Pe פ

Kurzinfo:

Pe ף פ פּ - | Aussprache: /pe/, /pej/ /fe/, /fej/ | Lautwert: p/f | Position: 17 | Zahlenwert: 80 (Pe-Sofit: 800)

Piktographische Darstellung: Mund

Bedeutung: Wort, sprechen, Ausdruck, Befehl

Weiterführende Bedeutung: Kopf mit offenem Mund, bereit zu reden

Zusammensetzung: Jod und Kaph


Moderne und frühere Darstellung von Pe
Moderne und frühere Darstellung von Pe

Pe (פֵּא) ist der siebzehnte Buchstabe im Hebräischen Alphabet mit dem Zahlenwert 80, hat die piktographische Darstellung eines Mundes.

 

Im modernen Iwrit wird Pe am Silbenanfang nach Konsonant und am Wortanfang als [p] gesprochen (in punktierter Schreibweise mit einem Punkt (Dagesch) in der Mitte des Buchstabens dargestellt פּ), in allen anderen Fällen und bei Fremdwörtern und ausländischen Eigennamen gelegentlich als [f].

 

Steht der Buchstabe am Schluss eines Wortes, wird er als Finalbuchstabe anders geschrieben. Schluss-Pe hat immer die Aussprache [f]. Diese Schreibweise wird manchmal für den Zahlenwert 800 verwendet, meistens wird aber zweimal Taw (400) genutzt.

 

Sofit-Buchstaben

Im Hebräischen gibt es fünf Buchstaben, die am Ende eines Wortes anders geschrieben werden als in der Mitte oder am Anfang, es sind die sogenannten Sofit-Buchstaben oder Endbuchstaben. Diese sind: 

Kaph ך, Mem ם, Nun ן, Pe ף und Tzade ץ

 

Warum Sofits?

1. Es verändert die Gematria und die Zahlenwerte (500, 600, 700, 800, 900).

2. Das Neue Testament enthält 27 Bücher; das hebräische Alphabet besteht aus nur 22 Buchstaben plus 5 Schlussbuchstaben (Sofits). Dies ergibt also 27 Buchstaben im modernen Hebräischen.

 

Geschichte

Der hebräische Buchstabe Pe hat die gleiche Wurzel wie der Buchstabe Pe des phönizischen Alphabets, von dem sich das griechische Pi und das lateinische P ableiten.

 

Jesus schauen

Jesus ist das ständig zu uns sprechende Wort Gottes. Jesus ist unser Pe.

• Hunderte Male heisst es in der Bibel: „Und Jesus sprach…“.

 

Pe und die Zahl 80

Der Buchstabe Pe steht für seinem Zahlenwert 80. 80 ist derselbe Gematria-Wert, der in den Wörtern "yesod" (Fundament) und "gevura" (Stärke) vorkommt. 

 

Als Moses gemäß 1Mo 15,13 im 400. Jahr (5×80) seinen großen Auftrag erhielt, die Kinder Israel aus Ägypten heranzuführen, war er 80 Jahre alt. Sein Name steht 640 = 8×80 im Pentateuch (Gesetzbuch) und 80mal im Neuen Testament. Das 80. Kapitel (2Mo 30) zeigt Gottes heiligen Auftrag an Aaron und seine Söhne. Laut Psalm 90, ein Gebet des Mose (!), ist 80 das Alter der sehr Starken. Mit 80 erreicht der Mensch eine besondere Kraft. Daher steht in Psalm 81 (laut Gelehrten ein Psalm eines 80-Jährigen, der in seinem 81. Lebensjahr ist): "Tue deinen Mund (Pe) weit auf, lass mich ihn füllen!" (Ps 81,11). Buchstäblich steht am Anfang dieses Verses: "Ich bin der HERR, dein Gott, der dich heraufgeführt (hochgehoben) hat aus dem Land Ägypten (aus dem Land der Bedrängnis)." Pe steht für Mund, denn es ist unser Auftrag, Gott in dieser Welt zu preisen. Engel richten die Aufträge Gottes aus, siehe 1Mo 3,24 (80. Vers!).

 

Die Bedeutung von Pe

Das Wort Pe bedeutet "Mund" und in erweiterten Sinne "Wort", "Ausdruck", "Vokalisierung", "Sprache" und "Atem". In der Reihenfolge des hebräischen Alphabets folgt Pe dem Buchstaben "Ajin" und weist auf die Priorität der Augen (d.h. Verständnis, Bewusstsein) vor dem verbalen Ausdruck hin (negativ: Wenn diese Reihenfolge umgekehrt wird, führt dies zu Verschwendung oder gedankenlosem Geschwätz). Ajin gibt Einsicht, aber es ist das Pe (der Mund), der Einsicht zum Ausdruck bringt.

 

Mit dem Mund kann der Mensch sprechen, fragen und so mit Gott und den Mitmenschen kommunizieren. Außerdem kann er mit dessen Hilfe seinen physischen Leib füttern. Nach der Begegnung mit der Schlange waren Adams Augen geöffnet, und er sah, dass er nackt war. Als er sich vor Gott versteckte, fragte Gott: "Ajekka?" (Wo bist du?). Gott wusste, dass Adam sich verbarg, doch wollte er, dass Adam mit Ihm sprach, Ihm seine verborgenen Gedanken offenbarte und mit seinem Mund (Pe) antwortet (vgl. 1Mo 3,9-19).

 

Die zwei Darstellungsformen von Pe

Der Buchstabe Pe hat sowohl eine mediale Form (פ) als auch eine Sofit-Form (ף). Die mediale Form stellt Demut (gebeugt) dar, was auf einen "geschlossenen Mund" hindeutet. Die Sofit-Form steht jedoch "offen" und "aufrecht". Wir müssen still und demütig sein, bevor wir uns aufrichten, um zu sprechen. Wenn der Mund kein Lob und keine Wahrheit über das Wort Gottes hervorbringen kann, sollte er verschlossen bleiben (Spr 10,19). Laut Gelehrten deuten diese Formen auch auf "... eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden" (Pred 3,7).

 

Das Geheimnis von Pe

Viele Gelehrte behaupten, dass der Buchstabe Pe aus zwei weiteren Buchstaben besteht, nämlich Kaph und Jod. Da eine der Bedeutungen von Kaph "Behälter/Gefäß" ist, wird vermutet, dass der Buchstabe Pe ein Bild des göttlichen Funkens (Jod) Gottes in die Seele ist, wenn man Kaph als Behälter für die Seele versteht.

 

Da Pe (Mund) Ajin (Auge) folgt, haben einige jüdische Gelehrte behauptet, dass, obwohl das Ajin das Tor zur Realität ist, der Mund das ist, was die Realität ins Leben ruft. Dies wird in den heiligen Schriften angedeutet, insbesondere wenn Gottes schöpferische Tätigkeit (Gottes Wort) berücksichtigt wird.

 

In der Tat, die Onkelos (eine angesehene alte aramäische Targume, die aus dem ersten Jahrhundert stammt) enthält den Satz "nefesh chaiyah" (eine Lebendige Seele) als "ruach memalla" (ein sprechender Geist) in 1. Mose 2,7.

 

Gottes Rede schafft Realität, und da der Mensch nach dem Bilde Gottes erschaffen wurde, schlussfolgerten die Gelehrten, dass es die Macht der Rede und der Vernunft war, die die Menschheit von den niederen Tieren unterschied, die Gott schuf.

 

Da sich Sprache auf das Gedächtnis bezieht, haben die Gelehrten argumentiert, dass das hebräische Wort zachor (erinnern) die Lautäußerung dessen impliziert, woran man sich erinnert. So wird die Tradition des Rezitierens von Kiddusch am Schabbat (basierend auf 2Mo 20,8) erklärt, ebenso wie der Brauch, sich an Amalek, durch die Rezitation während der Tora-Leseliturgie, zu erinnern.

 

Das versteckte Beth in Pe

Der Innenraum des Buchstabens Pe enthält den Buchstaben Beth. Da das erste Wort der Schrift (bereshit) mit einem Beth beginnt (der das Haus der Schöpfung darstellt), wird der Schluss gezogen, dass der unsichtbare Buchstabe Pe (der das Beth umgibt) das Wort Gottes darstellt, das Himmel und Erde geschaffen hat (1Mo 1,1Joh 1,13). Mit anderen Worten, der allererste Buchstabe der Heiligen Schrift ist ein Bild, das besagt, dass das Wort Gottes die Grundlage für das gesamte Universum ist (Ps 33,6).

 

Pe und Jahwe-Rapheka (Der HERR, dein Arzt)

Pe ist in erster Linie der Buchstabe des Wortes Gottes (seines Mundes, seiner Rede und Befehle). Da Pe die Bedeutung von "Wort" hat, ist es mit Heilung verbunden:

 

"Er sandte sein WORT und HEILTE sie …" (Ps 107,20)

 

"Der Hauptmann aber antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst; aber SPRICH nur ein WORT, und mein Diener wird GESUND werden" (Mt 8,8).


Quellen:

• hebrew4christians.com/Grammar/Unit_One/Aleph-Bet/aleph-bet.html

• de.m.wikipedia.org/wiki/Pe

• en.m.wikipedia.org/wiki/Pe_(letter)

• de.m.wikipedia.org/wiki/Hebräisches_Alphabet

• en.m.wikipedia.org/wiki/Hebrew_alphabet

• Willy Jack Pasedag - Bibelzahlenkunde

• eigene Anmerkungen


Gottes Segen Euch allen!

1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen