Das Neue Testament zeigt uns vier Bedeutungen bzw. Funktionen der Zungenrede:
- Sie erbaut denjenigen, der in ihr spricht (1Kor 14,4)
- Sie erbaut - in Verbindung mit Auslegung - die Gemeinde (1Kor 14,26)
- Wer in Zungen redet, spricht Geheimnisse im Geist (1Kor 14,2)
- Sie kann wenn sie als Muttersprache von Zuhörern verstanden wird evangelistisch wirken (Apg 2,4-11)
Das Neue Testament warnt uns an keiner Stelle vor falscher Zungenrede, sondern korrigiert ausschließlich übereifrige Anwendung zum falschen Zeitpunkt oder in der Öffentlichkeit.
Es handelt sich herbei nicht um eine Warnung bezüglich ihres Ursprungs, sondern um eine Korrektur in Hinsicht auf ihren Gebrauch.
Auch findet sich im Neuen Testament kein einziger berichteter Fall satanischer Zungenrede. Möglicherweise existiert eine solche, aber das Wort Gottes berichtet uns weder davon, noch warnt es uns
vor der Möglichkeit, eine falsche oder satanische Zungenrede zu erhalten.
Dieses vollkommene Fehlen neutestamentlicher Warnungen vor falscher oder satanischer Zungenrede wirft die Frage auf, wie Anticharismatiker heute an der Zungenrede satanisches Wirken festmachen
oder es durch sie erkennen wollen.
Noch erstaunlicher ist die Unterstellung, etwa 600 Millionen pfingstlicher und charismatischer Kinder Gottes würden in dämonischen Zungen sprechen, die es im Neuen Testament überhaupt nicht
gibt!
Die Wahrheit ist, dass es sich auch hier um eine vollkommen willkürliche und zudem aus dem Wort Gottes absolut nicht begründbare Erfindung anticharismatischer Autoren handelt.
Wenn Paulus lediglich die unsachgemäße Anwendung der von Gott verliehenen Zungenrede korrigiert, niemals aber vor dem möglichen Erhalt dämonischer Zungenrede warnt, dann sollten Anticharismatiker
dies sehr ernst nehmen.
Das Problem für Anticharismatiker entsteht, da sie 1Kor 13,8-13 in einer Weise deuten wollen, welche das Aufhören der Zungenrede bereits zu einem Zeitpunkt vor der Wiederkunft Jesu (genau
genommen mit Fertigstellung der neutestamentlichen Schriften) behauptet. In der Folge, nachdem sie Zungenrede als beendet betrachten, fehlt ihnen die Erklärung weshalb auch heute noch
mehrere Hundert Millionen Kinder Gottes in Zungen sprechen, und sie sehen keine andere Möglichkeit, als heute erlebte Zungenrede als falsch und satanisch zu bezeichnen.
Eine solche Willkür in Form beliebiger Behauptungen lässt das Wort Gottes jedoch nicht zu. Auch macht es absolut keinen Sinn, sich in die weiterführende Unlogik eigener, zuvor aufgestellter
Fehlannahmen zu verstricken.
Wollen Anticharismatiker nicht in Zungen reden, oder glauben, diese hätte bereits aufgehört, dann ist das eine Sache zwischen ihnen und Gott. Ihnen fehlt jedoch die Berechtigung, heute erlebte
Zungenrede charismatisch-pfingstlicher Christen als satanisch zu bezeichnen, denn das Neue Testament berichtet keinen einzigen Fall, in dem es so gewesen wäre, und es spricht keine einzige
Warnung vor falscher Zungenrede aus.
In Bezug auf mögliche nichtgöttliche, satanische Zungenrede lässt das Wort Gottes noch nicht einmal den Ansatz einer Andeutung zu. Von einer Dämonisierung der Zungenrede muss deshalb
vollständig Abstand genommen werden.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen