Sprüche 3,9-10
"9 Ehre den HERRN mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, 10 so werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen und deine Keltern von Most überlaufen."
1. Mose 14,18-20
"18 Aber Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten. 19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde! 20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem."
Gott hat einen Plan für Finanzen. Manche mögen davon überrascht sein. Einige denke, Geld sei zu schmutzig für geistliche Menschen. Manche sind aufgrund Ihres religiösen Hintergrundes mit einer Vorstellung aufgewachsen, die Geld mit „schnöder Gewinnsucht“ gleichsetzt. Dies ist jedoch keine biblische Sichtweise. Geld zählt oft zu den Tabuthemen unserer Zeit. Umgangssprachlich heißt es oft, dass man „über Geld nicht spricht“, und doch spielt Geld in der heutigen Kultur in unser aller Leben eine große Rolle und bestimmt in gewisser Hinsicht einen Großteil unseres Lebens. Falls Gott keinen Plan für dein Geld hat, ist ein wichtiger Lebensbereich nicht unter Seiner Kontrolle. Dies wiederum wird unweigerlich andere Lebensbereiche beeinflussen.
Wenn man mit seinen Finanzen nicht im Einklang mit Gottes Plan umgeht, dann ist das ganzes Leben aus den Angeln. In Wirklichkeit ist es so, dass unsere persönliche Einstellung zum Geld sehr wichtig ist. Das Prinzip hierzu lautet: Unsere Einstellung zum Geld offenbart in Wirklichkeit unsere Einstellung zu Gott.
■ Inhalt
• Einleitung
• Die Grundlage vom Geben des Zehnten
• Gott ist Geist
• Der Plan Satans
• Stehlen wir von Gott?
• Bringe den ganzen Zehnten
• Der Segen des Zehnten und der Opfergabe
• Ein Zustand von andauerndem Mangel
• Gott durch unsere Finanzen ehren
• Abraham und der Zehnte
• Jakob und der Zehnte
• Israel und der Zehnte
• Die Quelle unserer Versorgung anerkennen
• Zusammenfassung
• Leiterschaft und das Empfangen des Zehnten
• Das Geben des Zehnten und Schulden
• Gebet
Einleitung
Der Begriff "den Zehnten zahlen" bedeutet, Gott das erste Zehntel des gesamten Einkommens zurückzugeben. Es ist wichtig, dass es das erste Zehntel ist. Man legt es beiseite, bevor man mit seinem Geld irgendetwas anderes tut. Eine „Abgabe“ oder ein „Opfer“ wäre alles weitere, was man Gott über den Zehnten hinaus gibt und ein beliebiger Betrag.
Den Zehnten zu zahlen ist einfach, spezifisch und biblisch. Jeder kann durch zehn teilen. In jedem Währungssystem, das auf Kommazahlen basiert, ist es einfach eine Verschiebung des Kommas um eine Stelle nach Links. Hat man zum Beispiel 320,00 € verdient, dann beträgt der Zehnte 32,00 €. Hat man 514,00 € verdient, beträgt der Zehnte 51,40 €. Es ist nicht kompliziert. Auf Basis von persönlicher Erfahrung kann man bezeugen, dass dieses Prinzip, den Zehnten zu zahlen, wirklich funktioniert!
Die Grundlage vom Geben des Zehnten
Um die Königreichswirtschaft im Volk Gottes sowie die Transferierung des Reichtums der Völker gemäß Jesaja 60,5 in dieser Zeit und in Zukunft garantieren zu können, hat Gott uns als sein Volk auf Erden, ein wirtschaftliches Vorgehen offenbart, bei dem es sich um das freiwillige Geben des Zehnten sowie das Geben von Opfern handelt (zu Opfern vgl. Ps 41,2; Spr 19,17 i.V.m. Mt 25,35-40; Lk 12,33-34; Lk 14,13).
Wir können als Königreichsvolk das Prinzip des freiwilligen Gebens des Zehnten und weiterer Investitionen nur richtig verstehen, wenn wir dieses aus dem Blickwinkel des Glaubens und der gegebenen Liebe Gottes, die Jesus Christus ist, betrachten.
Jesus Christus hob nie das Prinzip des Zehntengebens auf, wie es manche behaupten, da er des Gesetzes Erfüllung ist und sein Volk anwies neben dem wahrhaftigen Ausüben von Recht, Barmherzigkeit und Glauben, den Zehnten zu geben, ohne in ein Muster von Gesetzlichkeit zu verfallen (vgl. Mt 5,17 i.V.m. Mt 23,23).
Gott ist Geist
Bei Gottes Wohlstand handelt es sich nicht in erster Linie um irdischen Wohlstand, sondern um geistlichen Wohlstand, der seinen Sitz in der Herrlichkeit (Gegenwart) Gottes hat und von wo aus der irdische Wohlstand entspringt. Die Begründung liegt darin, weil Gott Geist ist und sein Wohlstand Ewigkeitscharakter besitzt, wobei der irdische Wohlstand lediglich temporär, das heißt vergänglich ist (vgl. Joh 4,24a i.V.m. Mt 6,19-20).
Bei geistlichem Wohlstand handelt es sich um die Fülle nach Geist, Seele und Leib, wobei der Fokus nicht allein auf irdischem Reichtum liegt.
Der Plan Satans
Der Plan des Widersachers ist es, die Sicht des Volkes Gottes auf den irdischen Reichtum zu lenken, damit es aus einer irdischen Perspektive schaut und zu einem Bruch im Klang der Anbetung Gott gegenüber kommt.
Es war kein Zufall, dass Satan nach dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten dieses in der Wüste mit dem von Gott gegebenen Reichtum Ägyptens dazu verführte, ein goldenes Kalb errichten zu lassen, um es anzubeten (2Mo 32,2-6).
Stehlen wir von Gott?
Betrachten wir zu allererst einen Abschnitt aus Maleachi 3,7-12. Maleachi ist der letzte Prophet des Alten Testaments. Circa eintausend Jahre zuvor hatte Gott durch Mose Sein Volk an die Pforte des verheißenen Landes geführt. Gott hatte ihnen einen Weg des Lebens eröffnet. Er hatte ihnen versprochen, dass wenn sie auf Seine Stimme hören und Seinen Geboten folgen, sie dann gesegnet und gedeihen würden, wie keine andere Nation vor ihnen jemals Segen und Wohlstand erfahren hat. Der Herr hatte sie jedoch auch gewarnt, dass wenn sie nicht auf Ihn hören und Seine Gebote halten, sie das genaue Gegenteil erleiden würden. Ihnen würde Verlust, Leid, Niederlage und Armut wiederfahren. All dies kann man in der Betrachtung von 5. Mose 28 klar und deutlich sehen.
Im Buch Maleachi fasst Gott sozusagen eintausend Jahre der israelischen Geschichte zusammen. Bedauerlicherweise ist es im Großen und Ganzen eine recht entmutigende Zusammenfassung. Gott weist darauf hin, dass Israel größtenteils Seine Gebote nicht gehalten hat. Demnach verfehlten sie den Segen und Wohlstand, den Er ihnen geben wollte. In den folgenden Versen aus dem dritten Kapitel von Maleachi weist der Herr auf eine ganz bestimmte Art und Weise der Missachtung Seiner Gebote hin:
Maleachi 3,7-8
"7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. [Dies ist die Zusammenfassung der israelischen Geschichte] Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren!, spricht der HERR der Heerscharen. Aber ihr fragt: »Worin sollen wir umkehren?« [Dies ist eine ganz spezifische Frage, die von dem Volk Israel gestellt wird und Gott gibt darauf eine ganz spezifische Antwort.] 8 Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« [Gottes Antwort ist klar!] In den Zehnten und den Abgaben!"
Laut dieser Passage ist es so, als würden wir Gott berauben, wenn wir es nicht zustande bringen, Ihm unseren Zehnten zu geben!
Um genau zu sein, hat Israel Gott beraubt, indem sie den Zehnten ihres Einkommens und andere Abgaben einbehielten. Was war das Resultat? Anstatt einen Segen zu erhalten, wurde Israel ein Fluch auferlegt. In den meisten Fällen ist alles, was wir erhalten, entweder ein Segen oder ein Fluch. Es gibt nicht vieles, was dazwischen steht.
Bringe den ganzen Zehnten
Gehorsam bringt Segen und Ungehorsam Fluch mit sich. Dieses Prinzip wird in Maleachi 3,9-10 nochmals bestätigt.
Gott bietet Israel einen Weg an, wie sie Ihn prüfen sollen. Er erklärt, „wenn ihr tut, was Ich von euch verlange, dann werdet ihr sehen, was Ich tun werde.“ Wenn der Herr davon spricht „die Fenster des Himmels“ zu öffnen, dann macht Er deutlich, dass diese Fenster unter Seiner alleinigen Kontrolle stehen. Es besteht keine Möglichkeit für uns, in den Himmel hinauf zu reichen und dessen Fenster zu öffnen! Das kann nur Gott. Und wenn Gott es nicht tut, wird es nicht geschehen.
Vereinfacht ausgedrückt, sagt der Herr: „Wenn ihr auf der Erde diese einfache Tat, die Ich von euch erwarte, tut, nämlich den Zehnten ganz in das Vorratshaus zu bringen, dann werde Ich im Himmel das tun, wozu ihr nicht fähig seid. Ich werde dessen Fenster öffnen und einen Segen über euch ausschütten, bis es überfließt.“
Den Zehnten zu geben, bedeutet demnach also, unter einem offenen Himmel zu leben!
Der Herr führt dieses Versprechen in den nächsten zwei Versen noch genauer aus:
Maleachi 3,11-12
"11 Den Fresser wehre ich von euch ab, damit er euch die Frucht des Ackers nicht vertilgt und damit euch der Weinstock auf dem Feld nicht ohne Ertrag bleibt, spricht der HERR der Heerscharen. 12 Dann werden alle Völker euch glücklich preisen; denn ihr seid ein glückliches Land, spricht der HERR der Heerscharen."
Der Segen des Zehnten und der Opfergabe
Kurz zusammengefasst, gibt Gott ein Fazit über die Geschichte Israels mit dem Schwerpunkt darauf, dass sie Seine Bedingungen nicht erfüllt haben und somit Seinen Segen nicht genießen konnten. Indem Er ihnen diese Versagen nahelegt, erinnert Er sie an die wohl wichtigste und fundamentalste Bedingung, die Er ihnen genannt hatte: Dass sie den Zehnten und ihre Opfergaben zu Ihm bringen.
Gott verspricht den Israeliten drei spezifische Dinge, wenn sie ihre Wege ändern und sich treu daran halten, ihren Zehnten und ihre Gaben zu leisten.
Erstens sagt Er: „Ich [werde] euch die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten!“ (Vers 10). Nur Gott kann die Fenster des Himmels öffnen.
Zweitens verspricht Er: „Den Fresser wehre ich von euch ab.“ (Vers 11). Das bedeutet, dass Gott alles abwehren wird, was unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und unser Wohlergehen auffrisst. Er wird sich um jeden vernichtenden Einfluss und jede Macht kümmern. Sie werden nicht in der Lage sein, uns weiterhin zu vertilgen.
Drittens sagt Gott: „Dann werden alle Völker euch glücklich preisen.“ (Vers 12). Die Kinder Gottes werden ein Zeugnis Seiner Treue sein. Diejenigen um Sie herum werden es bemerken und diese Tatsache anerkennen.
Ein Zustand von andauerndem Mangel
Vergleichen wir das, was wir in Maleachi gelesen haben, mit dem, was Gott im ersten Kapitel im Buch Haggai sagt. Haggai war ein weiterer Prophet Gottes. In erster Linie weist der Herr, durch den Propheten, Sein Volk für dieselbe Sünde zurecht und zwar, dass sie Ihn nicht an erste Stelle setzen in Bezug auf ihre Finanzen.
Haggai 1,5-6
"5 Nun aber spricht der HERR der Heerscharen: Überlegt doch, wie es euch geht! 6 Ihr sät viel und erntet wenig; ihr esst und werdet nicht satt; ihr trinkt, aber zum Betrinken reicht es euch nicht; ihr zieht Kleider an, aber sie halten nicht warm, und wer etwas verdient, verdient es für einen löcherigen Beutel."
Hast du dich schon jemals so gefühlt? Das all dein Geld, das du dir in die Tasche oder in den Geldbeutel tust, wie durch ein Loch rutscht und du nie wirklich davon profitierest? Gott weist die Israeliten darauf hin, dass ihnen genau dies wiederfährt. Aber Er sagt ihnen auch was sie dagegen tun können:
Haggai 1,7-8
"7 So spricht der HERR der Heerscharen: Überlegt also, wie es euch geht! 8 Geht ins Gebirge, schafft Holz herbei und baut den Tempel wieder auf! Das würde mir gefallen und mich ehren, spricht der HERR."
Gott sagt, „Tut was Ich von euch erwarte und Ich werde mich um den Fresser kümmern, der euch Löcher in den Geldbeutel frisst und euch den Lebensunterhalt und das Einkommen weg isst.“
Weiter sagt der Herr:
Haggai 1,9
"Ihr habt viel erhofft, doch siehe, es wurde wenig; und wenn ihr es nach Hause brachtet, blies ich es weg."
Was der Herr hier beschreibt, passiert sehr vielen Menschen, vor allem in Zeiten der Inflation oder des wirtschaftlichen Rückgangs. Wir suchen nach viel und dennoch bekommen wir nur wenig. Obwohl wir Geld verdienen, kommen wir damit kaum über die Runden. Gott sagt, dass es dafür einen Grund gibt: Wir stellen Ihn mit unseren Finanzen nicht an erster Stelle.
Dementsprechend sagt Er:
Haggai 1,11
"Ich rief die Dürre über das Land und über die Berge, über das Getreide, über den Wein und das Öl, über alles, was der Boden hervorbringt, über Mensch und Vieh und über alle Arbeit eurer Hände."
Der große Fehler, den die Israeliten in sowohl den Zeiten von Haggai als auch in den Zeiten von Maleachi machten, war ganz einfach der, dass sie Gott nicht mit ihren Finanzen ehrten. Israel versuchte, sein eigenes Ding zu drehen: Sie kümmerten sich nur um die „Nummer Eins“, in diesem Fall, um sich selbst! Im Zuge dessen vernachlässigten sie den Herrn. Das Resultat daraus war, dass obwohl sie schwer arbeiteten und dem Anschein nach gutes Geld verdienten, sie nie genug hatten, um über die Runden zu kommen.
Gott beschreibt ganz klar die Lösung: "Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus und prüft mich doch" (Mal 3,10). Er sagt deutlich: "Unterschlagt nichts von eurem Zehnten. Bringt Mir die gesamte Summe. Wenn ihr Mir den gesamten Zehnten bringt, dann werde Ich Mich um eure finanziellen und materiellen Nöte kümmern."
Gott durch unsere Finanzen ehren
Das übergeordnete Prinzip ist, dass wir Gott in allem was wir tun ehren sollten und das schließt unsere Finanzen und unseren Besitz mit ein. In Sprüche 3,9-10 steht:
"9 Ehre den HERRN mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, 10 so werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen und deine Keltern von Most überlaufen."
Beachte bitte, dass wir Gott ehren, indem wir Ihn, in Bezug auf unsere Finanzen, an erste Stelle stellen.
Abraham und der Zehnte
Des Weiteren müssen wir verstehen, dass das Prinzip des Zehnten zahlen nicht erst unter dem Gesetz von Mose anfing, wie so viele heutzutage vermuten. Die Abgabe des Zehnten begann mit Abraham. Es wird zum ersten Mal in der Bibel im vierzehnten Kapitel in 1. Mose erwähnt, wo Abraham ein entscheidendes Treffen mit einem Mann namens Melchisedek hatte.
Die Bibel sagt über diese Begegnung aus:
1. Mose 14,18-20
"18 Aber Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten. 19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde! 20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat!..."
Dies ist der Segen, den Melchisedek als Priester Gottes über Abraham, den Diener Gottes aussprach. Nimm zur Kenntnis, wie Abraham auf den Segen des Priesters reagierte:
"Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem." (Vers 20)
Es ist wichtig, dass uns bewusst wird, dass Abraham im Neuen Testament als Vater und als Vorbild aller nachfolgenden Gläubigen dargestellt wird (Röm 4,11-12).
Der Zehnte, den Abraham gab, war der erste aus Glauben gegebene Zehnte. Durch das freiwillige Geben des Zehnten machte Abraham deutlich, dass er Melchisedek (Anm.: Jesus Christus) als König über seinem Leben und seinem Besitz anerkannte und ehrte. Melchisedek war der Erste, der den ersten gegebenen Zehnten in seinem Königreich des Friedens vor Gott, dem Vater verwaltete.
Viele Christen sind sich dessen nicht bewusst, aber im Neuen Testament taucht der Zehnte in der Priesterschaft Jesu erneut auf.
Melchisedek war zur Zeit Abrahams bereits ein hinweisendes Zeichen auf Jesus Christus, den gestorbenen und auferstandenen König der Könige und höchsten Priester. Das wird deutlich anhand seines Namens („Melchisedek“ = „König der Gerechtigkeit“), seines Wohnorts („Salem“ = „Friede, Gründung des Friedens“), seiner Autoritätsstellung (König und Priester) sowie durch die Attribute des Abendmahls (Brot und Wein), die er Abraham überreichte.
Um mit diesem Verständnis auf das Thema des Zehnten zurückzukommen, ist festzuhalten, dass dieser nicht in erster Linie an das mosaische Gesetz geknüpft ist, sondern an den Glauben Abrahams, unserem Vorvater des Glaubens, der freiwillig seinen Zehnten an Melchisedek, den König und höchsten Priester Gottes gab (1Mo 14,17-20 i.V.m. Hebr 7,1-10).
Den Zehnten zu zahlen hat mindestens zwei sehr wichtige Zwecke. Es ist in erster Linie eine Art und Weise, wie wir auf den Segen, den Gott uns schenkt, reagieren können. Und zweitens ist es ein Weg, den Priester Gottes zu ehren. Abraham war der erste, der diese Methode einsetzte, um Gottes Priester Melchisedek zu ehren. Und da Abraham unser geistlicher Vater ist, der Vorreiter all derer, die glauben (siehe Röm 4,11), sollten wir seinem Beispiel folgen. Es ist für uns erforderlich, in seine Fußstapfen des Glaubens zu treten. Und eines der wesentlichen Glaubensschritte Abrahams war es, den Zehnten zu zahlen.
Das siebte Kapitel im Buch Hebräer besagt, dass Jesus Christus unser Priester in Ewigkeit ist "nach der Weise Melchisedek" (Verse 11,17). Es wird dort auch die Tatsache betont, dass Melchisedek, als Priester, den Zehnten von Abraham empfangen hatte.
"... der aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen herleitet, hat von Abraham den Zehnten genommen und den gesegnet, der die Verheißungen hatte!" (Hebr 7,6)
Die Priesterschaft Melchisedeks ist eine ewige Priesterschaft, weil derjenige, der in der Priesterschaft steht, niemals stirbt. Der Verfasser sagt aus, dass Jesus als ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks für immer lebt. Und in seiner Priesterschaft empfängt er den Zehnten Seines Volkes.
Wir ehren demnach unseren Priester in Ewigkeit, wenn wir regelmäßig den Zehnten zahlen.
Jakob und der Zehnte
Betrachten wir nun einmal Jakob, den Enkel Abrahams. Jakob wurde zum Flüchtling, weil er Isaak, seinen Vater, und Esau, seinen Bruder, hereingelegt hatte. Er verließ das Land seines Erbes und zog fort, um sein Glück in Mesopotamien zu suchen. Als er sich auf den Weg machte, hatte er nichts als den Stab in seiner Hand. In 1. Mose 28,20-22 finden wir seine Worte:
"Und Jakob legte ein Gelübde ab und sagte: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, dann soll der Herr mein Gott sein. Und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes werden; und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir treu verzehnten."
Auch hier finden wir den Zehnten. Was Jakob im Wesentlichen sagt, ist: „Das ist die Grundlage meiner Beziehung zu Gott. Er versorgt mich mit allem, was ich brauche, und im Gegenzug gebe ich Ihm ein Zehntel von allem, was ich von Ihm erhalten habe, zurück“.
Zwanzig Jahre später legt Jakob folgendes Zeugnis ab (1Mo 32,10-11; z.T. wörtl. a. d. Engl.):
"Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr, der du zu mir geredet hast: »Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will Dich zu Wohlstand kommen lassen«!" (bitte beachte den Schlüsselbegriff „Wohlstand“)
Ich bin zu gering für alle Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden."
Jakob hatte großen Reichtum, eine sehr große Familie, und ist mit allem Nötigen versorgt worden. Was war der Grund? Seine Treue im Geben des Zehnten. Als er ging, hatte er nur einen Stab – bei seiner Rückkehr jedoch hatte er alles im Überfluss. Der Schlüssel war, dass er Gott von allem, mit dem dieser ihn versorgt hatte, das erste Zehntel gab.
Israel und der Zehnte
Wenn wir fortfahren, unter dem Volk Gottes im Alten Testament das Geben des Zehnten zu untersuchen, finden wir heraus, dass unter dem mosaischen Gesetz der Zehnte schlichtweg Gott gehörte. Diese Tatsache wurde gar nicht in Frage gestellt, was die folgende Schriftstelle verdeutlicht:
"Und der ganze Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Bäume, gehört dem Herrn; es ist dem Herrn heilig. (Der Zehnte ist heilig) Und der ganze Zehnte von Rindern und Schafen, von allem, was unter dem Stab vorüberzieht, das Zehnte soll für den Herrn heilig sein" (3Mo 27,30.32).
Wir können erkennen, dass der Zehnte eine fortwährende Geschichte seit Abraham, hat: von Abraham über Jakob bis hin zum Volk Israel und schließlich zum Dienst Jesu als unser Hoherpriester. Gemäß der Heiligen Schrift erkennen wir, wenn wir den Zehnten aussondern und Jesus zur Verfügung stellen, an, dass Er unser Hoherpriester gemäß der Priesterschaft Melchisedeks, ist. Dies ist eine der Möglichkeiten, wie wir Ihn ehren und als unseren Hoherpriester anerkennen können.
Die Quelle unserer Versorgung anerkennen
Zusammengefasst, ist den Zehnten zu zahlen unsere Reaktion auf den Segen Gottes und die Art und Weise, wie wir Gott mit unserem materiellen Besitz ehren können. Erinnern wir uns, dass der Zehnte "in das Vorratshaus" (Mal 3,10) gebracht werden muss. So wie wir das verstehen ist das "Vorratshaus" dort, wo du deine Saat erhältst: sowohl die zum Essen als auch die zum Sähen. Also ist den Zehnten in das Vorratshaus zu zahlen der Weg, die Quelle der Versorgung anzuerkennen. Wir beschreiben das Konzept einmal mit einem kleinen Spruch: „Wenn man in der Pizzeria essen war, dann bezahlt man die Rechnung nicht beim Oberwirt.“
Wenn wir die Bedingungen erfüllen, die Gott uns in Seinem Wort vorgibt, dann können wir uns sicher sein, dass Er Seinen Teil erfüllt und uns überfließenden Segen geben wird.
Den Zehnten freiwillig zu geben, ist die Danksagung eines Gläubigen, der Sieg in seinem Leben erlebt hat und den Zehnten Gott mit einer anbetenden und fröhlichen Herzenshaltung gibt (vgl. 2Kor 9,7).
Weiterhin ist der gegebene Zehnte zugleich auch der Vertrauensausdruck des Gebers an Gott, dass er überzeugt ist, vom Heiligen Geist begleitet, bewahrt und versorgt zu werden sowie im Zentrum des himmlischen Vaters positioniert zu bleiben (vgl. 1Mo 14,17-20 i.V.m. Kol 2,15; 1Mo 28,20-22).
Das Verzehnten war ein Ausdruck dessen, dass alle erhaltenen Segnungen ihren Ursprung aus dem Dienst Gott gegenüber hatten.
Es beinhaltet ebenfalls die persönliche Verantwortung des Gebers aus freiem Willen das Bestehen und den Wirtschaftsfluss im Haus Gottes abzusichern (vgl. 4Mo 18,26; Mal 3,10; Mt 23,23; Hebr 7,5-9).
Die Summe des gegebenen Zehnten beinhaltet ein Erbe der Generationen, das das Wohlergehen für die absichert, die sich dessen und ihrer nachkommenden Erben verpflichten.
Zusammenfassung
Wir ehren Gott, indem wir Ihn, in Bezug auf unsere Finanzen, an erste Stelle stellen.
Das Prinzip des Zehnten zahlen fing nicht erst unter dem Gesetz von Mose an, wie so viele heutzutage vermuten. Die Abgabe des Zehnten begann mit Abraham (Abram).
Zusammengefasst, ist den Zehnten zu zahlen unsere Reaktion auf den Segen Gottes und die Art und Weise, wie wir Gott mit unserem materiellen Besitz ehren können.
Zehnten zu zahlen hat mindestens zwei wichtige Zwecke:
1. In erster Linie ist es eine Art und Weise, wie wir auf den Segen, den Gott uns schenkt, reagieren können.
2. Es ist ein Weg, den Priester Gottes zu ehren.
Leiterschaft und das Empfangen des Zehnten
Alle Leiterschaften im Königreich Gottes, die den Zehnten oder auch Investitionen von Heiligen in ihrem von Gott zugeteilten Territorium erhalten, sollten diese im Glauben und in der Autoritätsstruktur von Jesus Christus, dem König der Könige und höchsten Priester, der zur Rechten Gottes sitzt, empfangen, damit diese geweihten Investitionen vor Gott ordnungsgemäß verwaltet werden.
Es handelt sich hierbei nicht um Spenden, denn die waren für die Armen, Schwachen, Witwen und Waisen gedacht, sondern um kontrollierbare Investitionen ins Königreich Gottes in Form einer Kriegsbeute.
Das heutzutage sogenannte Spenden kommt gemäß dem Wort Gottes dem eines Opfers/ Almosen gleich, das vom Geber nicht öffentlich kontrollierbar gemacht werden sollte (Mt 6,3-4).
Das bedeutet, dass die Investitionen, die ins Königreich Gottes fließen von geisterfüllter Leiterschaft dazu verwendet werden sollten, feste Speise (gesalbte bzw. mit Kraft gefüllte Botschaften) im Haus Gottes (dem von Gott zugeteilten Verantwortungsbereich, in dem die Leiterschaft dient) bereitzustellen, so dass der Leib Jesu in der jeweiligen Region bewahrt in eine größere geistliche Reife eintritt (Mal 3,10-11 i.V.m. Hebr 5,14).
Das Geben des Zehnten und Schulden
Das Investieren des Zehnten ins Königreich Gottes sollte nicht unachtsam und nebenbei durchgeführt werden, sondern aus Liebe und Ehrfurcht dem HERRN gegenüber. Bei Heiligen, die sich in Schulden befinden, ist es ratsam, dass die ihnen von Gott zugeteilte geistliche Leiterschaft sie dazu ermutigt, den Zehnten prozentual auf die Weise zu geben, so dass sie in ihrer Finanzverwaltung eine sogenannte Aufwärtsspirale für den Zweck des Schuldenabbaus besitzen. Wenn die betreffenden Heiligen ihre Schulden abgebaut haben, ist es empfehlenswert, dass sie den Zehnten wieder in voller Höhe dem Königreich Gottes zukommen lassen.
Gebet
Gott kümmert sich um sein Volk und will ein Leben in Fülle geben. Deshalb sollten wir ihm gerne den Zehnten geben. Wir sollten treu und gute Verwalter von dem sein, was Gott uns gibt. Wir wollen ein Leben unter einem geöffneten Himmel führen und den Segen erleben, den Gott für uns bereithält. Wir wollen unser Herz bewahren und prüfen und unsere Sicherheit nicht in Geld gründen, sondern in Gott. Das Zehntengeben gründet sich auf eine Vertrauensbeziehung. Deshalb ist es gut, seinen Zehnten zu geben.
Vielleicht spricht der Heilige Geist gerade jetzt zu dir durch das, was wir hier in diesem Beitrag aufgedeckt haben. Hier ist eine Gelegenheit, um zu reagieren. Indem du das einfache Gebet sprichst, das gleich folgt, kannst du dem Herrn deine Absicht kundtun, Ihn zu ehren und die Bedingungen für Wohlstand zu erfüllen.
„Herr, ich möchte gehorsam sein und meinen Zehnten zahlen. Ich möchte Dich in dieser Hinsicht ehren. Ich glaube daran, dass wenn ich den gesamten Zehnten in das Vorratshaus bringe, Du mir die Fenster des Himmels öffnen wirst und Deinen Segen über mich ausgießen wirst. Amen!“
Quellen:
- B128GE - Die Versprechen Gottes empfangen S. 229-241
- 1109GE - (Hebräerbriefstudium) S. 16-17
- T117GE - Gottes Plan für Ihre Finanzen S. 22-27
- Daniel Glimm (crazy-christians) - Das Wirtschaftssystem im Reich Gottes (Finanzen, Geld, Investition, Zehnten)
- eigene Anmerkungen
Mein besonderer Dank geht an Daniel Glimm für die Bereitstellung seiner Botschaft!
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen