Johannes 20,28
"Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!"
Apostelgeschichte 2,36
"Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt"
Philipper 2,11
"und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters"
Offenbarung 17,14
"Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr der Herren und König der Könige..."
Der Titel "kýrios" ist der im Neuen Testament am häufigsten benutzte für Jesus. Im Zusammenhang mit Jesus hat der Titel sowohl menschlichen als auch göttlichen Bezug und ist die griechische Übersetzung des heiligen Eigennamen "Jahwe".
In der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, sind die göttlichen Bezeichnungen "Adonai" und "Jahwe" mit "Herr (kýrios)" wiedergegeben. Hier kommt "kýrios" mehr als 9000mal vor. Von den 722 Verwendungen von "kýrios" im Neuen Testament finden wir die meisten bei Lukas (210) und Paulus (275).
Die griechische Bezeichnung "kýrios" betont Autorität und Erhabenheit und hat eine weitschichtige Anwendung. Im antiken Griechenland beschreibt "kýrios" den Hausherren und das Familienoberhaupt einer Hausgemeinschaft. Es wird im Neuen Testament gebraucht für einem Eigentümer, Gebieter, Herrn oder Meister von Sklaven oder Eigentum, ist aber auch ein Ausdruck der Achtung gegen einen Höheren; beispielsweise:
"Herr" als Anrede (Joh 4,11), Eigentümer (Lk 19,33), Meister (Kol 3,23), aber auch für Götzen (1Kor 8,5) oder Ehemann (1Petr 3,6).
Wo Jesus als "kýrios" bezeichnet wird steht vor allem seine Schöpfergewalt, seine in der Geschichte offenbarte Macht und seine gerechte Herrschaft im Vordergrund.
"Kýrios" wird im Sprachgebrauch des Neuen Testaments sowohl für Gott als auch für Jesus Christus verwendet. Während seines irdischen Lebens wurde Jesus als "Herr" in der Bedeutung von "Rabbi" oder "Meister" angeredet (Mt 23,8; Mk 9,5; Mt 8,19). Thomas anerkennt Jesus als Gott, indem er ihm zuruft: "Mein Herr und mein Gott" - "ho kyrios moi kai ho theos mou" (Joh 20,28). Für einen Christen des ersten Jahrhunderts, der die Schriften des Alten Testament kannte, bedeutete das Wort "Herr (kýrios)" für Jesus seine Gleichstellung mit dem Gott des Alten Testaments.
Wie "Jesus" und "Christus", wurde dem Messias schon bei der Geburt die Bezeichnung "Herr (kýrios)" gegeben. Der Engel in der Bethlehemsnacht kündigte den Schafhirten an: "Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr..." (Lk 2,11; Jes 43,11). Am Anfang seines öffentlichen Dienstes rief Johannes der Täufer die Nation auf: "Bereitet den Weg des Herrn!" (Mt 3,3; Jes 40,3) In diesen beiden Auskünften ist einfach "Jahwe" gemeint.
Matthäus 3,3
"Denn dieser ist der, von dem durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade!"
Jesaja 40,3
"Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!"
Für wen? Für unseren Gott.
Davids Herr
Hebräer 1,13
"Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt (Psalm 110,1): »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache«?"
Psalm 110,1
"Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!"
Diese Schriftstelle wandte Jesus auf sich selbst (Mt 22,44; Mk 12,36; Lk 20,43) und Petrus auf Jesus an (Apg 2,34-35). Damit ist sie im Neuen Testament eine am häufigsten zitierte Bibelstelle des Alten Testaments.
Die Frage nach dem Christus
Matthäus 22,41-46
"41 Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus: 42 Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten: Davids. 43 Da fragte er sie: Wie kann ihn dann David durch den Geist Herr nennen, wenn er sagt (Psalm 110,1): 44 »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? 45 Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn? 46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von dem Tage an, ihn hinfort zu fragen."
Apostelgeschichte 2,34-35
"34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.« 36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat."
Die Bibelstelle Psalm 110,1 zitiert den HERRN, wie er zu Davids Herrn sagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße".
Der Schlüssel zum Verständnis liegt in dem Erkennen der zwei unterschiedlichen Personen, die beide "Herr" genannt werden. Die erste Verwendung dieses Wortes weist unmissverständlich auf den Bundesgott Jahwe (JHWH) hin. Das andere Wort "Herr" ist das hebräische "adon" und bedeutet "Meister" oder "Herrscher".
Obwohl es nicht ausschließlich für göttliche Personen verwendet wird, zeigen doch die folgenden Worte, dass Davids Herr (Adon) Gott gleich ist.
Eines Tages fragte Jesus die Pharisäer während eines Gesprächs in Jerusalem, was sie glaubten, wer der Messias sei. Von wem würde der Verheißene abstammen? Sie antworteten richtigerweise, er werde ein Sohn Davids sein. Aber Jesus zeigte ihnen anhand von Psalm 110 (den sie als messianisch anerkannten), dass der Messias auch Davids Herr sein würde. Wie konnte er Davids Sohn und gleichzeitig Davids Herr sein? Und wie konnte David, der König, hier auf Erden jemanden zum Herrn haben? Die Antwort war natürlich: Der Messias ist sowohl Gott als auch Mensch. Als Gott würde er Davids Herr sein und als Mensch dessen Sohn. Und Jesus selbst war Davids Herr und Sohn, weil er Gott- und Menschsein in sich vereinigte. Es war die Stunde der Wahrheit für die Pharisäer. Doch trotz aller Beweise waren sie nicht willens, Jesus als den lang erwarteten Messias anzuerkennen. So lesen wir:
"Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von dem Tag an, ihn weiter zu befragen" (Mt 22,41-46; siehe auch Mk 12,35-37; Lk 20,41-44).
Die Schreiber des Neuen Testaments lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der zur Rechten Gottes Sitzende niemand anders ist als Jesus von Nazareth (Mt 26,64; Mk 14,62; 16,19; Lk 22,69; Apg 2,34-35; 5,31; 7,55-56; Röm 8,34; 1Kor 15,24ff.; Eph 1,20; Kol 3,1; Hebr 1,3.13; 8,1; 10,12-13; 12,2; 1Petr 3,22; Offb 3,21).
Jesus ist HERR
Das ist das große Thema des Neuen Testaments. Der im Alten Testament Angekündigte ist der gleiche, der im Neuen Testament litt, starb und auferstand, der jetzt gekrönt zur Rechten Gottes sitzt. Ihm wird sich jedes Knie beugen und jede Zunge muss Ihn als Herrn anerkennen und bekennen.
Wenn Jesus im Neuen Testament als Herr angesprochen wird, dann betrifft das eindeutig seine Gottheit (z.B. Apg 9,5-6; Röm 10,9; 1Kor 4,4-5; Hebr 1,10). Abwandlungen wie etwa "der Herr" (Mk 11,3; Joh 21,7.12), "mein Herr" (Joh 20,13) oder "Herr Jesus" (z.B.: Apg 4,33; Röm 14,14) beziehen sich ebenso auf seine Gottheit.
"Jesus ist Kyrios" war und ist das Bekenntnis der Gemeinde. "Wenn du mit deinem Mund bekennst, 'Jesus ist der Herr', wirst du gerettet werden" (Röm 10,9). "Und jeder Mund bekennt: ,Jesus Christus ist der Herr‘, zur Ehre Gottes, des Vaters" (Phil 2,11). Beim Glaubensbekenntnis der Frühgemeinden ging es nicht um eine Sache, sondern um eine Person; den HERRN Jesus Christus.
Quellen:
- Derek Prince - Jesus - Das letzte Wort Gottes
- bibelkommentare.de
- Ulrich Laepple - Biblisches Wörterbuch
- David H. Stern - Kommentar zum jüdischen Neuen Testament
- Henry Gariepy - 100x Jesus Christus - Die Namen Jesu Christi im Alten und Neuen Testament
- John A. Witmer - Immanuel - Wahrer Mensch und wahrer Gott
- Dieter Boddenberg - Einzigartig - Unvergleichlich - Namen und Titel Jesu Christi
- herold-blog.com/was-bedeutet-der-name-jesus
- eigene Anmerkungen
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen