (4Mo 2,25-31) und hatte mit seinem Stammesfürsten Ahiëser die Leitungsrolle im nördlichen Heereslager. Beim Abmarsch brach die Abteilung des Lagers Dan als Nachhut zum Schluss auf (4Mo 2,15-31).
Als Stammessymbol trägt Dan die Schlange (vgl. 1Mo 49,16-17) und ist dem Edelstein Sapir-Saphire sowie der Farbe Blau zugeordnet. Tebet ist der hebräische Monat, der dem Stamm Dan zugeteilt ist und schließt die gregorianischen Monate Dezember & Januar ein.
Die Größe des Stammes bei der ersten Volkszählung betrug 62.700 Mann (4Mo 1,39). Bei der zweiten Volkszählung 64.400 Mann (4Mo 26,43). Vergleicht man beide Volkszählungen, stellt man Folgendes fest: Dan hat 1.700 Mann hinzugewonnen. In beiden Fällen hinter Juda auf dem zweiten Platz.
Stammesgebiet
Das Gebiet Dan, dass er als letzter der zwölf Stämme erhält, ist im Norden von Ephraim, im Osten von Benjamin und im Süden von Juda begrenzt. Von seinen Städten, u.a. Zora, Ajalon, Ekron, Jafo (Joppe; heutiges Tel Aviv), werden vier den Leviten zugeteilt (Jos 19,40-46; 21,5.23f). Der Mißerfolg der Daniter, ihr ursprüngliches Erbe – das fruchtbare Land der Philister ganz zu erobern – in Anspruch zu nehmen, veranlasst sie nach Norden Kanaans zu ziehen (Ri 18), wo Dan die Stadt Leschem (Lajisch) eroberte. Diese benannte er in Dan um (Jos 19,47).
Im Norden Israels auf den Bergen des Golan sind drei Quellflüsse des Jordans – und damit der größte Wasserspeicher Israels. Noch heute befindet sich dort ein Fluss mit dem Namen „Dan“ (zu Ehren des Stammes), und dieser ist der größte Wasserzulieferer für den See Genezareth und für ganz Israel. Er ist sogar die ergiebigste Quelle im Nahen Osten!
Die in biblischen Texten vorkommende Wendung „von Dan bis Beerscheba“ (Ri 20,1) bedeutet aufgrund der nördlichen Lage Dans und der südlichen Lage Beerschebas „ganz Israel“.
Levitische Städte und Zufluchtsstädte aus dem Stamm Dan
Elteke, Gibbeton, Ajalon, Gat-Rimmon
Wissenswertes
Der Stamm Dan war ein Pionier, mutig und tatkräftig. Ähnlich wie Gad war er kämpferisch, jedoch eher in der Offensive. In Richter 18 wird beschrieben, wie Dan – aufgrund fehlenden Landes (Ri 1,34) – mutige Männer aussandte, um neues Gebiet zu erkunden und zu erobern. Das Land, das sie im Norden Israels einnahmen, hatte damals wie heute eine strategische Bedeutung.
Dan wurde mit einem Löwen verglichen (5Mo 33,22), während Gad als Löwin beschrieben wird (5Mo 33,20). Während Gad für die innere Sicherheit stand, zog Dan als Pionier aus. Interessanterweise erhalten sie in Hesekiels Vision Erbanteile an den entgegengesetzten Enden des Landes: Dan im Norden, Gad im Süden (Hes 48,1-2.27-28). Jesaja 19,19-25 deutet darauf hin, dass von Ägypten, Gads südlicher Grenze, einst keine Gefahr mehr ausgehen wird.
Dan hatte eine ausgeprägte künstlerische Salbung, besonders im Umgang mit Metallen, Holz, Stein und Stoffen. Sie konnten gravieren, weben und kunstvolle Designs anfertigen. Oholiab, der zusammen mit Bezaleel die Stiftshütte ausstattete, stammte aus Dan und war besonders begabt im Gravieren und Weben mit vielen Farben (2Mo 31,6). Auch Hiram-Abi, der beim Bau des Tempels unter Salomo half, hatte eine Mutter aus Dan und war kunstfertig im Umgang mit Metall, Stein, Holz und Stoffen (1Kön 7,13-14).
Trotz dieser Gaben wurde Dan im Siegeslied Deboras gerügt, weil er nicht am Kampf teilnahm (Ri 5,17). Zudem hatte der Stamm eine Neigung zum Götzendienst: Er war der erste, der ihn in Israel einführte (Ri 18,30-31), nahm auf dem Weg in den Norden Michas Hausgötzen mit (Ri 18,14ff) und wurde später ein Zentrum des Götzendienstes unter Jerobeam, wo eines der goldenen Kälber aufgestellt wurde (1Kön 12,28-29; Am 8,14).
Simson, einer der bekanntesten Daniter, verkörperte den unkonventionellen Kampfstil seines Stammes (Ri 13,2.24). Die äthiopischen Juden betrachten sich als Nachfahren dieses Stammes.
In Hesekiels Vision wird Dan wieder ein Erbteil im Norden zugesprochen (Hes 48,1-2.32). Doch bemerkenswert ist, dass der Name Dan in Offenbarung 7 unter den 144.000 Versiegelten nicht mehr erscheint.
● Die zwölf Stämme in der Offenbarung
In der Offenbarung berichtet der Apostel Johannes von seiner Vision der 144.000 Menschen – 12.000 aus den der zwölf Stämmen – die mit Gottes Namen versiegelt werden (Offb 7,3-8; 14,1). In seiner Aufzählung nennt Johannes Dan und Ephraim nicht, dann jedoch Joseph und Levi. Diese Auflistung unterscheidet sich von allen anderen biblischen Auflistungen der Stämme. (In Hes 47,13–48,29 beinhaltet die Aufzählung alle Stämme, die beim Einzug in das Verheißene Land ein Gebiet erhielten). Möglicherweise liegt es daran, dass die Kinder Dans und Ephraims speziell sündigten und unter anderem ein Götzenbild aufstellten (Ri 18,30-31; Am 8,14; Ps 78,9-17.65-67).
Bibelstellen zu Dan & Daniter
1Mo 30,6; 35,25; 46,23; 49,16-17; 2Mo 1,4; 31,6; 35,34; 38,23; 3Mo 24,11; 4Mo 1,12.38-39; 2,25.31; 7,66; 10,25; 13,12; 26,42; 34,22; 5Mo 27,13; 33,22; Jos 19,40.47-48; 21,5.23; Ri 1,34; 5,17; 13,2; 18,1-2.11.16.22.25-26.29-30; 1Chr 2,2; 12,36; 27,22; 2Chr 2,13; Hes 48,1-2.32
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen