Jesaja 62,1
„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel“
Vor mehr als einhundert Jahren war Israel ein unbedeutendes kleines Land in der Provinz des Osmanischen Reiches. Hätte man den damals lebenden Menschen gesagt, dass Jerusalem in hundert Jahren das Zentrum der Weltöffentlichkeit und des Konflikts sein würde, hätten sie es nicht glauben können. Dies ist nur ein einfaches Beispiel für die erstaunliche Genauigkeit der biblischen Prophezeiung. Wenn Gottes Zeit gekommen ist, geht sein Wort in Erfüllung.
Im Laufe der Jahre haben viele Menschen ihren Wunsch geäußert, für Israel zu beten, aber sie wussten nicht wirklich, wie sie beten sollten. Die Bibel gibt uns ein klares Bild von Gottes Wirken mit Israel sowie Anweisungen, wie man für Israel im Willen Gottes beten kann. Wir vertrauen darauf, dass du und andere, die diesen Beitrag lesen, vom Heiligen Geist dazu angeregt werden, für Israel zu beten. Nachfolgend zwölf Vorschläge, wie man das Gebet für Israel effektiv gestalten kann. Wir behaupten nicht, dass man sie alle in einer Gebetssitzung durchgehen kann, es sind verschiedene Aspekte, wie man das Gebet für Israel angehen kann.
Der Gebets-Rahmen für Israel
1. Bleib innerhalb des vorgegebenen Rahmens von Gottes Wort (Mt 24,20)
Anhand der Bibel können wir Gottes Absichten für Israel herausfinden und was darüber offenbart ist. Denn außerhalb der Absichten Gottes oder im Gegensatz zu den Absichten Gottes zu beten, bedeutet, seine Zeit zu verschwenden. Wir müssen also herausfinden, was das Wort Gottes in Bezug auf Israel sagt.
2. Tritt mit Danksagung und Lobpreis ein (Ps 100,4; z.B. Jer 31,7)
Es ist immer angebracht, nicht mit Bitten zu beginnen, sondern mit Danksagungen (siehe Ps 100,4). In den Schriftstellen finden wir ein großes Grundprinzip, mit dem leider viele Christen nicht vertraut sind. Der einzige Weg des direkten Zugangs zu Gott ist durch die Pforten des Dankes und die Höfe des Lobes. Wenn man nicht mit Danksagung und Lobpreis kommt, kann man seine Stimme erheben wie die zehn Aussätzigen, die aus der Ferne zu Jesus riefen, und er wird einen hören. Aber man hat keinen direkten Zugang zu Gott. Es gibt keinen Weg in seine Gegenwart, außer durch die Tore der Danksagung und die Vorhöfe des Lobpreises. Danke Gott für das, was er für Israel getan hat, gerade tut und weiterhin tun wird. Gott hat uns mit den Worten seines Propheten in Jeremia 31,7 ein Muster dafür gegeben.
3. Jude oder Nichtjuden (Heide); bekenne entsprechende Sünden (z.B. Dan 9,5-15)
Der dritte Punkt gilt sowohl für Juden als auch für Nichtjuden. Er lautet: Bekennt eure Sünden untereinander vor dem Herrn. Hier sieht man, dass der wahre Fürbitter jemand ist, der kommt, um seine Sünden vor dem Herrn zu bekennen. Das perfekte Beispiel dafür ist Daniel. Daniel war einer der rechtschaffensten Männer, die im Alten Testament erwähnt werden. Tatsächlich gibt es zwei Hauptfiguren im Alten Testament, von denen keine Sünde aufgezeichnet ist. Die eine ist Josef, die andere Daniel. Aber als Daniel sah, dass die Zeit gekommen war, um für die Wiederherstellung seines Volkes in Jerusalem zu beten, trat er im Gebet vor den Herrn. Obwohl er ein außergewöhnlich gerechter Mann war, identifizierte er sich mit den Sünden seines Volkes. Wenn man ein Fürbitter sein will, kann man nicht dastehen und sagen: „Sie haben Unrecht getan.“ Das bringt einen bei Gott nicht weiter. Man muss sagen: „Wir haben falsch gehandelt.“ Man muss sich mit den Sünden seiner Familie, seines Erbes, seiner Kultur, seiner Nation identifizieren, was auch immer es ist, für das man betet.
4. Identifiziere dich mit Gottes letztem Ziel: Ein Eigentumsvolk (Tit 2,11-14)
Punkt Nummer vier ist, sich mit Gottes Ziel zu identifizieren, und das wäre? Warum hat Gott die entsetzliche Schlechtigkeit der Menschheit über Hunderte und Tausende von Jahren geduldet? Worauf wartet er? Er wartet auf ein Volk für sich selbst, auf sein Eigentumsvolk. Das ist es, was Gott aus der Geschichte schöpfen will. Nicht eine Institution, nicht eine Menge Gebäude, nicht eine Menge Regierungspläne, sondern ein Volk für sich selbst.
5. Bete für die Rettung Israels und um die Freisetzung des Heiligen Geistes auf Israel
Wenn man nur ein Gebet beten will, ist das beste das Gebet des Paulus in Römer 10:
Römer 10,1
„Brüder, mein Herzenswunsch und Gebet zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden.“
Wer nicht gerettet ist, ist verloren. Es gibt keinen Mittelweg zwischen diesen beiden Wahrheiten. Das Wichtigste für Jude oder Nichtjude ist es, gerettet zu werden. Deshalb kann man auch gewisse Vorbehalte gegenüber der ganzen Aufregung über das haben, was in Israel in Bezug auf die Wiederherstellung des jüdischen Volkes geschieht. Manchmal fangen reife Christen an, so zu denken und zu handeln, als ob es nur darauf ankäme, dass man Jude ist. Das ist es aber nicht! Juden und Nichtjuden müssen alle gerettet werden.
Nur durch Gottes Geist (Sach 4,6). Nur er kann die Herzen der Menschen verändern (2Kor 3,3).
Der nächste Vorschlag stützt sich auf Sacharja 4,6. Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: „Nicht durch Macht, nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen.“ Macht und Kraft wird nicht das tun, was getan werden muss, denn was getan werden muss, ist, das Herz von Männern und Frauen zu verändern. Das kann nur der Heilige Geist bewirken. Man kann sich sehr über die politische Situation in Israel aufregen, und das tun wir auch oft. Aber bedenken wir, dass Gott eine Menge Dinge toleriert, die er nicht gutheißt, weil er auf sein besonderes Volk wartet. Die einzige Macht, die das bewirken kann, ist die unergründliche, unsichtbare Macht des Heiligen Geistes. „Dann werden sie auf mich schauen, den sie durchbohrt haben.“ (Sach 12,10)
6. Bete für gottgefällige Leiterschaft
Der nächste Vorschlag ist, dass Gott in Israel eine Führung aufrichtet, die seinen Willen tut – politische Führung, militärische Führung, geistliche Führung – und dass er den Führern, die jetzt im Amt sind, Weisheit gibt, besonders dem Premierminister.
Dies bezieht sich auch auf die Grenzen des Landes. Man kann sehr wohl dafür beten, dass Gott Israel wieder in die Grenzen zurückführt, die er für sie zu dieser Zeit bestimmt hat. In Psalm 125,3 heißt es dazu:
„Das Zepter des Bösen wird nicht über dem Land bleiben, das den Gerechten zugewiesen ist.“
Dies ist eine biblische Grundlage dafür, dass Israel in Gottes Programm für sein bestimmtes Erbe zurückgebetet wird.
7. Bitte um Gnade und Wohlwollen (Ps 102,13-18)
Dies ist eine Offenbarung, die dem Psalmisten in einer Stimmung tiefer Verzweiflung gegeben wurde. Er war am Ende von allem angelangt. Er hatte das Gefühl, Gott habe ihn erhöht und dann fallengelassen. Was kann schlimmer sein als das? Tu, was der Psalmist tat. Wende dich von deinem Problem ab und schaue auf den Herrn. Denn solange man sich auf seine Probleme konzentriert, wird man mit ihnen leben müssen. So viele Beratungen führen nur dazu, dass die Menschen sich auf ihre Probleme konzentrieren. Bete dafür, dass Gott das tut, was er versprochen hat, und zwar zur festgelegten Zeit. Wenn man die festgelegte Zeit kennt, weiß man, wie man beten soll.
8. Bete für den Frieden Jerusalems (Ps 122,6)
Wenn man für den Frieden in Jerusalem betet, sollte man mit einem intelligenten Verständnis von Gottes prophetischen Absichten beten. Es bedeutet nicht einfach, dass Frieden auf Jerusalem herabkommt und jeder aufhört, den anderen zu bekämpfen. Ganz und gar nicht. Aber es bedeutet, dass man so lange beten muss, bis Gottes Pläne für die Art und Weise, wie der Frieden nach Jerusalem kommen soll, verwirklicht sind. Die Wahrheit ist, dass Jerusalem niemals Frieden haben wird, bis der Friedensfürst kommt. Man sagt vielleicht: „Nun, warum sollte ich für Jerusalem beten. Ich lebe in Berlin, ich lebe in Hamburg, ich lebe in München“, wo auch immer das sein mag. Die Antwort ist, dass Gott die Dinge so geregelt hat, dass keine andere Stadt auf der Erde dauerhaften Frieden haben wird, bis Jerusalem Frieden hat. Wenn man also für den Frieden in Jerusalem betet, bete auch für den Frieden in deiner eigenen Stadt.
9. Segne und sei gesegnet (4Mo 24,9)
Wenn man anfängt, für Israel zu beten, wird man auf alle möglichen Widerstände stoßen, die man noch nie erlebt hat. Man kann entweder einen Segen oder einen Fluch erhalten. Wenn man Israel segnet, wird Gott einen segnen, wenn man Israel verflucht, wird Gott einen verfluchen.
10. Sag Gott nicht, was er tun soll (Jes 40,13-17)
Schreib Gott nicht vor, was er tun soll. Beachte die absteigende Reihenfolge in Jesaja 40. Zuerst sind alle Völker wie der kleine Staub auf der Waage. Dann sind sie wie nichts, dann sind sie weniger als nichts. Gott sagt: „Meinst du, ich brauche deinen Rat? Muss ich von dir belehrt werden?“ Nun, das ist ein sehr häufiger Fehler von Christen, sie denken, dass Gott ihren Rat braucht, und sie sind bereit, ihm zu sagen, was er tun soll und wie er es tun soll. Gott an sein eigenes Wort zu erinnern ist etwas anders, als Ihm vorschreiben zu wollen, was man vielleicht selbst gern hätte.
11. Bete für die Ernte der Heiden (Röm 11,25-26)
Ganz Israel wird nicht gerettet werden, bevor nicht alle Heiden, die Gott zum Heil ausersehen hat, dazugekommen sind. Wir als Menschen, die sich um Israel sorgen, haben also einen sehr wichtigen Grund, uns um die Rettung der Heiden zu sorgen und dafür zu beten. Jesus sagte in einer seiner Aussagen: „Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.“ Dies gilt in gewisser Weise für Israel und die Heiden. Israel war die Nummer eins, Jesus ging zuerst zu ihnen und er ging nicht zu den Heiden. Leider erfüllte Israel die Bedingungen Gottes nicht, und so ging Gott zu den Letzten, den Heiden. So wurde Israel seinerseits zum Letzten. Aber jetzt ist es so, dass die Letzten die Ersten sein werden, es gibt eine Umkehrung. Die Gnade Gottes bewegt sich wie eine Wolke von der heidnischen Welt zu den Juden. Sie hat erst begonnen, sich zu bewegen, und doch gibt es Massen und Millionen von Nichtjuden, die noch kommen werden. Aber das ist die Richtung, in die sich Gott bewegt.
12. Nimm das Schwert des Geistes und verkünde (Eph 6,17; z.B. Ps 33,8-12; Jer 31,10; Ps 125,3; 129,5-6; 17,7-9)
Nimm das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Verkünde es, proklamiere es! Das ist eines der mächtigsten Dinge, die man für Israel tun kann. Nun, man wird nicht mit dem Schwert des Geistes in der Hand geboren, wenn man wiedergeboren wird. Paulus sagt, nimm das Schwert des Geistes. Wenn man das Schwert nimmt, wird der Geist es führen, aber wenn man es nicht nimmt, hat der Geist nichts zum Führen. Ein sehr effektiver Weg, das Schwert zu nehmen, ist die Verkündigung des Wortes Gottes. Jedes Mal, wenn man das tut, stößt man mit dem Schwert gegen die Mächte der Finsternis.
Die Kraft der bewussten Proklamation des Wortes Gottes
Derek Prince sagte dazu:
„Viele haben mich gefragt: ‚Wie kann man sich effektiv vor den Angriffen Satans schützen?‘
Um diese Frage kurz und praktisch zu beantworten, gibt es eine konkrete, biblisch fundierte Sache, die ich sehr oft tue. Ich proklamiere Gottes Wort – und zwar laut und auf mich als Person und auf die jeweilige Situation bezogen.
Jesus selbst ist uns beispielhaft voran gegangen, als Er die Verführungsversuche des Teufels mit ‚Es steht geschrieben ...‘ endgültig überwunden hat.
Ich habe über die vielen Jahre meines Dienstes nichts gefunden, was so effektiv die Kraft des Wortes Gottes in unserem Alltag freisetzt. Ich bin davon überzeugt, dass jeder, der Gottes Wort auf diese Weise bewusst proklamiert, die gleiche Erfahrung machen wird.“
Nachfolgend ein kleines Muster für Proklamationen:
Psalm 33,8-12
„8 Die ganze Erde fürchte den HERRN, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt! 9 Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. 10 Der HERR macht den Ratschluss der Heiden zunichte, er vereitelt die Gedanken der Völker. 11 Der Ratschluss des HERRN bleibt ewig bestehen, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. 12 Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er sich zum Erbe erwählt hat!“
Und der Name dieses Volkes ist Israel. Alles, was die Nationen entgegen Gottes Plänen für Israel planen, wird nicht in Erfüllung gehen.
Dies sind Vorschläge. Falls man den Überblick verloren hat, hier eine Zusammenfassung:
1. Bleib innerhalb des vorgegebenen Rahmens von Gottes Wort (Mt 24,20)
2. Tritt mit Danksagung und Lobpreis ein (Ps 100,4; z.B. Jer 31,7)
3. Jude oder Nichtjuden (Heide); entsprechende Sünden bekennen (z.B. Dan 9,5-15)
4. Identifiziere dich mit Gottes letztem Ziel: Ein Eigentumsvolk (Tit 2,11-14)
5. Bete für die Rettung Israels und um die Freisetzung des Heiligen Geistes auf Israel
6. Bete für gottgefällige Leiterschaft
7. Bitte um Gnade und Wohlwollen (Ps 102,13-18)
8. Bete für den Frieden Jerusalems (Ps 122,6)
9. Segne – und sei gesegnet! (4Mo 24,9)
10. Sag Gott nicht, was er tun soll! (Jes 40,13-17)
11. Bete für die Ernte der Heiden (Röm 11,25-26)
12. Nimm das Schwert des Geistes und verkünde! (Eph 6,17; z.B. Ps 33,8-12; Jer 31,10; Ps 125,3; 129,5-6; 17,7-9)
Ein gutes Gebet und eine allgemeine und wichtige Proklamation in Bezug auf Israel, die als Leitfaden dienen kann, könnte wie folgt lauten:
Vater Gott,
wir treten jetzt vor Dich, nicht nur, um uns zu unseren eigenen persönlichen Sünden zu stellen. Wir stehen vor Dir stellvertretend für die Sünden der gesamten christlichen Gemeinde.
Wir, Dein Volk, haben Israel wie auch Dein Wort zertreten. Herr, wir als eine Nation, als ein Volk, haben die Wahrheit Deines Wortes ignoriert, um unser eigenes Spiel spielen zu können. Unser Herz war stolz, unsere Gedanken waren eingebildet. Herr, wir sind fahrlässig mit dem Leiden des jüdischen Volkes umgegangen. Wir haben uns mit denen vereinigt, die ihre Vernichtung ersuchen. Wir haben geschwiegen, als wir unsere Stimmen erheben sollten. Vater Gott, wir haben unrecht gehandelt. Wir haben aus Selbstgerechtigkeit heraus gehandelt, wir haben Mitleid und Gnade vernachlässigt.
Vater, nun stehen wir als Nation auf der Messers Schneide Deines Gerichts. Vater, als Vertreter Deines Volkes in dieser Nation, wollen wir bekennen, dass wir, Deine Gemeinde, Dein Volk vernachlässigt haben, Deine Verheißungen vernachlässigt haben. Herr, wir haben uns mehr um die Ausweitung unseres Königreiches, als um die Rückkehr des jüdischen Volkes zu ihrer Nation und die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit gekümmert.
Vater, Herr, wir bitten Dich jetzt um Vergebung. Wir tun dafür Buße, was Dich und Deine Absichten entehrt. Wir bitten Vater Gott, dass Du unsere Herzen umgürtest, damit wir die Stärke haben, Deinem Volk beizustehen. Lass uns von der Menschenfurcht frei sein, damit wir unsere Stimme in Bezug auf Dein Volk in dieser Nation erheben können. Herr, gebe uns die Kühnheit, dass wir uns in unseren Gemeinden erheben und für Dein auserwähltes Volk beten, dass wir Dein Herz erkennen, und dass wir gehorsam sind, und jeder im Leib Christi das tut, was Du von ihm willst.
Vater Gott, sei Du verherrlicht, Herr, sei Du erhoben. Das bitten wir im Namen Jesu.
Amen
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen