Josua 4,19
„Es war aber der zehnte Tag des ersten Monats, als das Volk aus dem Jordan heraufstieg; und sie lagerten sich in Gilgal, an der Ostgrenze [des Gebietes] von Jericho“
5. Mose 30,4
„Wenn deine Verstoßenen am Ende des Himmels wären, selbst von dort wird der HERR, dein Gott, dich sammeln, und von dort wird ER dich holen“
Jeremia 31,8
„Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende, sie alle zusammen; als eine große ⟨Volks⟩versammlung kehren sie hierher zurück“
Jeremia 32,37-41
„37 Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln, wohin ich sie vertrieben habe in meinem Zorn und in meinem Grimm und in großer Entrüstung. Und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen. 41 Und ich werde meine Freude an ihnen haben, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in diesem Land pflanzen in Treue, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele“
Jeremia 16,15
„So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe“
Jom ha-Alijah ist ein israelischer Nationalfeiertag, der an die Bedeutung der Einwanderung in das Land Israel (Eretz Israel) als Grundlage für die Existenz des jüdischen Staates Israel erinnert.
Name
Jom ha-Alijah (hebr. יום העלייה) = Alijah-Tag
„Jom“ ist der hebräische Begriff für „Tag“. „Alijah“ bedeutet „aufsteigen“ oder „hinaufsteigen“. Das Wurzelwort ist „alah“.
Wann
März/April (10. Nissan/Abib)
Oktober/November (7. Marcheschwan/Bul)
Jom ha-Alijah wird jährlich am 10. Nissan und in Schulen auch am 7. Marcheschwan gefeiert.
• Nissan (Nationalfeiertag)
2024/5784: Sonnenuntergang, Mi. 17. April – Abenddämmerung Do. 18. April (10. Nissan)
2025/5785: Sonnenuntergang, Mo. 07. April – Abenddämmerung Di. 08. April (10. Nissan)
2026/5786: Sonnenuntergang, Fr. 27. April – Abenddämmerung Sa. 28. April (10. Nissan)
2027/5787: Sonnenuntergang, Fr. 16. April – Abenddämmerung Sa. 17. April (10. Nissan)
2028/5788: Sonnenuntergang, Mi. 05. April – Abenddämmerung Do. 06. April (10. Nissan)
• Marcheschwan (in Schulen)
2024/5784: Morgengrauen, Fr. 08. November – Abenddämmerung Fr. 08. November (07. Marcheschwan)
2025/5785: Morgengrauen, Mi. 29. November – Abenddämmerung Mi. 29. November (07. Marcheschwan)
2026/5786: Morgengrauen, So. 18. November – Abenddämmerung So. 18. November (07. Marcheschwan)
2027/5787: Morgengrauen, So. 07. November – Abenddämmerung So. 07. November (07. Marcheschwan)
2028/5788: Morgengrauen, Fr. 27. November – Abenddämmerung Fr. 27. November (07. Marcheschwan)
Wenn der Nationalfeiertag Jom ha-Alijah auf einen Schabbat fällt, wird er auf den Mittwoch vorverlegt.
Da der 10. Nissan einige Tage vor dem Pessachfest (Passah) liegt, an dem an israelischen Schulen kein Unterricht stattfindet, wird Jom ha-Alijah auch am 7. Tag des hebräischen Monats Marcheschwan an Schulen gefeiert. Dieses Datum hat auch eine symbolische Bedeutung, weil es mit der Woche des Tora-Abschnitts (Lech Lecha) zusammen fällt, in dem Gott Abram (später Abraham) befiehlt, ins Land, „das ich Dir zeigen werde“, zu ziehen (1Mo 12,1).
Bibelstellen
• Alijah
• Gottes Verheißung ans jüdische Volk
• Gottes Bund mit Israel
2Mo 6,2-4; 5Mo 7,6-8; 2Sam 7,23-24
• Gottes Zerstreuung Israels
3Mo 26,40-45; 5Mo 28,63-64; Jer 31,10; Hes 34,12; 36,16-20
• Gottes Verheißung der Wiederherstellung Israels
3Mo 26,40-45; 5Mo 30,1-5; Neh 1,8-9
Siehe unten: Biblische Prophetien über die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel (über 100 Bibelstellen).
Hintergrund zu Jom ha-Alijah
Jom ha-Alijah ist ein israelischer Nationalfeiertag, der alljährlich am 10. Nissan und in Schulen auch am 7. Marcheschwan begangen wird, um den historischen Ereignissen zu gedenken, als das jüdische Volk, wie in der Bibel beschrieben, am 10. des hebräischen Monats Nissan das Land Israel betrat.
Jom ha-Alijah als moderner Feiertag, der zum Knesset-Gesetz führte, begann 2009 als Basisinitiative der Gemeinde und als selbstinitiierte Bewegung junger Olim in Tel Aviv, angeführt von der Organisation TLV Internationals der Am Yisrael Foundation.
Der Feiertag, welcher am 21.06.2016 durch die 20. Knesset wurde eingeführt, um die Alijah, die Einwanderung in den jüdischen Staat, als einen Grundwert des Staates Israel zu würdigen und die anhaltenden Beiträge der Olim, der jüdischen Einwanderer, zur Gesellschaft im Land zu ehren. Ebenso gedenkt man der historischen Ereignisse des 10. Nissans.
Der Eröffnungssatz des Jom ha-Alijah-Gesetzes lautet:
„Zweck dieses Gesetzes ist es, einen jährlichen Feiertag festzulegen, um die Bedeutung der jüdischen Einwanderung in das Land Israel als Grundlage für die Existenz des Staates Israel, seine Entwicklung und Gestaltung als multikulturelle Gesellschaft zu würdigen und das Datum des Einzugs in das Land Israel zu begehen, der am zehnten Nissan stattfand.“
Der Begriff „Alijah“ beschreibt die Einwanderung von Juden ins verheißene Land und gleichzeitig die Rückführung der in aller Welt zerstreuten Juden in das Land Israel. Auch definiert als „der Akt des Aufstiegs“, „Alijah zu machen“, indem man in das Land Israel hochzieht, ist einer der grundlegendsten Grundsätze des Judentums und damit des Zionismus.
Die Schriftstelle aus Josua 4,19 enthält die hebräische Wortwurzel für „Alijah“ die „alah“ lautet. Josua führt die Israeliten am 10. Nissan über den Jordan in das Land Israel.
Wörtlich bedeutet „Alijah“ somit „aufsteigen“ oder „hinaufsteigen“. In der biblischen Sprache und im hebräischen Denken geht man „hinauf“ in das Land Israel. Das Land zu verlassen bedeutet „hinunterzugehen“. So heißt es schon von Abram in 1. Mose 12,10: „Abram ging hinab nach Ägypten …“. Seine Rückkehr in das verheißene Land wird zu Beginn des folgenden Kapitels beschrieben: „Und Abram zog herauf aus Ägypten“ (1Mo 13,1).
Wenn nun Juden nach Israel zurückkehren, „machen sie Alijah“. Sie kehren heim in das Land, das Gott ihnen seit den frühesten Anfängen gegeben hat. Jemand der „Alijah macht“, wird „Oleh“ (m.; pl. „Olim“) oder „Olah“ (f.; pl. „Olot“) genannt.
Es gibt zwei Arten der Rückkehr:
1. Die einen werden getrieben von einem Verlangen, einer Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihrer Identität als Volk. Viele Juden heute spüren, dass sie, obwohl ihre Vorfahren vielleicht schon Jahrhunderte in einer bestimmten Kultur lebten, doch irgendwie Fremde sind.
2. Die zweite Gruppe wird getrieben durch Verfolgung und Unterdrückung. Ähnlich wie beim Auszug aus Ägypten, als die Last der Sklaverei zu stark war, rufen sie zu Gott um Befreiung. Jeremia 16,16 spricht darüber: Die einen werden gefischt, d.h. angelockt, und die anderen werden gejagt.
Jeremia 16,16
„Siehe, ich will viele Fischer senden, spricht der HERR, die sie fischen sollen; danach will ich viele Jäger senden, die sie jagen sollen von allen Bergen und von allen Hügeln und aus den Felsenklüften“
In Jesaja 60,8 gebraucht Gott das Bild von Wolken und Tauben: Während die Taube durch einen inneren Antrieb zu ihrem Ziel, nämlich ihrer Heimat, geführt wird, muss sich die Wolke von Winden und Stürmen treiben lassen.
Jesaja 60,8
„Wer sind die, welche gleich einer Wolke daherfliegen und wie Tauben zu ihren Schlägen?“
Nach der traditionellen jüdischen Ordnung der Bücher des Tanach (Altes Testament) ist das allerletzte Wort des letzten Buches im hebräischen Original (2Chr 36,23) „weya'al“, eine jussive Verbform, die von der gleichen Wurzel wie „Alijah“ (alah) abgeleitet ist und „lass ihn hinaufgehen“ (nach Jerusalem im Land Israel) bedeutet.
Jüdische Traditionen zu Jom ha-Alijah
Im ganzen Land gibt es offizielle Feierlichkeiten. Das Kabinett hält in der Regel eine Sondersitzung ab, und die Feierlichkeiten finden in der Residenz des Präsidenten statt.
Fast alle Juden/Israelis sind Nachkommen von Einwanderern, von denen viele vor und nach dem Holocaust aus Europa geflohen sind oder in den frühen 1950er Jahren aus arabischen Ländern vertrieben wurden.
In der Woche von Jom ha-Alijah für Schulen beschäftigen sich die Einrichtungen mit den verschiedenen Einwanderungswellen, wobei der Schwerpunkt auf den besonderen Merkmalen der Olim aus verschiedenen Ländern liegt. Die Schüler treffen sich mit neuen und alten Einwanderern und hören deren persönliche Geschichten.
Wissenswertes
Rund um Jom ha-Alijah gibt es einiges Wissenswertes:
▪ Die Bedeutung des 10. Nissan︎
Das für Jom ha-Alijah gewählte Datum, der 10. Nissan, ist voller Symbolik. Obwohl es sich um einen modernen Feiertag handelt, der von der israelischen Knesset eingeführt wurde, ist der 10. Nissan ein Datum von geistlicher Bedeutung für das jüdische Volk, wie es in der hebräischen Bibel und im traditionellen jüdischen Denken überliefert ist.
Am 10. Nissan, so die biblische Erzählung im Buch Josua, überquerte Josua mit den Israeliten bei Gilgal den Jordan und zog mit der Bundeslade in das verheißene Land. Es war also die erste dokumentierte „Massen-Alijah“. An diesem Tag befahl Gott den Israeliten, dieses Ereignisses zu gedenken und es zu feiern, indem sie zwölf Steine mit dem Text der Tora darauf errichteten. Die Steine repräsentierten die Gesamtheit der zwölf Stämme des jüdischen Volkes und ihre Dankbarkeit für das Geschenk Gottes, das Land Israel (Eretz Yisrael) an sie (vgl. Jos 4).
Der 10. Nissan ist auch deshalb von Bedeutung, weil er der erste Schabbat ha-Gadol war, der fünf Tage vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten stattfand, mit dem der Exodus begann. Dies ist auch das Datum, an dem Moses' Schwester Mirjam starb und nach der biblischen Erzählung ihr Brunnen, der die Israeliten auf wundersame Weise durch die Wüste begleitete, versiegte (vgl. 4Mo 20,1-2).
Der 10. des hebräischen Monats Nissan, der nach der Ordnung des hebräischen Kalenders der erste Monat ist, wird im Zusammenhang mit der Alijah mehrfach im biblischen Text erwähnt (vgl. 5Mo 27; Jos 1; Jos 3; Jos 4).
Der massenhafte Einzug in das Land Israel war für das jüdische Volk sowohl in der Geschichte als auch in der Neuzeit von großer Bedeutung. Neben der individuellen geistlichen Bedeutung der Toragesetze, gibt es traditionelle Vorschriften, die das jüdische Volk als ganze Nation nach der Alija in einzigartiger Weise betreffen:
5. Mose 11,31-32
„31 Denn ihr werdet über den Jordan gehen, dass ihr hineinkommt, das Land einzunehmen, das euch der HERR, euer Gott, gegeben hat, damit ihr’s einnehmt und darin wohnt. 32 So habt nun acht, dass ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.“
Als die Israeliten am 10. Nissan zum ersten Mal den Jordan überquerten und in das Land Israel zogen, nahmen sie eine besondere Dimension des Konzepts der gegenseitigen Verantwortung auf sich, was „Arevut“ genannt wird (vgl. Schewuot 39a), was bedeutet, dass „alle Juden füreinander verantwortlich sind“. Arevut bedeutet, dass alle Juden verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass andere Juden ihren geistlichen und grundlegenden Bedürfnissen nachkommen können. Allein dadurch, dass man ein Jude ist, der im Land Israel lebt, hat man eine erhöhte Verantwortung für das Wohlergehen anderer Juden. Von Juden wird erwartet, dass sie ein „Licht für die Völker“ sind und ein Vorbild an Moral und brüderlicher Verantwortung darstellen. Speziell besteht die Hoffnung, dass andere Nationen auf der ganzen Welt sehen, wie Juden einander helfen, wenn sie in Israel leben, und versuchen werden, dasselbe für ihr eigenes Volk zu tun.
▪︎ Alijah und die ha-Tikwa
Die Alijah als zentraler Wert des Staates Israel spiegelt sich in seiner Nationalhymne „ha-Tikwa“ wider, was „Die Hoffnung“ bedeutet:
„Solange noch im Herzen
eine jüdische Seele wohnt
und nach Osten hin, vorwärts,
ein Auge nach Zion blickt,
so lange ist unsere Hoffnung nicht verloren,
die Hoffnung, zweitausend Jahre alt,
zu sein ein freies Volk, in unserem Land,
im Lande Zion und in Jerusalem!“
Die Aussage „Solange ist unsere Hoffnung nicht verloren“ ist eine Umdeutung des Bibelverses aus Hesekiel 37,11 („Unsere Hoffnung ist verloren“) aus dem „Traum der verdorrten Gebeine“ des Propheten Hesekiel.
Hesekiel 37,11
„Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: »Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!«“
▪︎ Das Wunder der Rückkehr
Die hebräische Bibel ist voll von Hinweisen auf eine Zukunft, in der das jüdische Volk massenhaft in das Land Israel zurückkehren würde. Die Sehnsucht der Juden nach ihrem Land ist schon in biblischen Zeiten greifbar. Niemals in der Geschichte der Menschheit gab es etwas Vergleichbares zur Geschichte Israels. Vor über 2.600 Jahren wurden die Stämme des Nordreiches ins Exil geführt, dann etwas später auch die Stämme des Südreiches Juda und die Bewohner Jerusalems in die babylonische Gefangenschaft. Von dort kehrten sie zwar, wie in Jeremia 25,11 vorhergesagt, wieder zurück, doch mit der Eroberung durch die Römer und die damit verbundene komplette Zerstörung des zweiten Tempels (ca. 70 n.Chr.) schien das Schicksal des Volkes Israel als eine Nation endgültig besiegelt. Zwar blieben nach der Zeit der Römer immer einige wenige Juden im Land wohnen, aber an eine Nation Israel, ein geeintes Volk aus allen Stämmen, war nicht mehr zu denken.
Nicht nur für nichtjüdische Menschen, sondern selbst für viele Juden war die Vorstellung eines jüdischen Staates, die durch Männer wie Theodor Herzl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkam, kaum glaubhaft und sie fand anfänglich wenig Unterstützung. Man hatte sich damit abgefunden, auf der ganzen Welt verstreut zu leben. Die Identität als Jude hatte nur noch wenig mit dem Land Israel zu tun. Dennoch, oftmals wegen Unterdrückung und Verfolgung, kamen wieder Juden in das Land. Unter sehr schweren Bedingungen wurden Wüste und Ödland wieder fruchtbar gemacht.
Land musste überteuert erworben werden, und nicht wenige Großgrundbesitzer bereicherten sich an den heimkehrenden Einwanderern.
Nachdem über einige Jahrhunderte kleinere Gruppen von Juden in das Land zurückgekommen waren, lebten dort um 1860 ca. 12.000 Juden. Erst ab den 1880er-Jahren kamen größere Alijahwellen. Es wurden Siedlungen gegründet und, wesentlich durch den Verdienst von Eliezer Ben-Jehuda, wurde die alte hebräische Sprache, die nur noch im Gottesdienst beim Torastudium gebraucht worden war, wieder zum Leben erweckt und an die Neuzeit angepasst. Ein in der Geschichte der Menschheit unvergleichlicher Vorgang!
Als dann David Ben Gurion am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die Gründung des Staates Israel ausrief, lebten etwas mehr als 716.000 Juden im Land. Mehr als ein Drittel von ihnen, nämlich 35,4%, waren im bisherigen britischen Mandatsgebiet Palästina geboren, 54,8% in Europa oder den USA. Biblische Prophetie wurde vor den Augen der Welt erfüllt.
Ebenso erstaunlich ist die Tatsache, dass die biblischen Propheten diese Heimkehr vor über 3.000 Jahren vorausgesagt hatten!
Im Buch des Propheten Hesekiel erfahren wir im 36. Kapitel, dass mit der Alijah noch weit mehr als die Rückkehr in die ursprüngliche Heimat verbunden ist: Gott gießt seinen Segen über sein zurückkehrendes Volk aus, indem er ihre Herzen in liebende und gehorsame Herzen umwandelt. Gott selbst stellt sein jüdisches Volk und sein Land Israel durch die Alijah wieder her.
Gott betont die Wichtigkeit dieser Wiederherstellung, indem er in Hesekiel 36,23-33 wiederholt sagt „Ich werde“:
Gott wird:
• Seinen großen Namen heiligen (Vers 23)
• sie aus den Nationen holen (Vers 24)
• sie aus allen Ländern sammeln und in ihr Land bringen (Vers 24)
• reines Wasser auf sie sprengen, und sie werden rein sein (geheiligt) (Vers 25)
• sie von ihren Unreinheiten und von all ihren Götzen reinigen (Vers 25)
• ihnen ein neues Herz geben und einen neuen Geist in ihr Inneres geben (Wiedergeburt) (Vers 26)
• ihnen das steinerne Herz aus ihrem Fleisch wegnehmen und ein fleischernes Herz geben (Busse) (Vers 26)
• Seinen Geist in ihr Inneres geben und machen, dass sie in Seinen Ordnungen leben (Vers 27)
• ihr Gott sein und sie Sein Volk (Vers 28)
• sie befreien von all ihren Unreinheiten (Vers 29)
• das Getreide herbeirufen und vermehren (Wiederherstellung der Fruchtbarkeit des Landes) (Vers 29)
• die Städte bewohnt sein lassen und die Trümmerstätten wiederaufbauen (Vers 33)
- Das Land wurde verwüstet (Hes 36,1-7)
- Das Land wird bebaut und bewohnt werden (Hes 36,8-15)
- Das Exil war selbstauferlegt (Hes 36,16-20)
- Alijah geschieht „um Seines heiligen Namens willen“ (Hes 36,21-23)
- Die endgültige Sammlung und geistliche Erneuerung (Hes 36,23-33)
- Geistliche Wiederherstellung (Hes 36,24-29)
- Der Reichtum des Landes (Hes 36,29-30)
- Israels Buße (Hes 36,31-32)
- Das Land wird fruchtbar (Hes 36,34-36)
Die Israeliten wurden aufgrund ihres Ungehorsams aus ihrem Land verbannt (5Mo 28,63-64). Das Exil war vom jüdischen Volk selbst verschuldet (Hes 36,16-20). Gott selbst bringt sein Volk aus aller Welt nach Israel zurück, denn die Rückführung des jüdischen Volkes in ihr Land geschieht um seines heiligen Namens willen (Hes 36,21-23), welcher unter den Völkern entweiht wurde. In der Bibel reflektiert der Name jeweils den Charakter einer Person. Deshalb ist es für Gott wichtig, welchen Ruf sein Name unter den Nationen hat. Durch die endgültige Sammlung und Wiederherstellung des jüdischen Volkes und des Landes Israel – und die damit verbundene Hinwendung zu Gott – werden alle Völker erkennen, dass es nur einen Gott gibt. Das ist eine gewaltige Aussage. Allein diese Passage in Hesekiel sollte uns doch Motivation genug sein, für die Wiederherstellung Israels einzutreten.
Im Talmud heißt es am Ende des Traktats Ketubot in der Mischna:
„Ein Mann kann seine gesamte Familie zwingen, mit ihm in das Land Israel hinaufzuziehen, aber er darf niemanden zwingen, das Land zu verlassen.“
Die Diskussion über diese Passage in der Mischna betont die Bedeutung des Lebens in Israel:
„Man sollte immer im Land Israel leben, auch in einer Stadt, in der die Mehrheit der Einwohner Götzendiener sind, aber niemand soll außerhalb des Landes leben, selbst in einer Stadt, deren Einwohner überwiegend Israeliten sind; Denn wer im Land Israel lebt, kann als jemand angesehen werden, der einen Gott hat, wer aber außerhalb des Landes lebt, kann als jemand angesehen werden, der keinen Gott hat.“
▪︎ Biblische Prophetien über die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel
• Gottes Verheißungen an Abraham
1Mo 12,1-3; 13,14-16; 17,7-8
• Gott bestätigt Seine Verheißungen an Isaak und Jakob
1Mo 26,3-5; 28,12-14
• Gottes Bund mit Israel
2Mo 6,2-4; 5Mo 7,6-8; 2Sam 7,23-24; Ps 105,6-11
• Gott verheißt, Sein Volk wiederherzustellen
3Mo 26,40-45; 5Mo 4,30-31; 30,1-5; 33,29; Neh 1,8-9; Ps 102,14-17; 106,44-47; 107,1-3; 126,1-4; 147,1-2; Jes 11,11-12.16; 19,23-25; 27,12-13; 32,17-18; 35,10; 41,8-11; 43,1-2.5.6; 44,3; 46,3-4; 49,11-13; 54,2-3; 54,7-8; 56,8; 57,14; 60,4-5; 62,4-5; Jer 3,17-18; 12,15; 16,14-15; 23,3.7.8; 24,6; 29,11-14; 30,3.10.17; 31,8-9.16.17.21.31.33.35.36; 32,37-42; 33,7; 46,27-28; 50,4-5; Hes 11,17-20; 20,41-42; 28,25-26; 34,11-13; 36,8-10.22-28; 37,9-14.21.22.25-28; 39,27-28; Am 9,13-15; Obd 20; Mi 2,12-13; 4,6-7; Zef 3,19-20; Sach 2,10-11.14-16; 8,7-8; 10,6-9
• Die zukünftige Herrlichkeit Jerusalems
Jes 65,18-19; Zef 3,14-17; Sach 8,20-23; 12,10
• Israel ein Segen für die Nation
Apg 15,14-17; Röm 11,1-2.11-15.25-31
• Die Berufung der Nationen Israel zu segnen
Ps 122,6-9; Jes 14,1; 40,1-5; 45,2-6; 49,22-23; 52,7-9; 60,8-11; 62,6-7.10-12; Jer 16,16; 31,7.10.11; Sach 14,16; Mt 25,40; Röm 15,27; Offb 22,16
• Gottes Warnung an die Nationen
Spr 24,11-12; Jes 60,12.14; Joel 4,1-2; Obd 13-14; Sach 1,14-14; 12,3.9
▪︎ Das Rückkehrgesetz
Das Rückkehrgesetz des Staates Israel gewährt Juden und ihren Nachkommen automatische Rechte in Bezug auf den Wohnsitz und die israelische Staatsbürgerschaft.
In Relation zur Größe des Landes, ist Israel die Nation auf der Welt, die die meisten Einwanderer integriert.
● Wer darf einwandern
• Wer eine jüdische Mutter hat
• Wer ein jüdisches Großelternteil hat
• Jeder Jude, den die Nazis im Vernichtungslager ermordet hätten, darf nach Israel einwandern, wenn...
- wenn er nicht freiwillig einem anderen Glauben angehört (macht es messianischen Juden unmöglich einzuwandern)
- wer dieses mit zwei unabhängigen Dokumenten nachweisen kann...
...erhält ein Einwanderungs-VISUM
▪︎ Drei große Alijot
Im Lauf der Jahrtausende hat Israel drei große Alijot (pl. von Alijah) erlebt. Von der ersten Alijah lesen wir im 2. Mose. Mit starker Hand führte der Herr Sein Bundesvolk unter der Leitung Moses aus der Sklaverei ins Land der Verheißung. Diese Alijah umfasste etwa drei Millionen Israeliten, sie dauerte vier Jahrzehnte, und anders als die beiden späteren großen Alijot geschah sie in einem einzigen Zug.
Die zweite große Alijah geschah 70 Jahre nach der Wegführung Judas nach Babylon; mit dem Erlass des Königs Kyros von Persien (Esr 1,1-4) bekamen die Juden nach langen Jahren des Exils plötzlich und unerwartet die Erlaubnis zur Heimkehr und zudem ungeahnte Unterstützung zu diesem Vorhaben. Mit den Anführern Serubbabel und Josua kamen 537 v. Chr. zunächst etwa 50.000 nach Israel zurück; weitere Züge kamen mit Esra und Nehemia, und auch im nächsten Jahrhundert machten sich noch Juden auf den Heimweg. So bewegend diese zweite große Alijah auch war, an die erste zur Zeit Moses reichte sie nicht heran.
Heute erleben wir die dritte große Alijah, von der die Bibel spricht – mehr noch: Wir dürfen mithelfen! Diese Alijah stellt alle früheren Alijot in den Schatten, und das so dramatisch, dass die Bibel das gleich zwei Mal betont:
Jeremia 16,14-15
„14 Doch siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, 15 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels heraufgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte!« Denn ich will sie wieder in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe“
Jeremia 23,7-8
„7 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«, 8 sondern: »So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt und wiedergebracht hat, und aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.“
Wir erleben heute die große Alijah der Endzeit, nicht aus einem bestimmten Land wie Ägypten oder Babylon, sondern aus aller Welt. Seit Beginn des Zionismus in den 1880er-Jahren sind mindestens 3,7 Millionen Juden nach Israel zurückgekehrt – das sind wahrscheinlich schon mehr als beim Auszug aus Ägypten! Dabei sind zwei von drei Rückkehrern aus Europa gekommen – genau wie der Prophet es sah, als er an erster Stelle das „Land des Nordens“ nannte. Aber sie kamen und kommen aus allen Ländern der Welt (Jer 29,14; Hes 39,25-29).
Jay M. Shultz, Präsident der Am Yisrael Foundation, Initiator und treibende Kraft hinter der Schaffung des israelischen Nationalfeiertags Jom ha-Alijah, glaubt, dass der Feiertag Juden ermöglichen wird...
„... um die biblische historische Wahrheit über die Überquerung des Jordan durch Josua mit unserer modernen praktischen Realität zu verbinden ... Besonders wenn Juden auf der ganzen Welt Pessach feiern und sich an den Exodus erinnern, sollten sie sich zu Herzen nehmen, dass das endgültige Ziel des Verlassens Ägyptens die Einreise in das Land Israel war. Der oft wiederholte Satz "L'Shana Haba'ah B'Yerushalayim – Nächstes Jahr in Jerusalem" sollte nicht umsonst gesagt werden. Noch nie in der Geschichte war es für einen Juden einfacher, in Israel zu leben. Es ist Zeit für jeden Juden, nach Hause zu kommen.“
Israel ist kein Land, in das man flieht; es ist eine Heimkehr!
▪︎ Alijah als Gebet
Alijah ist ein Gebet im Herzen des jüdischen Volkes. Das folgende tiefe Gebet wird am Schabbat, an jüdischen Feiertagen, in Israel und in Synagogen auf der ganzen Welt gebetet:
„...Gedenke unserer Brüder, des ganzen Hauses Israel, in allen Ländern ihrer Zerstreuung. Bringe sie schnell nach Zion, deiner Stadt, nach Jerusalem, der Wohnung deines Namens, wie es in der Tora deines Knechtes Mose geschrieben steht: Auch wenn deine Verbannten am Ende des Himmels sind, der Herr, dein Gott, wird dich von dort sammeln, und er wird dich von dort holen. Und der HERR, euer Gott, wird euch in das Land bringen, das eure Vorväter besessen haben, und auch ihr werdet es in Besitz nehmen, und er wird euch Gutes tun und euch zahlreicher machen als eure Vorväter.“
Schließen wir uns unseren jüdischen Brüdern und Schwestern an, wenn sie die Olim (Einwanderer) ehren und feiern, die so viel Mut und Engagement bei ihrer Rückkehr nach Israel gezeigt haben. Beten wir auch weiterhin für die vielen Millionen, die den Weg in das verheißene Land noch vor sich haben, das Land, das Gott ihren Vorvätern gegeben hat.
Festtagsgrüße (Zusprüche) zu Jom ha-Alijah
• Happy Jom ha-Alijah
• Chag Sameach
„Chag“ ist die hebräische Bezeichnung für „Fest“. „Sameach“ ist das Wort für „froh, fröhlich“. So bedeutet „Chag Sameach“ einfach „ein fröhliches Fest“ und ist der traditionelle Gruß zum Alijah-Tag.
Gottes Segen Euch allen und einen fröhlichen Alijah-Tag!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen