Die Gebete in der Bibel


Philipper 4,6-7

6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus


 

INHALT

■ Gebete im Alten Testament

■ Gebete im Neues Testament

■ Das Vaterunser

▪︎ Die sieben Bitten

▪︎ Welche Arten von Gebeten gibt es im Vaterunser?

■ Das Hohepriesterliche Gebet

 

 

Die gesamte Bibel ist von Gebeten durchzogen. Wer betet, wendet sich Gott zu. Das kann jeder Mensch auf seine Weise tun, mit eigenen Worten oder mit den Worten bekannter Gebetstexte, wie dem Vaterunser und dem hohepriesterlichen Gebet, das Jesus Christus selbst gebetet hat.

 

Gebete im Alten Testament

Abrahams Gebet für Sodom (1Mo 18,22-33)

 

Abrahams Knecht betet um Führung (1Mo 24,12-14)

 

Isaaks Segen (1Mo 27)

 

Jakobs Eid in Bet-El (1Mo 28)

 

Jakobs verzweifeltes Gebet bei Pnuël (1Mo 32)

 

Jakob segnet seine Söhne (1Mo 48–49)

 

Mose bittet Gott, seine Herrlichkeit sehen zu dürfen (1Mo 33)

 

Mose tritt für Israel ein, nachdem es das Goldene Kalb angebetet hat (2Mo 32; 5Mo 9)

 

Mose bittet Gott, dem aufsässigen Volk zu vergeben (4Mo 14)

 

Aarons Segen; der Aaronitische Segen (4Mo 6)

 

Bileam segnet Israel auf das Wort Gottes hin (4Mo 22–24)

 

Lied des Mose: Gott und sein Volk (5Mo 32)

 

Moses Danklied für die Befreiung aus der Sklaverei (2Mo 15)

 

Josuas Gebet nach der Niederlage bei Ai (Jos 7)

 

Josua bittet um Zeit, um seinen Sieg zu vollenden (Jos 10)

 

Deboras Danklied nach dem Sieg (Ri 5)

 

Gideon bittet um Zeichen (Ri 6)

 

Hanna bittet um einen Sohn (1Sam 1)

 

Hannas Dankgebet (1Sam 2)

 

Samuel betet für das Volk (1Sam 7)

 

Davids Gebet, nachdem Gott ihm versprach, dass seine Familie lange herrschen würde (2 Sam 7; 1Chr 17)

 

Davids Danklied nach seiner Errettung 1Sam 22; Ps 18)

 

Salomo bittet um Weisheit (1Kön 3; 2Chr 1)

 

Elia betet auf dem Berg Karmel (1Kön 18)

 

Elia und das „stille, sanfte Sausen“ (1Kön 19) 

 

Hiskija betet während der Belagerung Jerusalems durch Sanherib (2Kön 19; Jes 37)

 

Dankgebet, als die Bundeslade nach Jerusalem zurückkehrte (1Chr 16)

 

David bittet für Salomo (1Chr 29)

 

Esra bekennt die Sünde des Volkes (Esr 9) 

 

Das öffentliche Sündenbekenntnis (Neh 9)

 

Hiob will wissen, warum er leidet (Hi 10)

 

Hiob bringt seinen Fall vor (Hi 13–14)

 

Die Psalmen

enthalten viele Gebete. Nicht jeder Psalm ist ein Gebet, aber alle Psalmen formen die Gebete der Heiligen auf mancherlei Weise. Der Psalter, d.h. die Sammlung von 150 Psalmen in der Mitte der Bibel ist eine Sammlung von Gebeten. Deshalb nennt man ihn auch das Gebetbuch der Bibel.

 

Jesajas Gebete (Jes 25; 33; 63–64)

 

Hiskia betet um Gesundheit (Jes 38)

 

Jeremias Gebete (Jer 11; 14; 20; 32)

 

Klage um den Fall Jerusalems (Klgl 1–5)

 

Gebet um die Wiederherstellung Jerusalems (Klgl 5)

 

Der Traum des Königs: Daniels Gebet (Dan 2)

 

Nebukadnezzar lobt Gott (Dan 4,34-37)

 

Daniels Gebet am Ende der Verbannungszeit (Dan 9)

 

Jonas Gebet (Jona 2)

 

Habakuk stellt Gott Fragen (Hab 1)

 

Gebete im Neues Testament

Gebete Jesu:

• das Vaterunser (Mt 6,9-13; Lk 11,2-4); Lob Gottes, weil er sich den einfachen Menschen offenbart (Mt 11,25-26; Lk 10,21)

• im Garten Gethsemane (Mt 26,36-44; Mk 14,32-39; Lk 22,46)

• am Kreuz (Mt 27,36; Mk 15,34; Lk 23,34.46)

• bei der Auferweckung des Lazarus (Joh 11,41-42)

• im Angesicht des Todes (Joh 12,27-28); für seine Nachfolger – das Hohepriesterliche Gebet (Joh 17)

 

Marias Dankgebet (Lk 1,46-55)

 

Zacharias’ Gebet (Lk 1,68-79)

 

Simeons Gebet (Lk 2,29-35)

 

Gebet des Pharisäers und des Zöllners (Lk 18,10-13)

 

Gebet der Gemeinde im Angesicht der Bedrohung (Apg 4,24-30)

 

Stephanus’ Gebet bei seinem Tod (Apg 7,59-60)

 

Gebete des Paulus:

• für die Christen in Rom (Röm 1,8-10)

• für Israel (Röm 10,1)

• für die Gemeinde in Korinth (1Kor 4,1-9)

• Dank für den Trost in schwierigen Situationen (2Kor 1,3-4)

• für die Christen in Ephesus (Eph 1,16-23; 3,14-19)

• für die Christen in Philippi (Phil 1,3-11)

• für die Gemeinde in Kolossä (Kol 1,3-14)

• für die Christen in Thessalonich (1Thes 1,2-3; 2,13; 3,9-13; 5,23; 2Thes 1,3; 2,13.16-17; 3,16)

• für Timotheus (2Tim 1,3-4)

• für Philemon (Phil 4-6)

 

Dankgebet des Petrus (1Petr 1,3-5) Doxologien (Lobpreis) und Segen:

(Röm 16,25-27; Eph 3,20-21; Phil 4,20; 1Thes 3,11-13; Hebr 13,20-21; 1Petr 5,10-11; 2Petr 3,18; Jud 24-25)

 

Das Vaterunser (Mt 6,9-13; Lk 11,2-4)

Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Christen.

 

Die Jünger Jesu wollten wissen, wie sie beten sollten, also lehrte Jesus sie ein Gebet, das als das „Vaterunser“ bekannt ist. Doch dieses Gebet ist weniger ein Gebet Jesu als unser eigenes Gebet, denn Jesus will, dass wir auf diese Weise beten, weil viele Punkte enthalten sind, die für alle Zeiten und Umstände passend sind – zum Beispiel die Anbetung des Vaters, die Bitte um das tägliche Brot und um die Errettung von der Versuchung –, hat es oft als Vorbild gedient.

 

 

▪︎ Die sieben Bitten

 

DEIN (Bitte | Bedeutung)

1. Bitte: „Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.“

Bedeutung: Gottes Heiligkeit steht am Anfang. Wir sollen Gottes Namen als heilig erachten und verkünden.

 

2. Bitte: „Dein Reich komme.“

Bedeutung: Gottes Allmacht wird von den Gläubigen bestätigt. Wir beten für den Tag an dem die Welt Gottes Herrschaft erkennt.

 

3. Bitte: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“

Bedeutung: Gottes Herrschaft erstreckt sich über seine gesamte Schöpfung. Wir beten dafür, dass seine Herrschaft in der ganzen Welt anerkannt wird und die Menschen Gott gehorchen.

 

4. Bitte: „Gib uns heute unser tägliches Brot.“

Bedeutung: Gottes Fürsorge stillt unsere täglichen Bedürfnisse; wir können also voller Glauben dafür beten, dass Gott uns mit dem versorgt, was wir benötigen, oder uns einen Weg zeigt, wie wir es selbst erlangen.

 

 

UNS  (Bitte | Bedeutung)

5. Bitte: „Und vergib uns unsere Schulden wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.“

Bedeutung: Gottes Vergebung unserer Sünden (Schulden) ist aufgrund des Opfers Jesu am Kreuz möglich. Je gnädiger wir zu anderen Menschen sind, umso mehr können wir auch erwarten, Gottes Gnade in unserem Leben zu sehen (Mk 11,25).

 

6. Bitte: „Und führe uns nicht in Versuchung,“

Bedeutung: Gottes Schutz vor den Dingen, die uns zu Fall bringen und uns zugrunde richten, ist ein wesentliches Gebetsanliegen. Egal, ob wir uns in einer Schicksalsprüfung befinden oder nicht, wir sollten den Schutz Gottes suchen.

 

7. Bitte: „sondern errette uns vor dem Bösen.“

Bedeutung: Gottes Bewahrung vor den Feinden und besonders vor dem Tod und dem Teufel sind begründete Anliegen. Wir können in unseren Gebeten um Bewahrung zuversichtlich sein, denn durch Christus sind wir mehr als Überwinder (Röm 8,37).

 

 

▪︎ Welche Arten von Gebeten gibt es im Vaterunser?

Das Vaterunser umfasst Lobpreis, Bitte, Fürbitte und Bekenntnis zu Gott. (vgl. Mt 6,9-13; Lk 11,2-4).

 

 

▪︎ Das Gebet in Erwartung des Tausendjährigen Reiches

Das Reich Jesu Christi und sein Anspruch, der Messias zu sein, sind vom Volk Israel zurückgewiesen worden; doch in der ersten Zeit Seines Predigens, und als Israel das Reich angeboten wurde, lehrte Jesus Seine Jünger, dafür zu beten, dass das Reich auf dieser Erde aufgerichtet werden möge.

 

Das allgemein bekannte „Vaterunser“ enthält die Bitte: „Dein Reich komme“ (Mt 6,10). Dieses Gebet hat in erster Linie die Verwirklichung des Tausendjährigen Reiches im Blick, wenn Christus auf der Erde herrschen wird. Das Gebet schließt mit der Lobpreisung: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“ (Mt 6,13).

 

Jedoch muss klar verstanden sein, dass dieses Reich nicht durch menschliche Bemühungen vor dem zweiten Kommen Christi kommen wird, wie einige lehren, sondern erst nach der herrlichen Wiederkunft des Messias, der durch Seine Kraft und Macht Sein Königreich auf dieser Erde aufrichten wird.

 

Das Hohepriesterliche Gebet (Joh 17)

In Johannes 17 finden wir das sogenannte Hohepriesterliche Gebet. Es zeigt die große Freiheit in der Gemeinschaft zwischen dem Sohn und dem Vater. In diesem Kapitel übt Jesus Christus Sein Amt als Hohepriester aus, und das Thema Seines Gebets ist die Not der Gläubigen auf der Erde in dem kommenden Zeitalter nach Pfingsten, der Ausgießung des Heiligen Geistes.

 

Vor Seinem Tod hat Jesus viel Zeit im Gebet verbracht (Mt 14,23), sogar die ganze Nacht (Lk 6,12), und es ist wahrscheinlich, dass Er in allen Seinen Gebeten in ähnlich vertrauter Form mit Seinem Vater gesprochen hat wie in Johannes 17. Das Gebet Christi dreht sich offensichtlich nicht um Verheißungen oder Bündnisse, sondern beruht auf Seiner eigenen Person und Seinem priesterlichen Dienst des Opferns. Das Gebet Christi in Johannes 17 ist eine Offenbarung Seines Dienstes als Fürsprecher zur Rechten des Vaters, der durch die ganze gegenwärtige Heilszeit hindurch andauert.


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen