In diesem Beitrag möchten wir uns mit der Zeit vor Adam beschäftigen. Aus Gottes Blickwinkel betrachtet, gab es sicherlich viele aufeinander folgende Zeiten vor Adam. Wir müssen diese Sache aus unserem beschränkten Blickwinkel betrachten und sagen, dass etwas schon ziemlich lange am Laufen war, bevor wir als Menschen ins Spiel kamen. Wir nennen diese lange Zeit daher einfach die Zeit vor Adam.
Wenden wir uns nun dem ersten Vers der Bibel zu; das ist eine dieser gewaltigen Aussagen, die ihre Wirkung und Wucht nie verlieren. Wenn die Bibel nur aus einem einzigen Vers bestehen würde, und
wenn dieser Vers 1. Mose 1,1 wäre, dann würde man anerkennen müssen, dass die Bibel inspiriert ist.
"Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde."
In den ersten Kapiteln von 1. Mose stehen bestimmte Worte in der Mehrzahlform, was sehr interessant ist. Im Deutschen wird die Mehrzahlform auf recht unterschiedliche Weise gebildet. Aus "Buch"
wird "Bücher", aus "Katze" wird "Katzen". Im Hebräischen wird der normale Plural hingegen dadurch gebildet, dass man an das Hauptwort die zwei Buchstaben "-im" anhängt. "-Im" ist also die normale
Pluralendung im Hebräischen. In diesem ersten Vers der Bibel haben wir zwei Worte, die mit "-im" enden. Der Vers auf Hebräisch lautet:
"Bereshit bara Elohim et hashamayim ve'et ha'arets."
"Bereshit" - "im Anfang", "bara" - "schuf"; "Elohim" - "Gott". Das Wort für "Gott", wenn es das erste Mal in der Schrift erscheint, erscheint es in der
Mehrzahl, obwohl dieses Wort eine wirklich gute und normale Einzahlform hat, nämlich "Eloah". Hier stößt man gleich am Anfang auf einen grammatikalischen Konflikt, weil die hebräischen Verben
natürlich in der Einzahl und in der Mehrzahl stehen können, das Verb "bara" hier im ersten Vers jedoch in der Einzahl steht. Das ist ein grammatikalischer Konflikt: "Gott' (Mehrzahl) "schuf"
(Einzahl). Man könnte dies auch als Geheimnis bezeichnen; es ist das Geheimnis der Dreieinigkeit, verdichtet auf zwei Worte. In Gott ist sowohl Pluralität als auch Unität. Das Hauptwort steht in
der Mehrzahl, das dazugehörige Verb in der Einzahl. Es wird also das ganze Geheimnis der Dreieinigkeit gleich im allerersten Statement der Bibel präsentiert.
Dann haben wir das Wort "Himmel" - "hashamayim" und die Endung "-im" verweist wieder auf die Mehrzahlform, also nicht "der Himmel", sondern "die Himmel". Dann "die Erde" -
"ha’arets"; das steht wieder in der Einzahl. Wir haben also eine Pluralität in Gott und eine Pluralität im Himmel. Und die Bibel sagt auch klar und deutlich, dass es mehr als einen Himmel
gibt. All das steckt in dieser allerersten Offenbarung der Bibel.
Zwei andere interessante Worte stehen auch in der Mehrzahl. Eines davon ist "Leben", "chaim". "[Er] hauchte in seine Nase Atem des Lebens..." Hier steht das Wort "chaim". Und
im weiteren Verlauf der Schrift sehen wir tatsächlich, dass es verschiedene Formen von Leben gibt: geistliches Leben, physisches Leben und unsterbliches Leben. All diese Dinge sind in dem einen
Wort bereits enthalten.
Ein weiteres interessantes hebräisches Pluralwort ist "mizraim", das Wort für "Ägypten", denn in der Bibel und natürlich auch in der Geschichte gab es Ober- und Unterägypten.
Noch so ein interessantes Pluralwort ist das Wort für "Wasser" - "mayim". Und die Bibel sagt auch, dass es mehr als eine Art Wasser gibt. Es gibt lebendiges Wasser und natürliches
Wasser. Es gibt Wasser oberhalb der Himmel und Wasser unterhalb der Himmel. Jedes Mal, wenn so ein Wort in einer Pluralform steht, hat das seinen guten Grund. Allein in der grammatikalischen
Tatsache, dass diese Hauptworte in der Mehrzahl stehen, steckt schon eine Offenbarung. Hier haben wir also den Anfang von allem: "Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde."
Andere Passagen der Bibel zeigen, dass Gott als Erstes die Himmel schuf und die Personen, die die Himmel bevölkern sollten, und dann schuf er die Erde. Die Himmel und ihre Bewohner waren bereits
geschaffen, als die Erde geschaffen wurde.
Nun sehen wir uns zwei Schriftstellen an, die diese Tatsache verdeutlichen. Hiob hatte mit dem Herrn debattiert und hatte sich beschwert, Gott würde das Universum nicht richtig regieren und würde
Hiob nicht richtig behandeln und die Dinge würden ihm aus der Hand laufen. Er wünschte sich, er könnte ein persönliches Gespräch mit dem Herrn haben! Doch inmitten von alledem erschien der Herr
plötzlich als Person auf der Bildfläche, und Hiob bekam den Schock seines Lebens, wenn man es so formulieren darf. Und der Herr begann, Hiob eine Menge Fragen zu stellen, die dieser nicht
beantworten konnte. Wir werden nur einige dieser Fragen ab Vers 1 ansehen und dabei einige Verse überspringen:
Hiob 38,1-2
"1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach: Wer ist es, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? 2 Gürte doch wie ein Mann deine Lenden! Dann
will ich dich fragen, und du sollst mich belehren!"
Das heißt: "Hiob, ich werde dir einige Fragen stellen, und du gibst mir die Antwort." Hiob sagte später: "Ich lege meine Hand auf meinen Mund (Hiob 40,4). Ich habe einmal
gesprochen, aber nie wieder! Ich redete wie ein Mann, der nicht wusste, worüber er redete."
Hier nun ein paar dieser Fragen:
Hiob 38,4-8
"4 Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte? (Und Hiob würde sagen müssen: Ich war nicht dabei.) Sprich es aus, wenn du Bescheid weißt! 5 Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt
du das? (Herr, ich kenne es nicht.) Oder wer hat die Messschnur über sie ausgespannt? (Herr, ich war es nicht.) 6 Worin wurden ihre Grundpfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein
gelegt, 7 als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Söhne Gottes jubelten? 8 Wer hat das Meer mit Schleusen verschlossen, als es hervorbrach, heraustrat
[wie] aus dem Mutterschoß"
Beachtet, dass die Morgensterne jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten, als Gott die Fundamente der Erde legte. Im Buch Hiob sind die "Söhne Gottes" ohne jeden Zweifel die Engel. Als Gott die
Fundamente der Erde legte, sahen ihm alle Engel zu, denn der Himmel und seine Heerscharen waren bereits vollständig, und der gesamte Himmel genoss diesen wunderbaren Anblick, wie Gott die Erde
schuf.
Das ist soweit klar, und dem können wir nichts entgegenhalten. Es ist logisch; es entspricht der Vernunft.
Dann hätten wir noch eine weitere Passage, Nehemia 9,6. Nehemia ist wirklich eine etwas seltsame Fundstelle für so eine Offenbarung; viele von uns würden sie nicht in Nehemia erwarten, aber dort
finden wir sie tatsächlich. Das neunte Kapitel von Nehemia ist wirklich ein gewaltiges Kapitel. Es liefert uns einen Abriss des Wirkens Gottes an den Menschen und an Israel nach der Zeit
Nehemias:
Nehemia 9,6
"Du, HERR, bist es, du allein. Du, du hast [den] Himmel gemacht, [den] Himmel der Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du
machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels wirft sich vor dir nieder."
Hier gilt es, zwei Dinge zu beachten: "Du, du hast den Himmel gemacht, den Himmel der Himmel..." Diese Formulierung taucht auch in den Psalmen auf. Es gibt einen Himmel, der so weit über
dem Himmel ist, den wir sehen, wie der Himmel, den wir sehen, über der Erde ist! Es gibt einen Himmel, der "der Himmel der Himmel" ist. Und Gott hat sie alle gemacht. Und die Schrift sagt, dass
Gott sogar noch darüber wohnt. Er wohnt über den Himmeln. Er demütigt sich, um sich die Dinge im Himmel und auf Erden anzuschauen. Hier wird erneut die Aussage, dass "Himmel" Mehrzahl ist,
bestätigt. Es gibt mehr als einen Himmel. Doch als Gott den Himmel der Himmel machte, machte er auch die himmlischen Heerscharen, also all jene, die im Himmel wohnen sollten - die ganze
"Gemeinschaft des Himmels", wie es manchmal auch formuliert wird.
Durch die Querverweise auf Hiob 38,4-8 und Nehemia 9,6 sehen wir, dass die Bibel offenbart, dass die Himmel und ihre Bewohner bereits vollständig erschaffen waren, bevor Gott die Erde und den
Menschen schuf. So war der Satan (als Luzifer) ebenfalls bereits erschaffen und seine Rebellion begann lange bevor die menschliche Rasse überhaupt existierte.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen