Die Edelsteine auf dem Brustschild des Hohepriesters

... und ihre Zuordnung zu den Stämmen Israels


2. Mose 28,17-21

Du sollst das Brustschild mit vier Reihen von Edelsteinen besetzen: 1. Reihe: Rubin, Topas, Smaragd. 2. Reihe: Granat, Saphir, Diamant. 3. Reihe: Opal, Achat, Amethyst. 4. Reihe: Chrysolith, Onyx, Jaspis. Zwölf Steine für die zwölf Stämme Israels, jeder mit einem Namen graviert.

 

2. Mose 39,9-14

Das Brustschild wurde viereckig gefertigt und mit vier Reihen von Edelsteinen besetzt: 1. Reihe: Rubin, Topas, Smaragd. 2. Reihe: Granat, Saphir, Diamant. 3. Reihe: Opal, Achat, Amethyst. 4. Reihe: Chrysolith, Onyx, Jaspis. Sie waren in Gold gefasst und trugen die Namen der zwölf Stämme Israels in Siegelgravur.

 

Offenbarung 21,11-12; 18-21

Die Stadt hatte die Herrlichkeit Gottes, ihr Glanz war wie ein kristallheller Jaspis. Ihre Mauer bestand aus Jaspis, die Stadt aus reinem Gold. Die Grundsteine der Mauer waren mit zwölf Edelsteinen geschmückt: Jaspis, Saphir, Chalcedon, Smaragd, Sardonyx, Sardis, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth, Amethyst. Die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und die Straßen aus reinem Gold, wie durchsichtiges Glas.


Edelsteine gehören zu den schönsten und wertvollsten Schätzen der Erde. Im Gegensatz zu den ebenfalls begehrten Edelmetallen zeichnen sie sich durch ihre große Vielfalt und ihren strahlenden Glanz aus.

 

In 2. Mose 28 und 39 bilden Edelsteine den Schmuck des Hohepriesters. Der Brustschild des Hohepriesters, auch Choschen Mischpat (Brustschild des Gerichts) genannt, war eines der bedeutendsten Kleidungsstücke im israelitischen Priestertum. Er trug zwölf Edelsteine, die jeweils einen der zwölf Stämme Israels repräsentierten.

 

Doch welche Steine waren es? Wie wurden sie den Stämmen zugeordnet? Und warum gibt es darüber bis heute so viele verschiedene Theorien?

 

Ein faszinierendes, aber umstrittenes Thema

Die Edelsteine auf dem Brustschild sind nicht nur von großer symbolischer Bedeutung, sondern auch ein Rätsel der biblischen Forschung. Zwar beschreibt die Bibel ihre Reihenfolge, doch eine eindeutige Identifikation mit modernen Mineralien fehlt.

 

Hinzu kommt, dass verschiedene Übersetzungen und rabbinische Traditionen abweichende Namen und Anordnungen überliefern. Während einige Überlieferungen die Edelsteine in der Geburtsreihenfolge der Stämme Israels ordnen, folgen andere der Lagerordnung in der Wüste oder berücksichtigen die Farben der Banner der Stämme.

 

Zudem wurden Edelsteine in der Antike oft nach ihrer Farbe statt nach ihrer mineralogischen Zusammensetzung benannt. Das führt dazu, dass ein Stein, der damals als „Smaragd“ bezeichnet wurde, heute möglicherweise einem anderen Mineral entspricht.

 

Dieser Beitrag beleuchtet die verschiedenen Zuordnungen und zeigt, warum eine eindeutige Bestimmung der Edelsteine bis heute eine Herausforderung bleibt.

 

Warum gibt es unterschiedliche Bezeichnungen der Edelsteine?

Die Identifikation der Edelsteine ist seit Jahrhunderten Gegenstand intensiver Diskussionen. Unterschiedliche sprachliche, kulturelle und wissenschaftliche Ansätze führen zu abweichenden Zuordnungen. Die wichtigsten Gründe dafür sind:

 

• Übersetzungsprobleme

Die ursprünglichen hebräischen Begriffe sind schwer eindeutig zu übersetzen, da viele alte Bezeichnungen für Edelsteine heute nicht mehr gebräuchlich sind oder im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verändert haben.

 

• Verschiedene Überlieferungen

Die Liste der Edelsteine unterscheidet sich je nach Quelle:

- Masoretischer Text (hebräische Bibel)

- Septuaginta (griechische Übersetzung)

- Vulgata (lateinische Bibel)

- Talmudische und rabbinische Auslegungen

 

• Antike vs. moderne Klassifikation

In der Antike wurden Edelsteine oft nach Farbe, Seltenheit oder Herkunft benannt – nicht nach mineralogischer Zusammensetzung. Ein „Smaragd“ in der Bibel könnte daher heute als grüner Jaspis oder Peridot identifiziert werden.

 

• Unterschiedliche Theorien zur Edelsteinzuordnung

Historiker, Rabbinische Gelehrte und Wissenschaftler haben über 30 verschiedene Theorien zur Identifikation der Edelsteine aufgestellt. Antike Schriftsteller wie Flavius Josephus oder Philo von Alexandrien gaben eigene Beschreibungen, die sich jedoch nicht mit allen modernen Erkenntnissen decken.

 

Fazit: Die Vielfalt der Deutungen zeigt, dass keine absolute Sicherheit über die Edelsteine des Brustpanzers besteht. Die unterschiedlichen Bezeichnungen und Zuordnungen sind das Ergebnis jahrhundertelanger Überlieferungen und Interpretationen – sowohl im jüdischen als auch im christlichen Kontext.

 

Unterschiedliche Anordnungen der Edelsteine auf dem Brustpanzer

Auch die Anordnung der Edelsteine auf dem Brustpanzer des Hohepriesters variiert je nach Tradition oder Quelle. Gründe dafür sind:

 

• Manche Listen folgen der Geburtsreihenfolge der zwölf Stämme Israels (1Mo 29–30; 35,16-18).

• Andere orientieren sich an der Lagerordnung der Stämme in der Wüste (4Mo 2).

• Wieder andere setzen den Fokus auf symbolische oder farbliche Abstimmungen.

 

Umfangreiche Forschungsarbeiten des Temple Institute

Das Temple Institute in Jerusalem hat fast ein Jahrzehnt lang an der Identifikation der Edelsteine gearbeitet, um den Brustpanzer für einen zukünftigen Hohepriester nach biblischer Vorgabe nachzubilden. Die Forschung berücksichtigt neben sprachlichen und rabbinischen Quellen auch moderne mineralogische Erkenntnisse.

 

Dennoch bleibt die genaue Identifikation einzelner Steine unsicher, da antike Namen oft mehrere Edelsteine bezeichnen konnten.️

 

Die Farben der Edelsteine entsprechend den Bannern der Stämme

Die jüdische Überlieferung hält jedoch an einer Konstante fest: Die Farben der Edelsteine entsprachen den Farben der Banner der Stämme Israels.

 

Laut Midrasch Bamidbar Rabbah 2,7 hatte jeder Stamm einen eigenen Banner mit einer bestimmten Farbe, die sich in seinem Edelstein widerspiegelte.

 

Eine mögliche Zuordnung der Edelsteine und Farben:

 

1. Ruben – Rubin (Odem, אדם) – Rot

2. Simeon – Jade (Pitda, פטדה) – Grün

3. Levi – Achat (Bareket, ברקת) – Rot-Weiß-Schwarz gestreift

4. Juda – Karfunkel (Nofech, נופך) – Bläulich-Grün

5. Issaschar – Lapislazuli (Sapir, ספיר) – Blau

6. Sebulon – Bergkristall (Jahalom, יהלם) – Klar

7. Dan – Türkis (Leschem, לשם) – Blau

8. Naphtali – Amethyst (Shebo, שבו) – Violett

9. Gad – Achat (Ahlama, אחלמה) – Grau

10. Asser – Aquamarin (Tarschisch, תרשיש) – Blau-Grün

11. Josef – Onyx (Schamir, שמיר) – Schwarz

12. Benjamin – Opal (Jaschefeh, ישפה) – Multifarben

 

Diese Zuordnung folgt der Geburtsreihenfolge der Söhne Jakobs, wie sie in 1. Mose 35,23-26 aufgeführt ist. Die Liste beginnt mit den Söhnen von Lea (Ruben bis Sebulon), gefolgt von den Söhnen der Mägde Bilha und Silpa (Dan bis Asser) und endet mit den Söhnen von Rahel (Josef und Benjamin).

 

Die zwei Sardonyx-Steine

Auf den Schultern des Hohepriesters befanden sich zwei Sardonyx-Steine, jeweils in einer goldenen Fassung befestigt – einer auf der rechten, einer auf der linken Schulter. Die Namen der zwölf Stämme Israels waren darauf eingraviert, je sechs auf einem Stein, in der Reihenfolge ihrer Geburt:

 

2. Mose 28,9-10

9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Söhne Israels darauf eingravieren, 10 sechs ihrer Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den anderen Stein, nach ihren Geschlechtern.

 

Diese Steine werden als „Erinnerungssteine“ bezeichnet, denn sie dienten dazu, dass der Hohepriester das Volk Israel symbolisch vor Gott repräsentierte (vgl. 2Mo 28,12). Gelehrte erklären, dass Gott durch diese Steine an die Stämme erinnert wurde und sich ihrer erbarmte.

 

In Bezug auf die beiden Sardonyx-Steine wird eindeutig darauf hingewiesen, dass die Namen der Stämme in der Reihenfolge ihrer Geburt oder nach der Ordnung ihres Alters darauf eingraviert werden sollten. 

 

Im Zusammenhang mit den Edelsteinen des Brustpanzers gibt die Bibel jedoch keinen solchen Hinweis. Deshalb besteht eine gewisse Uneinigkeit über die Reihenfolge, in der diese Namen auftauchen.

 

Die verschiedenen Zuordnungen

Daher gibt es verschiedene Traditionen. Das Tempel Institut in Jerusalem merkt hierzu folgendes an:

 

Nach Targum Jonathan

(Die Stämme wurden nach ihrer Geburtsreihenfolge eingraviert; vgl. 1Mo 29)

 

Ruben – Simeon – Levi

Juda – Dan – Naphtali

Gad – Asser – Issaschar

Sebulon – Joseph – Benjamin

 

Nach Targum Jeruschalmi

(Die Stämme wurden nach ihren Müttern geordnet; vgl. 1Mo 35,23-26)

 

Ruben – Simeon – Levi

Juda – Issaschar – Sebulon

Dan – Naphtali – Gad

Asser – Joseph – Benjamin

 

Hinweis: Beim Vorstellen des Brustpanzers sollte der Leser beachten, dass die angegebene Reihenfolge in Wirklichkeit spiegelverkehrt erscheint, da Hebräisch von rechts nach links gelesen wird.

 

Beide Kommentare, die bis in die Zeit des Tempels zurückreichen, gelten als angesehene Quellen für Weisheit und autoritäres Wissen innerhalb des rabbinischen Judentums.

 

Weitere Lehrmeinungen sprechen von einer Anordnung in Säulen statt Reihen oder orientieren sich an der Formation der Stämme im Lager während der Wüstenwanderung.

 

Die Edelsteine des Brustschildes – Eine biblische Grundlage

In 2. Mose 28 gibt Gott klare Anweisungen zur Anfertigung des Brustschildes:

 

2. Mose 28,17-21

17 Und du sollst es mit eingefassten Steinen besetzen, vier Reihen von Steinen; eine Reihe sei ein Rubin, ein Topas und ein Smaragd, die erste Reihe; 18 die zweite Reihe ein Granat, ein Saphir und ein Diamant; 19 die dritte Reihe ein Opal, ein Achat und ein Amethyst; 20 die vierte Reihe ein Chrysolith, ein Onyx und ein Jaspis. In Gold sollen sie gefasst sein bei ihrer Einsetzung. 21 Und es sollen zwölf dieser Steine sein, entsprechend den Namen der Söhne Israels, [einer] für jeden ihrer Namen; in Siegelgravur, ein Stein für jeden Namen der zwölf Stämme.

 

Jeder Edelstein steht für einen der zwölf Stämme Israels, doch die Bibel nennt keine direkte Zuordnung der Steine zu den Stämmen. Sie gibt nur an, dass jeder Stein für einen Stamm Israels steht. Eine mögliche logische Zuordnung orientiert sich an der Geburtsreihenfolge der Söhne Jakobs, so wie sie auch auf den beiden Schultersteinen eingraviert waren und in 2. Mose 28,17-20 überliefert ist.

 

Die Geburtsreihenfolge der Söhne Jakobs

Die zwölf Stämme gehen auf die zwölf Söhne Jakobs zurück:

 

1. Ruben (ראובן)

2. Simeon (שמעון)

3. Levi (לוי)

4. Juda (יהודה)

5. Dan (דן)

6. Naphtali (נפתלי)

7. Gad (גד)

8. Asser (אשר)

9. Issaschar (יששכר)

10. Sebulon (זבולון)

11. Joseph (יוסף)

12. Benjamin (בנימין)

 

Wenn wir diese Geburtsreihenfolge mit der biblischen Reihenfolge der Edelsteine aus 2. Mose 28,17-20 verknüpfen, ergibt sich folgende theoretische Zuordnung:

 

1. Ruben – Rubin – Odem (אדם)

2. Simeon – Topas – Pitda (פטדה)

3. Levi – Smaragd – Bareket (ברקת)

4. Juda – Granat – Nofech (נפך)

5. Dan – Saphir – Sapir (ספיר)

6. Naphtali – Diamant – Jahalom (יהלום)

7. Gad – Opal – Leschem (לשם)

8. Asser – Achat – Schebo (שבו)

9. Issaschar – Amethyst – Achlama (אחלמה)

10. Sebulon – Chrysolith – Tarschisch (תרשיש)

11. Joseph – Onyx – Schocham (שהם)

12. Benjamin – Jaspis – Jaschpe (ישפה)

 

Dabei ist zu berücksichtigen, dass verschiedene Quellen und Bibelübersetzungen die Edelsteine mit unterschiedlichen Namen bezeichnen, was zu Unklarheiten oder Verunsicherung führen kann.

 

Die Anordnung der Edelsteine auf dem Brustschild (nach Geburtsreihenfolge 2. Mose 28,17-20)

Das Choschen Mischpat war viereckig und wurde auf der Brust des Hohepriesters getragen. Die zwölf Steine waren in vier Reihen zu je drei Steinen eingefasst, wobei Hebräisch von rechts nach links gelesen wird.

 

Erste Reihe (von rechts nach links)

Rubin – Ruben (ראובן)

Topas – Simeon (שמעון)

Smaragd – Levi (לוי)

 

Zweite Reihe

Granat – Juda (יהודה)

Saphir – Dan (דן)

Diamant – Naphtali (נפתלי)

 

Dritte Reihe

Opal – Gad (גד)

Achat – Ascher (אשר)

Amethyst – Issaschar (יששכר)

 

Vierte Reihe (unten)

Chrysolith – Sebulon (זבולון)

Onyx – Josef (יוסף)

Jaspis – Benjamin (בנימין)

 

Im Folgenden nun die 12 Edelsteine (nach Geburtsreihenfolge der Stämme)

 

HINWEIS: Abkürzungen zu den wichtigsten antiken Übersetzungen:

ELB = Elberfelder Übersetzung | SLT = Schlachter2000 | LUT84 & LUT17 = Luther1984 bzw. 2017 | ME = Menge | ZÜR = Zürcher | KJV = King James Version | mas.T. = masoretischer Text | TgO = Targum Onqelos, aramäisch | LXX = Septuaginta, griechisch | Vulg. = Vulgata, Latein |

 

 

2. Mose 28,17-21 (nach Schlachter2000)

Du sollst das Brustschild mit vier Reihen von Edelsteinen besetzen: 1. Reihe: Rubin, Topas, Smaragd. 2. Reihe: Granat, Saphir, Diamant. 3. Reihe: Opal, Achat, Amethyst. 4. Reihe: Chrysolith, Onyx, Jaspis. Zwölf Steine für die zwölf Stämme Israels, jeder mit einem Namen graviert.

 

1. Reihe (Rubin, Topas & Smaragd)

 

● 1. Edelstein: Rubin️

Hebräischer Name: Odem (אדם)

Farbe: Rot

Stamm: Ruben (ראובן)

Bibelstellen: 2Mo 28,17; 39,10; Hes 28,13; Offb 4,3; 21,20 / Sir 32,7

 

| ELB = Karneol | SLT = Rubin | LUT84 / LUT17 = Sarder | ME = Karneol | ZÜR = Rubin | KJV = sardius | mas.T. = odem (אֹדֶם) | TgO = samqan | LXX = sardion | Vulg. = sardius |

 

Der Rubin (Odem) ist der erste Edelstein auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,17; 39,10) und wird traditionell dem Stamm Ruben zugeordnet, dessen Name „Seht, ein Sohn!“ bedeutet (1Mo 29,32). Das Tempel-Institut identifiziert ihn mit dem Karneol, während antike Übersetzungen ihn als Sardius (LXX, Vulgata) wiedergeben. Sein Name stammt vom hebräischen adom (rot) und verweist auf seine markante Farbe.

 

Biblische Symbolik

Der Rubin steht für Leben, Leidenschaft und Blut und war in der Antike ein Zeichen für königliche Würde, Opferbereitschaft und göttliche Kraft. Seine rote Farbe erinnert an das Blut des Bundes und das Erstgeburtsrecht, das mit Segen, aber auch Verantwortung verbunden ist.

 

Biblische Geschichte

Ruben rettete Josef davor, getötet zu werden (1Mo 37,21-22), doch sein Versagen, seine Stellung zu behaupten, zeigt die Spannung zwischen Berufung und Scheitern.

 

Prophetische Bedeutung

Ruben war der Erstgeborene Jakobs, verlor jedoch sein Erstgeburtsrecht durch Unbeständigkeit (1Mo 49,3-4). Der Rubin spiegelt diese verlorene Berufung wider, weist aber zugleich auf Wiederherstellung hin. Trotz seines Versagens blieb Ruben Teil des Segens Israels.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der wahre Erstgeborene (Kol 1,15), der das verlorene Erbe wiederherstellt. Der Rubin kann auf das Blut Christi hinweisen, das Versöhnung und Erlösung bringt. Wo Ruben sein Erstgeburtsrecht verlor, hat Christus es durch sein Opfer für alle wiedergewonnen (Hebr 12,24).

 

Der Rubin wird auch in Hesekiel 28,13 als einer der Edelsteine im Garten Eden erwähnt und erscheint in Offenbarung 4,3 als Symbol für die Herrlichkeit Gottes („sein Glanz war wie ein Jaspis und Sardis“).

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Antike Fundorte lagen im Iran (Persien). Aufgrund seiner Härte (Mohs-Skala 9) gilt er nach dem Diamanten als einer der widerstandsfähigsten Edelsteine.

 

 

● 2. Edelstein: Topas️ 

Hebräischer Name: Pitda (פטדה)

Farbe: Grün-Gelb

Stamm: Simeon (שמעון)

Bibelstellen: 2Mo 28,17; 39,10; Hes 28,13; Hi 18,19; Offb 21,20

 

| ELB = Topas | SLT = Topas | LUT84 / LUT17 = Topas | ME = Topas | ZÜR = Chrysolith | KJV = topaz | mas.T. = pitdah (פִטְדָה) | TgO = jarqan | LXX = topazion | Vulg. = topazius |

 

Der Topas (Pitda) ist der zweite Edelstein auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,17; 39,10). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als gelbgrünen Topas, während einige Quellen ihn mit Chrysolith (Peridot) oder sogar Jade in Verbindung bringen.

 

Biblische Symbolik

Der Pitda erscheint in goldgelben, grünen oder bläulichen Farbtönen und steht für Klarheit, Einsicht und Reinigung. In der Antike galt er als Stein der Weisheit und göttlichen Führung.

 

Biblische Geschichte

Simeon und Levi zerstörten Sichem in einem Akt des Zorns (1Mo 34,25-30), was zur Verstreuung seines Stammes führte.

 

Prophetische Bedeutung

Simeon bedeutet „Gott hat gehört“ (1Mo 29,33), doch der Stamm war für impulsives Handeln bekannt. Sein Zorn führte dazu, dass er unter Israel verstreut wurde (1Mo 34,25-30; 49,5-7). Der Topas könnte hier die Läuterung symbolisieren – eine Erinnerung daran, dass Gott Gebete erhört und Wege zur Wiederherstellung öffnet.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der wahre Mittler zwischen Gott und Mensch (1Tim 2,5). Während Simeon durch Zorn zerstreut wurde, bringt Christus Einheit und Versöhnung (Eph 2,14-16). Der Topas als Symbol der göttlichen Weisheit erinnert daran, dass wahre Einsicht und göttliches Gehör nur durch Christus kommen.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Mögliche Fundorte für Topas lagen in Kusch (Nubien) (Hiob 28,19) sowie auf der von Plinius beschriebenen „Topas-Insel“ im Roten Meer, einem Zentrum des antiken Edelsteinhandels. In Hesekiel 28,13 wird der Topas mit Tyrus in Verbindung gebracht, was seine Bedeutung in der biblischen Handelswelt unterstreicht.

 

 

● 3. Edelstein: Smaragd

Hebräischer Name: Bareket (ברקת)

Farbe: Hellgrün

Stamm: Levi (לוי)

Bibelstellen: 2Mo 28,17; 39,10; Hes 28,13; Offb 4,3; 21,19 / Sir 32,8

 

| ELB = Smaragd | SLT = Smaragd | LUT84 / LUT17 = Smaragd | ME = Smaragd | ZÜR = Smaragd | KJV = carbuncle | mas.T. = bareketh | TgO = barqan | LXX = smaragdos | Vulg. = zmaragdus |

 

Der Smaragd (Bareket) ist der dritte Edelstein auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,17; 39,10). Sein Name bedeutet „grüner Stein“, was gut zur leuchtenden Farbe dieses Edelsteins passt. Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Achat, während die LXX ihn als smaragdos übersetzt.

 

Biblische Symbolik

Der Smaragd steht für Leben, Erneuerung und göttliche Nähe. Grün symbolisiert Wachstum, Beständigkeit und geistliche Fruchtbarkeit – passend zur priesterlichen Berufung Levis, dessen Name „verbunden sein“ bedeutet (1Mo 29,34).

 

Biblische Geschichte

Nach dem Goldenen Kalb stellten sich die Leviten auf Gottes Seite und wurden zum priesterlichen Dienst berufen (2Mo 32,26-29).

 

Prophetische Bedeutung

Levi war zunächst mit Zorn und Gewalt verbunden (1Mo 49,5-7), doch Gott wandelte seine Bestimmung und machte ihn zum priesterlichen Mittler Israels (5Mo 10,8). Der Smaragd symbolisiert diese heilige Berufung, die nicht auf menschlicher Kraft, sondern auf Gottes Gnade beruht.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der vollkommene Hohepriester (Hebr 7,24-25), der die endgültige Verbindung zwischen Gott und den Menschen herstellt. In Offenbarung 4,3 erscheint der Smaragd als Teil der Herrlichkeit Gottes, was darauf hinweist, dass Christus das Zentrum der Anbetung ist.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Antike Smaragdminen lagen in Ägypten nahe dem Roten Meer und waren bereits um 1650 v. Chr. bekannt. Diese „Cleopatra-Minen“ bezeugen die hohe Wertschätzung des Smaragds in der antiken Welt.

 

2. Reihe (Granat, Saphir, Diamant)

 

● 4. Edelstein: Granat

Hebräischer Name: Nofech (נפך)

Farbe: leuchtend Rot️

Stamm: Juda (יהודה)

Bibelstellen: 2Mo 28,18; 39,11; Hes 27,16; 28,13 / Sir 32,7

 

| ELB = Rubin | SLT = Granat | LUT84 / LUT17 = Rubin | ME = Rubin | ZÜR = Malachit | KJV = emerald | mas.T. = nofech | TgO = izmaragzin | LXX = anthrax | Vulg. = carbunculus |

 

Der Granat (Nofech) ist der erste Edelstein der zweiten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,18; 39,11). Die LXX nennt ihn anthrax („Glutstein“), die Vulgata carbunculus („Karbunkel“), was auf einen leuchtend roten Stein hindeutet. Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Türkis, während einige Forscher ihn mit Malachit oder Granat gleichsetzen.

 

Biblische Symbolik

Der Granat steht für Königtum, Stärke und Hingabe. Seine intensive rote Farbe erinnert an Feuer, Blut und Leben – Symbole für Macht, Leidenschaft und Opferbereitschaft. Als königlicher Stein galt er in der Antike als Zeichen von Führung und Schutz.

 

Biblische Geschichte

Juda trat als Fürsprecher für Benjamin auf (1Mo 44,18-34) und zeigt damit Führungsqualitäten und Opferbereitschaft.

 

Prophetische Bedeutung

Juda wurde die Verheißung der Herrschaft gegeben: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo kommt.“ (1Mo 49,10). Der Granat als königlicher Edelstein symbolisiert diese geistliche Autorität und den Mut, den wahre Herrschaft erfordert.

 

Messianische Verbindung

Jesus, der Löwe aus dem Stamm Juda (Offb 5,5), ist der verheißene König. Der Granat kann auf sein vergossenes Blut hinweisen, durch das er seine Königsherrschaft errichtete (Mt 26,28). Wo Juda zum Lobpreis und zur Herrschaft berufen war, erfüllt sich diese Berufung vollkommen in Christus, dem ewigen König.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Granat und Malachit wurden bereits in der Antike im Alimersai-Berg (Iran) und auf der Sinai-Halbinsel (Ägypten) abgebaut – bedeutende Zentren des Edelsteinhandels.

 

 

● 5. Edelstein: Saphir

Hebräischer Name: Sapir (ספיר)

Farbe: Blau

Stamm: Dan (דן)

Bibelstellen: 2Mo 24,10; 28,18; 39,11; Jes 54,11; Klgl 4,7; Hes 1,26; 10,1; 28,13; Hld 5,14; Hi 28,6.16; Offb 21,19

 

|ELB = Saphir | SLT = Saphir | LUT84 / LUT17 = saphir | ME = Saphir | ZÜR = Lapislazuli | KJV = sapphire | mas.T. = sappir | TgO = sabzes | LXX = sappheiros | Vulg. = sapphyrus |

 

Der Saphir (Sapir) ist der zweite Edelstein der zweiten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,18; 39,11). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Saphir, während einige Übersetzungen ihn mit Lapislazuli gleichsetzen. Sein Name stammt aus dem Griechischen „sappheiros“ und bedeutet „blau“.

 

Biblische Symbolik

Der Saphir steht für Gericht, Gerechtigkeit und göttliche Autorität. Er wird in der Schrift mit dem Thron Gottes in Verbindung gebracht (Hes 1,26; 2Mo 24,10) und symbolisiert himmlische Reinheit und Wahrheit.

 

Biblische Geschichte

Simson, aus dem Stamm Dan, war ein Richter, der große Kraft hatte, aber moralisch schwankte (Ri 13-16).

 

Prophetische Bedeutung

Dan wird als Richter Israels beschrieben (1Mo 49,16), aber auch als „Schlange am Weg“ (1Mo 49,17), was sowohl für geistlichen Kampf als auch für Täuschung stehen kann. Der Saphir betont Dans ursprüngliche Berufung zur Gerechtigkeit, während seine spätere Geschichte eine Mischung aus Gericht und Abfall zeigt.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der wahre Richter, der vollkommene Gerechtigkeit bringt (Joh 5,22). Doch anders als Dan richtet er in Wahrheit und nicht in Täuschung.

 

Der Saphir gehört zur Korund-Familie, wobei Eisen- und Titanverunreinigungen ihm sein charakteristisches Blau verleihen. Sein Glanz und mögliche Einschlüsse erzeugen den Asterismus-Effekt – einen sechsstrahligen Stern auf polierten Steinen.

 

Die Bibel beschreibt den Saphir als Symbol göttlicher Herrlichkeit:

• Der Thron Gottes wird mit Saphir verglichen (Hes 1,26).

• Der Fußschemel Gottes leuchtete in saphirblauem Glanz (2Mo 24,10).

• Die Schönheit Jerusalems wird mit Saphir verglichen (Klgl 4,7).

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Antike Fundstätten lagen in den Sar-e-Sang-Minen in Badakhshan (Afghanistan), eine der ältesten bekannten Quellen für blaue Edelsteine.

 

 

● 6. Edelstein: Diamant

Hebräischer Name: Jahalom (יהלום)

Farbe: Glasklar oder Lila

Stamm: Naphtali (נפתלי)

Bibelstellen: 2Mo 28,18; 39,11; Hes 28,13

 

| ELB = Jaspis | SLT = Diamant | LUT84 / LUT17 = Diamant | ME = Jaspis | ZÜR = Jaspis | KJV = diamond | mas.T. = jahalom | TgO = sabhalom | LXX = iaspis | Vulg. = iaspis |

 

Der Diamant (Jahalom) ist der dritte Edelstein der zweiten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,18; 39,11). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als transparenten Quarz, während andere Übersetzungen ihn als Diamant (SLT, LUT84, KJV) oder Jaspis (ELB, ME, ZÜR, LXX, Vulg.) bezeichnen. Da Diamanten in biblischer Zeit nicht geschnitten werden konnten, ist es wahrscheinlicher, dass es sich um Jaspis oder Quarz handelte.

 

Biblische Symbolik

Der Jaspis erscheint in verschiedenen Farben – oft grün oder rötlich gesprenkelt – und steht für Herrlichkeit, Beständigkeit und göttlichen Schutz (Offb 21,11). Falls der Jahalom ein transparenter Quarz war, könnte er für geistliche Klarheit und Reinheit stehen.

 

Biblische Geschichte

Debora lobt Naphtali als einen mutigen Kämpfer im Krieg gegen Sisera (Ri 5,18).

 

Prophetische Bedeutung

Naphtali wird als schneller Hirsch beschrieben, der schöne Worte spricht (1Mo 49,21). Dies deutet auf Beweglichkeit, Freiheit und prophetische Rede hin. Der Jaspis als widerstandsfähiger, aber nicht unzerstörbarer Stein könnte symbolisieren, dass Naphtali trotz Herausforderungen beweglich bleibt und in seiner Berufung treu ist.

 

Messianische Verbindung

Jesus bringt wahre Freiheit (Joh 8,36) und ist der Jaspis-ähnliche Stein, der in Offenbarung 4,3 als Symbol für Herrlichkeit erscheint. Naphtalis prophetische Natur könnte auf das Evangelium hinweisen, das mit Kraft und Schönheit verkündet wird.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Mögliche antike Fundstätten für Jaspis lagen in Oberägypten und auf der Sinai-Halbinsel, wo das Mineral bereits in der Antike geschätzt wurde.

 

3. Reihe (Opal, Achat, Amethyst)

 

● 7. Edelstein: Opal

Hebräischer Name: Leschem (לשם)

Farbe: Schwarz-Weiß gestreift

Stamm: Gad (גד)

Bibelstellen: 2Mo 28,19; 39,12

 

| ELB = Hyazinth | SLT = Opal | LUT84 / LUT17 = Lynkurer | ME = Hyazinth | ZÜR = Hyazinth | KJV = ligure | mas.T. = leschem | TgO = qankeri | LXX = ligyrion | Vulg. = ligyrius |

 

Der Opal (Leschem) ist der erste Edelstein der dritten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,19; 39,12). Seine Identifikation ist umstritten – er wird als Opal, Hyazinth, Lynkurer oder Sodalith beschrieben. Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Sodalith, ein tiefblaues Mineral mit weißen Adern, das für Beständigkeit und Wahrheitsfindung steht.

 

Biblische Symbolik

Der Leschem wird traditionell dem Stamm Gad zugeordnet, dessen Name „Glück“ bedeutet (1Mo 30,11). Gad war ein kriegerischer Stamm, und Blau oder Türkis könnten seine Standhaftigkeit und geistliche Stärke symbolisieren. Hyazinth (Zirkon) wird mit Kraft und himmlischer Offenbarung assoziiert, während Opal für Anpassungsfähigkeit und Schutz steht.

 

Biblische Geschichte

Gad entschied sich, östlich des Jordan zu siedeln, stellte aber dennoch Kämpfer für Israels Eroberung (4Mo 32,16-32).

 

Prophetische Bedeutung

Gad wird als Kämpfer beschrieben: „Gad wird gedrängt werden von Kriegsscharen, aber er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse.“ (1Mo 49,19). Dies zeigt eine kriegerische Natur, aber auch Beharrlichkeit und Siegeskraft. Der Sodalith könnte für Gads Fähigkeit stehen, sich spirituell weiterzuentwickeln, während Hyazinth seine Festigkeit in der Schlacht betont.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der wahre Kämpfer, der den Feind besiegt (Offb 19,11-16). Gads Kampfgeist erinnert an den geistlichen Kampf der Gläubigen (Eph 6,12). Doch Christus bringt den endgültigen Sieg, und Gads Verheißung erfüllt sich in ihm.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Antike Fundstätten für dieses Mineral lagen in Oberägypten, wo verschiedene blau-grüne und hyazinthfarbene Edelsteine abgebaut wurden.

 

 

● 8. Edelstein: Achat

Hebräischer Name: Schebo (שבו)

Farbe: Olivgrün-Goldgelb

Stamm: Asser (אשר)

Bibelstellen: 2Mo 28,19; 39,12

 

| ELB = Achat | SLT = Achat | LUT84 / LUT17 = Achat | ME = Achat | ZÜR = Achat | KJV = agate | mas.T. = schebo | TgO = tarqeja | LXX = akhates | Vulg. = achates |

 

Der Achat (Schebo) ist der zweite Edelstein der dritten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,19; 39,12). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als grauen Achat, während die Septuaginta (LXX) ihn als akhates übersetzt – möglicherweise in Anlehnung an den Fluss Achates in Sizilien, eine antike Fundstätte dieses Edelsteins.

 

Biblische Symbolik

Achat ist eine Varietät des Chalcedons, bekannt für seine schichtartige Struktur und Vielfalt an Farben. In der Antike wurde er für Siegelringe, Gefäße und Schutzamulette verwendet. Der Achat symbolisiert Stabilität, Wohlstand und Schutz, passend zur Segensverheißung für Asser:

 

„Asser – sein Brot ist fett, und er gibt königliche Leckerbissen.“ (1Mo 49,20)

 

Biblische Geschichte

Asser wurde gesegnet, dass er köstliche Speisen liefern würde, was für seinen fruchtbaren Landbesitz spricht (5Mo 33,24-25).

 

Prophetische Bedeutung

Asser wurde mit Überfluss und Wohlstand gesegnet. Der Achat könnte diesen beständigen Segen symbolisieren, der nicht nur Asser selbst galt, sondern auch andere mit einschloss.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist die wahre Quelle des Segens (Joh 6,35), das Brot des Lebens, das sättigt und Fülle schenkt. In ihm erfüllt sich der Segen Assers, denn durch Christus empfangen wir geistliche Nahrung und unermesslichen Reichtum in Gott (Eph 1,3).

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Mögliche antike Fundstätten für Achat lagen an der Küste des Roten Meeres.

 

 

● 9. Edelstein: Amethyst

Hebräischer Name: Achlama (אחלמה)

Farbe: Blau-Violett-Schwarz

Stamm: Issaschar (יששכר)

Bibelstellen: 2Mo 28,19; 39,12; Offb 21,20

 

| ELB = Amethyst | SLT = Amethyst | LUT84 / LUT17 = Amethyst | ME = Amethyst | ZÜR = Amethyst | KJV = amethyst | mas.T. = achlama | TgO = en igla | LXX = amethystos | Vulg. = amethistus |

 

Der Amethyst (Achlama) ist der dritte Edelstein der dritten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,19; 39,12). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als violetten Amethyst, und seine Übersetzung ist in nahezu allen Bibelversionen einheitlich. Sein Name bedeutet „Traumstein“, was auf eine symbolische oder schützende Bedeutung in der Antike hinweisen könnte.

 

Biblische Symbolik

Der Amethyst ist eine Varietät des Quarzes mit markanter violetter Farbe, die für Weisheit, Einsicht und geistliche Klarheit steht. In der Antike galt er als Stein der Besonnenheit und des Verstands. Seine tiefe Farbe symbolisiert königliche Würde, geistliche Autorität und göttliche Offenbarung.

 

Biblische Geschichte

Issaschar entschied sich, das Joch zu tragen und arbeitete beständig, statt sich militärisch hervorzutun (1Mo 49,14-15).

 

Prophetische Bedeutung

Issaschar wird als Stamm mit Einsicht in die Zeiten beschrieben:

 

„Die Kinder Issaschars sind verständige Leute, die die Zeiten zu deuten wissen.“ (1Chr 12,33)

 

Der Amethyst könnte diese Gabe der Unterscheidung und prophetischen Weisheit widerspiegeln. Zudem wird Issaschar als „starker Esel“ bezeichnet (1Mo 49,14-15), ein Bild für Ausdauer und praktischen Dienst.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist die Quelle aller Weisheit (Kol 2,3), und durch den Heiligen Geist gibt er Einsicht in die Zeiten (Joh 16,13). Der Amethyst erinnert an die Berufung der Gläubigen, in Weisheit zu wandeln und Gottes Pläne zu erkennen.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Der Amethyst wurde in der Antike besonders in Ägypten geschätzt. Wichtige Fundstätten lagen in der Nubischen Wüste, einem bekannten Abbaugebiet für diesen Edelstein.

 

4. Reihe (Chrysolith, Onyx, Jaspis)

 

● 10. Edelstein: Chrysolith

Hebräischer Name: Tarschisch (תרשיש)

Farbe: Blau-Grün oder Weiß-Kristall

Stamm: Sebulon (זבולון)

Bibelstellen: 2Mo 28,20; 39,13; Hes 1,16; 10,9; 28,13; Hl 5,14; Dan 10,6

 

| ELB = Türkis | SLT = Chrysolith | LUT84 / LUT17 = Türkis | ME = Chrysolith | ZÜR = Topas | KJV = beryl | mas.T. = tarschisch | TgO = kerom jamma | LXX = khrysolithos | Vulg. = chrysolitus |

 

Der Chrysolith (Tarschisch) ist der erste Edelstein der vierten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,20; 39,13). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Aquamarin, während andere ihn als Chrysolith, Türkis oder Beryll deuten. Sein Name deutet auf eine Verbindung zum Meer hin (kerom jamma im Targum).

 

Biblische Symbolik

Tarschisch wird oft mit einem meerfarbenen Edelstein wie Beryll oder Aquamarin identifiziert. Diese Steine symbolisieren Weite, Klarheit und göttliche Führung. In der Antike galt Beryll als Stein der Weisheit und des Schutzes auf Reisen, während Aquamarin mit Seefahrt und Handel verbunden wurde.

 

Biblische Geschichte

Sebulon war einer der Stämme, die bereit waren, mit Debora und Barak zu kämpfen (Ri 5,14-18).

 

Prophetische Bedeutung

Sebulon wurde mit Handel und dem Meer gesegnet:

 

„Sie rufen Völker auf den Berg; dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit; denn sie saugen den Reichtum der Meere und die verborgenen Schätze des Sandes.“ (5Mo 33,19)

 

Der meerfarbene Edelstein könnte Sebulons Bestimmung als Handelsvolk widerspiegeln, das ein Bindeglied zwischen den Nationen ist. Das Meer steht in der Bibel oft für göttliche Weite und Offenbarung.

 

Messianische Verbindung

Jesus lebte in Sebulon und Naphtali, als er in Kapernaum wirkte (Mt 4,13-16). Er brachte das wahre Licht zu denen, die „im Land des Todesschattens“ wohnten. Der Tarschisch-Stein könnte darauf hinweisen, dass Sebulons Berufung über den physischen Handel hinausgeht – hin zur Verbreitung des Evangeliums über die Meere der Nationen.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Der Stein wurde bereits vor 2.500 Jahren auf der Sinaihalbinsel abgebaut, und bedeutende antike Fundstätten lagen möglicherweise in Oberägypten.

 

 

● 11. Edelstein: Onyx

Hebräischer Name: Schocham (שהם)

Farbe: Schwarz

Stamm: Joseph (יוסף)

Bibelstellen: 1Mo 2,12; 2Mo 25,7; 28,9.20; 35,9.27; 39,6.13; Hes 28,13; Hi 28,16; 1Chr 29,2

 

| ELB = Onyx | SLT = Onyx | LUT84 / LUT17 = Onyx | ME = Soham | ZÜR = Karneol | KJV = onyx | mas.T. = soham | TgO = burla | LXX = beryllion | Vulg. = onychinus |

 

Der Onyx (Schocham) ist der zweite Edelstein der vierten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,20; 39,13). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als schwarzen Achat.

 

Biblische Symbolik

Der Name Onyx stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Fingernagel“, was auf seinen durchscheinenden Charakter hinweist. Onyx wird bereits in 1. Mose 2,12 als ein wertvoller Stein Edens erwähnt und später in Hiob 28,16 als Symbol für Reichtum beschrieben.

 

Besonders bedeutsam ist seine dreifache Verbindung mit der priesterlichen Kleidung:

 

• Zwei Onyx-Steine mit den Namen der zwölf Stämme wurden auf den Schulterstücken des Ephods getragen (2Mo 28,9-14).

• Der Onyx erscheint in der vierten Reihe des Brustschildes (2Mo 28,20).

• Er symbolisiert göttliche Reichtümer und ewige Beständigkeit in der Heilsgeschichte.

 

Biblische Geschichte

Joseph wurde von seinen Brüdern verkauft, aber Gott erhob ihn zum Herrscher über Ägypten (1Mo 41,41-44).

 

Prophetische Bedeutung

Onyx wird traditionell dem Stamm Joseph zugeordnet. Joseph wurde von seinen Brüdern verworfen, aber von Gott erhöht – ähnlich wie der unscheinbare Onyx, der erst durch Politur seine wahre Schönheit entfaltet. Schwarz und Weiß stehen für Demütigung und Erhöhung, Leid und Herrlichkeit, Ablehnung und Wiederherstellung.

 

Josephs Geschichte zeigt diese göttliche Transformation: „Sie gedachten es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“ (1Mo 50,20).

 

Messianische Verbindung

Jesus wurde von seinem Volk verworfen (Joh 1,11), aber Gott erhöhte ihn über alle (Phil 2,9-11). Josephs Leben spiegelt Christi Weg wider – vom Leid zur Herrlichkeit. Der Onyx erinnert an diese göttliche Verwandlung und Wiederherstellung.

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Onyx wurde laut 1. Mose 2,12 in Hawila gefunden, das mit dem Fluss Pischon verbunden ist. Weitere antike Fundstätten lagen in der Nubischen Wüste.

 

 

● 12. Edelstein: Jaspis

Hebräischer Name: Jaschpe (ישפה)

Farbe: Mehrfarbig

Stamm: Benjamin (בנימין)

Bibelstellen: 2Mo 28,20; 2Mo 39,13; Hes 28,13

 

|ELB = Nephrit | SLT = Jaspis | LUT84 / LUT17 = Jaspis | ME = Onyx | ZÜR = Onyx | KJV = jasper | mas.T. = jaschpeh | TgO = panteri | LXX = onykhion | Vulg. = berillus |

 

Der Jaspis (Jaschpe) ist der dritte Edelstein der vierten Reihe auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,20; 39,13). Das Tempel-Institut identifiziert ihn als Opal, während andere ihn als Onyx oder Nephrit deuten.

 

Biblische Symbolik

Jaspis gehört zur Quarz-Familie und kommt in verschiedenen Farben vor – gelb, braun, rot oder mehrfarbig mit Streifen. Seine Farbvielfalt machte ihn in der Antike besonders wertvoll. Er steht für Standhaftigkeit, Schutz und göttliche Bewahrung, aber auch für strategische Anpassungsfähigkeit.

 

Biblische Geschichte

König Saul, Paulus und viele starke Krieger stammten aus Benjamin (Ri 20,16; Apg 13,9).

 

Prophetische Bedeutung

Benjamin wird als „reißender Wolf“ beschrieben (1Mo 49,27), was seine kriegerische Natur und Durchsetzungskraft verdeutlicht. Die Mehrfarbigkeit des Jaspis könnte auf Benjamins Wandlungsfähigkeit hinweisen – ein Stamm, der sowohl für den Kampf als auch für den Schutz berufen war.

 

„Am Morgen frisst er Raub, und am Abend verteilt er Beute.“ (1Mo 49,27)

 

Benjamin hatte die Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Situationen zu behaupten – ein kämpfender, aber auch teilender Stamm.

 

Messianische Verbindung

Jesus ist der wahre Kämpfer für Gerechtigkeit, aber auch derjenige, der seine Beute mit den Seinen teilt (Jes 53,12). Benjamin symbolisiert die leidenschaftliche Hingabe für Gott, aber auch die Umwandlung durch Gnade – so wie Paulus, ein Benjaminiter (Phil 3,5), der vom Verfolger zum Apostel wurde.

 

Die Mehrfarbigkeit des Jaspis spiegelt die Vielschichtigkeit der göttlichen Berufung, die in Christus vollendet wird (Offb 21,11).

 

Antike Fundstätten und Herkunft

Mögliche Fundstätten lagen in Tel El Amarna (Ägypten), einer Region, die für Edelsteinabbau bekannt war.

 

Herkunft der Edelsteine in der Bibel

Nur wenige der in der Bibel erwähnten Edelsteine stammen wahrscheinlich aus Bodenschätzen des Verheißenen Landes. Die Hauptquellen lagen in den wohlhabenden Handelsregionen Arabiens und darüber hinaus:

 

• Hawila (Südwest-Arabien, 1Mo 2,11-12) – bekannt für Gold und Onyx.

• Ofir (Südarabien, 1Kön 10,11; 2Chr 9,10) – ein Zentrum für Edelsteine, Gold und Edelhölzer.

• Saba und Ragma (Jemen/Saudi-Arabien, Hes 27,22) – bedeutend für den Handel mit Gold und Edelsteinen.

• Tyrus (Libanon, Hes 27,16) – ein Handelszentrum für kostbare Steine und Stoffe.

• Kusch (Äthiopien, Hi 28,19) – bekannt für Topas-Vorkommen.

 

Darüber hinaus waren Ägypten und Indien wahrscheinlich bedeutende Lieferanten für Edelsteine, die über weitreichende Handelsrouten in den biblischen Raum gelangten.

 

Gibt es eine Verbindung zwischen den Grundsteinen des Neuen Jerusalems und den Edelsteinen des Hohepriesters bzw. zu den Stämmen?

 

Offenbarung 21,19-20

19 Die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.

 

Die zwölf Grundsteine der Mauer des Neuen Jerusalems, wie sie in Offenbarung 21,19-20 beschrieben werden, sind:

 

1. Jaspis

2. Saphir

3. Chalzedon

4. Smaragd

5. Sardonyx

6. Sarder

7. Chrysolith

8. Beryll

9. Topas

10. Chrysopras

11. Hyazinth

12. Amethyst

 

Diese Edelsteine erinnern an die zwölf Steine auf dem Brustschild des Hohepriesters, die die zwölf Stämme Israels repräsentieren (2Mo 28,17-20). Allerdings gibt es keine eindeutige biblische Zuordnung, die die Grundsteine des Neuen Jerusalems direkt mit den einzelnen Stämmen Israels verbindet. Die Reihenfolge und Identität der Steine variieren in verschiedenen biblischen Texten und Übersetzungen, was eine direkte Zuordnung erschwert.

 

Die zwölf Tore des Neuen Jerusalems tragen die Namen der zwölf Stämme Israels (Offb 21,12-13), jedoch werden die spezifischen Zuordnungen der Edelsteine zu den Toren oder Stämmen nicht detailliert beschrieben. Daher bleibt die genaue Verbindung zwischen den Grundsteinen, den Toren und den Stämmen offen und ist Gegenstand theologischer Interpretationen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Edelsteine des Brustschildes als auch die Grundsteine des Neuen Jerusalems die zwölf Stämme Israels symbolisieren, jedoch keine explizite biblische Zuordnung der einzelnen Steine zu den jeweiligen Stämmen existiert.

 

Geistliche Parallelen zwischen dem Brustschild des Hohepriesters und der himmlischen Stadt

Zwischen den 12 Edelsteinen auf dem Brustschild des Hohepriesters (2Mo 28,17-21) und den 12 Grundsteinen der Mauer des Neuen Jerusalems (Offb 21,19-20) gibt es jedoch mehrere geistliche Parallelen:

 

1. Die Repräsentation des Volkes Gottes

Das Brustschild des Hohepriesters trug die Namen der 12 Stämme Israels, die Gottes auserwähltes Volk repräsentierten.

 

Die Mauer des Neuen Jerusalems hat 12 Tore mit den Namen der 12 Stämme (Offb 21,12) und 12 Grundsteine mit den Namen der Apostel (Offb 21,14), was die Vollständigkeit des erlösten Gottesvolkes symbolisiert – sowohl Israel als auch die Gemeinde Christi.

 

➡ Das Brustschild zeigt das alte Bundesvolk, das Neue Jerusalem das vollendete Gottesvolk.

 

2. Die Verbindung zwischen Priestertum und Herrlichkeit

Der Hohepriester trug das Brustschild, um das Volk vor Gott zu vertreten.

 

Die himmlische Stadt ist das endgültige Ziel der Gläubigen, wo sie als königliche Priesterschaft (1Petr 2,9) direkt in Gottes Gegenwart leben.

 

➡ Das irdische Priestertum weist auf die ewige Gemeinschaft mit Gott hin.

 

3. Die Herrlichkeit Gottes und die Bedeutung der Edelsteine

Die Edelsteine auf dem Brustschild spiegelten Gottes Herrlichkeit wider, wenn das Licht auf sie fiel.

 

In Offenbarung 21 wird die himmlische Stadt von Gottes Herrlichkeit erleuchtet, und die Grundsteine funkeln in Edelsteinpracht (Offb 21,11,19-20).

 

➡ Die Edelsteine im Brustschild waren ein Schatten der Herrlichkeit des Neuen Jerusalems.

 

4. Die Vollkommenheit und die Einheit in Christus

Der Hohepriester trug die 12 Stämme zusammen auf seinem Herzen, um für Einheit und Fürbitte zu stehen.

 

Die 12 Grundsteine des Neuen Jerusalems stehen für die Apostel, die die Kirche auf Christus gegründet haben (Eph 2,20).

 

➡ Das Brustschild zeigt die Einheit Israels unter dem alten Bund, das Neue Jerusalem die Einheit aller Gläubigen unter Christus.

 

5. Die ewige Bestimmung des Volkes Gottes

Das Brustschild war ein Zeichen der Erwählung und Bewahrung Israels.

 

Das Neue Jerusalem ist das ewige Erbe der Gläubigen aus Israel und den Nationen (Offb 21,3).

 

➡ Die Namen auf dem Brustschild wurden von Gott getragen – die Namen in der himmlischen Stadt stehen für die Ewigkeit in Gottes Gegenwart.

 

Fazit: Das Brustschild des Hohepriesters war ein irdisches Abbild der göttlichen Ordnung, während das Neue Jerusalem die vollendete Herrlichkeit Gottes widerspiegelt. Die Edelsteine im Brustschild waren ein Schattenbild, das in der himmlischen Stadt seine endgültige Erfüllung findet.

 

Christus als Hohepriester (Hebr 4,14-16) trägt seine Gemeinde auf seinem Herzen, so wie der Hohepriester Israel trug – und im Neuen Jerusalem wird diese priesterliche Berufung zur ewigen Realität.

 

Edelsteine und ihre geistliche Bedeutung

Edelsteine sind kostbare Schmucksteine, die durch Hitze, Druck und chemische Prozesse aus unscheinbaren Materialien entstehen. Ihre Schönheit entfaltet sich erst durch die kunstvolle Bearbeitung, die ihren Glanz und ihre Lichtbrechung hervorbringt.

 

Diese Verwandlung spiegelt ein geistliches Prinzip wider: Gott formt den Menschen, der aus dem Staub der Erde geschaffen wurde (1Mo 2,7), und offenbart in ihm seine Herrlichkeit. So wie ein Schleifer die Unebenheiten eines Steins entfernt, formt Gott seine Kinder, um sie in das Bild Christi zu verwandeln.

 

Die zwölf Edelsteine auf dem Brustschild des Hohepriesters dienten dem beständigen Gedenken vor Gott (2Mo 28,29). Darüber hinaus stehen Edelsteine in der Bibel als Sinnbild der göttlichen Herrlichkeit:

 

• Gott selbst wird mit Jaspis und Sardis verglichen (Offb 4,2-3).

• Das Neue Jerusalem erstrahlt wie ein kostbarer Edelstein und ist mit Edelsteinen geschmückt (Offb 21,11.18-19).

• Die Gemeinde Gottes wird mit „kostbaren Steinen“ gebaut (1Kor 3,12), weil sie die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt (Offb 21,10).

 

Diese Bilder zeigen, wie Gott die Seinen in der Schönheit Christi sieht. Während wir oft nur menschliche Schwächen wahrnehmen, sieht Gott in uns das Werk seiner Gnade. Wie ein geschliffener Edelstein strahlt jeder Gläubige das Licht Christi wider – ein Zeugnis seiner Erlösung und Herrlichkeit.

 

Die Edelsteine sprechen davon.

 

Der Eckstein – Das Fundament und der kostbarste Stein

Der Eckstein ist ein bedeutendes Bild für den Herrn Jesus Christus. In Jesaja 28,16 heißt es: „Siehe, ich lege in Zion einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen.“ Dieser Vers wird in 1. Petrus 2,6 zitiert.

 

Jesus Christus ist der unverrückbare Grund, auf dem alles ruht:

 

1. Korinther 3,11: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Epheser 2,20: „… indem Jesus Christus selbst der Eckstein ist.“

 

Als Eckstein verbindet er das Gebäude und trägt es zugleich. Obwohl von Menschen verworfen, wurde er von Gott zum Hauptstein gemacht (Ps 118,22-23; Sach 4,7; Mt 21,42; Apg 4,11; 1Petr 2,7). In ihm finden Glaube und Gemeinde ihre feste Grundlage.

 

Bibelstellen

• Brustschild (2Mo 28,15-30; 39,8-21)

 

• Urim & Tummin

2Mo 28,30; 3Mo 8,8; 4Mo 27,21; 5Mo 33,8; 1Sam 28,6; Esr 2,63; Neh 7,65

 

• In Hesekiel 28 auf dem Gewand des Königs von Tyrus. In Offenbarung 21 bilden 12 Edelsteine die Grundsteine der Stadtmaurer des Neuen Jerusalems.

 

• Andere Bibelstellen zu Edelsteinen

1Kön 10,2; Spr 20,15; Hl 7,2; 1Chr 20,2; 29,2; 2Chr 32,27; Jes 54,11; Klgl 4,1; Hes 16,11-12.14; 28,13; Dan 11,38; Sach 9,16-17; 1Kor 3,12; Offb 18,12; 21,11.19

 

Schlussbemerkung

Die Edelsteine des Brustschilds des Hohepriesters bleiben ein faszinierendes Rätsel, das Wissenschaftler und Theologen seit Jahrhunderten beschäftigt. Trotz intensiver Forschung gibt es keine endgültige Zuordnung der Steine zu den Stämmen Israels – ihre Identifikation variiert je nach Quelle, Übersetzung und historischer Interpretation.

 

Doch unabhängig von der genauen Bestimmung steht fest: Diese zwölf Edelsteine symbolisierten die Einheit Israels und dienten als göttliches Erinnerungszeichen. Sie waren nicht nur prachtvoller Schmuck, sondern ein Ausdruck göttlicher Ordnung und priesterlicher Verantwortung.

 

Die Erforschung des Brustpanzers offenbart, wie eng Symbolik, Geschichte und Glaube miteinander verflochten sind. Sie lädt dazu ein, über die tiefere Bedeutung biblischer Zeichen nachzudenken – und über das Wirken Gottes, das sich in diesen alten Überlieferungen bis heute widerspiegelt.


Falls Sie durch unseren Dienst und diesen Beitrag gesegnet wurden, oder uns einfach unterstützen möchten, können Sie Ihre Dankbarkeit und Wertschätzung in Form einer finanziellen Segnung ausdrücken, worüber wir uns sehr freuen und äußerst dankbar sind.

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen