1. Mose 49,21
„Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh; er kann schöne Worte machen.“
5. Mose 31,6
„Seid stark und mutig! ... denn der HERR, dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen!“
■ Kurzinfo
Naphtali (mein Kampf) | 6. Sohn Jakobs | 12. Stamm (Lagerordnung) | springende Gazelle/Hirsch | Achlama-Amethyst | Blau-Violet | nördl. der Stiftshütte neben Asser & Dan | Adar/Feb–Mär |
Die Person Naphtali
Naphthali (נפתלי) bedeutet „mein Kampf“ und spiegelt die Rivalität zwischen Rahel und Lea wider. Der Name geht auf Rahels Worte zurück: „Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft“, was im Hebräischen wörtlich „niftalti“ lautet. Da sie sich als Siegerin sah, gab sie ihrem Sohn diesen Namen.
1. Mose 30,8
„Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft; ich habe auch gesiegt. Und sie gab ihm den Namen Naftali.“
Naphtali ist der sechstgeborene Jakobs und der zweite Sohn von Rahels Magd Bilha (1Mo 30,7-8; 35,25).
Naphtali hatte vier Söhne: Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem (1Mo 46,24; 4Mo 26,48; 1Chr 7,13).
Jakobs prophetischer Segen
Gemäß dem prophetischen Segen erwächst die zukünftige Geschichte des jeweiligen Stammes aus dem gegenwärtigen Charakter des jeweiligen Sohnes. Die Eigenschaften eines jeden Sohnes werden bis zu einem gewissen Grad zu den charakteristischen Kennzeichen seines Stammes.
1. Mose 49,21
„Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh; er kann schöne Worte machen.“
Naphtali wird mit einer Hirschkuh verglichen, die aus der Gefangenschaft freigelassen wird und mit großer Geschwindigkeit losstürmt, um gute Nachrichten zu verbreiten. Alle Jünger Jesu – außer Judas – kamen aus dieser Region, und ein bedeutender Teil von Jesu Dienst fand hier statt (Mt 4,13-16).
Seine Redegewandtheit wird besonders betont. Naphtali hatte die Gabe gepflegter und wohltuender Worte und war geschickt im Umgang mit Sprache, wie das Lied der Debora zeigt (Ri 5,1-31).
Moses prophetischer Segen
5. Mose 33,23
„Naphtali ist voll vom Segen des HERRN“
Der Stamm Naphtali
Angehörige des Stammes Naphtali werden Naphtaliter genannt (4Mo 34,28).
Der Stamm Naphtali lagerte als 12. Stamm im Norden neben Asser und Dan. Der Stammesfürst war Ahira und die nördliche Abteilung brach beim Abmarsch als letztes auf (4Mo 2,25-31).
Als Stammessymbol trägt Naphthali die/den springende Gazelle/Hirsch (vgl. 1Mo 49,21) und ist dem Edelstein Jahalom-Diamant sowie der Farbe Glasklar oder Lila zugeordnet. Adar ist der hebräische Monat, der dem Stamm Naphtali zugeteilt ist und schließt die gregorianischen Monate Februar & März ein.
Die Größe des Stammes bei der ersten Volkszählung betrug 53.400 Mann (4Mo 1,43). Bei der zweiten Volkszählung gegen Ende der Wüstenwanderung 45.400 Mann (4Mo 26,50). Vergleicht man beide Volkszählungen, stellt man Folgendes fest: Naphtali ist um 8.000 Mann reduziert. Damit rückt der Stamm vom 6. auf den 8. Platz.
Stammesgebiet nach der Landnahme
Bei der Verteilung Kanaans erhielt der Stamm das Hügelland von Galiläa, ein Gebiet im Norden des Landes. Im Osten vom See Genezareth und dem Oberlauf des Jordan, im Süden von Issaschar und Sebulon, im Westen von Sebulon und Asser begrenzt (Jos 19,32-39). Dieser Teil von Eretz Israel ist wunderschönes, herrliches Land. Nah an der Küste des Mittelmeeres, des See Genezareth, die Berge des heutigen Syriens und des Libanon. Ein gutes und fruchtbares Land. Es gelang den Naftalitern nicht, die Kanaaniter aus Bet-Schemesch und Bet-Anat zu vertreiben (Ri 1,33).
Levitische Städte und Zufluchtsstädte aus dem Stamm Naphtali
Kedesch in Galiläa, Hammot-Dor, Kartan
Wissenswertes
Naphtali wird oft zusammen mit Dan, Gad und Asser genannt, den Söhnen der Mägde Jakobs. Kämpfen konnte er, wenn nötig (Ri 5,18; 6,35; 7,23), doch seine eigentliche Stärke lag woanders: „Naphtali kann schöne Worte machen“ (1Mo 49,21). Sein Stamm war gesegnet mit Talent für Lieder, Gedichte und wohlklingende Reden – ein Segen, nicht nur für ihn selbst, sondern für andere (5Mo 33,23).
Ein herausragendes Beispiel ist Hiram, der Bauleiter des ersten Tempels. Die Bibel begründet seine Berufung mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten (1Kön 7,13). Naphtali war nicht nur gesegnet, sondern sollte ein Segen für andere sein.
Trotz seiner sanften Begabung zeigte der Stamm auch Mut und Einsatz: Barak stammte aus Naphtali (Ri 4,6), der Stamm wurde im Lied Deboras für seinen Mut gepriesen (Ri 5,18) und unterstützte Gideon sowie später David im Kampf (Ri 7,23; 1Chr 12).
Eine prophetische Schriftstelle wird mit Naphtali in Verbindung gebracht, als die Apostel in Galiläa die gute Nachricht verkündeten – ein Hinweis auf zukünftige Ereignisse.
Habakuk 3,19 knüpft an Naphtali an: „Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße, und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten.“ Diese Worte verdeutlichen, dass Gott auch in Schwierigkeiten Standfestigkeit und Führung schenkt.
Naphtali besitzt eine starke Gabe der Kommunikation. Doch genau darin liegt auch eine Herausforderung: Rechtschaffene Worte sind ein Schlüssel, um Gottes Berufung zu erfüllen. Jakobus warnt vor der ungezügelten Zunge, die großen Schaden anrichten kann. Der Ankläger nutzt die Worte von Gottes Volk gegen sie – oft aus dem Inneren der Gemeinschaft heraus. Deshalb ist es essenziell, Mund und Herz zu bewahren, um auf dem von Gott bereiteten Weg zu bleiben.
Naphtali hatte eine besondere Verbindung zu Jesus: Er begann seinen Dienst in Galiläa und erfüllte damit eine Prophezeiung Jesajas (Mt 4,13-17; Jes 8,23; 9,1-2). In Hesekiels Vision erhält Naphtali sein Erbteil zwischen Asser und Manasse (Hes 48,3), und Offenbarung 7,6 zählt ihn mit 12.000 Versiegelten unter die 144.000.
Bibelstellen zu Naphtali
1Mo 30,8; 35,25; 46,24; 49,21; 2Mo 1,4; 4Mo 1,15. 42-43; 2,29; 7,78; 10,27; 13,14; 26,48.50; 34,28; 5Mo 27,13; 33,23; 34,2; Jos 19,32.39; 20,7; 21,6.32; Ri 1,33; 4,6.10; 5,18; 6,35; 7,23; 1Kön 4,15; 7,14; 15,20; 2Kön 15,29; 1Chr 2,2; 6,47.61; 7,13; 12,35.41; 27,19; 2Chr 16,4; 34,6; Ps 68,28; Jes 8,23; Hes 48,3-4.34; Mt 4,13.15; Offb 7,6
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen