5. Mose 16,10
„Dann sollst du dem HERRN, deinem Gott, das Fest der Wochen halten und ein freiwilliges Opfer von deiner Hand geben, je nachdem der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat.“
Wir befinden uns aktuell in der Zeit von Schawuot, dem Fest der Wochen, auch Pfingsten genannt.
Schawuot ist eines der drei biblischen Feste, an denen alle aufgerufen sind, nach Jerusalem hinaufzugehen, da es ein Pilgerfest ist. Biblisch gesehen ist Schawuot das zweite der drei großen jährlichen Wallfahrtsfeste des jüdischen Volkes nach Jerusalem, der Schalosch Regalim. An Schawuot brachten die Israeliten eine Opfergabe der ersten Frühjahrsernte in die Stiftshütte und später in den Tempel in Jerusalem. Es ist eine Zeit, in der Gott seinem Volk gebietet, ein freiwilliges Opfer zu geben. Jeder sollte etwas mitbringen.
5. Mose 16,16
„Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen 17 sondern jeder mit dem, was er geben kann, je nach dem Segen, den der HERR, dein Gott, dir gegeben hat“
Als jede Familie ihren Gabenkorb vor dem Priester dem Herrn präsentierte, rezitierten sie die folgenden Verse der Heiligen Schrift:
5. Mose 26,5-10
„5 Da sollst du das Wort ergreifen und vor dem HERRN, deinem Gott, sprechen: »Mein Vater war ein umherirrender Aramäer; und er zog nach Ägypten hinab und lebte dort als Fremdling mit wenigen Leuten, und er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. 6 Aber die Ägypter misshandelten uns und bedrückten uns und legten uns harte Arbeit auf. 7 Da schrien wir zum HERRN, dem Gott unserer Väter. Und der HERR erhörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und Unterdrückung; 8 und der HERR führte uns aus Ägypten mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit gewaltigen, furchtgebietenden Taten und durch Zeichen und durch Wunder, 9 und brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. 10 Und siehe, ich bringe nun die ersten Früchte des Landes, das du, o HERR, mir gegeben hast!« — Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und sollst vor dem HERRN, deinem Gott, anbeten“
Schawuot – Die Übergabe der Tora
2. Mode 19,5-6
„5 Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, 6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst“
Nach traditionellem jüdischem Glauben wird an Schawuot der Übergabe der Tora am Berg Sinai gedacht. Obwohl es in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt wird, geht man davon aus, dass dies der Tag ist, an dem dem Volk Israel sieben Wochen nach seinem wundersamen Auszug aus Ägypten die Zehn Gebote gegeben wurden.
Vor mehr als 3.300 Jahren nahm das jüdische Volk am Fuße des Berges das Privileg und die Verantwortung an, als Gottes „auserwähltes Volk“ zu leben.
Die Tora wurde zur vereinbarten Verhaltensnorm und zum Verhaltenskodex sowohl für die gebürtigen Israeliten als auch für die Fremden, die unter ihnen lebten.
4. Mose 15,16
„Ein Gesetz und ein Recht gilt für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält“
Festtagsbeobachtungen – Das Land, in dem Milch und Honig fließt
5. Mose 26,9-10
„9 und brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. 10 Und siehe, ich bringe nun die ersten Früchte des Landes, das du, o HERR, mir gegeben hast!« — Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und sollst vor dem HERRN, deinem Gott, anbeten“
Um diesen besonderen Tag zu feiern, tragen die Kinder in Israel in der Regel weiße Kleidung und dekorierte Körbe, die mit Obst, Gemüse und Milchprodukten wie Käse gefüllt sind.
Außerdem singen sie Festtagslieder, und viele tragen einen Blumenkranz auf dem Kopf.
Da Schawuot mit der Übergabe des Gesetzes verbunden ist, wird das jüdische Volk heute überall in der Welt in die Synagoge gehen, um 2. Mose 19 und 20 zu hören, wo Gott die Zehn Gebote gibt.
Viele blieben die ganze Nacht auf, um die Tora zu studieren, eine Praxis, die „Tikkun Leil Schawuot“ genannt wird, eine Schawuot-Lernnacht, das heißt, das Lernen bis zum frühen Morgen.
Auch die Megilat Rut (Buchrolle Rut) wurde gelesen, da die in Rut beschriebenen Ernteszenen zu diesem Erntedankfest passen.
Da Rut zum Judentum konvertiert war, spiegelt ihre Annahme der Tora das Thema der Übergabe des Gesetzes wider. Es wird auch traditionell angenommen, dass König David, Ruts Enkel, an Schawuot geboren wurde und starb.
Chag Schawuot Sameach – Ein freudiges Schawuotfest
Die Tradition, an Schawuot Mahlzeiten mit Milchprodukten zu sich zu nehmen, geht nach Ansicht einiger auf den Tag zurück, an dem Moses Israel die Tora übergab.
Nachdem sie die Tora erhalten hatten, stellten die Israeliten fest, dass ihr Fleisch nicht „koscher“ war. Da sie hungrig waren und das Schlachten und Kochen von frischem Fleisch zu lange gedauert hätte, entschieden sie sich für Milchprodukte.
Obwohl dieses Fest in Israel einen Tag dauert, wird es außerhalb Israels, in der Diaspora, oft zwei Tage lang gefeiert.
Schawuot – Die Gabe des Heiligen Geistes
Dieses uralte biblische Fest ist für die Anhänger des Neuen Bundes von Jesus besonders wichtig.
An diesem Tag kam der Heilige Geist auf die Jünger Jesu, die wie üblich die ganze Nacht die Tora studiert hatten. Sie warteten gemäß seinen letzten Anweisungen. Die Ausgießung kam gegen 9 Uhr morgens während der Morgenopfer.
Apostelgeschichte 1,4-8
„4 Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [— so sprach er —] von mir vernommen habt, 5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. 6 Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? 7 Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; 8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“
Was für ein großartiges Ereignis in der biblischen Geschichte!
An Schawuot erhielten die Jünger Jesu die Kraft des Heiligen Geistes, um seine Zeugen in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Enden der Erde zu sein!
Apostelgeschichte 2,2-4
„2 Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. 4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab“
Schawuot ist für das Volk Gottes von großer Bedeutung, sowohl für Juden als auch Nichtjuden, für die „wilden Zweige“, die in den natürlichen Ölbaum eingepfropft wurden. Ohne Schawuot hätten wir nicht die Kraft, für Jesus die „Gute Nachricht“ der Erlösung – das Evangelium – für alle Menschen zu bezeugen.
Den Verlorenen von Jesus zu erzählen, geschieht nicht aus eigener Kraft oder Macht, sondern durch den Heiligen Geist, der an Schawuot (Pfingsten) kam.
Schawuot – Befähigt sein, ein heiliges Leben zu führen
An Schawuot geht es ums Geben, denn Gott ist von Natur aus ein Geber. Außerdem hat Gott einen fröhlichen Geber lieb.
2. Korinther 9,7
„Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!“
Gott hat uns an diesem Schawuot-Tag zwei seiner wertvollsten Geschenke gemacht: Die Tora (Sein Wort) und den Heiligen Geist.
Schawuot unterstreicht unser Bedürfnis nach der Wahrheit und dem Geist Gottes, der uns befähigt, ein heiliges Leben zu führen.
2. Korinther 3,6
„Er hat uns befähigt, Diener des neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“
Die Tora ist das Wort der Wahrheit, das uns zeigt, wie ein heiliges Leben aussieht, aber es ist die Geist, die uns die Gnade und Kraft gibt, diese Wahrheit in unserem täglichen Leben zu leben.
Die Geist Gottes wäre jedoch nicht ausgegossen worden, wenn Jesus Christus – Jeschua ha-Maschiach – nicht gekommen wäre. Er ist das wertvollste Geschenk, das Gott gemacht hat – die ewige Erlösung durch Jesus.
Johannes 1,17
„Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“
Die Gnade ist der perfekte Lehrer, weil sie uns nicht nur unterweist, sondern auch die Fähigkeit schenkt, gemäß der Unterweisung zu leben:
Titus 2,11-14
„11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen, 12 und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf, 13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten. 14 Der hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken“
Lektione, die uns die Gnade Gottes beibringt und lehrt:
1. Die Gnade lehrt uns zu Gottlosigkeit und weltlichen Begierden NEIN zu sagen;
2. Die Gnade lehrt uns ein aufrechtes, gottesfürchtiges Leben voller Selbstkontrolle zu führen;
3. Die Gnade lehrt uns auf die Wiederkunft Jesu zu warten;
4. Die Gnade erinnert uns, dass Jesus starb, um uns zu erlösen und von aller Bosheit und Schlechtigkeit zu reinigen;
5. Die Gnade lehrt uns, dass wir eifrig darauf bedacht sein sollen, dass zu tun, was gut ist.
Gnade bewirkt ein Gott wohlgefälliges Leben.
Johannes 3,16
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“
Das ewige Leben ist zwar der größte geistliche Segen, den wir empfangen können, aber Gott segnet seine Kinder auch materiell auf so viele Arten. Wir freuen uns über die Gaben, mit denen Gott uns gesegnet hat, aber die Bibel erinnert uns auch daran, mit anderen zu teilen, die in Not sind.
Um diese Art der Großzügigkeit zu veranschaulichen, befahl Gott den Israeliten, ihre Felder nicht vollständig abzuernten. Die Ecken sollten für die Armen übrig bleiben.
3. Mose 23,22
„Wenn ihr aber die Ernte eures Landes einbringt, so sollst du dein Feld nicht bis an den Rand abernten und keine Nachlese deiner Ernte halten, sondern es dem Armen und dem Fremdling überlassen. Ich, der HERR, bin euer Gott“
Das Buch Rut und Schawuot
Das Buch Rut an Schawuot aus vielen Gründen gelesen. In diesem Buch erfahren wir, dass Rut, die sowohl arm als auch eine Ausländerin war, versuchte, ihre Schwiegermutter Naomi zu versorgen, indem sie das von den Erntearbeitern zurückgelassene Getreide einsammelte.
Wie sich herausstellte, fand sie sich beim Nachlesen auf den Feldern von Boas wieder, einem gottesfürchtigen Mann, der die Gebote Gottes befolgte.
Als Boas erfuhr, dass Rut mit seiner Verwandten Naomi nach Israel zurückgekehrt war, ging er weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus und ließ ihr Getreide zurück (Rut 1,22; 2,1-9.15-16).
Rut war erstaunt über sein Wohlwollen und fragte, warum er sich gerade um sie, eine Ausländerin, gekümmert habe. Boas antwortete: „Man hat mir ausführlich von der Güte berichtet, die du deiner Schwiegermutter erwiesen hast.“ (Rut 2,11)
Nachdem Rut etwa sieben Wochen lang auf Boas' Feldern geerntet hatte – was vermutlich der Zeit des Omerzählens und des Schawuotfestes entsprach –, schmiedete Naomi einen Plan, damit Rut den Rest ihrer Tage nicht als verarmte Witwe verbringen musste.
Ihr Plan sah vor, dass Boas als Ruts Verwandter-Erlöser fungieren würde, und so schickte sie Rut auf die Tenne, um zu seinen Füßen zu schlafen. Als Boas mitten in der Nacht erwachte und sie dort fand, bat sie ihn im Grunde um ein Eheversprechen, indem sie sagte: „Da fragte er: Wer bist du? Sie aber antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd! So breite deine Flügel über deine Magd; denn du bist ja Löser!“ (Rut 3,9; vgl. Hes 16,8).
Obwohl Boas nicht verpflichtet war, sich für diese arme Witwe einzusetzen, tat er es dennoch. Er heiratete schließlich Rut, und König David und Jesus Christus stammen aus ihrem Geschlecht.
Obwohl das Buch Rut mit einem tragischen Ende beginnt, schließt es mit einem neuen Anfang – einem, der schließlich der ganzen Menschheit zugute kommen sollte.
Wir sehen, wie der Herr selbst die Rolle unseres Verwandtenerlösers mit Israel spielt, die er erfüllte, als er Israel aus Ägypten befreite und in das verheißene Land brachte. Der Herr sagte,
Hesekiel 16,8
„Als ich nun an dir vorüberging und dich sah, siehe, da war deine Zeit da, die Zeit der Liebe. Da breitete ich meine Decke über dich und bedeckte deine Blöße. Ich schwor dir auch und machte einen Bund mit dir, spricht GOTT, der Herr; und du wurdest mein“
Aber es würde eine Zeit kommen, in der eine endgültige Erlösung stattfinden würde:
Hebräer 9,28
„so wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil“
Jesus Christus hat den endgültigen Preis für unsere Sünden bezahlt und ist unser Verwandter Erlöser geworden. Hallelujah!
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen