Matthäus 3,11
„Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch in Heiligem Geist und Feuer taufen.“
Apostelgeschichte 1,5
„... denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet in Heiligem Geist getauft werden nach nicht mehr vielen Tagen.“
Johannes 7,37-39
„An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“
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■ Einleitung■ Der Begriff „Taufe“
■ Sinn und Zweck der Taufe im Heiligen Geist
■ Siebenmal im Neuen Testament erwähnt
■ Eine Taufe von oben
■ Das äußere Zeichen
■ „Den Heiligen Geist empfangen“ – Zwei unterschiedliche, separate Erfahrungen
■ Die Lehre Jesu
■ Wie man die Taufe im Heiligen Geist empfängt
■ Gebet
Einleitung
Die Taufe im Heiligen Geist ist ein Thema, von dem man oft hört und über das man oft spricht. Unter Christen in aller Welt ist die Geistestaufe ein Thema, das Interesse, Diskussionen, ja sogar Kontroversen hervorruft. Vielfach wird sie sogar als Irrlehre abgetan oder als dämonisch bezeichnet. Ein besonderer Einwand, der immer wieder gegen die Taufe im Heiligen Geist vorgebracht wird, lautet meist wie folgt: Jeder Christ, der eine echte Bekehrung und Wiedergeburt erlebt hat, hat damit automatisch auch den Heiligen Geist empfangen und braucht kein weiteres Erlebnis und auch kein besonderes Zeichen mehr, um zu wissen, dass er den Heiligen Geist hat. Es würde viel weniger geistliche Verwirrung und Meinungsverschiedenheiten über diesen Punkt geben, wenn wir eine wichtige biblische Tatsache beachten würden: Das neue Testament schildert uns zwei unterschiedliche, separate Erfahrungen, die beide als „den Heiligen Geist empfangen“ bezeichnet werden, worauf wir weiter unten detailliert eingehen. Dies bedeutet, dass ein Christ zwar in einer Bedeutung des Wortes „den Heiligen Geist empfangen haben“ kann, aber nicht in der anderen.
Im Hinblick auf alle diese Dinge wollen wir bemüht sein, sehr sorgfältig, gründlich und vor allem biblisch an dieses Thema heranzugehen.
Der Begriff „Taufe“
Das griechische Wort für "Taufe" lautet "baptizó" dessen Wurzel "baptó" nichts anderes als "tauchen" beziehungsweise "ein- oder untertauchen" bedeutet und wird in der Bibel auch ausschließlich in dieser Bedeutung benutzt. Darüber besteht nicht der geringste Zweifel.
Derek Prince war einer der führenden Bibellehrer unserer Zeit. Er wurde am Eton College und an der Cambridge University in England als Griechisch- und Lateinwissenschaftler ausgebildet, wo er Dozent für Griechisch war und studierte diese Sprache seit seinem zehnten Lebensjahr. Er schrieb:
„Obwohl es in vielen Übersetzungen heißt, „mit“ Heiligem Geist getauft, steht im griechischen Urtext die Präposition „in“ – „in“ Heiligem Geist getauft. Im gesamten griechischen Urtext des Neuen Testaments wird im Zusammenhang mit dem Verb „taufen“ stets nur die Präposition „in“ verwendet. Das stimmt natürlich vollkommen mit dem überein, was wir bereits über die eigentliche Bedeutung des Wortes „taufen“ herausgefunden haben – „etwas ein- oder untertauchen lassen“. Mir ist bewusst, dass einige Leser ebenfalls Griechischkenntnisse haben und deshalb auf wörtliche Bibelübersetzungen oder Kommentare zurückgreifen können, um den Wahrheitsgehalt der Übersetzungsvarianten zu überprüfen. Ich bitte Sie nicht, diese geringfügige Modifikation einfach so wegen meiner Bildung und meines Wissens zu akzeptieren. Ich bitte Sie vielmehr, sich selbst ein Bild zu machen.“
Sinn und Zweck der Taufe im Heiligen Geist
In Apostelgeschichte 1,8 enthüllt Jesus den Hauptzweck der Taufe im Heiligen Geist. Er sagt dort:
„Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein...“
In erster Linie ist die Taufe im Heiligen Geist eine übernatürliche Ausstattung mit Kraft von oben, um ein Zeuge für Christus zu sein.
Mit der Taufe im Heiligen Geist werden wir alle in die Einheit des Leibes Christi hineingetauft. Die Taufe im Heiligen Geist macht eine Person nicht zu einem Mitglied des Leibes Christi. Vielmehr ist sie ein übernatürliches Siegel, das bestätigt, dass diese Person bereits durch den Glauben ein Mitglied des Leibes Christi geworden ist. Ein „persönliches Pfingsten“ war für die Jünger Jesu und die Christen der ersten Gemeinden notwendig – und genauso ist es für uns heute notwendig.
Siebenmal im Neuen Testament erwähnt
(Mt 3,11; Mk 1,8; Lk 3,16; Joh 1,33; Apg 1,5; 11,16; 1Kor 12,13)
Als erstes wollen wir die Stellen im Neuen Testament auflisten, in denen das Wort „taufen“ in Verbindung mit dem Heiligen Geist vorkommt. Dass es gerade sieben Stellen sind, passt ausgezeichnet, weil die Sieben die charakteristische Zahl des Heiligen Geistes ist.
In Matthäus 3,11 vergleicht Johannes der Täufer seinen Dienst mit dem Dienst Christi, der in Kürze beginnen soll, und gebraucht dabei folgende Worte: „Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße (in die Buße hinein); der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.“
Wenn auch die meisten Übersetzungen an dieser Stelle die Präposition „mit“ in Verbindung mit dem Verb „taufen“ benutzen, so ist doch die tatsächliche Präposition im griechischen Urtext „in“; das bezieht sich sowohl auf die Taufe im Wasser als auch im Heiligen Geist. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die einzige Präposition im gesamten Neuen Testament in Verbindung mit dem Verb „taufen“ das Wort „in“. Es ist bedauerlich, dass die Übersetzer verschiedene Ausdrücke im Deutschen dafür gebraucht und so die klare Lehre des ursprünglichen Textes mehr oder weniger verdunkelt haben.
In Markus 1,8 wird das, was Johannes der Täufer in Bezug auf Christus sagt, wie folgt wiedergegeben: „Ich habe euch mit (wörtlich: in) Wasser getauft, er aber wird euch mit (wörtlich: in) Heiligem Geist taufen.“
Bei Lukas liest sich die Stelle folgendermaßen (Lukas 3,16): „Johannes (antwortete) allen und sprach: Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein Stärkerer als ich, und ich bin nicht würdig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.“ Auch hier muss es, wörtlich übersetzt, heißen „in Heiligem Geist.“
In Johannes 1,33 steht das Zeugnis des Täufers wie folgt: „Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit (wörtlich: in) Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist hehrniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit (wörtlich: in) Heiligem Geist tauft.“
In Apostelgeschichte 1,5 sagt Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt zu den Jüngern: „... denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach nicht mehr vielen Tagen.“ Wörtlich muss es heißen: „... ihr aber werdet IN Heiligem Geist getauft werden...“
In Apostelgeschichte 11,16 schildert Petrus, was sich im Haus des Kornelius zugetragen hat, und zitiert in diesem Zusammenhang dieselben Worte, die Jesus in Apostelgeschichte 1,5 benutzt hat. Er sagt: „Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit (wörtlich: in) Heiligem Geist getauft werden.“
Schließlich schreibt Paulus in 1. Korinther 12,13: „Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib (oder: in einen Leib hinein) getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“
Es ist zu betonen, dass die Formulierung „in einen Leib hinein getauft“ im Hinblick auf die Geistestaufe genau mit dem übereinstimmt, was man hinsichtlich der Taufe des Johannes und der christlichen Wassertaufe aus der Bibel erfährt. Der Taufakt ist das äußere Zeichen und die Bestätigung eines inneren geistlichen Zustandes, in den der Täufling bereits vor der Taufe durch den Glauben eingetreten ist. Das Gleiche trifft auf die Ausführungen zu, die Paulus hier über das Verhältnis zwischen der Geistestaufe und der Gliedschaft am Leib Christi macht. Die Taufe im Heiligen Geist macht einen Menschen nicht zu einem Glied am Leib Jesu. Sie ist vielmehr ein übernatürliches, göttliches Siegel, eine Bestätigung dafür, dass dieser Mensch bereits im Glauben ein Glied dieses Leibes geworden ist.
Wir wollen kurz die Lehren anschauen, die wir aus den obengenannten Sieben Stellen im Neuen Testament ziehen können, in denen die Formulierung „in Heiligem Geist taufen“ vorkommt.
- In Sechs von den Sieben Textstellen wird die Erfahrung der Geistestaufe mit der Wassertaufe verglichen und dieser gegenübergestellt.
- In Zwei von den Sieben Stellen wird „der Heilige Geist“ mit „Feuer“ verbunden und gesagt, dass Menschen in Heiligem Geist und Feuer getauft werden sollen.
Das einzige Verb, das außer dem Verb „taufen“ in diesen Stellen in Verbindung mit dem Heiligen Geist vorkommt, ist das Verb „tränken“ („zu trinken geben“). In 1. Korinther 12,13 sagt Paulus: „... und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“
Wenn hier vom „Trinken“ die Rede ist, werden wir unwillkürlich an das erinnert, was Jesus selbst in Johannes 7,37-39 im Hinblick auf den Heiligen Geist sagt: „... Jesus (stand) und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“
Hier spricht Jesus von einer Erfahrung, bei der der Gläubige die Gabe des Heiligen Geistes durch einen Vorgang ähnlich dem des Wassertrinkens empfangen soll. Das wiederum stimmt mit dem Vers in Apostelgeschichte 2,4 überein, wo es heißt, dass die Jünger, die am Pfingsttag im Obersaal zusammen waren, alle MIT Heiligem Geist ERFÜLLT wurden.
Es passt auch zu den verschiedenen Stellen in der Apostelgeschichte, an denen davon die Rede ist, dass die Gläubigen den Heiligen Geist empfingen. Uns wird in Apostelgeschichte 8,15 und 17 über die Bewohner von Samaria berichtet, die sich durch die Predigt des Philippus bekehrt hatten, woraufhin Petrus und Johannes von Jerusalem zu ihnen gesandt wurden; wir lesen dort: „Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.“
Wiederum sagt Petrus in Apostelgeschichte 10,47 im Hinblick auf die Menschen in Kornelius’ Haus, auf die soeben der Heilige Geist gefallen war: „Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?“
Und in Apostelgeschichte 19,2 fragt Paulus die Jünger, die er in Ephesus antrifft: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid?“
In allen diesen Textstellen weisen solche Ausdrücke wie „mit dem Heiligen Geist getränkt werden“, „mit dem Heiligen Geist erfüllt werden“ und „den Heiligen Geist empfangen“ auf eine Erfahrung hin, bei der der Gläubige die Fülle des Heiligen Geistes in seinem Inneren empfängt.
Eine Taufe von oben
Wir haben bereits festgestellt, dass das Wort „taufen“ von seinem eigentlichen Ursprung her „etwas ein – oder untertauchen lassen“ bedeutet. Die Formulierung „im Heiligen Geist getauft werden“ deutet deshalb auf eine Erfahrung hin, bei der die ganze Persönlichkeit des Gläubigen von der Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes umgeben und eingehüllt, ja in sie hineingetaucht wird. Diese göttliche Kraft kommt von oben her über ihn.
Wir wissen, dass es im natürlichen Bereich zwei Möglichkeiten gibt, um im Wasser unterzutauchen. Man kann entweder unter der Wasseroberfläche verschwinden und wieder auftauchen, oder man kann sich unter einen Wasserfall stellen und sich von oben her überfluten lassen. Zu letzterem ist die Geistestaufe das geistliche Gegenbild und beschreibt wunderbar die Taufe im Heiligen Geist.
Diesem Bild der Taufe entsprechend, finden wir in jeder Stelle in der Apostelgeschichte, die von der Taufe im Heiligen Geist spricht, Worte, die ohne Ausnahme darauf hinweisen, dass der Heilige Geist von oben her auf den Gläubigen kommt oder über ihm ausgegossen wird.
Wir lesen in Apostelgeschichte 2,2 über das Geschehen am Pfingsttag: „Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.“ Diese Worte zeigen, dass der Heilige Geist von oben her über die Jünger kam und sie vollkommen überflutete und einhüllte, so dass sogar das ganze Haus, in dem sie saßen, davon erfüllt wurde.
Im gleichen Kapitel bestätigt Petrus zweimal diese Deutung der Erfahrung, welche die Jünger gemacht hatten. In Apostelgeschichte 2,17 erklärt er, dass dadurch Gottes Verheißung in Erfüllung gegangen sei: „... in den letzten Tagen... werde ich von meinem Geist ausgießen auf alles Fleisch...“ Und in Vers 33 sagt er in Bezug auf Christus: „Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört.“ Es geht in jedem Fall darum, dass der Heilige Geist von oben her über die Gläubigen „ausgegossen“ wird.
In Apostelgeschichte 8,16 wird die gleiche Erfahrung so beschrieben, dass der Heilige Geist auf die Gläubigen „fällt“. Auch dieser Ausdruck weist darauf hin, dass Gottes Geist von oben her über die Menschen kommt.
In Apostelgeschichte 10, wo es um das Haus des Kornelius geht, werden beide Ausdrücke nacheinander benutzt. In Vers 44 lesen wir: „... der Heilige Geist (fiel) auf alle, die das Wort hörten.“ Und in Vers 45 heißt es: „... dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war...“ Das zeigt uns, dass die Ausdrücke „fallen (auf)“ und „ausgegossen werden (auf)“ in diesem Zusammenhang benutzt werden können und gleichsam austauschbar sind.
Petrus beschreibt in Apostelgeschichte 11,15 das gleiche Ereignis und sagt: „... der Heilige Geist (fiel) auf sie, so wie auch auf uns im Anfang.“ Der Satz „so wie auch auf uns im Anfang“ zeigt an, dass die Erfahrung, die Kornelius und seine Hausgenossen machten, genau gleich verlief wie die der Jünger am Pfingsttag auf dem Obersaal.
Und schließlich lesen wir in Apostelgeschichte 19,6, was mit den Jüngern in Ephesus geschah, nachdem sie im Wasser getauft worden waren: „Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie...“ Der Ausdruck „kam auf sie“ bedeutet offensichtlich das gleiche wie der in den vorhergehenden Versen benutzte „fiel auf sie“.
Fassen wir kurz die verschiedenen Bilder oder Eindrücke zusammen, die wir durch die im Neuen Testament verwendeten Formulierungen gewonnen haben, dann kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Die Erfahrung der Geistestaufe setzt sich aus zwei verschiedenen, dabei aber sich ergänzenden Aspekten zusammen, einem äußeren und einem inneren.
-
Äußerlich kommt die wohl unsichtbare, aber dennoch absolut reale Gegenwart des Heiligen Geistes in Kraft von oben her auf den Gläubigen, umgibt und überflutet ihn und hüllt
ihn vollkommen ein.
- Innerlich empfängt der Gläubige die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes so wie einer, der Wasser trinkt. Es kommt dann der Punkt, wo der Heilige Geist überquillt und wie ein Strom aus ihm herausfließt.
Mit menschlichen Worten lässt sich solch eine mächtige, übernatürliche Erfahrung mit ihren verschiedenen Phasen und Aspekten wohl kaum beschreiben, aber es mag vielleicht hilfreich sein, dafür ein Bild aus dem Alten Testament zu Hilfe zu nehmen.
Wir lesen im 1. Buch Mose, dass in den Tagen Noahs die ganze damalige Welt in einer riesigen Sintflut unterging. Um diese Flut auszulösen, benutzte Gott zwei verschiedene, aber sich ergänzende Vorgänge. Den Bericht darüber finden wir in 1. Mose 7,11:
„Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der großen Tiefe auf und die Fenster des Himmels öffneten sich.“
Dieser Bericht zeigt, dass die Wasser der Sintflut von zwei Stellen losbrachen: von innen – die Quellen der großen Tiefe brachen aus – und von oben – die Fenster des Himmels öffneten sich, der Regen prasselte hernieder.
Man muss natürlich beachten, dass die Flut zur Zeit Noahs eine Flut des Zornes Gottes, ein Gericht, war. Die Flut dagegen, die den neutestamentlichen Gläubigen überspült, ist eine Flut der göttlichen Gnade, voller Herrlichkeit und Segen. Doch von dieser Einschränkung abgesehen, weist die Erfahrung der Erfüllung mit dem Heiligen Geist die beiden gleichen Aspekte auf, die wir auch in dem Bericht über die Sintflut finden: Von innen her brechen die Quellen der großen Tiefe im Herzen des Gläubigen auf, und es ergießt sich aus seinem innersten Wesen ein mächtiger Strom des Segens und der Kraft; von oben her öffnen sich die Fenster der göttlichen Gnade, und er wird mit einer solchen Flut von Herrlichkeit und Segen überschüttet, dass seine ganze Persönlichkeit in diesem Strom untergeht.
Zu betonen ist, dass hier nicht von zwei getrennten Erlebnissen die Rede ist, sondern nur von zwei unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Aspekten, die zusammen die Fülle einer einzigen Erfahrung ausmachen.
Man mag einwenden, dass es schwierig ist zu verstehen, wie der Gläubige gleichzeitig von innen mit dem Heiligen Geist erfüllt und von außen im Heiligen Geist getauft werden kann. Ein solcher Einwand dient jedoch in Wirklichkeit nur dazu, uns die Begrenzungen der menschlichen Sprache und Intelligenz bewusst zu machen. Ein ähnlicher Einwand ließe sich vorbringen, wenn Christus beispielsweise sagt, dass er im Vater und der Vater in ihm ist; oder dass Christus im Gläubigen und der Gläubige in Christus ist.
Im Endeffekt liegt die beste und kürzeste Antwort, die man einem Menschen geben kann, der hartnäckig eine übernatürliche Erfahrung wie die Geistestaufe kritisiert und dabei als Begründung die menschlichen Begrenzungen von Ausdruck und Sprache ins Feld führt, in den Worten des deutschen Sprichworts: „Probieren geht über studieren!“
Das äußere Zeichen
Bis jetzt haben wir uns mit dem unsichtbaren, inneren Wesen der Taufe im Heiligen Geist beschäftigt, so wie es uns mit den Worten des Neuen Testaments beschrieben wird. Wir wollen nun aber einen Schritt weitergehen und sehen, welches die äußeren Zeichen sind, die diese innere Erfahrung begleiten.
Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass es vollkommen biblisch ist, im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist von „Zeichen“ oder „Manifestationen“ zu reden. Natürlich wissen wir, dass der Heilige Geist selber von seinem Wesen her unsichtbar ist. Jesus vergleicht ihn in dieser Beziehung mit dem Wind. In Johannes 3,8 sagt er über die Wirkungsweise des Heiligen Geistes: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
Obwohl der Wind selbst unsichtbar ist, kann man seine Auswirkungen doch in vielen Fällen sehen und auch hören: Der Staub auf der Straße wird aufgewirbelt; die Bäume biegen sich alle in eine Richtung; die Blätter rascheln; die Wellen des Meeres brausen; die Wolken jagen am Himmel dahin. All das kann man sehen bzw. hören.
Genauso ist es gemäß den Worten Jesu mit dem Heiligen Geist. Der Geist selber ist unsichtbar. Aber die Auswirkungen, die entstehen, wenn er aktiv tätig ist, kann man sehr oft sehen oder hören. Die Tatsache wird an verschiedenen Stellen im Neuen Testament bestätigt.
Beispielsweise bezieht sich der Apostel Petrus in Apostelgeschichte 2,33 auf die Auswirkungen, die entstanden, als der Heilige Geist am Pfingsttag herniederkam: „Nachdem er (Christus) nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr SEHT UND HÖRT.“ „Dieses“ bezieht sich auf die Wirkungen des Heiligen Geistes, die man, wie Petrus sagt, sowohl sehen als auch hören konnte.
In 1. Korinther 2,4 beschreibt Paulus seinen Dienst mit folgenden Worten: „Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in ERWEISUNG des Geistes und der Kraft...“
Und in 1. Korinther 12,7 sagt er: „Jedem aber wird die OFFENBARUNG des Geistes zum Nutzen aller gegeben.“
Wir sollten die Formulierungen beachten, die Paulus in Verbindung mit dem Heiligen Geist benutzt: Erweisung des Geistes und Offenbarung des Geistes. Diese beiden Ausdrücke zeigen deutlich, dass die Gegenwart des Heiligen Geistes Auswirkungen zeigen kann, die wir mit unseren fünf Sinnen unmittelbar erfassen können.
Wir wollen uns jetzt den verschiedenen Textstellen im Neuen Testament zuwenden, in denen das Erlebnis der Geistestaufe beschrieben wird. Wir erfahren dort, was tatsächlich mit den Menschen geschah, die dieses Erlebnis gemacht haben. Wie zeigte sich dabei das Wirken des Geistes nach außen hin?
Es gibt drei Stellen, in denen uns genau geschildert wird, wie es den Menschen erging, die im Heiligen Geist getauft wurden, nämlich Apostelgeschichte 2,2-4; 10,44-46; 19,6. Wir wollen nacheinander den genauen Wortlaut dieser drei Textstellen anschauen.
Da ist zunächst Apostelgeschichte 2,2-4, der Bericht über das Erlebnis der Jünger zu Pfingsten: „Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Zungen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
In Apostelgeschichte 10,44-46 finden wir den Bericht über das, was mit Kornelius und seinen Hausgenossen geschah, als Petrus ihnen das Evangelium predigte: „Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott erheben.“
In Apostelgeschichte 19,6 schließlich wird uns geschildert, was mit der Gruppe der Neubekehrten in Ephesus passierte, denen Paulus das Evangelium gepredigt hatte: „Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.“
Wenn wir diese drei Textstellen sorgfältig miteinander vergleichen, werden wir feststellen, dass es bei den Begebenheiten, wo Menschen die Geistestaufe erlebten, nur ein einziges allen gemeinsames äußeres Zeichen gab. In allen drei Fällen, so sagt die Bibel ausdrücklich, redeten sie in Zungen bzw. in anderen Zungen.
Es gab zuvor auch noch andere übernatürliche Äußerungen, aber keine von diesen kam mehr als einmal vor.
Am Pfingsttag lesen wir vom Brausen eines gewaltigen Windes und von sichtbaren Feuerzungen. Diese Zeichen wiederholen sich jedoch bei den anderen beiden Gelegenheiten nicht. In Ephesus sprachen die Neubekehrten nicht nur in Zungen, sondern weissagten auch. Dieses Zeichen des Weissagens wird jedoch weder bei den Ereignissen zu Pfingsten noch bei denen im Haus des Kornelius erwähnt. Das einzige, was alle, die die Erfahrung der Geistestaufe machen durften, gemeinsam hatten, war, dass sie in Zungen redeten.
Petrus und die anderen Juden, die von den Ereignissen am Pfingsttag wussten, gingen nur zögernd und sehr widerwillig mit ins Haus des Kornelius – und nur, weil Gott es ausdrücklich befohlen hatte. Die gläubigen Juden wussten zu der Zeit noch nicht, dass das Evangelium auch den Heiden galt und dass diese ebenfalls gerettet und zu Christen werden konnten. Doch in dem Moment, als Petrus und die anderen Juden die Heiden in Zungen sprechen hörten, begriffen und erkannten sie, dass diese Heiden den Heiligen Geist genauso in seiner Fülle empfangen hatten wie sie selbst. Sie brauchten keine weiteren Beweise mehr.
Die Bibel sagt, sie „gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen (oder Heiden) die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; denn sie hörten sie in Zungen reden...“. Für Petrus und seine Begleiter genügte die Tatsache, dass sie die Heiden in Zungen reden hörten, als Beweis dafür, dass diese den Heiligen Geist empfangen hatten.
Im darauffolgenden Kapitel, in Apostelgeschichte 11, lesen wir, dass Petrus von den anderen Leitern der Gemeinde in Jerusalem zur Rechenschaft gezogen wurde, weil er Heiden in ihrem Haus aufgesucht und ihnen das Evangelium gepredigt hatte. Zur Verteidigung seiner Handlungsweise erklärte er den Anwesenden, was sich im Haus des Kornelius zugetragen hatte, und sagte in diesem Zusammenhang in Apostelgeschichte 11,15 Folgendes: „Während ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang.“
Petrus verglich also die Erfahrung, die Kornelius und sein Haus machten, unmittelbar mit der der Jünger am Pfingsttag; „so wie auch auf uns im Anfang“, sagte er. Und doch war im Haus von Kornelius keine Rede von einem gewaltigen Wind, noch von Feuerzungen. Was der Erfahrung, die Kornelius und seine Hausgenossen machten, das göttliche Siegel verlieh, war die Tatsache, dass sie in Zungen sprachen.
Wir kommen zu dem Schluss, dass das Zeichen des Zungenredens, so wie der Heilige Geist gibt auszusprechen, der allgemein anerkannte neutestamentliche Beweis ist, dass ein Mensch die Taufe im Heiligen Geist empfangen hat. Als Bestätigung mögen die folgenden Ausführungen dienen:
1. Es war das Zeichen, das die Apostel selber empfingen, als sie diese Erfahrung machten.
2. Es war das Zeichen, das die Apostel als Beweis akzeptierten, wenn andere diese Erfahrung machten.
3. Die Apostel haben nie irgendein anderes Zeichen verlangt.
4. Im gesamten Neuen Testament wird uns kein anderes Zeichen genannt.
„Den Heiligen Geist empfangen“ – Zwei unterschiedliche, separate Erfahrungen
Es gibt verschiedene Einwände, die immer wieder gegen die Schlussfolgerung vorgebracht werden, dass das Zeichen des Zungenredens der neutestamentliche Beweis für den Empfang der Geistestaufe ist. Es ist deshalb notwendig, zur Klärung dieser Angelegenheit ein am häufigsten genannten Einwand genauer unter die Lupe zu nehmen; er lautet normalerweise wie folgt: Jeder Christ, der eine echte Bekehrung und Wiedergeburt erlebt hat, hat damit automatisch auch den Heiligen Geist empfangen. Er braucht kein weiteres Erlebnis und auch kein besonderes Zeichen mehr, um zu wissen, dass er den Heiligen Geist hat. Es würde viel weniger geistliche Verwirrung und halb so viele Meinungsverschiedenheiten über diesen Punkt geben, wenn wir eine wichtige biblische Tatsache beachten würden: Das neue Testament schildert uns zwei unterschiedliche, separate Erfahrungen, die beide als „den Heiligen Geist empfangen“ bezeichnet werden. Das bedeutet, dass ein Christ zwar in einer Bedeutung des Wortes „den Heiligen Geist empfangen haben“ kann, aber nicht in der anderen.
● Das Beispiel der Apostel
Ein einfacher Weg, diese beiden Erfahrungen voneinander zu unterscheiden, besteht darin, dass man die Ereignisse von zwei bestimmten Sonntagen miteinander vergleicht, die beide eine einmalige Bedeutung für die Geschichte der christlichen Gemeinde aufweisen. Der eine ist der "Ostersonntag", der andere der "Pfingstsonntag".
Eines der Hauptereignisse des Ostersonntags wird uns in Johannes 20,22 geschildert. Jesus begegnet den Jüngern hier erstmalig nach seiner Auferstehung in der ganzen Gruppe, „... hauchte... sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!“
Das, was Jesus tat, nämlich die Jünger anhauchen, passt genau zu den Worten, die er dabei sprach: „Empfangt Heiligen Geist!“ Dasselbe griechische Wort „pneuma“ bedeutet nämlich sowohl „Geist“ als auch „Hauch“. Man könnte seine Worte deshalb auch übersetzen: „empfangt Heiligen Hauch.“ Dass das Verb dabei im Imperativ steht – „empfangt!“ – zeigt an, dass das empfangen eine in sich abgeschlossene, vollständige Erfahrung war, die in dem Augenblick stattfand, als Jesus diese Worte aussprach. Es ist daher eine unbestreitbare biblische Tatsache, dass die Jünger in dem gleichen Moment wirklich “den Heiligen Geist empfingen“.
Bei dieser ersten Begegnung mit dem auferstandenen Christus gelangten die Apostel von der „alttestamentlichen“ zur „neutestamentlichen“ Errettung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gläubigen des Alten Testaments im Glauben – durch Prophezeiungen, Vorbilder und Vorschattungen – Ausschau gehalten nach einer Erlösungstat, die noch nicht geschehen war. Diejenigen dagegen, die die „neutestamentliche Errettung“ erleben, können unmittelbar auf ein einmaliges historisches Ereignis zurückblicken: den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Ihre Erlösung ist vollkommen.
In Römer 10,9 nennt Paulus die beiden Bedingungen, die erforderlich sind, um im neutestamentlichen Sinne errettet zu werden: „... dass, wenn du mit dem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.“
Die beiden Bedingungen lauten, Jesus als Herrn zu bekennen und zu glauben, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat. Vor dem Ostersonntag hatten die Apostel Jesus bereits als Herrn bekannt. Jetzt glaubten sie zum ersten Mal auch, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hatte. Damit war ihre Errettung vollständig.
Das war der Punkt, an dem sie die Wiedergeburt erlebten. Der Heilige Geist, der ihnen von Jesus eingehaucht wurde, schenkte ihnen ein ganz neues Leben – das ewige Leben –, ein Leben, das über Sünde und Satan, über Tod und Grab triumphiert hatte.
Diese Erfahrung, die die Jünger machten, dient als Vorbild für alle, die die Wiedergeburt erleben. Zwei wichtige Elemente sind darin enthalten: Eine direkte, persönliche Offenbarung des auferstandenen Christus und der Empfang des Heiligen Geistes als ewiges Leben aus Gott. Das steht in Einklang mit den Worten, die Paulus in Römer 8,10 schreibt: „... der Geist aber (ist) Leben der Gerechtigkeit wegen“ – jener Gerechtigkeit, die allen denen zugerechnet wird, die an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi glauben.
Doch trotz dieser wunderbaren Begegnung sagte Jesus seinen Jüngern ganz klar, dass ihre Erfahrung mit dem Heiligen Geist noch nicht vollständig war. Bei ihrer letzten Unterredung vor der Himmelfahrt befahl er ihnen, nicht sofort hinauszugehen und das Evangelium zu predigen, sondern zunächst nach Jerusalem zurückzukehren und dort zu warten, bis sie im Heiligen Geist getauft würden, um Kraft von oben für einen wirksamen Zeugendienst zu erhalten. Wir lesen in Lukas 24,49: „Und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.“
In Apostelgeschichte 1,5 erklärt Jesus: „Denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit (in) Heiligem Geist getauft werden nach nicht mehr vielen Tagen.“
Und weiter sagt er in Apostelgeschichte 1,8: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein...“
Fast alle Bibelausleger sind sich darin einig, dass diese Verheißung der Taufe im Heiligen Geist am Pfingstsonntag in Erfüllung gegangen ist. Der Höhepunkt des Geschehens wird in Apostelgeschichte 2,4 beschrieben: „Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Zungen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“
Es war am Ostersonntag, als die Apostel den ihnen von Christus eingehauchten Geist empfingen und damit das Heil und die Wiedergeburt erlebten. Und doch wurden sie erst am Pfingstsonntag, also sieben Wochen später, im Heiligen Geist getauft bzw. mit dem Heiligen Geist erfüllt. Das zeigt uns, dass die Bekehrung oder die Wiedergeburt eine Erfahrung ist, die sich deutlich von der Taufe im Heiligen Geist abhebt und unterscheidet, obwohl beide Erlebnisse in der Bibel als „Empfang des Heiligen Geistes“ bezeichnet werden.
Im Lauf des Pfingstsonntags erklärte Paulus in Apostelgeschichte 2,33, dass Christus es war, der nach seiner Himmelfahrt den Heiligen Geist auf die wartenden Jünger ausgegossen hatte: „Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört.“
Die Unterschiede zwischen den beiden Erlebnissen, die mit „Empfang des Heiligen Geistes“ bezeichnet werden und am Ostersonntag bzw. Pfingstsonntag stattgefunden haben, lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Am Ostersonntag waren es: Der auferstandene Christus, der eingehauchte Geist, das Ergebnis: Leben.
- Am Pfingstsonntag waren es: Der aufgefahrene Christus der ausgegossene Geist das Ergebnis: Kraft.
Die Erfahrung der Apostel beweist, dass die Bekehrung oder Wiedergeburt und die Geistestaufe zwei verschiedene, voneinander unabhängige Erlebnisse sind. Die Erste der beiden hatten die Jünger am Ostersonntag, die Zweite sieben Wochen später am Pfingstsonntag.
Wenn wir die Apostelgeschichte weiter studieren, stellen wir fest, dass diese beiden Erfahrungen normalerweise getrennt stattfinden. Außerdem wird die Formulierung „den Heiligen Geist empfangen“ nach Pfingsten nur noch für die zweite Erfahrung benutzt, also für die Geistestaufe. Sie wird nie wieder verwandt, um die Wiedergeburt zu beschreiben.
Die Lehre Jesu
Die Erkenntnisse, die wir über das Verhältnis zwischen Bekehrung und Geistestaufe gewonnen haben, stützen sich vorwiegend auf das Studium der Apostelgeschichte. Sie stehen jedoch in voller Übereinstimmung mit dem, was Jesus selber über dieses Thema in den Evangelien gelehrt hat.
Zum Beispiel sagt Jesus in Lukas 11,13 zu seinen Jüngern: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel DEN HEILIGEN GEIST GEBEN denen, die ihn bitten!“
Dieser Vers wird durch die zuvor genannten Beispiele erhärtet, in denen ein Sohn seinen Vater um Brot, einen Fisch oder ein Ei bittet und das Gewünschte auch erhält. Die Lehre, die wir daraus ziehen können, läuft klar darauf hinaus, dass Gott als der himmlische Vater bereit ist, den Heiligen Geist seinen gläubigen Kindern zu geben, wenn sie ihn darum bitten. Natürlich muss ein Mensch sich zuerst bekehren und an Christus glauben, ehe man ihn als ein Gotteskind betrachten kann.
Jesus lehrt also ganz offensichtlich nicht, dass der Heilige Geist bei der Bekehrung automatisch empfangen wird, sondern dass er eine Gabe ist, um die jeder wiedergeborene Gläubige Gott bitten darf, so wie ein Kind den Vater. Jesus verpflichtet sozusagen in diesen Versen alle Gotteskinder ausdrücklich, ihren Vater im Himmel ganz bewusst um die Gabe des Heiligen Geistes zu bitten. Es ist daher absolut nicht biblisch, wenn ein Christ meint – oder behauptet –, er habe bei seiner Bekehrung automatisch den Heiligen Geist empfangen, ohne speziell darum gebeten zu haben.
In Johannes 7,38 sagt Christus: „Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen.“
In der ersten Hälfte des darauffolgenden Verses bringt der Schreiber des Evangeliums diese Ströme lebendigen Wassers mit dem Heiligen Geist in Verbindung und sagt: „Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten...“
Aus diesen beiden Versen geht klar hervor, dass die Gabe des Heiligen Geistes, der die Ströme lebendigen Wassers hervorbringt, von denen empfangen werden soll, die bereits an Christus glauben. Sie sollen diese Gabe erhalten, nachdem sie gläubig geworden sind.
Die gleiche Wahrheit betont Jesus auch in Johannes 14,15-17, wo er sagt: „Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand (oder Helfer) geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr aber kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“
In diesem Abschnitt werden zwei verschiedene Bezeichnungen für den Heiligen Geist gebraucht, Beistand (oder Helfer) und Geist der Wahrheit. Christus lehrt hier ganz deutlich, dass die Gabe des Heiligen Geistes nicht für die ungläubigen gedacht ist, sondern für seine Nachfolger, die ihn lieben und ihm gehorchen. Es ist das Vorrecht der Gotteskinder – der Jünger Jesu –, die Gabe des Heiligen Geistes empfangen zu dürfen, wenn sie die göttlichen Voraussetzungen erfüllen. Diese lassen sich in der äußerst wichtigen Bedingung zusammenfassen: Liebender Gehorsam gegenüber Christus.
Wie man die Taufe im Heiligen Geist empfängt
Eintauchen, hineinfüllen und überfließen
Folgende drei Dinge bilden ein Paket. Man kann etwas davon weglassen und es bleibt einem immer noch etwas übrig, aber man hat nicht das, was damals die Jünger erfahren haben:
1. ein Eintauchen oder eine Taufe;
2. ein Hineinfüllen;
3. ein Überfließen.
Wir glauben, dass die Taufe im Heiligen Geist ein Eintauchen ist. Wir erinnern uns: Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie man eintauchen kann: Eintauchen wie in einem Swimmingpool und eintauchen wie in den Niagarafällen. Bei der Wassertaufe geht man in das Wasser hinunter und kommt anschließend wieder daraus hervor. Das ist eintauchen wie in einem Swimmingpool. Die Taufe im Heiligen Geist ist eintauchen wie in den Niagarafällen. Wenn man den Niagarafällen zu sieht, wie diese immensen Wassermassen über den Rand in die Tiefe stürzen, weiß man, dass wenn man dort drinsteht, innerhalb einer halben Sekunde völlig darin eingetaucht ist. Es kommt von oben auf die Person herab und umhüllt und umgibt sie ganz. Jedes Mal, wenn in den ersten fünfzehn Kapiteln der Apostelgeschichte davon berichtet wird, dass der Heilige Geist auf Menschen kommt, wird es so formuliert, dass es von oben auf sie herabkommt.
Demnach gab es am Pfingsttag ein Eintauchen. Der Geist Gottes kam vom Himmel herab auf die Nachfolger Jesu und es wurde das ganze Haus erfüllt, in dem sie sich gerade befanden. Da das ganze Haus erfüllt wurde, tauchte jeder einzelne von ihnen individuell in die Gegenwart des Heiligen Geistes ein. Dies war etwas absolut Unausweichliches.
Darüber hinaus heißt es noch: „Sie wurden... erfüllt“ (Apg 2,4). Es hat sie also nicht nur umgeben, sondern es kam auch in sie hinein; sie wurden in ihrem Inneren angefüllt.
Und – das ist der dritte Punkt – nachdem sie erfüllt worden waren, fingen sie, wie es heißt, an zu reden (V.4). Das ist der Ausfluss. Denke nur daran, was in Matthäus 12,34 steht: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund.“ Wenn das Herz zum Überfließen voll ist, erfolgt dieses Überfließen durch den Mund in Form von Sprache. Wann erkannten sie, dass sie erfüllt worden waren? Als es aus ihnen heraus überfloss. Bis dahin hatten sie keine Möglichkeit gehabt einzuschätzen, wie hoch der „Pegel“ dessen, was in sie hineingefüllt worden war, gestiegen war. Doch als es überfloss, wussten sie, dass sie erfüllt worden waren.
● Das biblische Muster
Wir halten dies für das biblische Muster, wie man die Taufe im Heiligen Geist empfängt.
Derek Prince sagte: „Meine Erfahrung ist, dass die Menschen, wenn wir ihnen in der Lehre dieses Muster vermitteln, auch genau das empfangen. Wenn wir weniger lehren, geschieht es nicht selten, dass die Menschen auch weniger empfangen. Ich sehe keinen Grund, von dem, was Gott uns vorgegeben hat, Abstriche zu machen: eintauchen, hineinfüllen und überfließen.”
Vielleicht bist Du noch nicht im Heiligen Geist getauft worden. Wenn Du in deinem Herzen zu der Überzeugung gelangst, dass dies die Erfahrung ist, die Du empfangen sollst, dann kannst Du sie auch empfangen. Sobald Du glaubst, dass es geschehen wird, wird es auch geschehen.
Derek weiter:
„Die Bibel berichtet, dass viele Menschen, die Zeugen der unmittelbaren Auswirkungen der Geistestaufe geworden sind, nicht verstanden, was sich vor ihren Augen abspielte. Einige von uns haben ebenfalls diese Erfahrung gemacht. Der Herr wirkte im Jahr 1941, als ich noch Soldat in der britischen Armee war, auf wunderbare Weise mitten in der Nacht auf der Stube einer Kaserne an mir, offenbarte mir Jesus und taufte mich etwa zehn Tage später im Heiligen Geist. Ich fing damals in jener Kaserne zum ersten Mal an, in einer unbekannten Sprache zu reden. Ich teilte mir diese Stube mit einem anderen Soldaten und in der Nacht, in der ich mich bekehrte, wachte er auf und fand mich auf meinem Rücken am Boden liegend vor. Er ging mit einem gewissen Abstand um mich herum, schüttelte den Kopf und sagte: „Ich weiß nicht, was ich mit dir anfangen soll. Ich denke, es bringt wohl nichts, wenn ich dir Wasser drüberschütte.“
● Den Heiligen Geist empfangen
Wir möchten nun erläutern, wie man als Gläubiger ganz praktisch im Heiligen Geist getauft werden kann. Will man diesen Prozess beschreiben, ist es am einfachsten, im siebten Kapitel des Johannesevangeliums zu lesen, wo es heißt:
„An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ (Joh 7,37-39)
In diesen Versen beschreibt Jesus, wie man die Geistestaufe empfängt. Man kann sie empfangen, indem man im Glauben die einfachen, hier vom Herrn formulierten Voraussetzungen erfüllt:
• Durstig sein
Jesus sagte: „Wenn jemand dürstet...“ (Joh 7,37). Die erste Voraussetzung lautet also: Durstig sein, mit anderen Worten zu spüren, dass man mehr von Gott braucht als man gegenwärtig hat. Voraussetzung ist nicht, dass man auf die Bibelschule geht. Voraussetzung ist auch nicht, dass man eine Gemeinde verlässt oder einer Gemeinde beitritt, dass man Bibelstellen zitiert oder den Zehnten zahlt. Die Taufe im Heiligen Geist ist für jene, die durstig sind. Wenn man nicht durstig ist, ist es eine Zeitverschwendung, sich nach der Geistestaufe auszustrecken. Aber man brauch kein Theologie, kein Bibelfachmann und nicht übergeistlich zu sein, um sie zu empfangen. Man muss einfach nur wissen, dass man mehr von Gott brauch als man derzeit hat.
Als Soldat in der Wüste erfährt man, was es heißt, durstig zu sein, denn dort hat man nie genug Wasser und es ist heiß und staubig. Man wird feststellen, dass man, wenn man durstig ist, nur eines will: trinken! Man will nicht essen, nicht irgendwelchen Vergnügungen nachgehen und auch nicht schlafen – man will nur trinken. Das ist mit „durstig sein“ gemeint.
• Zu Jesus kommen
Als Zweites sagte Jesus: „...so komme er zu mir...“ (Joh 7,37). Das ist ganz einfach. Es gibt nur einen, der im Heiligen Geist tauft – der Herr Jesus Christus. Das ist sein ganz unverwechselbarer Dienst. „...dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft...“ (Joh 1,33). Wenn man die Taufe möchte, dann muss man zum Täufer kommen. Aber Jesus sagte auch: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37). Wenn man kommt, wird man auch aufgenommen.
• Trinken
Dann sagte Jesus: „...und trinke...“ (Joh 7,37). Und genau damit tun sich viele Leute schwer. „Trinken“ bedeutet, dass man in einem freiwilligen Akt den Geist in sich aufnimmt. Ein altes Sprichwort lautet: „Man kann zwar ein Pferd zum Wasser führen, aber man kann es nicht zum Trinken zwingen.“ Das „Trinken“ geschieht nur dann, wenn die Person aus ihrem eigenen Willen heraus aktiv wird. Niemand anderer kann für einen selbst trinken!
Man kann auch nicht mit geschlossenem Mund trinken. Niemand, der seinen Mund geschlossen hält, hat je die Taufe im Heiligen Geist empfangen. In Psalm 81,11 sagt der Herr: „Tue deinen Mund weit auf und ich will ihn füllen.“
Man muss den Mund öffnen und trinken – kein sichtbares Wasser, sondern den Geist Gottes. Vielleicht denkt man: „Aber das sieht doch reichlich dumm aus.“ Nun, wen interessiert, wie es aussieht?! Wenn einem das etwas ausmacht, dann sollte man wiederkommen, wenn es einem nichts mehr ausmacht.
Fassen wir diese Schritte noch einmal zusammen: Durstig sein, zu Jesus kommen und trinken. Wenn man seinen Teil tut, tut Gott seinen. Jesus sagte sinngemäß: „Wenn man lebendiges Wasser trinkt und in sich aufnimmt, werden daraus Ströme.“ Ist das nicht eine bemerkenswerte Veränderung? Jemand, der nichts weiter war als ein durstiger Mensch, wird zu einem Kanal für Ströme lebendigen Wassers! „...aus seinem Bauch werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Joh 7,38; wörtl. a. d. Engl.).
Derek Prince berichtet weiter:
„Als ich im Heiligen Geist getauft wurde, war ich mir einer Sache sehr bewusst, nämlich der Tatsache, dass es in meinem Bauch anfing. Ich konnte meine Hand auf genau die Stelle legen, wo es seinen Ausgang nahm. Damals dachte ich immer, der Bauch sei etwas sehr Profanes und nicht gerade der Ort, an dem etwas Geistliches seinen Ausgang nehmen würde. Doch Jesus sagte: „Aus seinem Bauch...!“ Aus dem innersten Bereich Ihres Körpers, irgendwo tief in Ihnen, werden Ströme lebendigen Wassers kommen. Ich glaube, dass es einen speziellen Bereich Ihres Körpers gibt, der von Gott zu dem ganz konkreten Zweck geschaffen wurde, der Tempel des Heiligen Geistes zu sein. Und aus diesem Bereich werden die Ströme lebendigen Wassers fließen.”
Das ist es, was mit dem bereits erwähnten „Überfließen“ gemeint ist. Denn es heißt ja: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34). Die Jünger wurden allesamt mit dem Heiligen Geist erfüllt und sie fingen an zu reden. Es war ein übernatürliches Hineinfüllen und ein übernatürliches Überfließen. Sie redeten in Sprachen, die sie nicht kannten.
Wenn man an diesem Punkt angelangt ist, können zwei mögliche Probleme auftreten. Zunächst einmal kann es sein, dass man sagt: „Ich möchte, dass Gott alles tut.“ Das ist nicht biblisch. Es oblag den Jüngern zu reden; der Heilige Geist schenkte die Sprache. Der Heilige Geist wird nicht für einen selbst reden. Wenn man darauf wartet, wird man bis in Ewigkeit warten!
Derek Prince weiter:
„In einer Pfingstgemeinde begegnete mir einmal ein Mann, der fünfundzwanzig Jahre lang auf die Geistestaufe gewartet hatte. Ich sagte zu ihm: „Wenn Sie zu reden anfangen, wird Ihnen der Heilige Geist die Worte geben.“ Darauf erwiderte er: „O nein. Ich möchte, dass Gott alles tut.“ „Das heißt“, sagte ich zu ihm, „dass Sie etwas möchten, was Gott nicht möchte. Gott möchte, dass Sie Ihren Teil tun und er wird seinen tun. Aber Gott wird Ihnen Ihren Teil nicht abnehmen.“
Vielleicht wurde man dazu gebracht zu glauben, die Geistestaufe sei so gewaltig und übernatürlich, dass man nichts tut, bis sie explodiert, und man sich nicht mehr dagegen wehren kann. Das ist nicht korrekt. Wenn man redet, wird einen der Heilige Geist – der ein Gentleman ist und niemanden zu etwas drängt oder zwingt – die Worte geben.
Das zweite Problem tritt dann wahrscheinlich auf, nachdem man begonnen hat, in Zungen zu reden. Es tritt nicht bei jedem auf, aber durchaus bei mehr als der Hälfte aller Betroffenen. Eine leise, unhörbare Stimme sagt: „Das ist doch nicht echt. Das machst du doch selbst.“ Sobald dies geschieht, gibt es nur eine angemessene Reaktion. Man sagt: „Du hast Recht, Satan, und ich weiß, dass du da zu mir sprichst: Ich mache es selbst! Ich rede! Aber der Heilige Geist schenkt mir die Worte!“
Es kann sein, dass Satan dann noch etwas sagt: „Diese Worte hören sich reichlich dumm an. Woher weißt du, dass du das Richtige bekommen hast?“ Man sollte nicht antworten: „Weil ich mich grandios dabei fühle“, denn morgen fühlt man sich vielleicht nicht mehr so grandios und dann fragt man sich, ob man wirklich das Richtige bekommen hat. Die Antwort auf die Frage, ob man das Richtige bekommen hat, ist: Jesus hat versprochen, dass der Vater, wenn man ihn um den Heiligen Geist bittet, einem nichts anderes geben wird!
„Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bittet, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!“ (Mt 7,9-11)
„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lk 11,13)
Wenn man durch Jesus Christus, den Sohn, zu Gott Vater kommt und um den Heiligen Geist bittet, wird man niemals das Falsche bekommen. Die Garantie sind nicht die eigenen Gefühle; Die Garantie ist das, was Gott gesagt hat. Es ist keine Frage von Emotionen; es ist eine Frage des Glaubens an das Wort Gottes.
• Durch Handauflegung
️Im Neuen Testament werden zwei Möglichkeiten beschrieben, wie man die Taufe im Heiligen Geist empfangen kann. Eine Möglichkeit ist, dass sie direkt aus dem Himmel kommt und einfach so auf die Menschen herabfällt, so wie es zu Pfingsten und im Haus des Kornelius geschah. Die andere Möglichkeit ist durch Handauflegung. Wir finden hierfür drei Belegstellen.
Apostelgeschichte 8,14-19
"14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. 15 Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen …"
Diese Menschen hatten das Evangelium gehört, das Philippus ihnen gepredigt hatte. Sie hatten geglaubt und waren getauft worden. Das wird weiter oben im Kapitel beschrieben. Sie waren gerettet, hatten jedoch noch nicht den Heiligen Geist empfangen. Die Apostel waren nicht zufrieden damit. Es reichte ihnen nicht, dass diese Menschen gerettet waren, sie wollten mehr. Dann heißt es weiter: "16 …denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen …"
Beachte, hier ist die Rede davon, dass er auf Menschen fällt. Sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Dann legten sie, die Apostel, ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. In diesem Fall wurde der Heilige Geist also durch die Handauflegung anderer Christen weiter gegeben.
Im nächsten Kapitel lesen wir, wie Saulus von Tarsus, der spätere Paulus, in Damaskus war. Hananias, ein Jünger, wurde zu ihm geschickt, damit er ihm die Hände auflege, für ihn um Heilung bete und er den Heiligen Geist empfange. Paulus empfing den Heiligen Geist also durch die Handauflegung des Hananias (Apg 9,10ff).
Eine ähnliche Situation begegnet uns in Apostelgeschichte 19. Paulus fand in Ephesus, wie es heißt, einige Jünger. Als er sie fragte, ob sie den Heiligen Geist empfangen hätten, als sie gläubig geworden waren, sagten sie, sie hätten noch nie etwas vom Heiligen Geist gehört. Daran erkannte er, dass sie keine Jünger Jesu waren. Er fand heraus, dass sie Jünger Jesu von Johannes dem Täufer waren. Dann sagte er zu ihnen, damals wäre das in Ordnung gewesen, doch jetzt müssten sie auf der Grundlage des Glaubens an Jesus getauft werden. Sie wurden in Wasser getauft und dann heißt es: "6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Sprachen und weissagten."
Betrachtet die Zungenrede nicht als Endpunkt. Sie ist etwas Großartiges, doch warum sollte man nicht einen Schritt weitergehen und prophezeien? Gott ist nicht geizig. Er will euch diese Erfahrung schenken.
Gebet
Alle, die diese wunderbare, übernatürliche Erfahrung machen und im Heiligen Geist getauft werden wollen, können in einem einfachen Gebet angeleitet werden.
Wir sind nicht der Täufer. Du gehst zu Jesus dem Täufer. Du bittest und dann trinkst du. Denk an den entscheidenden Schritt. Du trinkst und an einem bestimmten Punkt fängst du im Glauben an zu reden, in Zungen zu sprechen. Und denk daran, wenn du ein Kind Gottes bist – und wir möchten das unterstreichen – dann bekommst du von Gott niemals einen Stein, wenn du um Brot bittest. Wenn du um den Heiligen Geist bittest, dann bekommst du auch den Heiligen Geist!
Wir werden dich in ein Gebet leiten, durch das du zu Jesus kommst. Wir werden dich zunächst anleiten, deinen Glauben an Jesus als deinen Heiland zu bekennen, denn wenn du noch nicht gerettet bist, kannst du jetzt gleich gerettet werden. Dann hast du die Voraussetzung, um den Heiligen Geist zu empfangen. Wenn du am Ende dieses Gebetes „Amen“ sagst, dann sollst du nicht mehr weiter beten, denn du empfängst den Heiligen Geist nicht durch Beten, sondern durch Trinken. Viele Menschen haben sich durch ihr beten diese Erfahrung verwehrt, denn während du in deiner eigenen Sprache sprichst, kannst du nicht in der anderen Sprache sprechen. Du musst aufhören Deutsch zu sprechen und anfangen in der neuen Sprache zu sprechen.
Nun dieses ganz einfache Gebet:
„Herr Jesus Christus. Ich glaube, dass Du der Sohn Gottes und der einzige Weg zu Gott bist, dass Du am Kreuz für meine Sünden gestorben und wieder aus den Toten auferstanden bist. Ich bekenne Dir meine Sünden, die ich begangen habe und vertraue darauf, dass Du mir vergibst und mich mit Deinem kostbaren Blut reinigst. Ich danke Dir dafür. Nun Herr Jesus komme ich zu Dir, als dem der mich im Heiligen Geist tauft. Ich öffne mich für Dich und fange an von Deinem Geist zu trinken, den Du bereits jetzt auf mich ausgießt. Ich wiederhole diesen Teil. Ich fange an von Deinem Geist zu trinken, den Du bereits jetzt auf mich ausgießt. Ich vertraue darauf Herr, dass Du es in mir zum Überfließen bringen wirst. Ich danke Dir jetzt dafür im Glauben. In dem Namen Jesu. Amen!“
Fange an zu trinken. Lass deine Zunge los und fang an in Zungen zu reden. Du brauchst nicht zu schreien, aber du solltest so deutlich sprechen, dass du weißt, dass du es gesagt hast.
Jetzt sprichst du direkt mit dem Herrn. Dein Geist betet direkt zum Herrn. Er muss sich nicht mehr durch den Engpass deines engen Verstandes zwängen. Dein Geist ist frei, um direkt mit Gott zu kommunizieren. Die Bibel sagt, Gott wird den rechtschaffenden nicht verwerfen, bis er seinen Mund mit Lachen füllt und seine Lippen jubeln (Hi 8,20-21).
Quellen und weiterführendes Material:
- Derek Prince - Fundamente des christlichen Glaubens
- Derek Prince - Ihr werdet Kraft empfangen
- Derek Prince - Eintauchen in den Heiligen Geist
- Derek Prince - Empfange den Heiligen Geist
- Derek Prince - Die Lehre von den Taufen
- eigene Anmerkungen
Dieser Lehrartikel basiert auf Lehrbotschaften von Derek Prince und beinhaltet einige Ergänzungen und Anmerkungen von uns.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen