Jesus Christus – Die Tür

Johannes 10,7

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe"

 

Johannes 10,9

"Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden"

 


Hintergrund im Alten Testament: 2Mo 26,31-33 (der Vorhang als Trennwand zum Allerheiligsten); Ps 118,20 (Tore = Tür); Hes 34 und Jer 23 (vgl. Jes 40,11; 4Mo 27,15-18; Mi 5,4)

 

Erfüllung im Neuen Testament: Joh 10,1-18; Mt 27,51; Hebr 10,19-22 (freier Eintritt durch Jesu Tod)

• Drittes „Ich bin“-Wort Jesu. Diese „Ich bin“ -Proklamationen weisen auf seine einzigartige, göttliche Identität und seinen Zweck hin.

 

Bibelverse in Verbindung: Joh 10,1-2; Offb 3,8; 21,12


In Johannes 10,1-18 verbindet Jesus zwei „Ich bin“-Worte. Er sagt, er sei sowohl die „Tür“ (Joh 10,9), durch welche die Schafe eintreten, als auch der „Hirte“ (Joh 10,11), der die Schafe kennt und sein Leben für sie niederlegt.

 

Mit dem Bild der „Tür“ weist uns Jesus auf seinen Tod, Begräbnis, Auferstehung und die damit verbundene Erlösung hin, indem er sagt, dass er „die Tür“ und nicht „eine Tür“ ist. Darüber hinaus ist Jesus nicht nur unser Hirte, der uns in den „Schafstall“ führt, sondern er ist die einzige Tür, durch die wir eintreten und gerettet werden können (Joh 10,9). Jesus selbst ist das einzige Mittel, das wir haben, um ewiges Leben zu empfangen (Joh 3,16). Es gibt keine andere Tür zum ewigen Leben als durch Ihn.

 

Die Tür und der Hirte

Wie kann es sein, dass Jesus gleichzeitig die Tür und der Hirte ist?

 

Es ist so einfach und doch so elementar. Der gekreuzigte Jesus ist die Tür; der auferstandene Jesus ist der Hirte. Wenn man den auferstandenen Christus als Hirten will, musst man durch den gekreuzigten Christus kommen, weil er die Tür ist. Nur wer durch den gekreuzigten Christus kommt, hat den auferstandenen Christus zum Hirten. "Denn durch ihn [Jesus] haben wir beide [Juden und Nichtjuden] durch einen Geist den Zugang zum Vater" (Eph 2,18).

 

Es gibt nur einen Weg – Jesus – und nur einen Geist – den Heiligen Geist –, die uns zum Vater führen. Wenn man nicht durch Jesus kommt, wird der Heilige Geist nicht zum Vater führen. Der Heilige Geist ehrt keinen anderen Zugang zu Gott außer durch Jesus Christus, den Gekreuzigten.

 

Wenn man durch Jesus, die Tür, kommt, hat man das übernatürliche Zeugnis des Heiligen Geistes. Der wahre, auf Gott ausgerichtete Glaube bekommt immer das übernatürliche Zeugnis göttlicher Bestätigung. Wenn einem das fehlt, sollte man sich fragen, warum, denn Gott hat versprochen, die Wahrheit mit übernatürlicher Beglaubigung zu ehren – und er hat dies auch in der Bibel stets getan.

 

Das Bildwort der Tür ist Teil des Gleichnisses vom guten Hirten

Dieser Titel wird besonders verständlich, wenn man den Brauch der antiken östlichen Schafhirten kennt. Abends sammelte der Hirte die Schafe in ein Gehege. Es war meistens ein von Steinen oder einer anderen Art natürlicher oder improvisierter Absperrung umgebenes Feld und hatte keine Tür, sondern lediglich einen engen Eingang. Der Hirte legte sich in diesen Eingang und wurde so buchstäblich die Tür. Kein Schaf würde jemals nach draußen gelangen und kein Wolf (Dieb, Mörder) kommt zu ihnen hinein, weil der Hirte wacht.

 

Genau diese Tatsache erläuterte Jesus, als Er sich mit denselben Worten bezeichnete: „Ich bin die Tür!“ Der Schafstall steht für seine eigene Herde: seine Gemeinde. Der Weg hinein geht über seinen Körper, den Er am Kreuz für unsere Sünden opferte. Jesus ist die Tür der Schafe und alle, die durch Ihn eingehen sind für alle Ewigkeit sicher.

 

Christus ist die Tür der Errettung: "Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden" (Joh 10,9). Viele haben versucht, die Mauer der Sünde durch eitle Philosophie, menschliche Bemühungen und religiöse Systeme zu überwinden aber abgesehen von Christus gibt es keine Errettung.

 

Das ist ein wichtiger Punkt, den es zu bekräftigen gilt, da viele Menschen – selbst solche, die sich Christen nennen – leugnen, dass Jesus der einzige Eingang zum ewigen Leben ist. Manche behaupten, es wäre intolerant andere Errettungswege zu leugnen. Genau deshalb ist die Lehre von Christus, als dem einzigen Retter, auch der größte Anstoß des Christentums in unserem relativistischen Zeitalter. Selbst manche Evangelikale leugnen die Notwendigkeit des Glaubens an Jesus. Man ist davon überzeugt, dass Gott jeden akzeptieren wird, der nur aufrichtig an irgendetwas glaubt.

 

Doch entscheidend ist, was Gottes Wort darüber sagt! Und hier stellt sich Jesus als „die Tür zu den Schafen“ dar (Joh 10,7). Er ist nicht eine von vielen Türen, sondern die einzige Tür zur Errettung.

 

Christus ist die Tür zu einem Leben, in dem für uns gesorgt wird, weil Christus kam, damit wir das Leben im Überfluss haben. Seine Schafe werden "Weide finden". Das Leben wird durch die Gemeinschaft mit Christus und die Gemeinschaft mit den Geschwistern gestützt und bereichert.

 

In diesem Titel wird uns zu verstehen gegeben, dass Christus die Tür zur Herde Gottes ist. Die Gemeinde oder Herde – Sein Leib – ist die Gemeinschaft wahrer Nachfolger, ungeachtet ihrer denominationellen Herkunft. Durch Christus, die Tür, treten sie ein und werden Teil der großen Herde Gottes. Christus ist der oberste Hirte und Bischof unserer Seelen.

 

Die offene Tür der Gnade

Gott ist absolut heilig, wir Menschen aber sind von Natur Sünder. Sünde trennt von Gott. Deshalb wurden Adam und Eva, das erste Menschenpaar, gleich nach der Übertretung von Gottes Gebot aus seiner Gemeinschaft entfernt. Ein Engel mit flammendem Schwert stand am Eingang von Eden und wehrte den Menschen dorthin die Rückkehr. Dort war keine Tür zu Gott.

 

Aber Gottes Herz schlug dennoch für die Menschen. Er erwählte sich ein Volk aus allen Völkern und hatte in dessen Mitte eine Wohnung, das Heiligtum in Jerusalem, der Tempel. Dort gab es zwar eine Tür, aber sie war nicht offen. Ein schwerer, bedeutungsvoller Vorhang hing im Tempel, der dem Menschen den Weg zu Gott versperrte und ihm gleichsam allezeit zurief: „Gott ist drinnen, du aber bist draußen. Die Sünde ist noch da, sie muss erst hinweg, muss erst gesühnt, gerichtet werden, ehe du Gott nahen darfst!“ - Einmal im Jahr, am Versöhnungstag, trat nun der Hohepriester für wenige Augenblicke ins Allerheiligste ein mit dem Blut eines reinen Opfertieres in goldener Schale, um Sühnung zu bringen. Aber der Vorhang blieb, und es gab noch immer keine offene Tür zu Gott.

 

Jesus Christus kam, der reine und heilige, vollkommene Mensch, Gottes Sohn, Gott geoffenbart im Fleisch, gesandt vom Vater. Er starb für uns am Kreuz, vergoss Sein Blut für unsere Missetaten, wie prophezeit war. Er selbst sagt von sich, dass er gekommen sei, „um Sein Leben als Lösegeld zu geben für viele.“ (Mk 10,45) Nur durch Sein Kreuz konnte Gottes heilige Gerechtigkeit gegen die Sünde mit der vergebenden Gnade für den Sünder in Einklang gebracht werden. Und als Jesus Christus für uns Sein Leben ließ und „sich selbst ohne Flecken im ewigen Geist Gott opferte“, da zerriss der Vorhang, und der Weg zu Gott war frei!

 

Jetzt kann man Jesu Christi herrliche Worte verstehen: „Ich bin die Tür.“ Durch Ihn gibt es nun einen freien, offenen Zugang zu Gott; aber nur durch Ihn. Er ist „der Weg, „die Tür“ zu Gott und Seiner ewigen Herrlichkeit. Es ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der für uns gestorben und auferstanden ist. Darum sagt Er: „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Joh. 14,6)


Quellen:

  • Derek Prince - Das Wesen Gottes entdecken
  • Henry Gariepy - 100x Jesus Christus - Die Namen Jesu Christi im Alten und Neuen Testament
  • John A. Witmer - Immanuel - Wahrer Mensch und wahrer Gott
  • Dieter Boddenberg - Einzigartig - Unvergleichlich - Namen und Titel Jesu Christi
  • Arend Remmers - Biblische Bilder und Symbole
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen