1. Mose 49,22
„Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer.“
Johannes 6,35a
„Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern...“
■ Kurzinfo
Joseph (Er fügt hinzu) | 11. Sohn Jakobs | grünender Fruchtbaum | Schocham-Onyx | Schwarz | westl. der Stiftshütte (Ephraim & Manasse)
Die Person Joseph
Joseph (יוסף) bedeutet übersetzt „Er fügt hinzu“. Rahel gab ihm diesen Namen, weil sie sagte: „Gott hat meine Schmach weggenommen“ – gemeint war ihre Unfruchtbarkeit. Der Name verbindet zwei Bedeutungen: Einerseits das Wegnehmen ihrer Schmach, andererseits die Hoffnung, dass Gott ihr noch einen weiteren Sohn schenken möge.
Tatsächlich erfüllte sich diese Hoffnung, als sie Benjamin gebar – doch die Geburt kostete Rahel das Leben. Interessant ist auch die Langform des Namens: „Josifja“, die bedeutet: „Jahwe möge hinzufügen“.
1. Mose 30,23-24
„23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. 24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu!“
Joseph ist der elftgeborene Sohn Jakobs und der erste Sohn von Rahel (1Mo 30,22-24).
Sein ägyptischer Namen war Zafenat-Paneach (1Mo 41,45).
Joseph wurde 110 Jahre alt (1Mo 50,22.26) und sah noch die Urenkel Ephraims und die Kinder Manasse. Vor seinem Tod weissagte Joseph, dass Gott Israel aus Ägypten führen wird.
Joseph hatte zwei Söhne: Manasse und Ephraim (1Mo 41,45.50-52).
Jakobs prophetischer Segen
Gemäß dem prophetischen Segen erwächst die zukünftige Geschichte des jeweiligen Stammes aus dem gegenwärtigen Charakter des jeweiligen Sohnes. Die Eigenschaften eines jeden Sohnes werden bis zu einem gewissen Grad zu den charakteristischen Kennzeichen seines Stammes.
1. Mose 49,22-26
„22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer.23 Und es reizen ihn die Bogenschützen und schießen und feinden ihn an; 24 aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels, 25 von dem Gott deines Vaters - der helfe dir - und von Gott, dem Allmächtigen - der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. 26 Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte Gut der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josefs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern.“
Joseph wird mit einem fruchtbaren Baum verglichen, dessen Zweige weit über sein eigenes Land hinausreichen. Die Gebiete von Ephraim und Manasse gehörten ihm, und sein Segen sollte sich weit über die Grenzen Israels erstrecken.
Trotz harter Anfeindungen blieb er standhaft. Die Worte „aber sein Bogen bleibt fest“ betonen seine geistliche und moralische Stärke. Sein Glaube wurde geprüft, doch er wuchs daran und wurde schließlich in Ägypten erhöht.
Die Aussage „die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge“ bedeutet, dass Jakobs Segen größer war als der von Abraham und Isaak, da er gleich zwölf Söhne segnete und damit das Fundament für die zwölf Stämme Israels legte.
Im Segen übet Joseph werden fünf verschiedene Titel Gottes verwendet: der Mächtige Jakobs, Hirte, Stein Israels, Gott deines Vaters und der Allmächtige.
Moses prophetischer Segen
5. Mose 33,13-16
„13 Und für Josef sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein Land! Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut, die drunten lagert, 14 und vom Köstlichsten der Erträge der Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate 15 und vom Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen Hügel 16 und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, all das komme auf das Haupt Josefs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern!“
Der Stamm Joseph
Als Stammessymbol trägt Joseph den grünenden Fruchtbaum (1Mo 49,22). Er wird durch seine beiden Söhne Ephraim und Manasse repräsentiert, die als eigenständige Stämme gezählt werden (1Mo 48,5-6). Dem Stamm wird der Edelstein Schocham-Onyx zugeordnet sowie die Farbe Schwarz. Die zugeteilten hebräischen Monate sind Tischri (Ethanim) für Ephraim und Marcheschwan (Bul) für Manasse, die den gregorianischen Monaten September/Oktober & Oktober/November entsprechen.
Stammesgebiet nach der Landnahme
Da Josephs Nachkommen in die Stämme Ephraim und Manasse aufgeteilt wurden, erhielten diese getrennte Gebiete im zentralen und nördlichen Land.
Jakob adoptierte Ephraim und Manasse offiziell und stellte sie Ruben und Simeon gleich. Damit erhielt Joseph das Erstgeburtsrecht mit einem doppelten Erbteil. Seine Söhne wurden zu eigenständigen Stämmen und gemeinsam als „Stamm Joseph“ gezählt (4Mo 26,28-37; 1Chr 7,14-29).
Der Segen über die Söhne war zugleich ein Segen für Joseph (1Mo 48,15-16). Mit den Worten „in ihnen werde mein Name genannt“ wurden sie fester Bestandteil des Hauses Israel und der Stammeslinie Abrahams und Isaaks.
Ephraim entwickelte sich zum Schlüsselstamm des Nordreichs. Sein Name wurde schließlich synonym für ganz Israel, insbesondere für die nördlichen Stämme (Jes 7,2.5.9.17; Hos 9,3-16).
Manasse: Umfasste zwei große Gebiete östlich und westlich des Jordans. Das östliche Gebiet erstreckte sich über die Golanhöhen und Teile des heutigen Syrien und lag außerhalb des Verheißenen Landes. Die Bewohner dieses Gebiets werden in der Bibel als der halbe Stamm Manasse bezeichnet.
Ephraim: Hatte ein kleineres Gebiet in Samarien, das bedeutende Stätten umfasste, darunter Bethel, wo Abraham einen Altar baute (1Mo 12,8) und wo Gott den abrahamitischen Bund mit Jakob bestätigte (1Mo 28).
Wissenswertes
Der Name Joseph bezeichnet im Alten Testament sowohl die Stämme Manasse und Ephraim (Jos 17,14-17; 1Kön 11,28; Ps 78,67) als auch gelegentlich das Nordreich oder Israel als Ganzes (Ps 80,2; 81,6).
Rubens Erstgeburtsrecht wurde aufgeteilt: Joseph erhielt den doppelten Erbanteil in Form von zwei Stämmen, während Juda die Vorrangstellung bekam (1Chr 5,1-2).
Joseph war seines Vaters Lieblingssohn, was die Eifersucht seiner Brüder weckte, besonders nachdem er seine Träume von Herrschaft über sie offenbarte (1Mo 37,5-11). Sie verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten, wo er in Potifars Haus diente und schließlich mit 30 Jahren vom Pharao zum Vizekönig erhoben wurde (1Mo 41,33-44). Er erhielt den Namen „Zafenat-Paneach“ und heiratete Asenat, die Tochter des Priesters Potifera, mit der er Manasse und Ephraim zeugte (1Mo 41,45.50-52).
Trotz des Verrats seiner Brüder wurde Joseph von Gott erhöht und rettete viele vor der Hungersnot, indem er Getreide lagerte. Als seine Brüder nach Ägypten kamen, um Nahrung zu kaufen, versöhnte er sich mit ihnen und sagte: „Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen“ (1Mo 50,20).
Aus Ephraim stammten bedeutende Persönlichkeiten wie Josua, Debora, Samuel und Jerobeam (Ri 4,5; 1Sam 1,1; 1Kön 12,25; 1Chr 7,14-27).
Im Neuen Testament wird Joseph von Stephanus in seiner Verteidigungsrede erwähnt (Apg 7,9f) und im Hebräerbrief als Glaubenszeuge angeführt (Hebr 11,22). In Offenbarung 7,8 wird der Stamm Joseph mit 12.000 Versiegelten genannt.
● Die zwölf Stämme in der Offenbarung
In der Offenbarung berichtet der Apostel Johannes von seiner Vision der 144.000 Menschen – 12.000 aus den der zwölf Stämmen – die mit Gottes Namen versiegelt werden (Offb 7,3-8; 14,1). In seiner Aufzählung nennt Johannes Dan und Ephraim nicht, dann jedoch Joseph und Levi. Diese Auflistung unterscheidet sich von allen anderen biblischen Auflistungen der Stämme. (In Hes 47,13–48,29 beinhaltet die Aufzählung alle Stämme, die beim Einzug in das Verheißene Land ein Gebiet erhielten). Möglicherweise liegt es daran, dass die Kinder Dans und Ephraims speziell sündigten und unter anderem ein Götzenbild aufstellten (Ri 18,30-31; Am 8,14; Ps 78,9-17.65-67).
● Parallelen zwischen Joseph und Jesus
Joseph war der geliebte Sohn seines Vaters (1Mo 37,3). Ähnliches wird auch von Jesus gesagt (Mt 3,17; Joh 1,18)
Wie Joseph von seinem Vater zu den Brüdern gesandt wurde (1Mo 37,13-14), so wurde auch Gottes Sohn zum Volk Israel geschickt (Mt 15,24; Hebr 2,11)
Beide sind Hirten der Schafe ihres Vaters (1Mo 37,3; Joh 10,11.27)
Joseph und Jesus werden beide so beschrieben, dass sie bei ihren Brüdern verhasst und von ihnen verworfen wurden (1Mo 37,4; Joh 7,5)
Für beide wurden Pläne geschmiedet, um ihnen Leid anzutun (1Mo 37,20; Joh 11,53)
Wie Joseph in Ägypten Sicherheit fand, so fand auch Jesus als Kind Zuflucht in Ägypten (1Mo 37,25; Mt 2,13-15)
Beide waren zu ihrer öffentlichen Anerkennung 30 Jahre alt (1Mo 41,46; Lk 3,23)
Wie Joseph (1Mo 37,28) wurde auch Jesus für eine Handvoll Silberstücke an Heiden verkauft (Mt 29,14-16)
Beide wurden zum Preis eines Sklaven verkauft (1Mo 37,28; Mt 26,15)
Beide wurden aufgrund von Falschaussagen angeklagt (1Mo 39,16-18; Mt 26,59-60)
Beide wurden versucht (1Mo 39,7; Mt 4,1)
Beide wurden gefesselt (1Mo 39,20; Mt 27,2)
Beiden wurden die Kleider weggenommen (1Mo 37,23; Joh 19,23)
Beide wurden nach dem Leiden erhöht (1Mo 41,41; Phil 2,9-11)
Beide waren mit zwei anderen Kriminellen zusammen, von denen der eine gerettet wurde und der andere verloren ging (1Mo 40,2-3; Lk 23,32.43)
Joseph kam in eine Grube und ins Gefängnis, doch er blieb dort nicht gefangen. Jesus wurde ermordet und ins Grab gelegt, doch am dritten Tag stieg er als Sieger lebendig daraus hervor (1Mo 39,1-23; 40,1-23; Mt 27,57–28,10)
Beide vergaben denen, die ihnen Unrecht getan haben (1Mo 45,1-15; Lk 23,34)
Beide retteten ihr Volk (1Mo 45,7; Mt 1,21)
Was Menschen unternahmen, um ihnen zu schaden, wendete Gott zum Guten (1Mo 50,20; 1Kor 2,7-8)
Dies ist nur eine Auswahl an Parallelen. Leicht lassen sich noch mehr finden.
Bibelstellen zu Joseph
1Mo 30,24-25; 33.2.7; 35,24; 37,2-3.5.13.17.23.29.31. 33; 39,1-2.5-7.10-11.23; 40,3-4.6.8-9.12.16.18.22-23; 41,14.16-17.25.39.41-42.44.46.48-5054-57; 42,3-4.6.14.23.25.36; 43,15-19.24-26.30; 44,1.2.4.14-15; 45,1.3-4.9.16-17.21.26-28; 46,4.19-20. 27-31;47,1.5.7.11.14-17.20.23.26.29; 48,1-3. 8-13.15.17.21; 49,22.26; 50,1-2. 4.7-8.10.14-15. 17.19.22-24.26; 2Mo 1,5-6.8; 13,19; 4Mo 1,10.32; 13,11; 26,28.37; 27,1; 32,33; 34,23; 36,1.5.12; 5Mo 27,12; 33,13.16; Jos 14,4; 16,1.4; 17,1-2.14.16-17; 18,5.11; 24,32; Ri 1,22-23.35; 2Sam 19,21: 1Kön 11,28; 1Chr 2,2; 5,1-2; 7,29; Ps 77,16; 78,67; 105,17; Hes 37,16.19; 47,13; 48,32; Am 5,6.15; 6,6; Obd 18; Sach 10,6; Joh 4,5; Apg 7,9.13-14.18; Hebr 11,21-22; Offb 7,8
Falls Sie durch unseren Dienst und diesen Beitrag gesegnet wurden, oder uns einfach unterstützen möchten, können Sie Ihre Dankbarkeit und Wertschätzung in Form einer finanziellen Segnung ausdrücken, worüber wir uns sehr freuen und äußerst dankbar sind.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen