Erkenne Jesus als Schamasch

Jesus selbst sagte:

Lukas 22,27
"Denn wer ist größer: der, welcher zu Tisch sitzt, oder der Dienende? Ist es nicht der, welcher zu Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Dienende"

In der Zeit von Chanukka wird in jüdischen Häusern und auf der ganzen Welt, ein ganz besonderer Festtagsleuchter, die sogenannte Channukia, entzündet. Dieser Leuchter hat neun statt sieben Lichter, wie sie eine Menora hat.

Das neunte Licht, die sogenannte Dienerkerze, auf hebräisch Schamasch / שׁמשׁ genannt, ist ein ganz besonderes, weil es verwendet wird, um die anderen acht Lichter anzuzünden. Es steht immer etwas abgesondert von den anderen Lichtern.

Das Schamasch-Licht erinnert uns daran, dass Jesus nicht nur als das Licht Gottes, unser Messias und Erretter gekommen ist, sondern dass er auch gekommen ist, um uns zu dienen:

Markus 10,45
"Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele"

Wenn wir dieses neunte Licht genauer betrachten, wird es uns helfen, unser Verständnis und unsere Wertschätzung dafür zu vertiefen, wer Jesus ist, was er für uns getan hat und was es bedeutet, ein wahrer Diener zu sein.

Jesus, der in menschlicher Gestalt als Sohn Gottes dient

Jesus, der Sohn Gottes, wurde in einem Stall in Betlehem geboren und danach in eine Krippe gelegt; einer Umgebung für Tiere.

Philipper 2,7
"Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden"

Jesus, der Sünde nicht kannte, lebte mit sündigen Menschen, weinte mit ihnen und aß mit ihnen.

2. Korinther 5,21
"Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm".

Jesus tat alles, um uns zu dienen, genau wie damals, als er die Rolle des Rabbiners übernahm.

Jesus, dient als Rabbi

Johannes 13,13
"Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es"

Als Rabbi lehrte Jesus (wie seine Jünger ihn manchmal nannten), indem er den Menschen beibrachte, wie sie ihren Nächsten lieben sollen. Er lehrte sie auch in Gleichnissen und Prosa, damit sie den Unterschied zwischen dem Reich Gottes und den Traditionen der Religion erkennen konnten. Die Menge war erstaunt über seine Lehre, "weil er als einer, der Autorität hatte, und nicht als ihre Lehrer des Gesetzes lehrte" (vgl. Mt 7,29).

Und noch erstaunlicher als sein autoritärer Unterrichtsstil lehrte Jesus den Jüngern, dass sie noch größere Werke tun könnten, als er getan hatte:

Johannes 14,12
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe"

Diese Wahrheit ist eine der am meisten übersehenen Lehren Jesu, aber sie ist das ultimative Ziel eines jeden großen Dieners. Dieses Ziel in Heiligkeit zu verfolgen, ist ein weiteres Merkmal eines großen Dieners.

Jesus, der in Heiligkeit dient

Der Vater hatte alles unter seine Macht gegeben (vgl. Joh 13,3) und mit all dieser Autorität stellte Jesus uns sein Führungs- oder Leiterschaftsmodell vor.

Er goss Wasser über die Füße seiner Jünger und sagte:
"Kein Diener ist größer als sein Herr" (vgl. Joh 13,16) und "der Größte unter Ihnen muss der Diener aller sein" (vgl. Mt 20,26; Mk 10,43; Lk 22,26).

Ebenso ist der Schamasch (der Diener) derjenige, der sich selbst zum Wohl der anderen hingibt. Zum Beispiel sollte das erste der acht Lichter der Channukia nicht zum Zünden der anderen Lichter verwendet werden, da dies sein Licht verringert. Deshalb steht der Schamasch immer bereit um zu dienen.

Tatsächlich erhält dieses Licht seinen Namen von der Person, die in einer Synagoge die unterste Funktion bekleidet und als Diener tätig ist.

Wir sehen den Schamasch in der Nazareth-Synagoge dienen, wo Jesus aus einer Tora-Rolle gelesen hat:

Lukas 4,20
"Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet."

Schamasch, also Diener zu sein, ist ein Privileg, weshalb diese Person auch als Meshamesh-Bakodesh (jemand, der in Heiligkeit dient) bekannt ist. Heilig sein heißt, sich von der Welt so abzusondern, dass die Menschen auf Gott aufmerksam gemacht werden und Ihn allein verherrlichen.

Es ist ähnlich wie bei dem Schamasch-Licht, das von den anderen Lichtern abgesondert ist, um die acht Flammen "lebendig" zu halten. Es kostet einen enormen Preis, um heilig zu sein. Man muss sein eigenes Leben geben, damit andere die Ewigkeit mit Gott verbringen können. Und genau das hat Jesus für uns getan! Wir müssen auch in seine Fußstapfen der Heiligkeit treten.

Jesus, im Leiden dienen

Bei einigen Chanukkias ist der Schamasch niedriger als die anderen Lichter platziert. Dies hilft uns, über eine Stelle in Jesaja 53 nachzudenken:

"2 Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. 3 Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht."

Als unser Schamasch wurde Jesus ebenfalls erniedrigt und hat sein Leben für uns niedergelegt, damit die ganze Welt erlöst und unsere Finsternis in Licht verwandeln werden kann.

Eine jüdische Lehre formuliert es so: "Weil der Schamasch sich erniedrigt, um den anderen zu dienen, endet er mit einer erhabenen Position auf der Chanukkia".

Diese Einsicht klingt wie eine andere Passage in Jesaja 53:

"11 Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. 12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat".

Jesus übernahm die Dienerrolle als Vermittler zwischen uns und Gott.

Jesus, unser einziger Vermittler

Die Stange, welche die Priester in den Tagen des Tempels nutzen, um die Menora zu entzünden, war ein Bilder auf Jesus, der als unser Mittler die Lücke zwischen uns und einem heiligen Gott überbrückte (vgl. 1Tim 2,5). Selbst jetzt in Seinem verherrlichten Zustand ist Jesus unser Hoherpriester, der vor dem Vater für uns Fürbitte leistet und somit für uns eintritt (vgl. Hebr 7,24-25).

Hebräer 7,26
"Denn ein solcher Hoherpriester tat uns not, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert und höher als die Himmel ist"

Um als König zu herrschen, muss man als Priester dienen.

Unser Hoherpriester und König Jesus dient uns als Vermittler und lädt uns ein, unsere Sorgen auf ihn zu legen, denn sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht (vgl. 1Petr 5,7; Mt 11,28-30).

Jesus, dient als immerwährendes Licht

Als Gott das Licht der Menora zum ersten Mal in die Stiftshütte eingesetzt hat, sagte Er, dass es niemals ausgehen sollte. In ähnlicher Weise ist Jesus als Licht immerwährend und erleuchtet den Himmel selbst (vgl. Offb 21,23). Wenn auf der Chanukkia eines der acht Lichter ausgeht, wird der Schamasch benutzt, um es wieder anzuzünden.

Wenn wir in unserem Leben "flimmern" oder "flackern", möchte Jesus unser Licht wieder ganz neu entzünden. Wie der Apostel Johannes sagt, ist Jesus "das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet" (vgl. Joh 1,9).

Selbst wenn Dein Licht ausgeht, kannst Du zu Jesus kommen, um neu entfacht zu werden und wieder hell zu leuchten.

Jesus sagte: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird niemals in der Dunkelheit wandeln, sondern das Licht des Lebens haben" (vgl. Johannes 8,12).

Chanukka, was Hingabe bedeutet, ist eine perfekte Zeit, um unser Leben neu auszurichten und um Seine Wiederentfachung zu bitten. Wie der Apostel Paulus Timotheus sagte:

2. Timotheus 1,6
"Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, die Gnadengabe Gottes wieder anzufachen, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist".


Gottes Segen Euch allen und ein friedliches Chanukka-Fest!

 1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen