Gehen wir kurz auf die menschliche Ebene und ziehen wir einen Vergleich: Wenn ein kleines Baby geboren wird, braucht es als Erstes eine geeignete Ernährung. Es mag ein sehr gesundes, kleines Baby sein, aber wenn es keine geeignete Ernährung bekommt, wird es immer schwächer werden und letztendlich sterben. Dasselbe gilt für den wiedergeborenen Christen. Sobald Du wiedergeboren bist, hast Du eine neue Natur in Dir, eine neue Person, die nach Nahrung ruft und sicherlich weisst Du, was geschieht, wenn Babys keine Nahrung bekommen, nicht wahr? Sie schreien. So ist auch im Inneren des wiedergeborenen Christen etwas, das zu schreien anfängt, wenn es keine Nahrung bekommt.
Das Wunderbare am Wort Gottes ist nicht nur, dass es der Same ist, der das neue Leben hervorbringt, sondern dass es gleichzeitig auch die Nahrung ist, die das neue Leben aufrechterhält. Dazu gibt es sehr klare Aussagen in der Schrift. Gehen wir zum 1. Petrusbrief. Im ersten Kapitel spricht er von der Wiedergeburt aus unvergänglichem Samen. Im 2. Kapitel führt er diesen Gedanken fort. Dieses 2. Kapitel beginnt mit einem „deshalb“ oder „nun“. Ein sehr guter Ratschlag ist: Wenn Du in der Bibel ein „deshalb“ findest, musst Du herausfinden, weshalb da „deshalb“ steht! Dieses „deshalb“ bezieht sich auf die Wiedergeburt. Also: Wenn ihr wiedergeboren seid…
"…legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung..." – 1. Petrus 2,1-2
Was ist demnach die Nahrung für ein neugeborenes Kind Gottes? Es ist die reine bzw. unverfälschte Milch des Wortes Gottes. Dies bestätigt uns auch das fünfte Kapitel des Hebräerbriefes. Hier heißt es:
"12 Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, dass man euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehre und dass man euch Milch gebe und nicht feste Speise. 13 Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. 14 Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben, Gutes und Böses zu unterscheiden."
Wenn wiedergeborene Christen nicht mit dieser Nahrung, der Milch, versorgt werden, werden sie höchstwahrscheinlich das neue Leben, das sie empfangen haben, wieder verlieren. Sobald Du wiedergeboren bist, gibt es für Dich nichts dringenderes im Leben als zu lernen, wie man sich regelmäßig und mit der richtigen Speise im Wort Gottes ernährt. Falls du frisch im Glauben stehst findest du hier einen guten weiterführenden Beitrag mit wertvollen Tipps.
Wenn wir anfangen, die Bibel im Detail zu studieren, erhebt sich die Frage: Gibt es eine Möglichkeit, die grundsätzlichen, wichtigsten Lehren zu erkennen, mit denen man sich zuerst befassen
sollte?
Das ist eine durchaus vernünftige und praktische Frage, auf die man – wie auf alle mit dem Studium der Bibel verknüpften Fragen – am besten die Heilige Schrift selbst antworten lässt. Darin steht
nämlich ganz klar, dass bestimmte Lehren von grundsätzlicher, wesentlicher Bedeutung sind und deshalb zuallererst Beachtung verdienen. In der Tat gibt uns die Bibel eine Aufzählung von sechs
solcher grundsätzlichen Lehren:
Hebräer 6,1-2
"1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der Vollkommenheit zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem
Glauben an Gott, 2 der Lehre von Waschungen (Taufen) und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht."
Die Formulierung "das Wort vom Anfang des Christus" macht deutlich, dass wir es hier mit den Dingen zu tun haben, die den Anfang unseres Studiums über Christus und Seine Lehre bilden
sollten.
Dieser Punkt wird durch den Ausdruck "einen Grund legen", der in demselben Vers vorkommt, weiter erhärtet. Der Schreiber des Hebräerbriefes betont hier zwei Gedanken: Zum
ersten soll der richtige lehrmäßige Grund gelegt werden; zum zweiten sollen die Christen zur Vollkommenheit gelangen. Der Zweck seiner Ermahnung ist der, dass wir "zur
Vollkommenheit", d.h. zu dem vollendeten Bauwerk christlicher Lehren und Verhaltensweisen gelangen sollen. Doch brauchen wir uns diesbezüglich überhaupt keine Hoffnungen zu machen, wenn wir nicht
zuerst ein vollständiges, stabiles Fundament mit den grundsätzlichen Lehren gelegt haben.
Bei diesem Fundament listet der Schreiber nacheinander sechs Lehren auf:
- Buße von toten Werken;
- Glaube an Gott;
- die Lehre von Waschungen (Taufen);
- Handauflegung;
- Totenauferstehung;
- ewiges Gericht.
Die sechs Grundlagen beginnen am Anfang und enden mit dem Höhepunkt. Dies ist ein wunderbares Beispiel für die Inspiriertheit der Heiligen Schrift, dass der Autor des Hebräerbriefs diese sechs
grundlegenden Lehren so vollkommen exakt und in einer so vollkommenen Reihenfolge präsentiert.
Das Fundament hat zwei verschiedene Gesichtspunkte, einen persönlichen und einen lehrmäßigen. Es gibt nur eine
persönliche Grundlage für jeden von uns:
1. Korinther 3,11
"Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus"
Es ist sehr wichtig, mit ihm anzufangen. Es gibt keine andere Grundlage. Das Leben eines Christen muss auf die Person Jesus Christus gebaut werden. Es muss mit einer persönlichen
Auseinandersetzung mit Jesus beginnen.
An verschiedenen Stellen in der Bibel wird das Leben des Gläubigen mit der Errichtung eines Gebäudes verglichen. So lesen wir z.B. im Judasbrief, Vers 20, Folgendes:
„... erbaut euch selbst auf eurem allerheiligsten Glauben ...“
Auch der Apostel Paulus verwendet mehrmals das gleiche Bild. In 1. Korinther 3,9-10 sagt er:
„9 ... Gottes Bau seid ihr ... 10 ich (habe) als ein weiser Baumeister den Grund gelegt ...“
In Epheser 2,22:
„... in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist.“
In Apostelgeschichte 20,32:
„... dem Wort seiner Gnade, welches euch aufzuerbauen vermag ...“
In allen diesen Bibelstellen wird das Leben des Christen mit einem Bauwerk verglichen.
Im natürlichen Bereich ist das Fundament der erste und wichtigste Bestandteil jedes soliden und massiven Gebäudes. Das Fundament setzt zwangsläufig der Höhe und dem Gewicht des Gebäudes, das darauf errichtet werden soll, eine Grenze. Ein schwaches Fundament kann nur ein kleines Haus tragen, ein starkes Fundament dagegen auch ein großes Gebäude. Das Verhältnis zwischen Fundament und Gebäude muss stimmen.
Geistlich gesehen müssen wir feststellen, dass im Leben vieler Menschen, die sich Christen nennen, anfänglich die besten Absichten bestehen, ein schönes, imposantes christliches Gebäude in ihrem Leben aufzubauen. Aber leider fängt dieses schöne Gebäude schon nach kurzer Zeit an sich zu senken. Es neigt sich grotesk zur Seite, sackt ab und wird schief. Manchmal bricht es sogar völlig zusammen und hinterlässt nur einen Trümmerhaufen von Versprechungen, Gebeten und guten Vorsätzen, die sich nicht erfüllt haben.
Unter diesem ganzen Schuttberg liegt der Grund für das Scheitern begraben. Es ist das Fundament, das nie richtig gelegt worden ist und deshalb das schöne Bauwerk, das geplant war, einfach nicht tragen konnte.
Jesus, der weise Baumeister, sagt selbst:
Matthäus 7,24-27
"24 Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; 25 und der
Platzregen fiel herab, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. 26 Und jeder, der diese
meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute; 27 und der Platzregen fiel herab, und die Ströme
kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß."
Das entscheidende Kriterium, in dem sich die beiden Häuser offensichtlich voneinander unterschieden, war ihr Fundament. Das eine hatte ein solides Fundament, das andere nicht. Es gab keinen
Unterschied darin, was beide Häuser durchmachen mussten; beide waren dem Unwetter ausgesetzt. Das gilt auch für uns alle, ob man nun Christ ist oder nicht: Man ist den Stürmen des Lebens
ausgesetzt! Sie kommen! Es ist nicht die Frage, ob sie kommen, sondern wann. Die Frage ist nicht, ob man dieses Unwetter durchstehen muss; die Frage ist vielmehr, ob man ein Fundament hat, das im
Unwetter Sicherheit garantiert. Die Frage nach dem Fundament, nach der Grundlage, ist also für das ganze Leben eines Christen von entscheidender Bedeutung.
Natürlich ist Jesus Christus das Fundament (der Fels; 1Kor 3,11; 10,4), aber die lehrmäßige Grundlage, die auf dem Tod und die Auferstehung Jesu Christi ruht, hat sechs verschiedenen
Aspekte aus Hebräer 6,1-2. Man wird die Feststellung machen, dass verhältnismäßig wenige Prediger, die man kennt, die Tatsache erkannt haben, dass es ein konkretes lehrmäßiges Fundament
gibt, für das es keinen Ersatz gibt.
Hebräer 6,1-2
"1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife [d.h. der Vollkommenheit, der Vervollständigung] zuwenden und nicht wieder [den] Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, 2 der Lehre von Waschungen (Taufen) und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht"
Beachtet, dass Paulus hier nicht von "einem" Grund spricht, sondern von "dem" Grund. Es ist das lehrmäßige Fundament des Evangeliums. Es ist für jeden, der ein starker, stabiler
und erfolgreicher Christ sein möchte, unerlässlich. Im nächsten Vers erklärt er:
"3 Und dies werden wir tun, wenn Gott es erlaubt."
Dieser Satz überrascht ein wenig. Warum brauchen wir Gottes Erlaubnis, um zur Reife bzw. Vollkommenheit weiterzugehen? Um das zu verstehen, müssen wir wieder den Vergleich mit einem Bauwerk
heranziehen. In den meisten Regionen der Erde ist es heute so, dass man erst einen Plan braucht, wenn man ein Bauwerk errichten möchte. Dann muss man mit diesem Plan zu den Behörden gehen und ihn
genehmigen lassen. Erst dann darf man mit dem Bau anfangen, wenn der Plan genehmigt ist. Wenn man dann mit dem Bau beginnt, kommt immer wieder einmal die Bauaufsicht und inspiziert jede Phase des
Baus. Und erst wenn eine Phase genehmigt ist, kann man mit der nächsten Phase anfangen.
Wir glauben, das gilt auch in geistlicher Hinsicht: Wenn man nicht das richtige Fundament legt, wird Gott uns nicht die Erlaubnis geben, weiterzumachen. Wenn das geschieht,
bleibt man bis an sein Lebensende in der Phase, in der man sich gerade befindet, stecken.
Die sechs Grundlagenlehren können in drei Lehrpaare und in zwei Themenpaare gegliedert werden und bilden die Grundlage auf der das christliche Leben aufbaut.
Das erste Lehrpaar hat mit der Bekehrung, das zweite mit rituellen Elementen zu tun und das dritte befasst sich mit der Ewigkeit. Das erste Themenpaar betrifft diese Welt und das zweite die kommende. Somit ist der biblische Glaube weder ausschließlich diesseits- noch ausschließlich jenseitsorientiert.
Quellen:
- Derek Prince - Fundamente des christlichen Glaubens
- eigene Anmerkungen
Mein besonderer Dank geht an den Internationalen Bibellehrdienst für die Bereitstellung der entsprechenden Botschaft.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen und Amen