Hat Jesus die „jüdischen“ Feste gefeiert & Jesus in den Festen


Kolosser 2,16-17

16 So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, 17 die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat


Um die Person Jesus zu verstehen, müssen wir erkennen, dass Jesus zuallererst ein Jude war und immer noch Jude ist. Das bedeutet, dass er nicht nur in eine jüdische Familie hineingeboren wurde, sondern auch, dass Jesu Familie Teil des jüdischen Volkes war, ein Volk, das die einzigartige Eigenschaft hatte, seine besondere Beziehung zu Gott zu kennen. Glauben und die Beziehung zu Gott ist ein wesentlicher Bestandteil des jüdischen Lebens, und dies bedeutete die Befolgung der von Gott verordneten Zeiten.

 

Wenn man normalerweise von den „jüdischen Festen“ spricht, bezieht man sich auf die biblischen Feste, die in 3. Mose 23, zusammengefasst sind. Es kann keine Zweifel darangeben, dass Jesus wie jeder andere jüdische Mensch in seiner Zeit alle jüdischen Feste gehalten haben muss. Wenn er die jüdischen Feste nicht gehalten hätte, hätte er sich von seiner Gemeinschaft abgesondert und wäre dem Vater ungehorsam gewesen, aber wir wissen, dass das nicht der Fall war (vgl. Phil 2,5-8).

 

Wir wissen genau, dass Er die Synagoge besucht hat, denn das wird in den Evangelien berichtet. In Markus 6 steht, dass Er zur Synagoge am Schabbat ging und dort zu den Menschen sprach. Es gibt auch den Fall, wo Jesus einen Mann heilte, als Er in der Synagoge war.

 

Ein weiterer klarer Hinweis darauf, dass Jesus die biblischen Feste gehalten hat, ist die Tatsache, dass alle vier Evangelien von Seinem letzten Passahfest berichten. Jesus feierte das Passahfest in vollem Umfang. Er stellte sicher, dass alle Elemente der Feier erfüllt wurden, und sandte Seine Jünger frühzeitig los, um alles für das Passahmahl vorzubereiten.

 

Im Alten Testament gebot Gott dem Volk Israel, diese Feierlichkeiten in allen Generationen zu befolgen. Seine „verordneten Zeiten“ sind Teil Seines Bundes mit dem Volk Israel. Mit anderen Worten, das Halten der biblischen Feste war ein einzigartiges Unterscheidungsmerkmal und eine Verpflichtung des jüdischen Volkes, die sie von den anderen Nationen absonderte. Hätte Jesus die biblischen Feste nicht gehalten, so hätten die Evangelien dies sicherlich erwähnt, denn das wäre für einen jüdischen Menschen dieser Zeit sehr ungewöhnlich gewesen.

 

Wir sind zudem der festen Überzeugung, dass auch die Jünger und die frühe Gemeinde die biblischen Feste gehalten und gefeiert haben, weil sie erkannten, dass diese Heiligen Tage im Leben und im Dienst Jesu erfüllt sind. Leider hat nach zwei Jahrhunderten Kirchengeschichte, als die jüdischen Gläubigen zahlenmäßig von den Gläubigen aus den Nationen übertroffen wurden, die Kirche aufgehört, die biblischen Feste zu feiern, und sie begann, Jesus, den wahren Gründer der Kirche, zu „entjudaisieren“.

 

Jesus in den biblischen Festen

Die folgende Darstellung legt die Tatsache dar, dass Jesus selbst das Wesen aller biblischen Feste ist und alle selbst prophetisch erfüllt hat (Kol 2,16-17). Jedes Fest ist prophetischer Natur und jedes weist auf eine einzigartige Weise auf einen Aspekt des Lebens und Werkes des verheißenen Messias hin.

 

Jesu Erstes Kommen (Frühjahrsfeste)

Passah (Pessach) - Jesu Tod am Kreuz

Fest der ungesäuerten Brote (Chag ha-Mazzot) - Jesu sündloses Leben und sein Begräbnis

Fest der Erstlingsfrüchte (Chag ha-Bikkurim) - Jesu Auferstehung

Wochenfest (Schawuot) - Ausgießung des Heiligen Geistes / Gründung der Gemeinde

 

Jesu Zweites Kommen - Wiederkunft (Herbstfeste)

Tag des Posaunenblasens (Rosch ha-Schana) - Auferstehung aus den Toten / Entrückung der Heiligen

Versöhnungstag (Jom Kippur) - Tag des Zweiten Kommens des Messias / nationaler Tag der Versöhnung und Vergebung für Israel

Laubhüttenfest (Sukkot) - Tausendjähriges messianisches Zeitalter

 

 

Passahfest: Jesus starb während des Passahfestes, als die Passahlämmer zur Sühne geschlachtet wurden. Johannes sagte über Jesus „Siehe das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt!“ (Joh1,36).

 

Fest der ungesäuerten Brote: Das Fest beginnt am Tag nach Passah und die Juden mussten allen Sauerteig aus ihren Häusern entfernen. Die geistliche Bedeutung davon ist, vor der Einnahme des verheißenen Landes das alte Leben Ägyptens hinter sich lassen. Jesus wirkte im Umfeld dieses Festes (Joh 6,4; es war aber das Passah nahe) das Brotvermehrungswunder und sagte: „Ich bin das Brot des Lebens, wer an mich glaubt, den wird nicht hungern“ (Joh 6,35). Er wurde am ersten Tag dieses Festes begraben. Er nahm all unser altes Leben, unsere Sünden (Sauerteig) auf sich.

 

Fest der Erstlingsfrüchte: Am ersten Tag nach dem Schabbat innerhalb des Festes der ungesäuerten Brote mussten die Priester Erstlingsfrüchte schwingen. Genau an diesem Festtag stand Jesus von den Toten auf als der „Erstling aus den Toten“ (1Kor 15,20).

 

Wochenfest: 50 Tage nach Passah, wird hier die Gabe der Tora am Sinai gefeiert. Der Heilige Geist fiel genau an diesem Festtag auf die Jünger Jesu, schrieb die Tora, das Gesetz Gottes, gemäß der Verheißung in ihre Herzen (Hes 36) und gründete die Gemeinde.

 

Nach diesem Frühjahrsfesten ist eine lange und dürre Sommerpause – Israel war nach Schawuot fast 2.000 Jahre in der Verbannung. Die restlichen Feste, die im Herbst stattfinden, weisen auf die Zukunft.

 

Tag des Posaunenblasens: Das Fest feiert die Erschaffung der Welt. Gleichzeitig weist es auf die Auferstehung der Toten / Entrückung der Heiligen hin, wenn der Messias am Himmel als Bräutigam erscheint, der zu seiner Braut, die Gemeinde, kommt. Die Entrückung wird in der Schrift immer mit dem Erschallen einer lauten Posaune verbunden (vgl. 1Thes 4,13-18; 1Kor 15,52).

 

Versöhnungstag: Der Tag weist auf den Tag der Wiederkunft Jesu hin, wenn Er zur Erde zurückkehren wird. Das wird der Versöhnungstag für das jüdische Volk sein, wenn sie „auf den schauen, den sie durchbohrt haben“, ihre Sünden bereuen und ihn als ihren Messias annehmen (vgl. Sacharja 12,10; Röm 11,1-6; Röm 11,25-36.

 

Laubhüttenfest: Das Fest weist auf die Verheißung des HERRN hin, dass Er wieder bei Seinem Volk wohnen wird, wenn Er von Jerusalem aus über die ganze Welt herrschen wird (Mi 4,1-7). Der letzte Tag des Laubhüttenfestes, Schemini Azeret (3Mo 23,36), ist der „Tag der großen Festversammlung“. Von der endgültigen himmlischen Festversammlung spricht Hebräer 12,22-23.

 

Die Anwendung der Feste auf den Gläubigen

1. Tod des alten Menschen (Erlösung)

2. Ablegen des Alten (Heiligung)

3. Anziehen des Neuen (Weihe)

4. Erfüllung mit dem Heiligen Geist (Abhängigkeit)

5. geistlicher Kampf (Wachsamkeit)

6. Reinigung der Braut (Buße/Hingabe)

7. Hochzeit des Lammes (Ruhe/ Schabbat)

 

Die drei großen biblischen Pilgerfeste

Passah, Wochenfest und Laubhüttenfest sind gleichzeitig drei Erntedankfeste. Auch hier kann man eine parallele zu drei Ernten ziehen:

 

1. Passah – die Jünger

2. Wochenfest – die erste Gemeinde

3. Laubhüttenfest – ganz Israel und die Vollzahl der Nationen

 

Verabredungen mit einem Ziel

Durch die Jahrhunderte hindurch hat sich Gott um das Volk Israel bemüht, um es zu segnen und es zum Segen für viele Völker zu machen (1Mo 12,2-3). Er hat Israel auch ein heiliges Vertrauen geschenkt – dass es seinen Namen tragen und die Nation sein sollte, von der sein Erlösungsplan für die Welt ausgehen würde (Joh 4,22). Dieser Plan wird durch die verschiedenen Feste veranschaulicht, die er bestimmt hat. Diese Feste werden auf Hebräisch „moedim“ genannt, was so viel wie „Termine“ bedeutet (3Mo 23,2). In gewissem Sinne stellen diese Feste die Tagesordnung Gottes mit seinem erlösten Volk dar. Letztlich bieten sie eine biblische und historische Grundlage für den Glauben an Jesus Christus, Jeschua, den Messias.

 

Gott gab die Feste, um seinen Sohn, den Erlöser, im Kontext darzustellen bzw. vorzuschatten. Der Messias ist die Erfüllung dieser Feste; er ist der Grund für ihre Existenz. In der Tat sind alle Schriften im Messias Jesus/Jeschua erfüllt, so wie „ein Fest ... oder ein Schabbat ... ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Inhalt aber gehört dem Messias“ (Kol 2,16-17).

 

Auch wenn alle Schrift inspiriert und nützlich ist, sind diese „Schatten“ für die Nachfolger des Messias heute relevant, weil sie nie aufhören, auf ihn hinzuweisen (1Tim 3,16).


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen