Jeremia 16,19a
„HERR, meine Stärke und mein Schutz und meine Zuflucht am Tag der Bedrängnis...“
Prediger 3,1.4
„1 Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit 4 Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit“
Römer 12,15
„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“
Jom ha-Zikaron ist der nationale Gedenktag für die gefallenen Soldaten der Kriege gegen Israel und Opfer von Terroranschlägen, die im Kampf um die Gründung und Verteidigung des Staates Israel ihr Leben verloren haben.
Neben diesem Gedenken wird auch zivilen Opfern politischer Gewalt, palästinensisch-politischer Gewalt und Terrorismus im Allgemeinen gedacht.
Bevor Israel sich freut, trauert es. Bevor Israel seine Unabhängigkeit feiert, ehrt es die Gefallenen.
Name
• Jom ha-Zikaron (hebr. יום הזיכרון) = Tag des Gedenkens
Der hebräische Begriff „zakar“ bedeutet „erinnern“ und „zikaron“ ist das Wort für „Gedenken“, „Erinnerung“ oder „Denkmal“. Jom ha-Zikaron ist somit der „Tag des Gedenkens“ oder „der Gedenktag“.
• Jom ha-Zikaron le-Chalalej Ma'arachot Jisra'el we-Nifga'ej Pe'ullot ha-Eivah (hebr.
יום הזיכרון לחלְלי מערְכות ישראל וּלחללי פעולות האיבה
= Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus
Wann
April/Mai (4. Ijjar/Siv)
Jom ha-Zikaron wird jährlich am 04. Ijjar begangen.
Nach jüdisch-biblischer Zeitrechnung beginnt der Tag um 18:00 Uhr abends und endet um 18:00 Uhr am nächsten Abend. Der Tag beginnt also am Abend und endet am Abend. Mit den Festen ist es genauso. Es beginnt abends (bei Sonnenuntergang) und endet am nächsten Abend (bei Abenddämmerung).
2024/5784: Sonnenuntergang, So. 12. Mai – Abenddämmerung Mo. 13. Mai (05. Ijjar)
2025/5785: Sonnenuntergang, Di. 29. April – Abenddämmerung Mi. 30. April (02. Ijjar)
2026/5786: Sonnenuntergang, Mo. 20. April – Abenddämmerung Di. 21. April (04. Ijjar)
2027/5787: Sonnenuntergang, Mo. 10. Mai – Abenddämmerung Di. 11. Mai (04. Ijjar)
2028/5788: Sonnenuntergang, So. 30. April – Abenddämmerung Mo. 01. Mai (05. Ijjar)
Hinweis: Vor dem babylonischen Exil hieß der Monat Siv.
Jom ha-Zikaron und Jom ha-Atzma'ut werden um einen Tag vorverlegt (auf den 3. und 4. Ijjar), wenn der 5. Ijjar auf einen Schabbat fällt. Wenn der 4. Ijjar auf einen Sonntag fällt, finden die beiden Feiertage am 5. und 6. Ijjar statt.
Jom ha-Zikaron findet sechs Tage nach dem Holocaust-Gedenktag „Jom ha-Scho’a“ statt, immer den Feierlichkeiten des israelischen Unabhängigkeitstages „Jom ha-Atzma'ut“ am 5. Ijjar vorausgehend. Somit ist der Gedenktag gleichzeitig der Vorabend für den Unabhängigkeitstag, an dem im Jahr 1948 die Unabhängigkeit Israels proklamiert wurde.
Bibelstellen
Psalm 9; 144
Viele gläubige Juden sprechen am Jom ha-Zikaron Gebete für die Seelen der gefallenen Soldaten. Dabei werden spezielle, vom israelischen Rabbinat vorgeschriebene Gebete gesprochen. Dazu gehören die Rezitation von Psalm 9 und Psalm 144, zusätzlich zum Gedenkgebet für die Toten (hebr. El male rachamim; Gott voller Erbarmen).
„El male rachamim“ sind die Anfangsworte eines jüdischen Gebetes, das während Bestattungen, am Todestag eines Verstorbenen (Jahrzeit), beim Besuch der Gräber von Angehörigen sowie an verschiedenen Gedenktagen vorgetragen wird. Hierzu gibt es auch erweiterte Versionen des El male rachamim.
Viele beten auch das Jiskor-Gebet (hebr. Erinnerung bzw. „Gedenke!“) – ein Gedenkgebet an die verstorbenen Angehörigen – was nach dem ersten Wort des Gebetes benannt ist.
Hintergrund
Jom ha-Zikaron ist ein Tag des Gedenkens an die Gefallenen Israels. Der vierte Tag des Monats Ijjar markiert für Juden und Israelis in aller Welt eine Zeit des Gedenkens an die zu vielen Menschen, die Israel in Verteidigungskriegen und im Kampf gegen den Terror seit Staatsgründung verloren hat. Man ehrt die tapferen Männer und Frauen, die ihr Leben für die Sicherheit und Freiheit des Landes Israel geben mussten. An Jom ha-Zikaron kommt man deswegen zusammen, um ihr Opfer zu würdigen und ihre unermüdliche Hingabe an das Wohl der Nation Israels anzuerkennen.
Obwohl dieser Tag ursprünglich ausschließlich den Gefallenen im Kampf gewidmet war, wurde der Tag in den letzten Jahren auf Opfer von Terroranschlägen und politischer Gewalt im Allgemeinen ausgeweitet.
• Angriffe und Verteidigung seit der Staatsgründung
Mit der Gründung des modernen Staates Israel begannen die Kriege gegen den jüdischen Staat mit dem Ziel seiner Auslöschung. Doch diese Kriege und fortwährend anhaltender Terror haben dies nicht vermocht. Im Laufe dieser Zeit bis heute hat das Verständnis für die Kriege Israels allgemein abgenommen, weil viele Menschen das glauben, was ihnen die Medien vorsetzen.
Israel musste sich bereits am Tag nach seiner Staatsgründung gegen seine Widersacher, den arabischen Ländern gegenüber, verteidigen.
Am 14. Mai 1948 kam es zur Beendigung des Britischen Palästinamandats (britisch seit 1918, zuvor Randprovinz des Ottomanischen Imperiums). Der Staat Israel proklamierte daraufhin seine Unabhängigkeit. Die Ausrufung des Staates Israel folgte prompt in seinem zugesprochenen Teil und eine provisorische Regierung wurde ernannt.
Einen Tag später, am 15. Mai 1948 kurz nach 00:00 Uhr, brach der Unabhängigkeitskrieg aus. Die Israel umgebenden arabischen Nationen – Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon, Irak – griffen Israel an. Bereits einen Tag nach der Unabhängigkeitserklärung erklärten diese arabischen Staaten den Krieg gegen Israel und begannen ihre Angriffe.
Doch der Gott Israels weiß das Volk Israel zu bewahren, gegenüber einer Übermacht von arabischen, muslimischen Völkern, denn es ist sein Volk, und Gott hat noch Großes für sie geplant, und niemand und nichts wird Gott je daran hindern.
Jom ha-Zikaron wurde im Jahr 1948 inoffiziell eingeführt und 1963 in Kraft gesetzt.
Ursprünglich wurden die Gedenkfeiern für die gefallenen Soldaten am Unabhängigkeitstag (Jom ha-Atzma'ut) im Jahr 1949 und 1950 abgehalten. Allerdings zeigten sich durch die Zusammenlegung der beiden Tage bald logistische und emotionale Probleme. Die Kombination aus Trauer und Freude über die Unabhängigkeit schuf eine emotional schwierige Atmosphäre, und die Familien der Gefallenen schlugen vor, einen separaten nationalen Gedenktag einzuführen.
Als Reaktion darauf und im Lichte der öffentlichen Debatte zu diesem Thema gründete Premierminister David Ben-Gurion – der auch als Verteidigungsminister fungierte – im Januar 1951 den „Öffentlichen Rat für Soldatengedenken“. Dieser Rat empfahl, den 4. Ijjar, den Tag vor dem Unabhängigkeitstag, als allgemeinen Gedenktag für die Gefallenen festzulegen. Dieser Vorschlag erhielt im selben Jahr die Zustimmung der Regierung. Diese Abmachung wurde 1963 laut Knesset zum Gesetz. Seitdem trägt der Gedenktag seinen heutigen Namen. 1998 wurde entschieden, auch die Terroropfer in das Gedenken des Tages einzuschließen. Im Jahr 2023 fügte das Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten und Antisemitismusbekämpfung eine neue Richtlinie hinzu, der zufolge auch nicht-israelische jüdische Diaspora-Opfer von antisemitischen Terroranschlägen in die Gedenkfeiern einbezogen werden.
Zeremonie
In den Tagen der Vorbereitung auf Jom ha-Zikaron platzieren Soldaten der IDF (Israel Defense Force) auf den Gräbern jedes Opfers der Streitkräfte eine Flagge des Staates Israel mit einem schwarzen Band.
Kurz vor dem Gedenktag erhalten die Familien der Opfer der israelischen Streitkräfte meist einen Brief des Verteidigungsministers in einem speziell für diesen Tag entworfenen Umschlag sowie ein Geschenk, was normalerweise ein Buch über das Land Israel ist. Außerdem überreicht das Verteidigungsministerium den Hinterbliebenen eine Anstecknadel zum Gedenktag, die eine israelische Flagge, eine Gedenkfackel und zwei schwarze Bänder mit dem Wort „Jiskor“ abbildet.
Das bekannteste Gedenk-Ritual an Jom ha-Zikaron ist das zweimalige Ertönen einer Luftschutzsirene im Laufe des Tages. Die erste Sirene markiert den Beginn des Jom ha-Zikaron, die zweite ertönt vor den öffentlichen Gebeten auf den Soldatenfriedhöfen. Die Sirene im modernen Israel hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem alten Schofar, ein uraltes biblisches Instrument, meist hergestellt aus einem Widderhorn.
Jom ha-Zikaron wird von der Mehrheit der Juden/Israelis nicht als religiöses Gedenken verstanden, sondern als Teil der Zivilkultur. Der Sirenenklang scheint Ehrfurcht und Heiligkeit zu wecken, nicht weniger als jede traditionelle religiöse Zeremonie.
Über den Vorabend und den Gedenktag verteilt gibt es zahlreiche Zeremonien an Schulen und auf Soldatenfriedhöfen sowie anderen Einrichtungen. Hier lernt man ein Volk kennen, welches nicht oberflächlich mit seiner Vergangenheit umgeht, sondern sie lebendig hält und in die Gegenwart hineinträgt.
• Der Vorabend
Laut Gesetz sind am Vorabend des Jom ha-Zikaron alle Vergnügungsstätten geschlossen, und Rundfunk- sowie Bildungseinrichtungen weisen auf das Gedenken des Tages hin. Das reguläre Fernsehprogramm wird an diesem Tag eingestellt und gezeigt werden Dokumentationen und Gedenkvideos über gefallene Soldaten. Mindestens ein israelischer Fernsehsender sendet im Laufe des Tages in chronologischer Reihenfolge (Rang, Name, hebräisches Datum des Todes und säkulares Datum) eine Liste der Namen aller bei Pogromen seit 1851 getöteten Zivilisten und aller Gefallenen seit 1860.
Traditionell wird der Gedenktag mit einer Zeremonie eingeläutet, die im Haus von Yad Labanim in Jerusalem abgehalten wird, einer Organisation zum Gedenken an die Opfer und der Hinterbliebenen, welche 1948 gegründet wurde.
Viele zünden in ihrem Haus eine Gedenkkerze an, die normalerweise vom Abend des Gedenktages bis zum Ende brennen wird.
Wenn die Sonne untergeht, werden die israelischen Flaggen im ganzen Land auf Halbmast gesenkt. Gegen 20:00 Uhr Ortszeit ertönt eine einminütige Gedenksirene, die im ganzen Land zu hören ist und den Gedenktag offiziell einleitet. Während dieser Schweigeminute kommt das Leben in ganz Israel zum Stillstand. In den Straßen bleiben Passanten stehen, Autofahrer halten ihren Wagen am Straßenrand an, um im Stillen den Opfern der israelischen Streitkräfte zu gedenken und ihrer Hinterbliebenen die Ehre zu erweisen
Es folgt eine große zentrale Gedenkzeremonie auf dem Platz an der Klagemauer in Jerusalem, die unmittelbar nach der Gedenksirene eröffnet wird. Hierbei nehmen der Premierminister, der Verteidigungsminister, der Generalstabschef der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, sowie der Präsident Israels und Angehörigen der Hinterbliebenen teil. Meist wird eine Gedenkfackel vom Präsidenten zusammen mit einem Sohn oder einer Tochter einer Familie von Hinterbliebenen entzündet.
Während der Veranstaltung halten der Staatspräsident und der Stabschef Reden und es wird ein Gebet gesprochen. Gleichzeitig finden in den meisten Regionen des Landes Gedenkfeiern statt.
An einigen Orten ist es üblich, nach der Zeremonie den Abend mit Soldatenliedern und Gedenkliedern ausklingen zu lassen.
• Hauptgedenktag
Am folgenden Morgen ertönt um 11:00 Uhr Ortszeit im ganzen Land erneut eine zweiminütige Gedenksirene. Die gesamte Nation hat so Gelegenheit, sich daran zu erinnern, was sie in ewiger Dankbarkeit ihren Söhnen und Töchtern schuldet, die ihr Leben für die Unabhängigkeit und fortwährende Existenz des Staates gegeben haben.
Der Tag ist geprägt von staatlichen Gedenkzeremonien auf allen Militärfriedhöfen. Hier besuchen Hinterbliebene die Gräber ihrer Angehörigen auf den insgesamt über 50 Militärfriedhöfen im Land.
Neben offiziellen Gedenkveranstaltungen in der Knesset und an der Klagemauer werden in zahlreichen Schulen und öffentlichen Bildungseinrichtungen sowie auf IDF-Stützpunkten zahlreiche weitere Veranstaltungen im ganzen Land abgehalten.
Kränze werden im Namen verschiedener Institutionen und Organisationen landesweit niedergelegt.
Die zentrale und wichtigste Gedenkzeremonie findet um 19:00 Uhr Ortszeit in der staatlichen Gedenkhalle für die Gefallenen Israels auf dem Soldatenfriedhof auf dem Herzl-Berg (auch Har ha-Zikaron; Berg der Erinnerung genannt) in Jerusalem statt und ist zugleich emotionaler Höhepunkt des Gedenktages. Sie nennt sich Übergangszeremonie (hebr. „Tekkes Ma'awar“) und markiert den Übergang vom Gedenktag zum Unabhängigkeitstag, einer der vermutlich emotionalsten Momente im israelischen Jahr. Dazu werden zwölf israelische Bürger auserwählt, die im Jahr zuvor Bedeutendes zur israelischen Gesellschaft beigetragen haben, um zwölf Fackeln zu entzünden, welche symbolisch für die zwölf Stämme Israels stehen.
Der Gedenktag endet meist mit militärischen Salutschüssen von IDF-Soldaten sowie mit der wieder auf voller Höhe gehissten Flagge Israels wodurch Jom ha-Atzma'ut, der Unabhängigkeitstag, eingeleitet wird.
Die bewusste Paarung der beiden Tage von Jom ha-Zikaron und Jom ha-Atzma'ut unterstreicht die Tatsache, dass die Freiheit Israels heute ganz auf den Opfern derer beruht, die für ihre Existenz und ihr Volk gekämpft und ihr Leben dafür geopfert haben. So vermittelt die Verbindung dieser beiden Tage eine einfache Botschaft: Man verdankt die Unabhängigkeit und die Existenz des jüdischen Staates den Gefallenen, die dafür ihr Leben geopfert haben.
In den letzten Jahren wurde von einigen Hinterbliebenen der Vorschlag gemacht, einen Tag zwischen Jom ha-Zikaron und Jom ha-Atzma'ut zu legen, um den Übergang von Trauer zur Freude zu erleichtern. Jedoch sind viele dagegen. In Israel wurde nämlich per Gesetz festgelegt, dass der Unabhängigkeitstag Jom ha-Atzma'ut in dem Moment beginnen muss, in dem der Gedenktag Jom ha-Zikaron endet. Denn der Staat Israel könnte seine Existenz nicht feiern, wenn es nicht diejenigen gäbe, die ihr Leben dafür gegeben haben. Es soll die Menschen daran erinnern, welcher Preis für die Unabhängigkeit bezahlt werden musste und nach wie vor gezahlt wird.
Ein israelisches Sprichwort sagt: „Wir Juden haben zwei Gedenktage: Jom ha-Zikaron – der Gedenktag für gefallene Soldaten und Terroropfer – erinnert uns daran, was es kostet, einen jüdischen Staat zu haben. Jom ha-Scho’a erinnert daran, was es kostet, ihn nicht zu haben.“
Bevor Israel sich freut und feiert, trauert es. Bevor es seine Unabhängigkeit feiert, gedenkt und ehrt es die Gefallenen.
So geht der nationale Gedenktag Jom ha-Zikaron vom düsteren Gedenken zur freudigen Feier über und Jom ha-Atzma'ut beginnt.
Messianische Bedeutung
Der Begriff „messianisch“ meint „den Messias betreffend“.
Wie andere jüdische Feiertage zeigen, vermischen sich Trauer und Freude oft; gleichzeitig sehnt sich die Seele nach festen Zeiten für diese Gefühle. Dieser Wunsch nach Ordnung hat den zweitägigen Zeitraum im Ijjar geprägt, in dem Jom ha-Zikaron und Jom ha-Atzma'ut stattfinden. Die beiden Gedenk- bzw. Feiertage, die zuerst das gleiche Datum hatten und jetzt nacheinander begangen werden, stehen für die Verbindung zwischen den Opfern der Soldaten und der Gründung des modernen Staates Israel. Die Abgrenzung dieser beiden Feiertage ermöglicht es, dass Trauer und Freude jeweils eine bestimmte Zeit haben.
Jom ha-Zikaron ist ein staatlicher Gedenktag; und obwohl er für Juden traditionell keine religiöse Bedeutung hat, ist er ein Tag zum Trauern und Beten. Die Bibel erinnert uns daran, dass wir uns „mit denen freuen sollen, die sich freuen, und mit denen weinen, die weinen“ (Röm 12,15). An Jom ha-Zikaron trauert man um die vielen Männer und Frauen, die bei der Verteidigung Israels gestorben sind und man erinnert sich an sie.
Gläubige an Jesus Christus sollten sich an das persönliche Bedürfnis nach einer dauerhaften Erlösung durch den Messias und Sohn Gottes erinnern und für die Erlösung seines Volkes Israel beten. Erinnern wir uns an die Worte des Psalmisten:
Psalm 116,15
„Kostbar ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Getreuen“
Wissenswertes
Gewisse Gruppierungen des ultraorthodoxen Judentums messen dem Tag keine spezielle Bedeutung bei, andererseits dienen einige von ihnen bei der Armee und feiern den Gedenktag.
Jom ha-Zikaron ist einer von vier neuen Gedenk- bzw. Feiertagen, die seit der Gründung Israels zum jüdischen Nationalkalender hinzugefügt wurden. Die anderen drei sind Jom ha-Scho’a, Jom ha-Atzma'ut und Jom Jeruschalajim.
• Die Statistik der Gefallenen
Die Liste der gefallenen Soldaten wird jedes Jahr länger. Kurz vor Beginn des Jom ha-Zikaron veröffentlicht das israelische Verteidigungsministerium die traurige Statistik seiner Gefallenen. Das Verteidigungsministerium nutzt die Veröffentlichung der Bilanz, um die breite israelische Öffentlichkeit dazu aufzufordern, dem Gedenken der Gefallenen höchsten Respekt zu zollen und den trauernden Hinterbliebenen zur Seite zu stehen.
• Die rote ewige Strohblume
Seit der Staatsgründung hat Israel die „Rote ewige Strohblume“ als nationale Gedenkblume und Symbol des Gedenktages gewählt. Sie blüht nur in den westlichen Teilen der Levante, nämlich in Israel, im Libanon und in Teilen Syriens und Jordaniens. In Israel wird sie „Dam ha-Makabim“ genannt, was das „Blut der Makkabäer“ bedeutet. Der Legende nach blüht diese Blume überall dort im Land, wo Blut vergossen wurde und ist ein starkes Symbol für Jom ha-Zikaron. Sie ist in vielen Gedenkstätten abgebildet und kann während des Gedenktages als Aufkleber auf Hemden und Jacken gesehen und getragen werden.
• Militärpflicht für junge Israelis
In Israel herrscht Militärpflicht. Das heißt, dass jeder Jude/Israeli im Alter von 18 Jahren zum Wehrdienst eingezogen wird. Frauen dienen zwischen 24 und 28 Monate und Männer zwischen 32 und 36 Monate. Ihren ersten Informationsbrief dazu erhalten sie bereits mit 16 Jahren.
Das Land Israel ist abhängig vom Wehrdienst der jungen Erwachsenen, um seine Bürger vor Angriffen der umliegenden Länder zu schützen. Einzig aus triftigen Gründen, wie zum Beispiel Religiosität oder gesundheitlichen Einschränkungen, kann von der Pflicht abgesehen werden. Allerdings muss dann in den meisten Fällen ein mindestens einjähriger Sozialdienst geleistet werden.
Jeder Soldat, der einer Kampfeinheit der IDF (Israel Defence Force – Israelische Verteidigungsstreitkräfte) beitritt, tut dies freiwillig und schwört, sein Leben über das seines Volkes zu stellen. Alle anderen Soldaten werden Hintergrundeinheiten zugewiesen. Hier tragen sie zwar Verantwortung, müssen aber ihr Leben nicht direkter Gefahr aussetzen. Alle Soldaten, welche in einer Kampfeinheit gedient haben, verpflichten sich nach ihrem Dienst dazu, jedes Jahr für einen 30-tägigen Reservedienst zurück in ihre Einheit zu kommen, bis sie selbst Kinder haben oder 45 Jahre alt sind. Zudem gibt es auch viele Berufssoldaten in Israel.
Es gibt kaum jemanden in Israel, der bei Kriegen nicht ein Familienmitglied, einen Freund oder einen Bekannten verloren hat, was diesen Tag für jeden Juden/Israeli von Bedeutung macht.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen