Israels Nachbarn – Die arabischen Staaten im Nahen Osten in der biblischen Prophetie


Jesaja 60,2-3

2 Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs

 

2. Petrus 1,19

Und so besitzen wir das prophetische Wort ⟨umso⟩ fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht


In Zeiten rasant wachsender Spannungen im Nahen Osten fragen sich viele Christen, welche Rolle die arabischen Staaten in der biblischen Endzeitprophetie spielen. Die Bibel, das Wort Gottes, spricht nicht nur über die Zukunft Israels, sondern auch über die Nationen, die es umgeben. Diese Länder, wie Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und andere, stehen in vielen prophetischen Schriften als bedeutende Akteure in den Endzeitereignissen. Ihre Beziehungen zu Israel und historische sowie aktuelle Konflikte sind oft Hinweise auf kommende Ereignisse. Ein tiefes Verständnis dieser Prophetien hilft uns, die heutige geopolitische Lage im Nahen Osten besser zu verstehen und einzuordnen.

 

Der Sinn von biblischer Prophetie

Die Bibel enthält nicht nur Berichte vergangener Ereignisse, sondern auch verlässliche Prophetien, die uns den Weg in die Zukunft weisen. Mindestens ein Viertel der Bibel besteht aus prophetischen Aussagen, und es ist von entscheidender Bedeutung, ein grundlegendes Verständnis dieser Prophetien zu haben, insbesondere in der Zeit, in der wir leben.

 

Petrus, der eine glorreiche Offenbarung auf dem Berg der Verklärung erlebte, erklärt, dass das prophetische Wort der Bibel noch verlässlicher ist als diese einmalige Erfahrung. In 2. Petrus 1,19 sagt er:

 

Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.

 

Er ermutigt uns, auf das prophetische Wort der Bibel zu achten, da es uns in einer zunehmend dunklen Welt Orientierung und Hoffnung gibt.

 

Die biblischen Prophetien dienen nicht nur der Vorhersage zukünftiger Ereignisse, sondern zeigen uns auch Gottes Plan für die Menschheit auf. Sie richten unseren Blick auf das bevorstehende Kommen Jesu Christi und sein Königreich. Alles, was in der Prophetie beschrieben ist, zielt auf diesen großen Moment der Wiederkunft des Messias hin, wie es in 2. Petrus 1,16 heißt:

 

Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan.

 

Biblische Prophetie ist wie eine Lampe, die in der Dunkelheit leuchtet. Sie hilft uns, die Zeichen der Zeit zu erkennen und die aktuellen globalen Entwicklungen im Licht von Gottes Plan zu verstehen. Daher ist es für jeden Christen wichtig, die Prophetien ernst zu nehmen und darauf zu achten, damit man nicht in der Finsternis wandelt, sondern klar erkennt, was Gott tut und tun wird. Der Geist der Prophetie ist das Zeugnis Jesu (vgl. Offb 19,10), und sein Wort gibt uns die Zuversicht, dass Gott alles in seiner Hand hält und nichts außer Kontrolle gerät.

 

Der Kampf um Israel ist gewonnen

Wir leben in einer Zeit, in der absolut niemand weiß, was im natürlichen Bereich morgen in Israel und im Nahen Osten geschehen wird.

 

Wie sollen wir als Christen in einer unangemessenen, voreingenommenen und unzuverlässigen Nachrichtenwelt wissen, was wir über Israel denken und beten sollen? Einzig und allein die prophetischen Schriften der Bibel decken die wirklichen Probleme auf, geben einen zuverlässigen Einblick und offenbaren uns das Herz und den Willen Gottes.

 

Das winzige Israel liegt in einem Meer arabisch-islamischer Staaten, die wiederum Nachbarn vieler weiterer nicht-arabischer islamischer Länder sind. Israel hat heute vier Nachbarstaaten: im Norden den Libanon, im Nordosten Syrien, im Osten Jordanien und im Südwesten Ägypten.

 

Die bloße Existenz Israels in der heutigen Weltgeschichte ist ein unvergleichliches Wunder. Sein Überleben als Volk, die Rückkehr ins verheißene Land, die Wiederbelebung der hebräischen Sprache und die Gründung sowie die Erfolge des kleinen jüdischen Staates trotz massiver Feindschaft sind Beweis genug. Wenn man jedoch auch die prophetischen Worte berücksichtigt, die vor Tausenden von Jahren von Gott inspirierten Menschen verkündet wurden, eröffnet sich eine neue Dimension des Verständnisses. Durch diese eine kleine Nation spricht der lebendige Gott zu den Völkern und Nationen der Welt. Gott hat Israel zu einem einzigartigen Volk gemacht, um seine Botschaft deutlich und unmissverständlich zu verkünden.

 

Die Geschichte Israels ist eine Geschichte des ständigen Kampfes. Vom ersten Tag vor etwa 4.000 Jahren kämpft Israel unaufhörlich um sein Überleben. Es war stets ein Kampf der Wenigen gegen die Vielen. Die Erzählung von David und Goliath symbolisiert diesen Kampf, der sich von den Anfängen bis in die Gegenwart zieht. Kein anderes Volk in der Geschichte ist durch äußere Umstände so sehr zur Selbstverteidigung gezwungen worden – angefangen von der Zeit, als Mose seine Landsleute von der Knechtschaft der Ägypter befreite, bis zur heutigen Zeit. Alle Großmächte der Antike – Ägypten, Assyrien, Babylonien, Griechenland, Rom – waren bestrebt, Israel zu verschlingen, es ihrer Religion und ihrer Kultur unterzuordnen, es in sich aufzusaugen oder zu zerstören. Der Psalmist beweist diesen Kampf und sein Ziel, wenn er sagt:

 

Psalm 83,3-8

3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. 4 Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk, verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen. 5 Sie sprechen: »Kommt, wir wollen sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass an den Namen Israel nicht mehr gedacht werde!« 6 Ja, sie haben einen einmütigen Beschluss gefasst, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: 7 die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagariter, 8 Gebal und Ammon und Amalek, das Philisterland samt den Bewohnern von Tyrus. 9 Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen und ist den Söhnen Lots ein Beistand geworden. (Sela.)“️

 

Die arabisch-israelischen Kriege von 1948, 1956, 1967, 1973, 1978 und 1982 sowie heutige Formen des Dschihad, wie die Intifada und Selbstmordattentate, spiegeln dieselbe feindliche Haltung gegenüber dem jüdischen Volk wider, wie sie in Psalm 83 beschrieben wird. Alle Kriege, die Israel seit Staatsgründung 1948 führen musste, waren Verteidigungskriege und keine Angriffskriege. Dieselben Feinde Israels, die in den damaligen Ländern lebten, existieren auch heute noch, und da diese Feinde weiterhin militärische Vorbereitungen zur Zerstörung Israels treffen, wird das Szenario aus Psalm 83 eine zukünftige prophetische Erfüllung erfahren. Psalm 83 beschreibt prophetisch einen kommenden arabischen Angriff auf das Land Israel.

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Die Kriege Israels seit der Staatsgründung 1948 – Wann und warum?

 

In den Versen 6-9 von Psalm 83 werden die beteiligten Nationen aufgelistet: Edom und die Ismaeliter (südliches Jordanien und Saudi-Arabien), Moab (zentrales Jordanien), die Hagariter (Syrien und die arabischen Wüsten), Gebal (südliches Jordanien), Ammon (zentrales Jordanien, heute Amman), Amalek (die Sinai-Wüste), Philistäa (heutiger Gazastreifen), die Bewohner von Tyrus (Südlibanon) und Assur/Assyrien (Ost-Syrien und der Irak). Auch wenn einige dieser Länder in der Vergangenheit Friedensverträge mit Israel geschlossen haben, prophezeit die Bibel, dass sie eines Tages ein Bündnis gegen den Gott Israels schließen und die Zerstörung des jüdischen Volkes anstreben werden.

 

Der Psalmist ruft Gott dazu auf, diese Armeen zu besiegen und zu vernichten, die sagen: „Lasst uns das Weideland Gottes für uns in Besitz nehmen“, womit das Land Israel gemeint ist. In den Versen 14-19 bittet er inständig um göttliches Eingreifen:

 

Psalm 83,14-19

14 Mein Gott, lass sie sein wie ein Blätterwirbel, mache sie wie Stoppeln vor dem Wind! 15 Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie eine Flamme, welche die Berge versengt, 16 so verfolge sie mit deinem Ungewitter und schrecke sie mit deinem Sturmwind! 17 Bedecke ihr Angesicht mit Schande, dass sie nach deinem Namen fragen, o HERR! 18 Lass sie beschämt und erschreckt werden für immer, lass sie schamrot werden und umkommen, 19 damit sie erkennen, dass du, dessen Name HERR ist, allein der Höchste bist über die ganze Erde!

 

Seit Jahrhunderten scheint es, als hätten dunkle Mächte versucht, den Plan Gottes zu vereiteln, indem sie das Volk Israel vernichten wollten. Dieser Kampf endete nicht mit dem Fall Israels im Jahr 70 n. Chr., sondern dauert bis heute an. Trotz großer Bedrohungen überlebte Israel, weil Gott seine schützende Hand darüber hielt.

 

1948 wurde Israel wieder als Staat gegründet, doch der Kampf hörte nicht auf. Gemäß biblischer Prophetie wird Israel im Zentrum der letzten Schlachten der Menschheitsgeschichte stehen, wie in Sacharja 12–14, Hesekiel 38–39 und Offenbarung 16,13-16 beschrieben. Gott wird durch Israel zeigen, dass er die Geschichte lenkt und die Macht über alle Völker und Nationen hat. Israel ist nicht zufällig entstanden, sondern es ist der Beweis, dass Gottes Wort wahr ist. Israel ist Gottes Zeiger an der Weltenuhr. Am Ende wird Israel sich gegen alle Feinde behaupten, und kein noch so großes Heer wird es besiegen können.

 

Trotz der heftigen Kämpfe um Israel, die bis zum Ende des Zeitalters andauern werden, ist der Kampf um Israel bereits gewonnen!

 

Die Wurzel des Konflikts zwischen Juden (Judentum) und Arabern (Islam)

Zunächst ist festzuhalten, dass Gott uneingeschränkt souverän ist und alle Geschehnisse in seiner Hand hält. Als Christ muss man sich daher keine Sorgen um die medialen Schlagzeilen machen. Des Weiteren macht die Bibel deutlich, dass das Land Israel, das oft fälschlicherweise als Palästina bezeichnet wird, rechtmäßig dem jüdischen Volk von Gott gegeben wurde. Jegliche arabisch-islamischen Ansprüche auf das Land werden in der Bibel zurückgewiesen.

 

Der Konflikt zwischen Juden (Judentum) und Arabern (Islam) geht bis ganz an die Anfänge zurück, nämlich bis zu Isaak und Ismael und ist ein geistlicher Konflikt. Beide sind Söhne Abrahams (vgl. 1Mo 16,15; 1Mo 21,3; 1Chr 1,28) und standen miteinander in Rivalität. Während die Juden von Isaak abstammen (vgl. 1Chr 1,34), stammen die Araber/Muslime von Ismael ab (vgl. 1Mo 25,12ff; 1Chr 1,31).

 

Der Kern des Konflikts ist der Kampf um die Erwählung (vgl. Gal 4,21-31):

 

21 Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht? 22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. 23 Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. 24 Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. 25 Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern. 26 Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen. 27 Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«. 28 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. 29 Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. 30 Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«. 31 So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien.

 

Man könnte meinen, dass ein Konflikt, der auf einer Geschwisterrivalität aufbaut, zu klären ist. Im Konflikt zwischen Juden und Arabern bzw. Isaak und Ismael geht es um weit mehr. Inhaltlich geht es um die Erwählung: Wen hat Gott erwählt? Nach der Bibel läuft die Erwählungslinie über Isaak und Jakob zu Israel hin (vgl. 1Mo 17,19; 1Mo 21,7; Lk 3,34). Diese Erwählung ist eine Bestätigung der Verheißung, die Gott bereits Abraham gegeben hatte – dass durch seine Nachkommen ein besonderes Volk entstehen würde, das zum Segen für die ganze Welt wird (vgl. 1Mo 12,3). Israel wird erwählt, um eine zentrale Rolle in Gottes Plan zur Rettung der Welt zu spielen. Der islamische „Prophet“ Mohammed hat dies bestritten. Er hat die Erwählungslinie verdreht und umgeleitet, so dass sie im Koran über Ismael zu den Arabern und in die muslimische Welt hineinläuft. Der Ursprung dieses Konflikts liegt also im Islam.

 

Bibeltexte: 1Mo 12,1-9; 13,15f; 15,13-18; 17,1-9; 22,16-18; 26,2-5; 28,10-15; 50,24-26; 5Mo 7,6-8; Hes 16

 

Das Reich des Islams

Der Islam und seine Ausbreitung haben seit Jahrhunderten die Geschichte des Nahen Ostens geprägt. Um den tief verwurzelten Konflikt zwischen Israel und der islamischen Welt besser zu verstehen, ist es entscheidend, die historischen, religiösen und politischen Hintergründe zu beleuchten. Bereits zwei Jahre nach dem Tod des „Propheten“ Mohammed eroberten muslimische Heere des Islam 636 n. Chr. Jerusalem, und seitdem hat diese Stadt eine zentrale Bedeutung für den Islam – eine Bedeutung, die tief in den religiösen Überzeugungen verwurzelt ist. 660 n. Chr. wurde auf dem Tempelberg die Al-Aksa-Moschee errichtet, und 691 folgte der Bau des Felsendoms. Dieser erhielt seinen Namen nach dem islamischen General Omar und wird auch als Omar-Moschee bezeichnet. Jerusalem wurde zur „Heiligen Stadt“ des Islam, bekannt als Al-Quds. Auf dem Tempelberg, dem Berg Morija, sollte nach biblischer Überlieferung Abraham seinen Sohn Isaak opfern (vgl. 1Mo 22), und König David eroberte die Festung Zion, um dort das Königtum über Israel zu befestigen (vgl. 1Chr 11,1-9). Später baute Salomo hier den Tempel als „Haus des HERRN“ (vgl. 2Chr 3,1).

 

Auch in der islamischen Überlieferung hat Jerusalem eine zentrale Bedeutung. Nach dem Koran soll Mohammed von der Al-Aksa-Moschee aus in den Himmel aufgefahren sein. Für Muslime ist der Besitz Jerusalems daher unverzichtbar. Nach islamischer Lehre haben Abraham (Ibrahim) und Ismael (nicht Isaak) an diesem Ort ein Sühneopfer dargebracht. Zudem soll der Prophet Isa (Jesus) am Ende der Zeiten hier erscheinen, um das Jüngste Gericht anzukündigen. Diese tiefe religiöse Bedeutung macht eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts um Jerusalem besonders schwierig.

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Jerusalem – Die Stadt des großen Königs und seine biblische Bedeutung (inkl. Namen & Chronologie)

 

Der Islam hat sich seit dem Tod Mohammeds rasch über das Gebiet des ehemaligen Römischen Reiches ausgebreitet. 632–700 wurden Syrien, Israel, Ägypten, Nordafrika und Persien erobert. Im Jahr 711 erreichte der Islam Spanien und stieß 732 bis nach Tours und Poitiers vor. 1453 fiel Konstantinopel, die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches, und 1529 standen die Osmanen vor Wien. Der Islam wurde zu einer mächtigen religiös-politischen Kraft, die sich über große Teile der Welt erstreckte.

 

Heute erleben wir ein Wiederaufleben des politischen Islam, der als identitätsstiftende Kraft für viele Völker im Nahen Osten und darüber hinaus dient. Der Konflikt zwischen dem jüdischen Staat Israel und der islamischen Welt hat sich längst zu einem größeren Kampf entwickelt. Es geht nicht nur um die Befreiung der Palästinenser, sondern um den Kampf des Islam gegen das jüdische Volk um das Heilige Land. Dieser Konflikt konzentriert sich zunehmend auf Jerusalem, die „Heilige Stadt“. Die Bibel prophezeit in Sacharja 12,2, dass Jerusalem zu einem „Taumelbecher“ für die Völker werden wird, was das Ende der Zeiten der Nationen einläutet.

 

Um den Islam und seine Wiederauflebung in der Endzeit zu verstehen, muss man auch auf den Koran und den Propheten Mohammed zurückblicken. Mohammeds Konflikte mit den Juden seiner Zeit in Mekka und Medina haben sich in den Offenbarungen des Koran niedergeschlagen. Diese Geschichte verweist auf den gemeinsamen Stammvater Abraham (Ibrahim) und dessen rivalisierende Söhne Isaak und Ismael, die das Fundament für die historische Spannung zwischen Juden und Arabern bilden.

 

Worauf läuft also der Nahost-Konflikt hinaus?

Auf die Frage der Erwählung. Hätte Gott nicht die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob und somit das Volk Israel erwählt, dann gäbe es kein Judentum. In Folge gäbe es kein Christentum und keinen Islam und damit keinen Nahost-Konflikt. Doch damit nicht genug. Der Nahost-Konflikt ist lediglich der Brennpunkt eines globalen Konflikts, der in letzter Konsequenz auf Gottes Erwählung zurückzuführen ist: Weil Gott Israel erwählt hat, diese Erwählung aber nicht akzeptiert wird, gibt es Feindschaft gegen das jüdische Volk (Antisemitismus) auf der ganzen Welt. Der souverän-erwählende Gott und der dagegen rebellierende Mensch prallen hier aufeinander. Gott aber hält Stand. Von Anfang an hat er denen, die sich positiv zu Israel stellen, Segen verheißen, den anderen aber hat er Fluch angekündigt (1Mo 12,3). Gegen alle humanistische Gleichmacherei ist der Gott der Bibel ein Gott, der polarisiert. Dazu gebraucht er Israel. Bis heute. In Nahost, in der EU, in den Vereinten Nationen und auf der ganzen Welt.

 

1. Mose 12,3

Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!

 

5. Mose 7,6

Denn ein heiliges Volk bist du für den HERRN, deinen Gott; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist.

 

 

Isaak – Der Ursprung des Segens und der Erbfolge

Am Anfang der biblischen Geschichte Israels steht Isaak, der Sohn der Verheißung. Durch ihn sollten die Verheißungen Gottes an Abraham weitergetragen werden. Gott versprach Abraham Nachkommen, die so zahlreich wie die Sterne sein würden (vgl. 1Mo 15,5). Isaak war derjenige, durch den dieser Segen konkret weitergeführt wurde. Er repräsentierte nicht nur den physischen Bund mit Gott, sondern auch den geistlichen Segen, den Gott über Abraham und seine Nachkommen verhieß.

 

Isaak war nicht nur ein Erbe des Segens, sondern er steht auch im Gegensatz zu seinen Halbbrüdern Ismael und Esau, die beide eigene Nachkommenlinien hervorbrachten und in der biblischen Prophetie ebenfalls eine zentrale Rolle einnehmen. Während Ismael und Esau sich von den Verheißungen Gottes abwandten, blieb Isaak der Träger des Bundes und des göttlichen Segens. Seine Rolle in der Geschichte Israels ist daher von entscheidender Bedeutung, da durch ihn die Linie des Segens weitergeführt wurde, die letztlich in der Nation Israel mündete.

 

Römer 9,7-9

7 auch sind nicht alle, weil sie Abrahams Same sind, Kinder, sondern »in Isaak soll dir ein Same berufen werden«. [1Mo 21,12] 8 Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet. 9 Denn das ist ein Wort der Verheißung: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sarah soll einen Sohn haben« [1Mo 18,10]

 

Die Feindschaft, die zwischen den Nachkommen Ismaels und Esaus und dem Volk Israel entstand, kann daher auf die Rivalität um die Verheißungen Gottes zurückgeführt werden. Während Isaak den Segen Gottes empfing, blieben Ismael und Esau außerhalb dieses besonderen Bundes und traten in die Konflikte mit Israel, die bis heute andauern.

 

 

Ismael – Der Ursprung und seine Rolle in der Prophetie

Die Geschichte Ismaels beginnt im Buch 1. Mose. Während Gott Abraham verheißen hatte, dass er eine große Nation gründen würde (1Mo 12,1-3), wählte Sarah in einem Moment des Zweifelns einen anderen Weg. Da sie keine Kinder gebären konnte, gab sie Abraham ihre ägyptische Magd Hagar zur Frau, was in dieser Zeit üblich war (1Mo 16,1-4). Hagar wurde schwanger (1Mo 16,15) und brachte Ismael zur Welt, den Vater eines Teils der arabischen Völker.

 

Ismaels Geburt war von Konflikten geprägt. Nachdem Hagar schwanger wurde, begann sie, Sarah zu verachten, was zu Spannungen führte. Hagar floh, doch Gott begegnete ihr und versprach, dass ihr Sohn zu einem großen Volk werden würde. In 1. Mose 16,12 beschreibt Gott Ismael als einen „wilden Esel von Mensch“, dessen Nachkommen ein Leben in der Wüste führen und in ständiger Feindschaft zu ihren Nachbarn stehen würden, einschließlich der Nachkommen Isaaks.

 

Die Feindschaft, die zwischen Hagar und Sarah begann, setzte sich in den Söhnen fort. Als Isaak geboren wurde und entwöhnt war, verspottete Ismael ihn (1Mo 21,1-9), was dazu führte, dass Sarah verlangte, Hagar und Ismael zu verstoßen (1Mo 21,10). Gott versprach jedoch, auch aus Ismael ein großes Volk zu machen (1Mo 21,12-13). Ismael wuchs in der Wüste Paran auf und seine Mutter besorgte ihm eine ägyptische Frau, was die Spannungen zwischen den Nachkommen Ismaels und Israels weiter verstärkte (1Mo 21,20-21).

 

Diese frühen Konflikte zwischen Ismael und Isaak legten den Grundstein für die spätere Feindschaft zwischen ihren Nachkommen, die bis heute besteht. Ismael ist somit nicht nur der Stammvater eines Teils der arabischen Nationen, sondern auch eine Schlüsselperson in der biblischen Prophetie, welche die Wurzel der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten erklärt.

 

 

Esau – Der Ursprung und seine Rolle in der Prophetie

Esau und Jakob waren die Zwillingssöhne von Isaak und Rebekka, und die Enkel von Abraham. Ihre Geschichte findet sich in 1. Mose 25. Esau war der Erstgeborene und somit der rechtmäßige Erbe des Erstgeburtsrechts, das ihm sowohl geistliche als auch materielle Segnungen versprach. Dieses Erstgeburtsrecht beinhaltete die geistlichen Verheißungen des Abrahamsbundes. Jakob, der jüngere Bruder, war jedoch darauf bedacht, diese Segnungen selbst zu erhalten.

 

Anders als Jakob war Esau jedoch gleichgültig gegenüber diesen Verheißungen. In einem Moment des Hungers verkaufte er sein Erstgeburtsrecht an Jakob für ein Linsengericht (vgl. 1Mo 25,29-34). Dies zeigt, dass Esau die geistlichen Segnungen verachtete, die ihm zugestanden hätten.

 

Später in 1. Mose 27 finden wir die Geschichte des patriarchalischen Segens, den Jakob durch eine List erlangte. Obwohl der Segen rechtlich mit dem Erstgeburtsrecht verknüpft war, führte die Täuschung Jakobs dazu, dass Esau eine tiefe Feindschaft gegen ihn entwickelte.

 

Esau fühlte sich betrogen und war entschlossen, Jakob zu töten, was die jahrhundertelange Feindschaft zwischen ihren Nachkommen einleitete. Aus humanistischer Sicht mag Esaus Feindschaft verständlich erscheinen. Er fühlte sich um den Segen, der ihm zustand, betrogen und entehrt. Auch wenn er das Erstgeburtsrecht bereits an Jakob verkauft hatte, war der patriarchalische Segen offenbar für Esau immer noch von großer materieller und sozialer Bedeutung. Diese Enttäuschung führte zu seiner Wut und Feindschaft. Gott hatte bereits vor der Geburt der Zwillinge vorausschauend beschlossen, dass der Ältere dem Jüngeren dienen würde (vgl. 1Mo 25,23). Es war Gottes Plan, Jakob als Träger der Verheißung des Abrahamsbundes zu wählen, durch den die Segnungen und Verheißungen Gottes weitergegeben werden sollten. Obwohl Jakobs Täuschung aus humanistischer Sicht falsch war, benutzte Gott diese Umstände, um seinen göttlichen Plan zu erfüllen. Gottes Plan verdeutlicht, dass er souverän über menschliche Entscheidungen steht. Während menschliche Fehler und Täuschungen geschehen, nutzt Gott diese, um seine Verheißungen zu erfüllen. Der Segen, den Jakob erhielt, symbolisiert die Gnade Gottes, die nicht aufgrund menschlicher Taten, sondern durch Gottes Willen gewährt wird. Diese Geschichte zeigt auch, dass Gottes Pläne oft anders verlaufen, als Menschen es erwarten, aber letztendlich zu seiner Herrlichkeit und Erfüllung seiner Verheißungen führen.

 

Diese Feindschaft zwischen Esau und Jakob setzte sich in ihren Nachkommen fort, insbesondere in der Beziehung zwischen Israel (Jakobs Nachkommen) und den Edomitern (Esaus Nachkommen).

 

Im Verlauf der Geschichte wird die Feindschaft zwischen den Nachkommen Esaus und Israels immer wieder deutlich. In 4. Mose 20,14-21 verweigern die Edomiter den Israeliten auf ihrem Weg ins verheißene Land den Durchzug durch ihr Gebiet, obwohl sie miteinander verwandt waren.

 

Diese Feindschaft findet auch in prophetischen Texten Erwähnung, besonders in Psalm 83, wo Edom und andere Völker eine Allianz gegen Israel schmieden. Ihr Ziel war es, Israel zu vernichten, damit es „kein Volk mehr sei“ (Psalm 83,5). Diese Feindseligkeit gegenüber Israel ist tief verwurzelt und wird in Hesekiel 35 als „ewige Feindschaft“ beschrieben, die Gott schließlich richten wird.

 

Hesekiel 35,5-6

5 Weil du ewige Feindschaft hegst und die Kinder Israels der Schärfe des Schwertes überliefert hast zur Zeit ihres Unglücks, zur Zeit der Sünde des Endes, 6 darum, so wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr, ich will dich bluten lassen, und Blut soll dich verfolgen; weil du das Blutvergießen nicht gescheut hast, so soll das Blut auch dich verfolgen!

 

In Obadja 1,10-14 wird Edom für seine Grausamkeit gegenüber seinem Bruder Jakob verurteilt, was die andauernde Feindschaft zwischen den Nachkommen Esaus und Israels deutlich macht.

 

Der andauernde Hass auf Israel und Juden

Die prophetischen Worte, die Isaak, Ismael und Esau vor 4.000 Jahren gegeben wurden, bestimmen noch heute das Schicksal des Nahen und Mittleren Ostens. Jede Nation, die einen anhaltenden Friedensprozess fördern will, sollte sich diese Prophetien sorgfältig anschauen. Sie weisen den Weg für die endgültige Lösung und die Versöhnung zwischen Araber und Juden. Leider führt dieser Weg direkt in intensive militärische Auseinandersetzungen.

 

Die andauernde Feindschaft zwischen den arabisch-islamischen Staaten und Israel hat tiefe Wurzeln und ist eine Fortsetzung der alten Konflikte, die wir bereits in der Geschichte von Isaak, Ismael und Esau beleuchtet haben. Diese Feindschaft prägt die heutigen Konflikte im Nahen Osten.

 

Interessanterweise wirkte sich diese Feindschaft nicht immer nur negativ auf Israel aus. In manchen Fällen führte sie sogar dazu, dass Israel gestärkt wurde. Ein Beispiel für die Auswirkungen dieses Hasses sind die Anschläge vom 11. September 2001. Obwohl die Angriffe auf die Vereinigten Staaten von Amerika gerichtet waren, war die zugrunde liegende Motivation der Terroristen der Hass auf Israel. Arabisch-islamischtische Terror-Führer argumentierten nach den Anschlägen, dass der Westen seine Unterstützung für Israel überdenken müsse, und Osama Bin Laden betonte, dass es keinen Frieden geben könne, solange der Staat Israel existiere.

 

Dieser Konflikt ist eine Fortsetzung der alten Feindschaften zwischen den Nachkommen Ismaels und Esaus auf der einen Seite und den Nachkommen Isaaks auf der anderen Seite. Der Hass, der in biblischen Zeiten begann, setzt sich bis in die moderne Politik und in militärische Auseinandersetzungen fort.

 

Die Arabische Liga

Der Konflikt im Nahen Osten geht über die Region hinaus und hat internationale Auswirkungen. Sowohl westliche Mächte wie die USA und Europa als auch Russland sind involviert und verfolgen eigene Interessen. Doch im Kern geht es um das Land, das Gott dem jüdischen Volk als Erbteil versprochen hat. Der Konflikt dreht sich in der Neuzeit um die Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern seit der Staatsgründung Israels im Mai 1948. Dieser „israelisch-arabische“ oder „israelisch-palästinensische Konflikt“ hat bis heute mehrere Kriege und zahlreiche Spannungen hervorgebracht.

 

Für Bibelleser erfüllt sich in diesen Ereignissen eine Vorerfüllung von Psalm 83, in dem der Psalmist von einem Bündnis spricht, das sich gegen Israel richtet. Der Psalm prophezeit, dass in der Endzeit Israel von feindlichen Nationen bedroht wird, was die Gründung der Arabischen Liga als Zeichen der Zeit erscheinen lässt.

 

Die Arabische Liga, eine internationale Organisation arabischer Staaten, wurde am 22. März 1945 in Kairo gegründet, kurz vor der Gründung Israels. Aktuell hat sie 22 Mitglieder: Ägypten, Algerien, Bahrain, Dschibuti, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Komoren, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Mauretanien, Oman, Palästinensische Autonomiegebiete, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Syrien (Mitgliedschaft derzeit suspendiert), Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate. Ihr Hauptziel ist die Förderung der Beziehungen zwischen den Mitgliedern sowie die Unabhängigkeit und Souveränität der arabischen Staaten. Ein wesentlicher Punkt ist die Forderung nach einem unabhängigen Staat Palästina und die Vernichtung Israels.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem die Araber gegen das Osmanische Reich kämpften, erfüllte sich ihre Hoffnung auf einen eigenen Staat nicht. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten viele dieser Staaten ihre Unabhängigkeit. Mit der Gründung der Arabischen Liga reagierten sie auf die politischen Veränderungen und die Zuwanderung der Juden ins verheißene Land.

 

Unmittelbar nach der Staatsgründung Israels 1948 begann der erste arabisch-israelische Krieg, der mit einem Sieg Israels endete. Der Sechstagekrieg 1967 brachte Israel die Kontrolle über den Sinai, den Gazastreifen, Westjordanien, die Golanhöhen und Jerusalem. Trotz der mehrfachen Kriege lehnten die arabischen Staaten 1967 jegliche Verhandlungen mit Israel ab. Erst 2002 bot die Arabische Liga Frieden an, doch echte Verhandlungen blieben aus.

 

Die Bibel zeigt, dass echter Friede erst mit der Rückkehr des „Friedefürsten“ (vgl. Jes 9,5) kommen wird. Bis dahin wird jeder Friedensschluss ein brüchiger Scheinfriede bleiben.

 

Die Zukunft der arabischen Staaten im Licht biblischer Prophetie

Nachdem wir die Vergangenheit und Gegenwart der Konflikte zwischen den arabischen Staaten und Israel betrachtet haben, wenden wir uns nun der Zukunft zu. Die biblische Prophetie zeigt, dass es in der Zukunft Frieden zwischen den arabischen Staaten und Israel geben wird – doch wird dieser Frieden auf verschiedene Weise erreicht, abhängig vom Plan Gottes für jedes Land.

 

Es gibt drei Hauptwege, durch die dieser Frieden hergestellt wird:

 

1. Frieden durch Besatzung

Einige arabische Staaten werden durch militärische Besatzung unter Kontrolle gebracht, was letztlich zu einem erzwungenen Frieden führt;

 

2. Frieden durch Zerstörung

Andere Länder werden durch göttliches Gericht und Zerstörung dazu gebracht, Frieden zu schließen. Dieser Weg ist in der Bibel als Teil des göttlichen Gerichts gegen die Feinde Israels beschrieben.

 

3. Frieden durch Bekehrung

Schließlich wird es arabische Nationen geben, die Frieden mit Israel durch Bekehrung zu Gott finden. Diese Staaten werden durch göttliches Eingreifen verändert und erkennen den wahren Gott an, was zu einem dauerhaften Frieden führt.

 

Die Bibel enthält verschiedene Prophetien über die Zukunft einzelner arabischer Staaten, die jeweils unterschiedliche Wege zu Frieden beschreiben. Diese prophetischen Aussagen finden sich unter anderem in Büchern wie Jesaja, Hesekiel und Jeremia. Während wir nicht alle Schriftstellen im Detail betrachten können, bietet Nachfolgendes dennoch einen klaren Blick auf den Plan Gottes für die Zukunft der arabischen Nationen.

 

Die biblischen Prophetien sind nicht nur für die großen arabischen Länder relevant, sondern auch für kleinere, aber nicht weniger bedeutende Gebiete, die im Verlauf der Geschichte immer wieder Schauplatz von Konflikten und Auseinandersetzungen waren. Eines dieser Gebiete ist der Gazastreifen.

 

 

Der Gazastreifen in der biblischen Prophetie

Der Gazastreifen, eine schmale Küstenregion am Mittelmeer, war schon in biblischen Zeiten ein umkämpftes Gebiet und wird oft als Heimat der Philister erwähnt, einem der alten Feinde Israels (vgl. Jos 13,3; 1Sam 17,4). Gaza, eine der fünf Hauptstädte der Philister, war ein Zentrum philistäischer Macht und wird in verschiedenen Geschichten der Bibel erwähnt, wie etwa bei Simson (Ri 16,21) und König David (1Sam 6,17). Die Philister standen in ständiger Feindschaft zu Israel, was im Alten Testament mehrfach thematisiert wird.

 

In den Prophetien Hesekiels (25,15-17) und Zefanjas (2,4-7) wird Gericht über die Philister angekündigt, weil sie aus ewiger Feindschaft und Rachsucht gegen Israel handelten. Diese Prophetien beziehen sich auf das Gebiet, das heute als Gazastreifen bekannt ist. Gott kündigt an, dass der Gazastreifen verödet und den Nachkommen Judas zufallen wird. Diese Prophezeiungen deuten darauf hin, dass die Feindschaft der Philister gegen Israel nicht ungestraft bleibt.

 

Ein aktueller Bezug zu diesen Prophezeiungen wird in der heutigen Situation gesehen, in der die Hamas, die den Gazastreifen regiert, die Zerstörung Israels in ihrer Charta fordert. Die Hamas propagiert die totale Vernichtung Israels durch einen „Heiligen Krieg“ (Jihad) und ruft zur Gewalt gegen Juden auf. Der Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.400 Menschen ermordet wurden, ist ein Beispiel für diese anhaltende Feindschaft. In dieser Aggression wird eine Parallele zur biblischen Beschreibung der Philister gesehen, die in ewiger Feindschaft gegen Israel handelten.

 

Zefanja 2 und Sacharja 9,5-7 sprechen von einer zukünftigen Zerstörung der Macht und des Stolzes der Philister. Diese Prophezeiungen deuten an, dass der Gazastreifen verlassen und zerstört wird und letztlich den Nachkommen Israels zufallen soll. Dieses göttliche Gericht wird als Teil der endzeitlichen Ereignisse verstanden, in denen Israel wiederhergestellt wird.

 

Während viele der biblischen Prophetien über den Gazastreifen von Gericht und Zerstörung sprechen, zeigen Texte wie Jesaja 19,23-25, dass am Ende der Zeiten auch Frieden für das gesamte Gebiet, einschließlich des Gazastreifens, kommen wird. Israel, Ägypten und Assyrien werden gemeinsam dem Herrn dienen, und der Gazastreifen wird in das Friedensreich des Messias integriert.

 

Die Bibel macht deutlich, dass der Gazastreifen nicht als eigenständiges Gebiet fortbestehen wird, sondern Teil des wiederhergestellten Israels im messianischen Friedensreich sein wird. Der heutige Konflikt um den Gazastreifen wird nicht durch menschliche Diplomatie gelöst, sondern durch göttliches Eingreifen, das die Region läutert und dauerhaften Frieden bringt. Letztlich wird der Gazastreifen in die messianische Friedensordnung eingegliedert, wenn Christus als König regiert und die Feindschaft gegen Israel ein für alle Mal beendet.

 

Bibelstellen: Jos 13,3; 1Sam 6,17; Hes 25,15-17; Zef 2,4-7; Sach 9,5-7; Joel 4,4-8; Jes 19,23-25

 

Nachdem wir nun die biblischen Aussagen über den Gazastreifen betrachtet haben, richtet sich unser Augenmerk auf ein weiteres zentrales Gebiet: das Westjordanland. Dieses historische Herzstück Israels ist nicht nur heute ein Brennpunkt politischer Auseinandersetzungen, sondern spielt auch in der biblischen Prophetie eine Schlüsselrolle.

 

 

Das Westjordanland in der biblischen Prophetie

Das Westjordanland, auch als das biblische „Judäa und Samaria“ bekannt, ist ein bedeutendes Gebiet in der biblischen Geschichte und Prophetie. Es umfasst Städte wie Hebron, Bethlehem, Jericho und Sichem, die eng mit der Geschichte Israels verbunden sind. Dieses Gebiet wurde von Gott als Teil des verheißenen Landes an Abraham und seine Nachkommen gegeben (vgl. 1Mo 12,7; 15,18-21) und spielt daher eine zentrale Rolle in den biblischen Verheißungen über die Zukunft Israels.

 

Das Westjordanland ist das Herzstück des alten Israels. Es ist der Ort, an dem viele Schlüsselereignisse der Bibel stattfanden. Abraham, der Stammvater Israels, zog durch dieses Gebiet und errichtete dort Altäre für den HERRN (vgl. 1Mo 12,7). Hebron war die Stadt, in der David zuerst als König über Juda gesalbt wurde (vgl. 2Sam 2,4), und Bethlehem ist die Geburtsstadt Jesu Christi (vgl. Mt 2,1). In Sichem erneuerte Josua den Bund des Volkes mit Gott (vgl. Jos 24,1).

 

Die Propheten des Alten Testaments sprechen immer wieder von der Bedeutung dieses Gebiets und seiner Rolle in der Zukunft Israels. In Sacharja 12,2-3 wird prophezeit, dass Jerusalem und das umliegende Gebiet, also auch das Westjordanland, in den letzten Tagen ein „Taumelbecher für alle Völker“ sein wird. Diese Region wird im Zentrum der Endzeitereignisse stehen und wird von den Völkern umkämpft sein.

 

Das Westjordanland ist nicht nur historisch, sondern auch prophetisch von großer Bedeutung. Die Bibel beschreibt, dass in den letzten Tagen eine große Auseinandersetzung um dieses Gebiet stattfinden wird. In Joel 3,2 wird darauf hingewiesen, dass die Nationen vor Gottes Gericht gestellt werden, weil sie das Land Israel geteilt haben. Das Westjordanland, das derzeit zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde umstritten ist, wird dabei eine zentrale Rolle spielen.

 

Zudem spricht die Bibel davon, dass Israel in den letzten Tagen in sein Land zurückkehren wird, und das gesamte verheißene Land, einschließlich des Westjordanlandes, wieder unter die Herrschaft des jüdischen Volkes kommen wird (vgl. Hes 36,24-28). Diese Rückkehr und Wiederherstellung Israels ist bereits im Gange, aber die vollständige Erfüllung wird erst mit der Wiederkunft des Messias erreicht werden.

 

Die biblische Prophetie macht deutlich, dass der Frieden im Westjordanland nicht durch menschliche Verhandlungen oder politische Abkommen erreicht wird. Vielmehr wird Gott selbst eingreifen, um das Land zu reinigen und es seinem Volk wiederzugeben. In Jesaja 11,12-13 wird beschrieben, wie Gott die zerstreuten Israeliten sammeln und ihnen das verheißene Land zurückgeben wird. Dies wird letztlich zu einem dauerhaften Frieden führen, den kein menschliches Abkommen herstellen kann.

 

Sacharja 12,9 prophezeit, dass Gott alle Nationen richten wird, die sich gegen Israel erheben, was auch die Feinde betrifft, die Ansprüche auf das Westjordanland erheben. Es wird ein göttliches Gericht über die Feinde Israels geben, und das Land wird vollständig unter die Herrschaft des Messias gestellt, der als König in Jerusalem regieren wird (vgl. Jes 9,6-7).

 

Im Tausendjährigen Reich, dem messianischen Friedensreich, wird das Westjordanland fest in das Gebiet Israels integriert sein. Die prophetischen Schriften deuten darauf hin, dass das gesamte Gebiet, das Gott Abraham und seinen Nachkommen versprach, wiederhergestellt und unter die Herrschaft Christi gestellt wird (vgl. Hes 47,13-20). Das Westjordanland wird zu einem Ort des Friedens und der Gerechtigkeit werden, wo sowohl Juden als auch die Völker der Welt in Harmonie zusammenleben werden (vgl. Jes 2,2-4).

 

Das Westjordanland, ein zentraler Schauplatz der biblischen Geschichte, wird auch in der Endzeit eine bedeutende Rolle spielen. Die Prophetien zeigen, dass dieses Gebiet in den letzten Tagen umkämpft sein wird, aber letztlich durch göttliches Eingreifen wieder in den Besitz Israels übergehen wird. Der Frieden im Westjordanland wird nicht durch menschliche Verhandlungen erreicht, sondern durch die Wiederkunft des Messias, der als König über Israel und die Welt regieren wird. Das Westjordanland wird somit ein Teil des verheißenen Landes im messianischen Reich sein, in dem Gerechtigkeit und Frieden herrschen werden.

 

Bibelstellen: 1Mo 12,7; 15,18-21; Jos 24,1; Sach 12,2-3; Joel 3,2; Hes 36,24-28; Jes 11,12-13; Sach 12,9; Jes 9,6-7; Hes 47,13-20; Jes 2,2-4

 

Warum ist das Westjordanland so wichtig für Israel?

Das Westjordanland hat sowohl historische, geistliche als auch strategische Bedeutung für Israel. Historisch gesehen ist es das Kernland des alten Israel, wo zentrale Ereignisse der Bibel stattfanden, wie die Landnahme unter Josua, die ersten Städte Israels (z. B. Jericho) und wichtige geistliche Orte wie Hebron, Bethel und der Berg Garizim. Diese Orte haben nicht nur eine tief verwurzelte biblische Bedeutung, sondern sind auch mit den frühen Gründungen des jüdischen Volkes und der Erfüllung göttlicher Verheißungen verbunden, wie etwa dem Bund mit Abraham.

 

Darüber hinaus ist das Westjordanland heute aus strategischer Sicht für Israels Sicherheit entscheidend. Es bietet geografische Tiefe und dient als Pufferzone gegen feindliche Nachbarn. Die militärische Kontrolle über diese Region ist für den Schutz Israels unerlässlich, da die schmale Landesgrenze ohne das Westjordanland eine große Verteidigungsschwäche darstellen würde.

 

Geistlich betrachtet ist das Westjordanland von immenser Bedeutung, weil viele der Heilstaten Gottes, wie die Geburt und das Wirken Jesu Christi, in diesem Gebiet stattfanden. Die biblische Bedeutung dieses Landes als Teil des verheißenen Landes für die Nachkommen Abrahams macht es für Israel unersetzlich.

 

Nach der Betrachtung des Westjordanlands wenden wir uns nun dem Libanon zu. Dieses Land, das in der Bibel oft für seine prächtigen Zedern gepriesen wird, hatte schon immer eine enge Verbindung zu Israel. In der biblischen Prophetie kommt dem Libanon ebenfalls eine besondere Bedeutung zu, sowohl im Kontext vergangener Konflikte als auch hinsichtlich der zukünftigen Ereignisse in den letzten Tagen.

 

 

Libanon in der biblischen Prophetie

In der Bibel wird der Libanon schlicht als „Libanon“ erwähnt, was sowohl das Gebirge als auch das Gebiet nördlich des verheißenen Landes umfasst. Der Name „Libanon“ bedeutet „weiß“ und bezieht sich auf die schneebedeckten Gipfel des Libanongebirges (vgl. 5Mo 3,25) oder auf das Weiß seiner Kalksteinfelsen.

 

Der Libanon ist bekannt für seine berühmten Zedernwälder, die im Alten Testament immer wieder erwähnt werden. Die Zedern des Libanon wurden für den Bau des Tempels Salomos verwendet (vgl. 1Kön 5,20-24) und galten als Symbol für Stärke und Schönheit.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Libanon von verschiedenen Völkern bewohnt, darunter die Kanaaniter, die als ursprüngliche Bewohner der Region gelten (vgl. 1Mo 10,19). Besonders bekannt sind die Phönizier, auch Sidonier genannt, die entlang der Küste in Städten wie Tyrus und Sidon lebten und als Händler und Seefahrer eine bedeutende Rolle spielten. Außerdem bewohnten auch zeitweise Aramäer Teile des Libanon im Landesinneren (vgl. 2Sam 8,5-6). Die Hetiter werden ebenfalls in der Bibel als Bewohner des Gebiets im Norden Kanaan erwähnt, zu dem auch Teile des heutigen Libanon gehörten (vgl. 1Mo 23,10; 2Kön 7,6).

 

Biblisch gesehen war der Libanon Teil des Landes, das Gott den Israeliten verheißen hatte (vgl. Jos 13,5-6). Es wird als nördliche Grenze des verheißenen Landes beschrieben, doch Israel hat dieses Gebiet in der Antike nie vollständig erobert und kontrolliert.

 

Der Libanon spielt eine besondere Rolle in der biblischen Prophetie über die Zukunft des Nahen Ostens. In der Endzeit wird der Frieden zwischen Libanon und Israel nicht durch Verhandlungen, sondern durch Besatzung hergestellt. Dies wird deutlich in den Kapiteln Hesekiel 47 und 48, welche die Grenzen Israels im Tausendjährigen Reich beschreiben.

 

Diese prophetischen Texte zeigen, dass das Gebiet des heutigen Libanon in das erweiterte Israel integriert wird. Schon in der Vergangenheit gehörte das Land des Libanon zum verheißenen Land, das Gott Abraham und seinen Nachkommen versprochen hatte (vgl. 1Mo 15,18-21). Doch Israel hat dieses Gebiet in seiner Geschichte nie vollständig eingenommen. Im Tausendjährigen Reich wird dies jedoch anders sein: Israel wird das Gebiet des Libanon kontrollieren, und es wird kein eigenständiger Staat mehr existieren.

 

In dieser Zeit werden einige der nördlichen Stämme Israels, wie sie in Hesekiel 48 aufgelistet sind, das Gebiet des heutigen Libanon besiedeln. Dies ist ein Teil des göttlichen Plans, in dem die alten Feinde Israels unter die Herrschaft Gottes gestellt und in das Friedensreich integriert werden. Die biblische Prophetie zeigt somit, dass der Libanon eine Zukunft hat, in der er ein fester Bestandteil von Israels Königreich im Tausendjährigen Reich sein wird.

 

Gebal

In Psalm 83 bezieht sich Gebal entweder auf eine Region in der Gebirgskette Edoms oder – was wahrscheinlicher ist – auf die phönizische Stadt Byblos, nordöstlich von Beirut im Libanon. Die Einwohner werden in der Bibel als Gibliter bezeichnet (vgl. Jos 13,5). Einige von ihnen waren geschickte Steinmetze und halfen beim Bau des Tempels (vgl. 1Kön 5,32), während andere als Schiffsbauer tätig waren (vgl. Hes 27,9). Byblos zählt zu den ältesten dauerhaft bewohnten Städten der Welt und spielte während der Zeit der Phönizier, Römer und im Mittelalter eine bedeutende Rolle als Hafenstadt.

 

 

Jordanien in der biblischen Prophetie (Edom, Moab und Ammon)

In der Bibel wird das Gebiet des heutigen Jordanien nicht unter einem einheitlichen Namen genannt, sondern durch drei historische Regionen beschrieben: Edom, Moab und Ammon.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Jordanien von verschiedenen Völkern bewohnt, darunter die Edomiter, die Moabiter und die Ammoniter. Die Edomiter bewohnten den Süden, insbesondere das Gebirge Seir. Die Moabiter lebten im zentralen Teil und die Ammoniter lebten im nördlichen Teil, rund um die Region der heutigen Hauptstadt Amman. Diese Völker hatten enge, oft feindliche Beziehungen zu Israel.

 

Die Zukunft dieser Gebiete unterscheidet sich deutlich, je nach göttlichem Plan, wie es in der biblischen Prophetie beschrieben wird. Sehen wir uns die prophetischen Aussagen für jedes Gebiet genauer an.

 

Edom (Südjordanien)

Edom, das heute Südjordanien umfasst, wird laut der Bibel durch göttliches Gericht vollständig zerstört. In Hesekiel 35,6-9 und Jesaja 34,8-14 wird beschrieben, dass das Land ein ewiges Feuer und eine Wüste wird, ohne menschliches oder tierisches Leben. Das Gebiet wird ein Ort der Verwüstung sein, und die Bibel spricht von einem ständigen Rauch, der aus der Zerstörung aufsteigt. Die Tiere, die in Jesaja erwähnt werden, sind symbolische Dämonen, die dort gebunden sein werden, während Satan im Abgrund gefesselt ist.

 

Zusätzlich beschreibt Obadja 1,17-18, dass das Haus Esau (Edom) komplett vernichtet wird und Israel dabei ein Instrument des göttlichen Gerichts sein wird. Hesekiel 25,12-14 betont, dass Israel Gottes Zorn an Edom vollstrecken wird. Somit wird Frieden zwischen Israel und Edom durch völlige Zerstörung erreicht.

 

Moab (Zentraljordanien)

Für Moab, das zentrale Jordanien, prophezeit die Bibel eine teilweise Zerstörung, gefolgt von einer Bekehrung der Überlebenden. Jeremia 48,1-46 beschreibt das Gericht über Moab, doch der Prophet betont auch, dass Gott das Schicksal Moabs am Ende der Tage wenden wird (vgl. Jer 48,47). Dies bedeutet, dass eine gerettete Nation Moab im messianischen Königreich existieren wird, nachdem das Land gereinigt und seine Überlebenden sich zum HERRN bekehrt haben.

 

Ammon (Nordjordanien)

Auch für Ammon, das heutige Nordjordanien, sagt die Bibel eine ähnliche Entwicklung wie für Moab voraus. Jeremia 49,1-5 beschreibt eine teilweise Zerstörung, gefolgt von einer Bekehrung der Ammoniter. Jeremia 49,6 zeigt, dass Gott das Schicksal der Ammoniter wenden wird, was bedeutet, dass auch Ammon im messianischen Königreich eine gerettete Nation sein wird.

 

Die Zukunft Jordaniens im Licht der biblischen Prophetie zeigt drei unterschiedliche Schicksale für die historischen Gebiete Edom, Moab und Ammon. Während Edom durch göttliches Gericht vollständig vernichtet wird, finden in Moab und Ammon eine teilweise Zerstörung und anschließende Bekehrung statt, die den Weg für ihren Bestand im messianischen Königreich ebnet. Diese Prophezeiungen verdeutlichen, dass Gottes Plan für die arabischen Staaten in der Endzeit vielfältig ist, und Frieden auf verschiedene Weisen erreicht wird.

 

Die Söhne Lots

Die „Söhne Lots“ in Psalm 83,9 beziehen sich auf die Nachkommen von Lot, dem Neffen Abrahams. Lot hatte zwei Söhne, Moab und Ammon, die durch eine komplizierte und unschöne Begebenheit entstanden, die in 1. Mose 19,30-38 beschrieben wird. Nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra lebten Lot und seine beiden Töchter in einer Höhle. Da sie dachten, sie würden keine Nachkommen haben, ließen die Töchter ihren Vater trinken und hatten Nachkommen mit ihm. Aus diesen Verbindungen entstanden die Völker der Moabiter und Ammoniter.

 

Im letzten Vers von Psalm 83,9 wird beschrieben, dass sich Assur, also das Assyrische Reich, mit diesen Gruppen verbündet hat. Die Moabiter und Ammoniter, also die „Söhne Lots“, erhalten Beistand von Assur, um sich gegen Israel zu wenden. Der Vers zeigt, dass eine Vielzahl von Völkern, einschließlich alter Feinde Israels, sich vereint haben, um gegen Israel vorzugehen. Diese Konstellation symbolisiert eine große Bedrohung, bei der selbst einst benachbarte Völker (wie Moab und Ammon) gegen Israel stehen und sich mit mächtigen Alliierten wie Assur zusammenschließen.

 

Die Botschaft des Textes ist, dass Israel von zahlreichen Feinden umgeben ist, die einen Bund geschlossen haben, um das Volk Gottes zu vernichten. Es ist ein Aufruf zu erkennen, dass diese Feinde sich nicht nur gegen Israel, sondern letztlich gegen Gott selbst richten.

 

Die Amalekiter

Die Amalekiter in Psalm 83 waren ein Volk und Feind Israels, mit dem Israel während der Richterzeit und der frühen Könige häufig um Landbesitz kämpfte. Amalek wird einerseits als Enkel Esaus bezeichnet (vgl. 1Mo 36,12), doch bereits in 1. Mose 14,7 werden Amalekiter erwähnt. Die Amalekiter stammen aus einer Region, die im Süden Kanaans liegt, in der Nähe des heutigen Negev, einer Wüstenregion im südlichen Israel. Historisch gesehen erstreckte sich ihr Siedlungsgebiet auch über Teile der Sinai-Halbinsel und möglicherweise angrenzende Gebiete in Ägypten und Jordanien. Es gibt jedoch keine genaue moderne Entsprechung für das Land der Amalekiter.

 

Nach dem Auszug aus Ägypten griffen die Amalekiter Israel in der Wüste an, woraufhin Gott ankündigte, das Andenken Amaleks zu tilgen und von Generation zu Generation Krieg gegen sie zu führen (vgl. 2Mo 17,14.16). Bileam beschreibt Amalek als „die erste der Nationen“, deren Ende jedoch Untergang sei (vgl. 4Mo 24,20). 

 

Die Amalekiter führten kriegerische Überfälle wie Nomaden aus. Ihre Feindschaft zu Israel hielt bis zur Zeit der frühen Könige an, danach verschwinden sie – außer in Psalm 83,8 – aus den biblischen Berichten, da Gottes Ankündigung über ihren Untergang erfüllt wurde.

 

In Ester 3,1 wird Haman als ein Abkömmling des Amalekiterkönigs Agag beschrieben (vgl. 1Sam 15,8).

 

Die Hagariter

In Psalm 83 werden die Hagariter erwähnt. Es ist unklar, um welches Volk es sich genau handelt. Die Bibel erwähnt die Hagariter nur in 1. Chronik 5, wo der Stamm Juda gegen sie Krieg führt und sie besiegt. Dies lässt auf ein Gebiet an der östlichen Grenze von Gilead schließen. In Psalm 83,7 werden sie als Teil einer Allianz der Feinde Israels genannt. Einige vermuten, dass es Nachkommen von Hagar sind, während andere die Hagariter als Synonym für Ägypten sehen. Beide Theorien sind jedoch spekulativ. Klar ist, dass sie sich gegen Israel wenden werden.

 

 

Ägypten in der biblischen Prophetie

In der Bibel wird Ägypten oft als „Mizraim“ bezeichnet, was auf den hebräischen Namen für das Land hinweist. Mizraim war ein Sohn Hams, des Sohnes Noahs, und gilt als Stammvater der Ägypter (vgl. 1Mo 10,6).

 

Ägypten spielt eine bedeutende Rolle in der biblischen Geschichte. Es war sowohl Zufluchtsort als auch Ort der Unterdrückung für das Volk Israel. Bereits Abraham zog wegen einer Hungersnot nach Ägypten (vgl. 1Mo 12,10), und später flohen Jakobs Söhne während einer Hungersnot dorthin, was zum Beginn der israelitischen Sklaverei führte (vgl. 1Mo 46). Der bekannteste Bezug ist der Auszug, bei dem Gott das Volk Israel durch Mose aus der Sklaverei Ägyptens befreite (vgl. 2Mo 12).

 

Ägypten ist in der Bibel nicht nur ein historisch bedeutsames Land, sondern auch ein prophetisches Bild für weltliche Macht und Opposition gegen Gott. Dennoch zeigt die biblische Prophetie, dass Ägypten in der Endzeit eine besondere Rolle spielen wird.

 

Die Zukunft Ägyptens wird in der Bibel detailliert beschrieben, insbesondere in Jesaja 19 und Hesekiel 29. Ägypten, das einst ein Feind Israels war, wird letztendlich durch Bekehrung zum HERRN Frieden mit Israel finden.

 

In Jesaja 19,1-15 wird ein umfassendes Gericht über Ägypten beschrieben, das sowohl innere Konflikte als auch wirtschaftlichen Zusammenbruch mit sich bringt. Ein Bürgerkrieg wird das Land erschüttern, und die Führung Ägyptens wird für die Irreführung des Volkes verantwortlich gemacht. Historisch gesehen hat Ägypten dreimal Krieg gegen Israel geführt, was jedes Mal verheerende Folgen für das Land hatte:

 

1. Der Israelische Unabhängigkeitskrieg (1948–1949)

Direkt nach der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 griffen Ägypten und andere arabische Staaten Israel an. Obwohl Ägypten zunächst Gebietsgewinne erzielte, endete der Krieg mit einem Waffenstillstand, und Israel behauptete sich als unabhängiger Staat. Ägypten kontrollierte nach dem Krieg den Gazastreifen, hatte jedoch keine entscheidenden Vorteile erreicht.

 

2. Die Suezkrise (1956)

Ägypten verstaatlichte den Suezkanal, was zu einer militärischen Intervention von Israel, Großbritannien und Frankreich führte. Obwohl Ägypten den militärischen Konflikt überstand und der Suezkanal unter seiner Kontrolle blieb, erlitt das Land wirtschaftliche Schäden und internationale Isolation.

 

3. Der Sechstagekrieg (1967)

Ägypten und andere arabische Staaten bereiteten sich auf einen Krieg gegen Israel vor, doch Israel startete einen Präventivschlag. Innerhalb von sechs Tagen besiegte Israel die ägyptischen Streitkräfte und eroberte den Sinai. Dieser Krieg war eine große Niederlage für Ägypten, da es den Sinai verlor und die israelische Überlegenheit im Nahen Osten klar wurde.

 

Jeder dieser Kriege hatte verheerende wirtschaftliche und militärische Folgen für Ägypten. Vor allem die Verluste im Sechstagekrieg führten zu einer Neuorientierung der ägyptischen Außenpolitik, die schließlich in den Friedensvertrag von Camp David 1979 mündete, in dem Ägypten als erster arabischer Staat Frieden mit Israel schloss.

 

Die biblische Prophetie zeigt, dass sich Ägypten von seinen falschen Wegen abwenden wird.

 

In den Versen Jesaja 19,16-22 beschreibt die Bibel, dass Ägypten unter die Herrschaft eines gewalttätigen Diktators fallen wird, was das Volk dazu bringt, sich vom Islam abzuwenden und den Herrn zu suchen. Dies führt zu einer nationalen Bekehrung, bei der Ägypten den wahren Gott erkennen und ihm dienen wird. Es wird ein Prozess des Schlagens und Heilens sein: Der HERR wird Ägypten strafen, aber auch heilen, wenn es sich zu ihm wendet.

 

Während des ersten Teils des 1000-jährigen Reiches wird Ägypten für 40 Jahre über die ganze Erde verstreut sein, und das Land selbst wird menschenleer und verlassen sein (vgl. Hes 29,8-16). Dies zeigt, dass Ägypten zwar durch Gericht gehen muss, aber nicht für immer verloren ist. Nach diesen 40 Jahren wird Gott das ägyptische Volk in sein Land zurückbringen, und Ägypten wird eine wiederhergestellte und errettete Nation sein.

 

Nach der Wiederherstellung wird Ägypten eine besondere Rolle im messianischen Königreich einnehmen. Ägypten wird jährlich nach Jerusalem reisen, um das Laubhüttenfest zu feiern (vgl. Sach 14,19-21), was zeigt, dass es eine Nation sein wird, die Gott anerkennt und ihm dient.

 

Die biblische Prophetie zeigt, dass Ägypten, obwohl es ein langjähriger Feind Israels war, durch Gottes Gericht und Bekehrung zu einer geretteten Nation werden wird. Nach einer Zeit der Zerstreuung und Reinigung wird Ägypten im Tausendjährigen Reich als gläubige Nation wiederhergestellt, die in Frieden mit Israel lebt und den HERRN anbetet.

 

 

Libyen in der biblischen Prophetie

Put, wahrscheinlich mit dem heutigen Libyen identisch, wird in der Bibel mehrfach erwähnt, oft in Verbindung mit anderen Nationen, die sich gegen Israel erheben.

 

Put war der dritte Sohn Hams. Sein Name wurde auch verwendet für seine Nachfahren und für das Gebiet, in dem sie wohnten (vgl. 1Mo 10,6; 1Chr 1,8; Jer 46,9; Hes 27,10; 30,5; 38,5; Nah 3,9).

 

In den prophetischen Büchern wird Put stets als ein Verbündeter in militärischen Konflikten gegen Israel dargestellt (Jer 46,9; Hes 27,10; 30,5; 38,5), was in der Endzeit eine wichtige Rolle spielen wird.

 

In Hesekiel 38,5 wird Put als Teil der Streitmacht genannt, die gemeinsam mit Gog aus Magog gegen Israel zieht. Diese mächtige Allianz, zu der auch Persien (Iran) und Kusch (Äthiopien/Sudan) gehören, wird am Ende jedoch nicht erfolgreich sein, da Gott selbst eingreifen und Israel verteidigen wird.

 

Jeremia 46,9 und Hesekiel 30,5 erwähnen Put als Alliierte von Ägypten, was darauf hindeutet, dass Libyen in der Endzeit auf Seiten der Feinde Israels stehen wird. In Hesekiel 30 wird über Ägypten und seine Verbündeten Gericht gesprochen, das schließlich auch Libyen treffen wird. Der Text deutet darauf hin, dass die Länder, die sich gegen Israel stellen, letztlich unter göttlichem Gericht fallen werden.

 

Hesekiel 27,10 zeigt, dass Put bereits in der Antike eine militärische Rolle spielte und als Teil der heidnischen Streitmächte wahrgenommen wurde. Diese Rolle scheint sich bis in die prophetische Endzeit fortzusetzen, wobei Put bzw. Libyen erneut als Gegner Israels auftritt.

 

Im Licht der biblischen Prophetie wird Libyen also als ein Land dargestellt, das sich in den letzten Tagen gegen Israel verbünden wird, jedoch letztlich durch das göttliche Eingreifen besiegt wird. Das Gericht über Libyen wird, wie bei anderen Nationen der Region, Teil der größeren Auseinandersetzung um Israel in der Endzeit sein.

 

 

Irak in der biblischen Prophetie (Assyrien und Babylonien)

Der moderne Irak besteht aus den Gebieten des antiken Assyriens (Nordirak) und Babylonien (Südirak), und die Bibel beschreibt für beide Regionen eine unterschiedliche Zukunft.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Irak von zwei bedeutenden Völkern bewohnt: den Assyrern im Norden und den Babyloniern im Süden. Im Norden des heutigen Irak herrschte das mächtige Assyrische Reich, dass ebenfalls großen Einfluss auf die Geschichte Israels hatte und für die Eroberung des Nordreichs Israel verantwortlich war. Babylonien, mit seiner Hauptstadt Babylon, war ein zentrales Reich, dass in der Bibel unter anderem durch die Eroberung Jerusalems und die babylonische Gefangenschaft eine wichtige Rolle spielt. Beide Reiche sind in der biblischen Prophetie von großer Bedeutung.

 

Betrachten wir näher die prophetischen Aussagen für jedes dieser Gebiete im Licht der biblischen Endzeit:

 

Assyrien (Nordirak)

Die Prophetie für Assyrien beschreibt eine zukünftige Bekehrung und Errettung. In Jesaja 19,23-25 wird prophezeit, dass Ägypten, Assyrien und Israel in der Endzeit gemeinsam den HERRN anbeten werden. Diese Prophezeiung beschreibt eine besondere Zeit des Friedens, in der diese drei Nationen, die früher Feinde waren, zusammenkommen werden, um Gott zu dienen.

 

Jesaja 19,23-25

23 An jenem Tag wird von Ägypten eine gebahnte Straße nach Assyrien gehen; der Assyrer wird nach Ägypten und der Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern [dem HERRN] dienen. 24 An jenem Tag wird sich Israel als Drittes zu Ägypten und Assyrien gesellen und inmitten der Erde ein Segen sein, 25 denn der HERR der Heerscharen segnet es, indem er sagen wird: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assyrien, das Werk meiner Hände, und du, Israel, mein Erbteil!

 

Dies zeigt, dass Assyrien im messianischen Reich nicht nur Frieden mit Israel haben wird, sondern auch ein Teil der gläubigen Nationen sein wird, die gemeinsam den wahren Gott anbeten.

 

Babylonien (Südirak)

Im Gegensatz zu Assyrien sieht die Prophetie für Babylonien eine vollständige Zerstörung vor. Babylonien, das Zentrum des einst mächtigen Babylonischen Reiches, wird in den letzten Tagen vernichtet werden. Mehrere biblische Propheten sprechen von dieser Zerstörung, darunter Jesaja 13–14, Jeremia 50–51, und Offenbarung 18.

 

Diese Kapitel beschreiben Babylonien als eine Stadt, die von Gott gerichtet wird. Sie wird vollständig zerstört und wird für immer unbewohnbar sein, ein Ort der Verwüstung, in dem weder Mensch noch Tier leben kann:

 

Jesaja 13,19-20 

19 So wird Babel, die Zierde der Königreiche, der Ruhm, der Stolz der Chaldäer, umgekehrt von Gott wie Sodom und Gomorra. 20 Sie wird nie mehr bewohnt werden und unbesiedelt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht. Kein Araber wird dort zelten, und keine Hirten werden [ihre Herden] dort lagern lassen

 

Die Prophezeiungen in Offenbarung 18 erweitern dies und zeigen, dass Babylon ein prophetisches Bild der weltlichen Rebellion gegen Gott ist, und dass es am Ende durch göttliches Gericht völlig vernichtet wird. Wie auch in Südjordanien, wird Babylon ein Ort ewiger Flammen und Pech sein, wo Dämonen, die nicht in Südjordanien gebunden sind, gefangen gehalten werden.

 

Die biblische Prophetie zeigt zwei sehr unterschiedliche Schicksale für den Irak. Assyrien (Nordirak) wird eine nationale Bekehrung erfahren und gemeinsam mit Ägypten und Israel den HERRN im messianischen Reich anbeten. Babylonien (Südirak) hingegen wird durch göttliches Gericht vollständig zerstört und für immer unbewohnbar sein, als ewiges Zeichen der Rebellion gegen Gott.

 

 

Saudi-Arabien in der biblischen Prophetie

In der Bibel wird das Gebiet des heutigen Saudi-Arabiens hauptsächlich durch die Namen „Kedar“ und „Hazor“ erwähnt, die sich auf Stämme und Regionen innerhalb der arabischen Halbinsel beziehen.

 

Die Arabische Halbinsel, auch Arabien, ist die größte Halbinsel der Erde. Geologisch gehört sie zu Afrika, geographisch zu Asien. Der größte Staat auf der Halbinsel ist Saudi-Arabien. Die Halbinsel ist eine wichtige Region innerhalb der arabischen Welt.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Saudi-Arabien von verschiedenen nomadischen Völkern bewohnt, darunter die Ismaeliter, die Nachkommen Ismaels, und die Midianiter, Nachkommen Abrahams durch seine Frau Ketura. Diese Völker lebten vor allem in den Wüstenregionen und waren für ihren Handel und ihre Viehzucht bekannt. In der Bibel wird auch das Volk der Hagariter erwähnt, dass in Verbindung mit den Ismaeliten steht, und die Region Dedan spielt ebenfalls eine Rolle, was das heutige nördliche Saudi-Arabien betrifft. Diese Völker standen oft in Kontakt mit Israel, sei es durch Handel oder Konflikte.

 

Kedar und Hazor waren bedeutende nomadische Stämme, die im nördlichen Teil der arabischen Wüste lebten, was heute Saudi-Arabien entspricht. Diese Namen erscheinen häufig in prophetischen Texten, insbesondere in Bezug auf das göttliche Gericht über diese Gebiete.

 

Der biblische Ursprung Saudi-Arabiens lässt sich bis zu den Nachkommen von Ismael, dem Sohn Abrahams und Hagar, zurückverfolgen. Ismael gilt als der Stammvater vieler arabischer Völker, und seine Nachkommen breiteten sich über die arabische Halbinsel aus. In 1. Mose 25,13-16 werden die Söhne Ismaels genannt, darunter auch Kedar, der als einer der bedeutendsten Stämme gilt und oft in Verbindung mit den Beduinen der arabischen Wüste gebracht wird.

 

Saudi-Arabien ist also in der Bibel hauptsächlich als Heimat der Nachkommen Ismaels und ihrer Stämme bekannt.

 

Die Zukunft Saudi-Arabiens im Licht der biblischen Prophetie wird vor allem in Jeremia 49,28-33 beschrieben. In diesen Versen geht es um den Stamm Kedar und die Königreiche Hazor, die im Gebiet des heutigen Saudi-Arabiens angesiedelt sind. Wie in anderen Regionen des Nahen Ostens wird auch hier der Frieden zwischen Saudi-Arabien und Israel durch göttliches Gericht und Zerstörung erreicht.

 

In Jeremia 49,28-33 kündigt Gott ein umfassendes Gericht über Saudi-Arabien an. Der Stamm Kedar und die Königreiche Hazor, die im heutigen Saudi-Arabien liegen, werden vollständig zerstört. Die Prophezeiung beschreibt, dass die Bewohner in Schrecken versetzt und vertrieben werden:

 

Jeremia 49,30

Flieht, flüchtet schnell, die ihr euch Schlupflöcher gemacht habt, ihr Bewohner von Hazor!, spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat einen Ratschluss gegen euch beschlossen und einen Plan gegen euch ausgeheckt

 

Die Stadt Hazor und die anderen Orte in der Region werden verlassen und zu einer Einöde:

 

Jeremia 49,33

So soll Hazor zur Wohnung der Schakale werden und zu einer ewigen Wüste, sodass niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten wird!

 

Dies zeigt, dass das Gebiet Saudi-Arabiens durch göttliches Gericht zu einer Wüste wird, in der Menschen nicht mehr leben können. Im Unterschied zu anderen zerstörten Gebieten, wie in Edom oder Babylon, wird jedoch kein „ewiges Feuer“ oder „Schwefel“ erwähnt, was darauf hindeutet, dass dort zumindest noch wildes Tierleben möglich ist. Diese Tiere könnten eine symbolische Bedeutung haben, ähnlich wie die Dämonen, die in anderen zerstörten Gebieten erwähnt werden, oder sie könnten einfach reale Tiere sein, die in der Einöde überleben.

 

Die biblische Prophetie offenbart, dass Saudi-Arabien, ähnlich wie Südjordanien und Südirak, durch göttliches Gericht und Zerstörung Frieden mit Israel finden wird. Nach diesem Gericht wird das Land zu einer Einöde, in der kein menschliches Leben möglich ist, jedoch könnten wilde Tiere weiterhin dort existieren. Dieses Gericht ist Teil des göttlichen Plans für die Nationen des Nahen Ostens, der im messianischen Königreich letztlich zu Frieden und Gerechtigkeit führen wird.

 

 

Iran in der biblischen Prophetie

Der Iran, biblisch als Elam bekannt, wird in der biblischen Prophetie oft erwähnt, obwohl er ethnisch gesehen kein arabischer Staat ist. Der Iran besteht aus Persern, die eine eigene Sprache und Kultur haben. Was sie mit den arabischen Staaten im Nahen Osten verbindet, ist nicht die ethnische Zugehörigkeit, sondern die religiöse Zugehörigkeit zum Islam und besonders ihr Hass gegen Israel. Der Iran spricht Israel bis heute offen das Existenzrecht ab und liefert darüber hinaus Waffen an die Feinde Israels, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft, z. B. an die Terror-Organisation Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Iran von den Elamitern im Südwesten und den Persern im zentralen und südlichen Teil bewohnt. Die Hauptstadt von Elam war Susan (Dan 8,2). Elam wurde wiederholt von verschiedenen Mächten (Sumerer, Akkader, Babylonier, Assyrer) besetzt und wieder verloren. Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Perser Elam, und es wurde eine persische Provinz.

 

Die Elamiter werden in der Bibel mehrfach erwähnt, unter anderem in 1. Mose 14, wo sie im Krieg gegen andere Könige kämpfen. Später stiegen die Perser unter König Kyrus dem Großen zur dominierenden Macht auf und spielten eine entscheidende Rolle in der Bibel, insbesondere in der Rückführung der Juden aus dem babylonischen Exil (vgl. Esr 1,1-4). Der Iran war somit Heimat bedeutender Völker, welche die Geschichte Israels maßgeblich beeinflussten.

 

In der biblischen Prophetie wird der zukünftige Friede zwischen Israel und dem Iran nicht durch Krieg oder Besatzung, sondern durch eine Bekehrung herbeigeführt.

 

In Jeremia 49,34-38 beschreibt der Prophet ein Gericht über Elam (Iran), dass aber nicht zur völligen Zerstörung führt. Stattdessen ist es ein teilweise vernichtendes Gericht, dass die Grundlage für eine zukünftige Errettung und Bekehrung des iranischen Volkes legt. Jeremia endet diese Prophezeiung mit der Verheißung:

 

Jeremia 49,39

Aber es soll geschehen in den letzten Tagen, da will ich das Geschick Elams wenden!, spricht der HERR

 

Diese Prophezeiung zeigt, dass der Iran in der Endzeit zu einer geretteten Nation wird, die sich von falschen Wegen abwendet und den wahren Gott anerkennt. Die Zukunft des Iran sieht also eine Errettung vor, die durch göttliches Gericht eingeleitet wird, gefolgt von einem neuen Bund mit Gott im messianischen Reich.

 

Obwohl der Iran heute oft in einem Konflikt mit Israel steht und durch religiöse und politische Spannungen belastet ist, zeigt die Prophetie, dass der ultimative Frieden zwischen Israel und dem Iran durch die Bekehrung des iranischen Volkes erreicht wird. Dies steht im Kontrast zu anderen Nationen, bei denen der Friede durch Zerstörung oder Besatzung kommen wird.

 

Die Prophetie weist jedoch darauf hin, dass der Frieden im Nahen Osten nicht durch menschliche Bemühungen oder Verhandlungen dauerhaft erreicht wird. In der unmittelbaren Zukunft werden Friedensbemühungen immer wieder scheitern, und es wird zu weiteren Konflikten kommen. Doch die Bibel beschreibt, dass ein endgültiger Frieden nur durch göttliches Eingreifen erreicht wird. Während einige Nationen durch Zerstörung gerichtet werden, wird der Iran eine Nation sein, die durch Bekehrung und Errettung Teil des Friedensreiches Gottes wird.

 

Die biblische Prophetie über den Iran zeigt, dass dieses Land eine besondere Rolle in der Endzeit einnimmt. Durch göttliches Gericht wird der Iran schließlich eine gerettete Nation im messianischen Königreich, die in Frieden mit Israel lebt. Dies unterscheidet ihn von anderen Nationen, die durch Zerstörung oder Besetzung Frieden finden werden. Die Verheißung in Jeremia 49,39 gibt Hoffnung, dass der Iran eines Tages Teil des großen Friedensplans Gottes sein wird, nachdem er sich zum HERRN bekehrt.

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Welche Bedeutung hat die biblische Geschichte des Irans für die Endzeit?

 

 

Syrien in der biblischen Prophetie

Syrien, in der Bibel oft als Aram bezeichnet, ist eines der ältesten bekannten Länder und spielte bereits in der Antike eine wichtige Rolle in der Geschichte des Nahen Ostens. Die Hauptstadt Damaskus, die als eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt gilt, wird mehrfach in der biblischen Prophetie erwähnt.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Syrien vor allem von den Aramäern bewohnt. Die Aramäer hatten oft Konflikte mit Israel, insbesondere während der Zeit der Könige (vgl. 1Kön 20; 2Kön 5). Auch die Hetiter hatten Einfluss auf den nördlichen Teil Syriens. Zudem gab es in der Region kleinere Stadtstaaten wie Hamat, die ebenfalls in der Bibel erwähnt werden (vgl. 2Kön 18,34). Syrien war somit ein wichtiger Schauplatz für politische und militärische Auseinandersetzungen in biblischen Zeiten.

 

Die Zukunft Syriens, insbesondere Damaskus', ist durch göttliches Gericht und Zerstörung gekennzeichnet, was letztlich zu einem tiefgreifenden Wandel in der Region führen wird.

 

In Jesaja 17 wird ein drastisches Gericht über Damaskus, die Hauptstadt Syriens, prophezeit. Damaskus wird als Stadt beschrieben, die vollständig zerstört wird:

 

Jesaja 17,1

Die Last über Damaskus: Siehe, Damaskus hört auf, eine Stadt zu sein, und wird zu einer verfallenen Ruine

 

Diese Prophezeiung deutet auf eine dramatische Zerstörung hin, die Damaskus von einer blühenden Stadt zu Ruinen machen wird. Historisch gesehen wurde Damaskus zwar mehrfach erobert, aber die vollständige Zerstörung, wie sie hier beschrieben wird, scheint noch nicht in diesem Ausmaß eingetreten zu sein. Dies gilt als ein Zeichen, dass sich diese Prophezeiung möglicherweise erst in der Endzeit erfüllen wird, wenn Gott Syrien aufgrund seiner Feindschaft gegenüber Israel richten wird.

 

In Amos 1,3-5 wird Syrien (Aram) ebenfalls für seine Sünden und Feindschaft gegenüber Israel gerichtet. Der Prophet Amos beschreibt, dass Gottes Gericht die Festungen von Damaskus zerstören wird:

 

Amos 1,3-4

3 So spricht der HERR: Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Damaskus werde ich es nicht abwenden, nämlich weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten zerdroschen haben; 4 darum will ich ein Feuer in das Haus Hasaels senden, und es wird die Paläste Benhadads verzehren

 

Dieses Gericht markiert das Ende der Herrschaft über Damaskus, und die Zerstörung wird aufgrund der fortgesetzten Gewalt und Kriege gegen Israel ausgesprochen. Syrien war während der Zeit des Alten Testaments ein wiederkehrender Feind Israels, und die Konflikte führten oft zu göttlichem Gericht, wie es in der Prophetie festgehalten ist.

 

Syrien (Aram) spielte in der Geschichte des Alten Testaments eine wichtige Rolle als wiederkehrender Gegner Israels. In den Büchern der Könige und Chroniken finden sich Berichte über ständige Auseinandersetzungen zwischen Israel und Syrien, insbesondere unter den Königen Hasael und Ben-Hadad, die in ständigen Konflikten mit Israel standen (vgl. 2Kön 16,5 und 2Chr 28,5-6). Diese Feindschaft ist ein wesentlicher Hintergrund für das göttliche Gericht, dass durch die Propheten verkündet wird.

 

Interessanterweise deutet Jesaja 17,7-8 darauf hin, dass nach dem Gericht über Damaskus eine Umkehr und Hinwendung zu Gott stattfinden könnte:

 

Jesaja 17,7

An jenem Tag wird der Mensch auf seinen Schöpfer schauen und seine Augen auf den Heiligen Israels richten.

 

Diese Passage bietet einen Hoffnungsschimmer, dass trotz der harten Strafe, die über Syrien kommen wird, einige Menschen in Damaskus ihre Augen auf Gott richten werden. Dies zeigt, dass Gottes Gericht nicht ohne Gnade und Barmherzigkeit erfolgt und dass es Raum für Bekehrung gibt.

 

Die biblische Prophetie zeigt, dass Syrien (Aram) in der Endzeit für seine anhaltende Feindschaft gegenüber Israel gerichtet wird. Besonders die Zerstörung von Damaskus, wie in Jesaja 17 und Amos 1,3-5 beschrieben, steht im Zentrum der Prophezeiungen. Historisch war Syrien ein wiederkehrender Feind Israels, was die Grundlage für das göttliche Gericht bildet. Dennoch gibt es Hinweise auf eine mögliche Umkehr in der Zukunft, bei der einige Menschen in Syrien sich zu Gott bekehren könnten.

 

 

Jemen in der biblischen Prophetie

Jemen wird in der Bibel nicht direkt unter seinem heutigen Namen erwähnt, doch es gibt Hinweise auf das Gebiet, dass zum heutigen Jemen gehört, durch verschiedene antike Regionen und Völker, die in der biblischen Geschichte und Prophetie erwähnt werden.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet des heutigen Jemen vor allem von den Sabäern bewohnt, einem Volk, dass in der Bibel häufig als Händler und Karawanenführer erwähnt wird (vgl. Hi 1,15; Jes 60,6). Die Sabäer, deren Hauptstadt Saba war, sind bekannt für ihren Reichtum und ihren Handel mit Gewürzen, Gold und Edelsteinen. Der Jemen war somit in der biblischen Zeit ein wichtiger Handels- und Kulturraum.

 

Saba (Scheba)

Der prominenteste Hinweis auf das Gebiet des heutigen Jemen ist das Königreich Saba (Scheba), dass in der Bibel mehrfach erwähnt wird. Die Königin von Saba wird besonders in 1. Könige 10 und 2. Chronik 9 erwähnt, als sie nach Jerusalem kam, um König Salomo zu besuchen und seine Weisheit zu prüfen. Die Region Saba wird allgemein mit dem südlichen Teil der arabischen Halbinsel in Verbindung gebracht, also dem heutigen Jemen.

 

1. Könige 10,1

Und als die Königin von Saba von dem Ruhm Salomos hörte um des Namens des HERRN willen, kam sie, ihn mit Rätseln zu prüfen.“

 

Dedan und Tema

Dedan und Tema sind weitere antike Orte, die im Zusammenhang mit der südlichen arabischen Halbinsel stehen. Sie werden in Jesaja 21,13-14 und Jeremia 25,23 erwähnt und könnten sich auf Handelsrouten oder Stämme beziehen, die in der Nähe des heutigen Jemen lagen. Dedan wird oft mit dem Gebiet um den Nordwesten Saudi-Arabiens in Verbindung gebracht, aber es gibt auch Hinweise, dass einige Stämme sich bis in den Süden der Halbinsel erstreckten.

 

Es gibt keine spezifischen biblischen Prophetien, die das heutige Gebiet des Jemen betreffen. Die Bibel legt den Schwerpunkt auf die umliegenden Nationen, wie Israel, Assyrien, Babylon, Ägypten und die arabischen Völker im Norden der arabischen Halbinsel. Jedoch spielt der Hinweis auf Saba (Scheba) eine Rolle in der Prophetie über das messianische Reich, wo Völker aus der ganzen Welt dem Messias Geschenke bringen werden, darunter auch Völker aus dem Süden (vgl. Ps 72,10-11).

 

Psalm 72,10

Die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke bringen, die Könige von Saba und Seba werden Gaben darbringen.“

 

Der heutige Jemen wird in der Bibel durch das antike Königreich Saba (Scheba) repräsentiert, dass für seinen Reichtum und Handel bekannt war. Es gibt keine spezifischen Prophetien über Jemen in der Bibel, aber das Gebiet wird indirekt erwähnt, besonders im Zusammenhang mit der Königin von Saba und ihren Verbindungen zu Israel.

 

 

Die Türkei in der biblischen Prophetie

Obwohl die Türkei kein arabischer Staat ist, spielt sie dennoch eine bedeutende Rolle in der biblischen Prophetie.

 

Die heutige Türkei wird in der Bibel nicht unter ihrem modernen Namen genannt, sondern als Teil verschiedener antiker Regionen und Völker, die damals in diesem Gebiet lebten. In biblischen Zeiten umfasste das Gebiet der heutigen Türkei zahlreiche bedeutende Regionen und Städte, die im Alten und Neuen Testament eine wichtige Rolle spielen.

 

Zu biblischen Zeiten wurde das Gebiet der heutigen Türkei von verschiedenen Völkern bewohnt, darunter die Hetiter, die eines der mächtigsten Reiche des Nahen Ostens bildeten (vgl. 1Mo 23,10; 2Kön 7,6). Im Westen lebten die Lydier und Phrygier, die ebenfalls bedeutende Kulturen in der Antike entwickelten. Im Neuen Testament wird das Gebiet als Heimat mehrerer Gemeinden erwähnt, insbesondere in der Region Kleinasien, wo Städte wie Ephesus, Pergamon und Laodizea lagen.

 

Verschiedene antike Regionen, die zur heutigen Türkei gehören, werden in der Bibel erwähnt, insbesondere im Neuen Testament. Hier sind einige davon:

 

• Kleinasien (Asia)

Kleinasien, dass den größten Teil der heutigen Türkei ausmacht, war ein wichtiger Teil des Römischen Reiches und ist im Neuen Testament häufig als „Asia“ erwähnt (vgl. Apg 16,6). Es war eine Region, in der das frühe Christentum Fuß fasste, und viele der ersten christlichen Gemeinden entstanden hier.

 

• Paulus' Missionsreisen

Ein Großteil der Missionsreisen des Apostels Paulus führte durch die heutige Türkei. Paulus reiste durch Städte wie Ephesus, Galatien, Lystra, Derbe, Ikonion und Antiochia in Pisidien (vgl. Apg 13–14). Die heutige Türkei war ein Kerngebiet des frühen Christentums, und viele der Briefe des Neuen Testaments sind an Gemeinden in dieser Region gerichtet.

 

• Ephesus

Eine der bedeutendsten Städte im Neuen Testament, Ephesus, lag im heutigen Westen der Türkei. Ephesus war eine der sieben Gemeinden, an die Johannes in der Offenbarung schreibt (vgl. Offb 2,1-7). Paulus besuchte Ephesus mehrfach und verfasste den Brief an die Epheser.

 

• Galatien

Galatien, dass im Zentrum der heutigen Türkei lag, ist ebenfalls eine bedeutende Region in der Bibel. Der Apostel Paulus schrieb seinen Brief an die Galater (vgl. Gal 1,2), eine der frühesten christlichen Gemeinden in dieser Region.

 

• Ephesus, Pergamon, Smyrna, Philadelphia, Sardes, Thyatira und Laodizea

Diese Städte gehören zu den sieben Gemeinden, an die Johannes in der Offenbarung schreibt (vgl. Offb 1–3). Alle diese Städte lagen im Gebiet der heutigen Türkei und hatten wichtige christliche Gemeinden.

 

Bibelstellen zu den sieben Gemeinden:

Ephesus (Offb 2,1-7)

Smyrna (Offb 2,8-11)

Pergamon (Offb 2,12-17)

Thyatira (Offb 2,18-29)

Sardes (Offb 3,1-6)

Philadelphia (Offb 3,7-13)

Laodizea (Offb 3,14-22)

 

Antikes Reich der Hetiter

Im Alten Testament wird das antike Reich der Hetiter erwähnt, dass teilweise im Gebiet der heutigen Türkei lag. Die Hetiter waren eines der wichtigsten Völker des Alten Orients, und sie tauchen mehrfach in der Bibel auf, besonders im Zusammenhang mit Abraham (vgl. 1Mo 23,10) und den Israeliten.

 

In der biblischen Prophetie wird das Gebiet der heutigen Türkei häufig in Verbindung mit Gog und Magog gebracht. In Hesekiel 38–39 wird ein großer Krieg beschrieben, bei dem Nationen aus dem Norden Israels gegen Israel in den letzten Tagen aufmarschieren werden. Viele Ausleger sehen die Erwähnung von „Meschech“ und „Tubal“ (vgl. Hes 38,2-3 und 39,1), die in der Nähe des heutigen Gebiets der Türkei vermutet werden, als Hinweis darauf, dass Teile der heutigen Türkei eine Rolle in dieser endzeitlichen Prophezeiung spielen könnten.

 

Es ist schwierig, „Meschech“ und „Tubal“ genau zu lokalisieren. Experten, die sich intensiv mit diesem Thema befasst haben, kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Sie sind sich jedoch darin einig, dass diese Orte nördlich von Israel, in Richtung des südlichen Kaukasus, vermutet werden. Dies passt zu biblischen Erwähnungen in Hesekiel 38,2-3 und 39,1, wo Meschech und Tubal mit dem Fürsten von Rosch in Verbindung gebracht werden. Rosch könnte ein Hinweis auf Russland sein, dass im äußersten Norden liegt. Die Nachkommen Jafets, von denen Meschech und Tubal stammen, siedelten sich im Südosten des Schwarzen Meeres an.

 

Die heutige Türkei wird in der Bibel auf verschiedene Weise erwähnt, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Es ist ein Gebiet, dass in der antiken Welt von großer Bedeutung war, und es spielte eine zentrale Rolle in der Ausbreitung des Christentums. Die Prophetie von Gog und Magog in Hesekiel 38–39 könnte ebenfalls auf die Türkei hinweisen, was die mögliche endzeitliche Rolle dieses Gebiets betont.

 

Die Schlacht von Gog und Magog

Der Prophet Hesekiel beschreibt in den Kapiteln 38 und 39 einen zukünftigen Nahost-Krieg, der als die Schlacht von Gog und Magog bekannt ist. Beteiligt sind eine Allianz arabischer, islamischer Länder sowie Turk-Staaten: Persien (Iran), Kusch (Sudan/Äthiopien), Put (Libyen), Magog (historisch nördlich des Schwarzen Meeres, heute Südrussland), Meschech und Tubal (beide in der heutigen Türkei), sowie Gomer und Togarma (antike Namen für Turk-Gebiete im Schwarzen Meer). Auch Saba (Jemen) und Dedan (Saudi-Arabien) haben ein wirtschaftliches Interesse an den Ereignissen.

 

Hesekiel 38 beschreibt, wie Gott diese Nationen gegen Israel führen wird: „Ich will dich und deine ganze Kriegsmacht herausführen: Perser, Kuschiten, Put, Gomer und Togarma – du und viele Völker mit dir. Sie werden wie eine dunkle Wolke über das Land Israel heranziehen.“ (vgl. Hes 38,1-9). Dieser Krieg wird „nach vielen Tagen“ und „in der Endzeit“ stattfinden, wenn Israel wieder in seinem Land wohnt.

 

Gott wird diese Invasionsmacht anlocken, um ein göttliches Gericht über sie zu bringen. Israel wird als ein wiederhergestelltes Volk beschrieben, dass sich in seinem eigenen Land sicher fühlt – eine Beschreibung, die auf den modernen Staat Israel zutrifft. Der Krieg wird stattfinden, um die Heidenvölker erkennen zu lassen, dass Gott der HERR ist.

 

Die Invasion kommt aus dem „äußersten Norden“ und wird gegen Israel gerichtet, ohne dass die Angreifer die wahre Absicht erkennen. Diese Verschwörung gegen Israel dient letztlich Gottes Zielen, denn er wird sich im Sieg über diese feindlichen Armeen heiligen und seine Macht offenbaren.

 

Hesekiel 38,18-23 zeigt, wie Gott die Invasoren vernichten wird: „Es wird ein großes Erdbeben geben, Berge werden einstürzen und Mauern fallen. Gott wird die Angreifer mit Pest, Feuer, Hagel und Schwefel richten, sodass die Völker erkennen werden, dass er der HERR ist.

 

Das Szenario von Hesekiel beschreibt eine massive Invasion, angeführt von Kräften aus der Türkei und islamischen Ländern. Diese Prophezeiung wird nur eintreffen, wenn sich die politischen Verhältnisse radikal ändern, insbesondere die westliche Ausrichtung der Türkei. Mit dem Aufstieg islamischer Parteien in der Türkei wurde die politische Landschaft bereits verändert, und sollte die Unterstützung der USA für Israel schwinden, könnte Hesekiels Prophezeiung realistischer erscheinen.

 

Nachdem die prophetische Schlacht von Gog und Magog betrachtet wurde, bei der sich viele Nationen gegen Israel erheben werden, ist es wichtig, einen Blick auf die geographischen und politischen Aspekte des Landes zu werfen. Die biblische Prophetie behandelt nicht nur den militärischen Kampf um Israel, sondern auch die Frage seiner zukünftigen Grenzen.

 

Die Frage nach Israels Grenzen

Die Diskussion über eine „Zweistaaten-Lösung“ sieht einen Palästinenser-Staat neben Israel vor. Die „palästinensischen Gebiete“ würden dann diesen Staat bilden, und die Grenze könnte nur etwa 16 Kilometer vom Mittelmeer entfernt verlaufen. Das würde Israel fast in zwei Hälften teilen und eine ständige Bedrohung darstellen. Doch was sagt die Bibel über Israels Grenzen?

 

Gott hat Israel ursprünglich ein Gebiet „vom Bach Ägyptens bis zum großen Strom, dem Euphrat“ verheißen (vgl. 1Mo 15,18; Jos 1,4; Hes 47,15-20). Der „kleine Fluss Ägyptens“, der etwa 80 Kilometer südlich von Gaza fließt, bildet ungefähr die heutige Südgrenze Israels. Die biblische Nordgrenze erstreckt sich jedoch weit über den Libanon und Syrien bis zum Irak. Diese Grenzen wurden von Israel nie erreicht, nicht einmal unter den Königen David und Salomo. Die Verheißung eines „Großen Israels“ steht also noch aus. Der Prophet Micha 7,11 prophezeit: „Es kommt der Tag, da werden deine Grenzen weit hinausgerückt werden“ (vgl. Jes 54,2-3). Schalom Ben-Chorin sagt dazu: „Das große Israel wird kommen … als das Friedensreich, als das Reich Gottes auf Erden.“ Die Bibel spricht von einer Grenzerweiterung, jedoch nicht durch militärische Macht, sondern durch das Eingreifen Gottes, wenn Christus als Messias zurückkehrt, um das messianische Reich zu errichten. Dann wird es offene Grenzen und friedliche Beziehungen zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten geben (vgl. Jes 19,23ff).

 

Die Rückführung der Juden aus aller Welt nach Israel ist noch nicht abgeschlossen. Sie geschieht weiterhin innerhalb der aktuellen Staatsgrenzen. Viele Juden kommen heute vor allem aus dem „Land des Nordens“ (Russland) und letztlich „aus allen Ländern, wohin der HERR sie vertrieben hatte.“ Sie sollen in ihrem Land wohnen, wie es in 5. Mose 30,3-5 und Jeremia 23,7-8 prophezeit wird. Jesaja spricht von einem „Panier“, einem Banner oder Feldzeichen für das Ende und die Wiederkunft des Messias (vgl. Jes 11,12; 49,22; 62,10). Dies ist ein heilsgeschichtliches Wunder: Trotz jahrhundertelanger Verfolgung, Diskriminierung und Verfolgungen besteht das jüdische Volk immer noch, und es hat sein Israel-Bewusstsein bewahrt. Ein Drittel lebt bereits im Land, und die anderen werden nach der biblischen Verheißung in den kommenden Jahren folgen. Gott befiehlt den Nationen: „Bringt meine Söhne von fernher, und meine Töchter vom Ende der Erde!“ (vgl. Jes 43,5-7).

 

Dieser Rückkehrprozess spiegelt das messianische Gespür wider, das im jüdischen Volk lebendig ist. Sacharja prophezeit die zukünftige Stärkung und Sammlung Israels durch den HERRN (vgl. Sach 10,9): „Säe ich sie unter die Völker und denken sie dann in den fernen Ländern an mich, so sollen sie mit ihren Kindern am Leben bleiben und zurückkehren.“

 

Schon 1934 wurde gesagt: „Das Ende der Judenfrage ist die Rückkehr der Juden in das verheißene Land.“ Diese Bewegung führt, basierend auf der biblischen Überzeugung, allmählich oder schneller zu diesem Ziel. Heute erleben wir, wie schnell sich alles entwickelt, während Israel gleichzeitig bis aufs Äußerste bedroht ist. Dennoch bleibt die angespannte Erwartung bis zur endgültigen Erfüllung bestehen.

 

Die Zweistaatenlösung in der biblischen Prophetie

Die biblische Prophetie spricht nicht direkt von einer „Zweistaatenlösung“, wie sie in der heutigen politischen Diskussion um Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde oft vorgeschlagen wird. Allerdings gibt es prophetische Hinweise in der Bibel, die die Teilung des Landes Israels und die Konsequenzen einer solchen Handlung betreffen.

 

In Joel 4 warnt Gott davor, dass die Nationen vor Gericht gestellt werden, weil sie sein Land geteilt haben:

 

Joel 4,2

da werde ich alle Heidenvölker versammeln und sie ins Tal Josaphat hinabführen; und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, weil sie es unter die Heidenvölker zerstreut und mein Land verteilt haben

 

Dieser Vers zeigt, dass die Teilung des Landes Israel aus göttlicher Sicht eine schwere Sünde ist, für die die Nationen zur Rechenschaft gezogen werden. Gott betrachtet das Land Israel als sein Eigentum, das er den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs verheißen hat (vgl. 1Mo 15,18-21). Die biblische Verheißung des Landes erstreckt sich von den Grenzen des heutigen Israels bis zum Euphrat und schließt die heutigen Gebiete der Palästinensischen Autonomiebehörde mit ein.

 

Sacharja 12,2-3 beschreibt, wie Jerusalem und das umliegende Land in den letzten Tagen ein „Taumelbecher“ für alle Völker sein wird: „Siehe, ich mache Jerusalem zu einem Taumelbecher für alle Völker ringsum. Auch Juda wird es betreffen bei der Belagerung Jerusalems. Und es wird geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zu einem Laststein für alle Völker mache; alle, die ihn hochheben wollen, werden sich schwer verletzen.

 

Jerusalem und das Land Judäa, das heute weltlich als Westjordanland bekannt ist, wird nach der Prophetie ein Ort intensiver Auseinandersetzungen bleiben, bis Gottes Plan zur Erfüllung kommt. Diese Verse verdeutlichen, dass Versuche, das Land zu teilen oder zu beanspruchen, Konflikte auslösen und letztlich im Gericht enden werden.

 

In der Bibel wird das Land Israel klar dem jüdischen Volk verheißen. Eine politische Lösung, die das Land teilt oder in einen palästinensischen Staat und einen jüdischen Staat aufteilt, ist nicht im Einklang mit der biblischen Prophetie, wie sie in der Bibel dargelegt ist. Die Bibel sieht das Land als Erbe der Nachkommen Abrahams und warnt vor einer Teilung des Landes, die letztlich zum Gericht führen wird.

 

Jedoch zeigt die Bibel auch, dass es keinen dauerhaften Frieden im Nahen Osten geben wird, bis Christus als Messias wiederkehrt, um das Friedensreich zu errichten. Versuche, den Konflikt politisch zu lösen, werden daher als menschliche Bestrebungen gesehen, die ohne göttliches Eingreifen keine dauerhafte Lösung bringen werden.


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen