Das Laubhüttenfest – Sukkot


3. Mose 23,34.39-43

34 Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem HERRN das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. 39 So sollt ihr nun am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingebracht habt, das Fest des HERRN halten, sieben Tage lang; am ersten Tag ist ein Feiertag und am achten Tag ist auch ein Feiertag. 40 Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und Bachweiden, und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor dem HERRN, eurem Gott. 41 Und so sollt ihr dem HERRN das Fest halten, sieben Tage lang im Jahr. Das soll eine ewige Ordnung sein für eure [künftigen] Geschlechter, dass ihr dieses im siebten Monat feiert. 42 Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen, 43 damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israels in Laubhütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; ich, der HERR, bin euer Gott

 

Nehemia 8,15-17

15 Und so ließen sie es verkünden und in allen ihren Städten und in Jerusalem ausrufen und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Zweige vom wilden Ölbaum, Myrtenzweige, Palmzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Laubhütten zu machen, wie es geschrieben steht! 16 Und das Volk ging hinaus, und sie holten [die Zweige] und machten sich Laubhütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen und in den Höfen am Haus Gottes und auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Tor Ephraim. 17 Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte in den Hütten. Denn die Kinder Israels hatten es seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis zu diesem Tag nicht so gemacht. Und sie hatten sehr große Freude


Das Laubhüttenfest ist das siebte und abschließende Fest in Gottes Festzyklus. Es findet im siebten Monat statt, dauert sieben Tage und ist somit das Fest der Vollendung.

 

Historisch gesehen gedenkt das Volk Gottes am Laubhüttenfest der Tage in der Wildnis im Sinai nach dem Auszug aus Ägypten sowie an die Reise und Einzug ins verheißene Land, was mit großem Jubel verbunden ist. Die Israeliten bauten damals vorübergehende Unterkünfte, sogenannte Laubhütten, um jede Generation daran zu erinnern, dass ihre Vorfahren als Nomaden lebten und vierzig Jahre lang in der Wüste umherzogen (3Mo 23,42-43). Gemäß allen natürlichen Gesetzen wären die Israeliten zugrunde gegangen. Stattdessen aber wurden sie göttlich bewahrt.

 

Prophetisch weist das Laubhüttenfest auf das messianische Zeitalter und den Himmel hin sowie auf die Freude, die von diesem Königreich ausgehen wird. Es weist auf die Verheißung des HERRN hin, dass Er wieder bei Seinem Volk wohnen wird, wenn Er von Jerusalem aus über die ganze Welt herrschen wird (vgl. Mi 4,1-7).

 

Das Laubhüttenfest ist das freudigste sowie feierlichste aller biblischen Feste und zugleich das bedeutendste, da es am häufigsten in der Bibel erwähnt wird. Es bildet den historischen Hintergrund für die zentrale Lehre des Messias, die in den Kapiteln 7–9 des Johannes-Evangeliums dargelegt wird. 

 

Das Laubhüttenfest ist eine gesetzte Zeit, um kühn in Gottes Gegenwart einzutreten, im Vertrauen darauf, dass alle Hindernisse beseitigt sind. Es ist eine Gelegenheit, die Herrlichkeit Gottes zu erfahren und voller Freude Gemeinschaft mit Ihm zu haben.

 

Name

• „Laubhüttenfest“ oder „Fest der Laubhütten“ = Chag ha-Sukkot (חג סכות)

 

Der hebräische Begriff „Sukkot“ ist der Plural von „Sukka“, was „Hütte“, „Laube“ oder „Laubhütte“ bedeutet und eine provisorische Behausung wie ein Zelt, eine Hütte oder eine Kabine beschreibt. Die Sukka ist die zeitweiligen Behausungen, in denen die Israeliten lebten, während sie in der Wüste wanderten, nachdem Gott sie aus Ägypten herausgeführt hatte.

 

Andere Bezeichnungen sind:

Das Fest = Chag (חג)

 

Juden bezeichnen das Laubhüttenfest manchmal einfach als „das Fest“, weil es als eines der freudigsten und bedeutendsten Feste im hebräisch-biblischen Jahreskreis gilt. Es markiert das Ende der landwirtschaftlichen Erntezeit und symbolisiert eine besondere Zeit der Freude und Dankbarkeit. Aufgrund seiner zentralen Rolle und der damit verbundenen festlichen Atmosphäre wird es oft schlicht „das Fest“ genannt.

 

Fest der Einsammlung (2Mo 23,10.16; 34,22) = Chag ha-Asif (חג האסיף)

 

Das Laubhüttenfest wird manchmal auch als „Fest der Einsammlung“ bezeichnet, da es mit dem Abschluss der landwirtschaftlichen Ernte in Israel zusammenfällt, der Zeit, in der die gesamte Ernte eingebracht wird. Während dieser Zeit wurden die letzten Früchte eingesammelt, insbesondere Getreide und Früchte wie Trauben und Oliven. Das Fest symbolisiert daher nicht nur die Dankbarkeit für die Ernte, sondern auch die Fürsorge Gottes, der sein Volk während der Wüstenwanderung mit Schutz und Versorgung begleitete. Das Laubhüttenfest verbindet somit den landwirtschaftlichen und geistlichen Aspekt der Abhängigkeit von Gottes Segen.

 

Zeit unserer Freude (3Mo 23,40; 5Mo 16,14) = Seman Simchatenu (זמן שמחתנו)

 

Das Laubhüttenfest wird oft als „Zeit unserer Freude“ bezeichnet, weil dies auf der Aufforderung der Tora beruht, sich am Laubhüttenfest zu freuen. Das Fest gilt als besonders freudvolles Fest im hebräisch-biblischen Jahreskreis. Während dieses Festes wird die Freude über die Ernte und Gottes Versorgung betont, sowohl physisch durch die Ernte als auch geistlich durch Gottes Schutz während der Wüstenwanderung. Das Laubhüttenfest ist eine Zeit des Feierns und der Dankbarkeit für Gottes Gegenwart und Segen, weshalb es traditionell mit großer Freude und festlichen Aktivitäten begangen wird.


• „Fest der Völker“ oder „Fest der Nationen“ (Sach 14,16-19) = Chag ha-Gojim (חג הגויים)

Das Laubhüttenfest (Sukkot) wird auch als „Fest der Völker“ oder „Fest der Nationen“ bezeichnet, weil es eine universelle Bedeutung hat, die über das jüdische Volk hinausgeht und alle Völker der Welt einbezieht. Es symbolisiert Frieden, Einheit und die Anerkennung Gottes als Herrscher über die gesamte Menschheit. In der messianischen Vision wird das Laubhüttenfest das Fest, das alle Völker gemeinsam feiern, und es steht für die Hoffnung auf eine Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen.


Wann

September–Oktober (15.–21. Tischri/Ethanim)

 

Das Laubhüttenfest wird jährlich sieben Tage vom 15. bis 21. Tischri im Herbst gefeiert. Es ist das letzte der Feste des HERRN und folgt auf die beiden anderen Herbstfeste, Rosch ha-Schana (am 1. Tischri) und Jom Kippur, den Versöhnungstag (am 10. Tischri).

 

Nach jüdisch-biblischer Zeitrechnung beginnt der Tag um 18:00 Uhr abends und endet um 18:00 Uhr am nächsten Abend. Der Tag beginnt also am Abend und endet am Abend. Mit den Festen ist es genauso. Es beginnt abends (bei Sonnenuntergang) und endet am nächsten Abend (bei Abenddämmerung).

 

2024/5785: Sonnenuntergang, Mi. 16. Oktober – Abenddämmerung Mi. 23. Oktober (15–21. Tischri)

2025/5786: Sonnenuntergang, Mo. 6. September – Abenddämmerung Mo. 13. September (15–21. Tischri)

2026/5787: Sonnenuntergang, Fr. 25. September – Abenddämmerung Fr. 2. Oktober (15–21. Tischri)

2027/5788: Sonnenuntergang, Fr. 15. Oktober – Abenddämmerung Fr. 22. Oktober (15–21. Tischri)

2028/5789: Sonnenuntergang, Mi. 4. Oktober – Abenddämmerung Mi. 11. Oktober (15–21. Tischri)

 

Hinweis: Vor dem babylonischen Exil hieß der Monat Ethanim.

 

Das Laubhüttenfest dauert sieben Tage, der erste und der siebte Tag sind hohe Feiertage (Ruhetage, Schabbat Schabbaton 3Mo 23,36.39), die Tage dazwischen Halbfeiertage.

 

Der gesamte Festtagszyklus des HERRN schließt mit der heiligen „Versammlung am achten Tag“ ab (3Mo 23,36; 4Mo 29,35-38), die als „Schemini Azeret“ (der achte [Tag] der Versammlung) bezeichnet wird und am 22. Tischri stattfindet.

 

Die Tage zwischen dem Laubhüttenfest und Schemini Azeret (zweiter bis siebter Tag; in der Diaspora dritter bis siebter Tag) werden von den Juden „Chol ha-Moed“ genannt, was so viel wie, „die dazwischenliegenden Tage des Festes“ bedeutet. Dies tritt bei den zwei siebentägigen Festen Passah und Laubhütten auf. Obwohl der siebte Tag vom Laubhüttenfest, Hoschana Rabba, einen eigenen Namen hat, ist er Teil von Chol ha-Moed.

 

Hoschana Rabba – Der siebte Tag von Sukkot (21. Tischri)

Der Höhepunkt des Laubhüttenfestes ist der siebte Tag, bekannt als Hoschana Rabba. Der Name leitet sich von der hebräischen Bitte „Hoschana“ ab, die während der Umzüge mit den Torarollen vorgetragen wird und „hilf doch“ bedeutet (vgl. Ps 118,25; in deutscher Übersetzung als Hosianna/Hosanna bekannt). Während des Laubhüttenfestes findet an jedem Tag in der Synagoge ein Umzug statt, am siebten Tag jedoch sieben Umzüge. Daher wird dieser Tag Hoschana Rabba, das „große Hoschana“, genannt.

 

Schemini Azeret – Der achte Tag der Versammlung (22. Tischri)

Mose ergänzte die sieben Festtage um einen eigenständigen achten Tag, der unmittelbar danach gefeiert und als ein Schabbat eingehalten werden sollte. Dieser Tag markiert den Abschluss der Feste des HERRN. Zwar gibt es später im Jahr noch weitere Festtage, doch gehören diese nicht mehr zu den beiden Festzyklen der heiligen Feste des HERRN.

 

Simchat Tora – Das Tora-Freudenfest (22./23. Tischri)

Das Laubhüttenfest ist vorüber. Sieben Tage lang wurde es gefeiert, gefolgt von dem achten Tag, Schemini Azeret, der an die Bestimmung Gottes erinnert, dass sein Volk ein Volk auf dem Weg ist. Nun beginnt das Tora-Freudenfest, Simchat Tora. Einst wanderten die Vorfahren durch die Wüste, um das verheißene Land in Gottes festgelegter Zeit zu erreichen. Doch das Volk Gottes strebt nach einem noch größeren Ziel: dem Friedensreich Gottes, dem messianischen Zeitalter, das Heil und Frieden für Israel und die Völker bringen wird.

 

In Israel ist der achte Tag mit Simchat Tora, dem Fest der Torafreude, verbunden und wird wie ein Teil von Schemini Azeret gefeiert. Dieser Tag markiert sowohl den Abschluss des Laubhüttenfestes als auch die Freude über die Vollendung des jährlichen Toralesens. In Gemeinden der Diaspora wird Simchat Tora hingegen als zweiter Tag von Schemini Azeret am 23. Tischri gefeiert.

 

Die Tora, die fünf Bücher Mose, wurde in 54 Abschnitte unterteilt, und in allen Synagogen weltweit wird jede Woche der gleiche Abschnitt am Schabbat gelesen. Dieser Zyklus endet an diesem Tag. Das letzte Kapitel des 5. Buches Mose wird gelesen, gefolgt von einem sofortigen Neuanfang mit 1. Mose 1,1-5, um zu verdeutlichen, dass das Studium der Tora niemals aufhört. Danach verlässt die Gemeinde die Synagoge und tanzt draußen um die Schriftrollen oder trägt sie in den Armen.

 

Das letzte der drei Pilgerfeste

Das Laubhüttenfest (Sukkot) ist, neben dem Passah- (Pessach) und dem Wochen- bzw. Pfingstfest (Schawuot), das letzte der drei großen Pilger- bzw. Wallfahrtsfeste, die auf Hebräisch „Schalosch Regalim“ genannt werden, zu denen die Israeliten in biblischen Zeiten nach Jerusalem pilgerten, um im Tempel Opfer darzubringen.

 

5. Mose 16,16

Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote [Pessach] und am Fest der Wochen [Schawuot] und am Fest der Laubhütten [Sukkot]. Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen

 

Bibelstellen

● Laubhüttenfest

• 3Mo 23,33-44 (Beschreibung des Festes)

• 2Mo 23,16; 34,22 (das Fest des Einsammelns nach der Sommerernte)

• 4Mo 29,12-34 (Opfergaben für jeden der sieben Tage des Laubhüttenfestes. Während dieser Zeit wurden im Ganzen 70 Stiere geopfert. Laut der Lehre des Judentums repräsentieren sie die 70 Nationen aus 1Mo 10. Bedeutsam ist, dass die Juden dieses Fest mit den Heiden in Zusammenhang brachten, was sonst auf kein anderes Fest zutrifft)

• 5Mo16,13-15 (Gebot der Festesfreude)

• Psalm 113–118 (Hallel)

• Psalm 120–134 (fünfzehn Stufenlieder)

• Neh 8,13-18 (berichtet von einem Neubeginn, der Wiedereinsetzung nach der babylonischen Gefangenschaft. Hier erfahren wir, dass das Fest seit der Zeit Josuas zum ersten Mal wieder gefeiert wurde. Mit anderen Worten, nach Josua wurde das Laubhüttenfest jahrhundertelang nicht mehr gefeiert, nicht einmal während der Regierungszeit von David und Salomo)

• Sach 14,16-19 (der Abschnitt wird unter „messianische Bedeutung“ behandelt)

• Joh 7,1–10,21 (Worte und Taten Jesu am Laubhüttenfest)

 

Synagogenlesungen:

Sukkot (Tag 1)

Tora: 3Mo 22,26–23,44; 4Mo 29,12-16 | Haftara: Sach 14,1-21 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Sukkot (Tag 2)

Tora: 3Mo 22,26–23,44; 4Mo 29,12-16 | Haftara: 1Kön 8,2-21 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Sukkot (Zwischen-Schabbat)

Tora: 2Mo 33,12–34,26 | Haftara: Hes 38,18–39,16 | Joh 7,37-44

 

Sukkot Chol Ha-mo'ed (Tag 1)

Tora: 4Mo 29,17-25 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Sukkot Chol Ha-mo'ed (Tag 2)

Tora: 4Mo 29,20-28 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Sukkot Chol Ha-mo'ed (Tag 3)

Tora: 4Mo 29,23-31 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Sukkot Chol Ha-mo'ed (Tag 4)

Tora: 4Mo 29,26-34 | NT: Joh 1,10-14; Offb 7,1-10; 21,1-4 (nur messianische Gemeinden)

 

Hoschana Rabba (Sukkot, Tag 7)

Tora: 4Mo 29,26-34 | NT: Joh 7,1-2; 37-44 (nur messianische Gemeinden)

 

● Schemini Azeret

• 3Mo 23,36.39

• 4Mo 29,35

• 2Chr 7,9-10 (bei der Beschreibung der Einweihung des Salomonischen Tempels in Jerusalem)

• Neh 8,18 (bei der Feier nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil)

 

Synagogenlesungen:

Tora: 5Mo 14,22–16,17; 4Mo 29,35–30,1 | Haftara: 1Kön 8,54–9,1 | NT: Mt 17,1-9; Mk 12,28-33 (nur messianische Gemeinden)

 

● Simchat Tora

• 4Mo 29,35-38

 

Synagogenlesungen:

Tora: 5Mo 33,1–34,12; 2Mo 1,1–2:3; 4Mo 29,35–30,1 | Haftara: A: Jos 1,1-18 / S: Jos 1,1-9 | Mt 5,17-48; Röm 7,21-25 (nur messianische Gemeinden)

 

Mit „A“ und „S“ wird auf die aschkenasischen (Juden aus West- Ost- & Mitteleuropa) bzw. sephardischen (Juden aus Spanien & Portugal) üblichen Lesungen hingewiesen, sofern diese sich unterscheiden.

 

Hintergrund

Ein landwirtschaftliches Jahr ist vorüber, und die Ernte, insbesondere die Wein- und Obstlese, ist eingebracht. Die Arbeiten auf der Tenne und in der Kelter sind abgeschlossen. 

 

Im Gegensatz zur ernsten Stimmung von Rosch ha-Schana und Jom Kippur ist das dritte Fest im Monat Tischri eine Zeit unbeschwerter Freude. Nachdem Israel die „schrecklichen Tage“ der „Jamim Nora'im“ – Tage der Ehrfurcht und Buße – durchlebt hatte, bringt das Laubhüttenfest eine Phase der Freude. Zeitlich gesehen, befindet man sich auf dem Höhepunkt von Gottes Festzyklus. Nach der Buße (Teschuwa) und der Erlösung an Jom Kippur erlebte das Volk die Gewissheit der vergebenen Sünden und die Gegenwart Gottes. Daher hat das Laubhüttenfest eine besondere festliche und freudige Bedeutung und wird als „Seman Simchatenu, die Zeit unserer Freude“, gefeiert.

 

In den fünf Tagen zwischen Jom Kippur und dem Laubhüttenfest bauen Zehntausende von Familien Laubhütten, in denen sie sieben Tage leben und ihre Mahlzeiten einnehmen. 

 

Der Name des Festes „Laubhütten“ oder „Sukkot“ verweist auf die biblische Anordnung, dass alle Israeliten während dieses Festes in Laubhütten wohnen sollten. Dies sollte sie jedes Jahr an Gottes Versorgung während der 40-jährigen Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten erinnern, als das Volk in solchen einfachen Unterkünften lebte, während Gott selbst in der Stiftshütte inmitten seines Volkes wohnte. Das Fest erinnert so an die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit des Lebens. Das Laubhüttenfest sollte mit großer Freude begangen werden, da es einerseits an Gottes Güte und Versorgung während der Wanderung in der Wüste erinnerte und andererseits auf seine gegenwärtige Fürsorge beim Einsammeln der Ernte hinwies, was eine doppelte Freude auslöste.

 

Drei Schriftstellen beschreiben den Ablauf des Laubhüttenfestes. Das gesamte Volk sollte in Laubhütten wohnen, Früchte und Zweige von Bäumen nehmen und sich vor dem HERRN freuen (3Mo 23,33-43). Täglich wurden zahlreiche Opfer dargebracht (4Mo 29,12-39). Im Schabbatjahr musste während des Laubhüttenfestes das gesamte Gesetz öffentlich vorgelesen werden (5Mo 31,10-13).

 

Die Bedeutung von Sukkot

Das Laubhüttenfest wurde aufgrund der Freude, die es ausdrückt, zum bedeutendsten Fest in Israel. Schon die alten Rabbiner bezeichneten es einfach als „das Fest“.

 

Seine Wichtigkeit zeigt sich auch darin, dass es eines der drei Pilgerfeste ist. Dreimal im Jahr mussten alle jüdischen Männer vor dem HERRN im Tempel erscheinen: beim Passahfest, beim Wochenfest und beim Laubhüttenfest (2Mo 23,17; 34,22-23; 5Mo 16,16). Diese Verpflichtung, nach Jerusalem zu ziehen, gab den Festen den Namen „Pilger- oder Wallfahrtsfeste“. Zum Laubhüttenfest brachten die Menschen ihren Zehnten und Opfergaben zum Tempel, denn „man soll nicht mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen“ (5Mo 16,16).

 

Die Bedeutung dieses Festes wird auch durch die Vielzahl der Opfer, die in der Festwoche dargebracht wurden, unterstrichen: täglich ein Ziegenbock, vierzehn Lämmer, zwei Widder und eine abnehmende Anzahl von Stieren (am ersten Tag dreizehn, danach jeden Tag einen weniger). Diese Opfer wurden zusammen mit Speisopfern (Mehl und Öl) und Trankopfern (Wein) dargebracht. Alle vierundzwanzig Priesterabteilungen waren in dieser Woche an den Opferungen beteiligt.

 

In der Tempelzeit wurde das Laubhüttenfest mit besonderer Ehrfurcht begangen, da Salomo den neu erbauten Tempel während dieses Festes dem HERRN weihte. Bei diesem unvergesslichen Laubhüttenfest (2Chr 5,3) kam die Herrlichkeit des HERRN (Schechina) vom Himmel herab, entzündete das Feuer auf dem Altar und erfüllte das Allerheiligste (1Kön 8; 2Chr 7,1-10).

 

Was ist die Herrlichkeit des HERRN?

Der Begriff „Herrlichkeit“ beschreibt die wahrnehmbare und manifestierte Gegenwart des HERRN. Die Herrlichkeit ist mehr als „nur“ eine glänzende Erscheinung. Sie beinhaltet auch ein Zeugnis der Gunst und Gnade des HERRN. Die Herrlichkeit ist ein Zeichen seiner Ehre sowie das Entgegennehmen der Opfer des Lobpreises der vereinten Anbeter. Der hebräische Begriff für Herrlichkeit ist „kavod“. Das griechische Wort ist „doxa“, von dem wir den Begriff „Doxologie“ (Verherrlichung Gottes) erhalten haben.

 

Herrlichkeit beinhaltet in Bezug auf seinen Schein, Ehre, Ansehen, Kraft und Segen. Bezüglich aller Definitionen von Herrlichkeit, ist ihr Ziel jemanden im geistlichen Bereich zu einer wichtigen Person „mit Gewicht“ zu machen bzw. zu etablieren. Die Gegenwart Gottes bringt automatisch eine Zunahme in jedem Bereich, weil irdischer Reichtum und Wohlstand ihren Sitz in der geistlichen Welt haben. Die Herrlichkeit ist ein automatischer Aufbewahrungsort der Salbung.

 

Die verschiedenen Facetten der Herrlichkeit Gottes

Gott ist zwar überall gegenwärtig, jedoch gibt es bestimmte Zeiten, an denen er seine Gegenwart unseren fünf Sinnen besonders offenbar macht. In der Stiftshütte von Mose offenbarte sich Gott in einer leuchtenden Wolke. Am Berg Sinai offenbarte sie sich als Donner und Feuer. Manchmal ist Gottes Gegenwart augenscheinlich durch Wunder oder die Taten der Kraft wahrzunehmen. Elia fühlte die Gegenwart Gottes als ein sanftes Säuseln auf dem Berg Horeb (1Kön 19,12.13). Es gibt viele Wege, auf denen sich die Herrlichkeit Gottes offenbaren kann. In Gottes Gegenwart findet sich Erlösung, Umkehr, Bekräftigung, Heilung, Versorgung und Vollständigkeit.

 

Die Schechina-Herrlichkeit

Um die Manifestationen von Gottes Gegenwart und Herrlichkeit besser verstehen zu können, ist es wichtig, den häufig verwendeten Begriff „Schechina“ zu verstehen.

 

Der hebräische Begriff „Schechina“ kommt in der Bibel nicht vor, das Konzept jedoch eindeutig. Er wurde verwendet, um die Herrlichkeitswolke (Licht) auf dem Gnadenstuhl (oder Sühnedeckel) der Bundeslade, zwischen den beiden Cherubim, im Allerheiligsten, zu beschreiben (2Mo 25,8.22).

 

Von seiner Wortwurzel her, ist „Schechina“ häufig anzutreffen, insbesondere in dem Verb „schakan“, was „wohnen“, „zelten“ oder „dauerhaft bleiben“ meint, sowie in dem Substantiv „mischkan“, für „Wohnung“, „Wohnsitz“, „Wohnort“ oder „Stiftszelt“ bzw. „Stiftshütte“.

 

Der Begriff „Schechina“ bedeutet somit „jemand, der wohnt“ und bezieht sich auf die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes auf Erden, welche durch sichtbare Manifestation dargestellt wird.

 

Die Schechina-Herrlichkeit ist also die majestätische gegenwärtige Manifestation Gottes, in der Er herabstieg, um unter Menschen zu wohnen. Wann immer der unsichtbare Gott sichtbar wird und wann immer die Allgegenwart Gottes lokalisiert ist, ist dies die Schechina-Herrlichkeit.

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Jesus Christus – Die Schechina-Herrlichkeit

 

Das Gebet am Laubhüttenfest

Das Laubhüttenfest fällt genau in den Übergang der Jahreszeiten in Israel und markiert den Beginn der winterlichen Regenzeit. Es mag überraschend sein, aber statistisch gesehen erhält Jerusalem mit 500-550 mm pro Jahr genauso viel Niederschlag wie London. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass in Jerusalem der Regen überwiegend zwischen November und März fällt. Dieser erfrischende Regen bringt die dringend benötigte Feuchtigkeit für die Bearbeitung des Bodens und das Keimen der neuen Aussaat. Bleibt der Regen jedoch für mehrere Wochen aus, kann schnell ein Wassermangel entstehen, der die Ernte des kommenden Jahres gefährdet. Da das Laubhüttenfest in dieser entscheidenden Phase gefeiert wird, in der der Bedarf an Regen besonders groß ist, sind beide eng miteinander verbunden. Deshalb sind auch heute die Gebete für Regen ein wesentlicher Bestandteil des Laubhüttenfestes.

 

Die Zeremonie während des Laubhüttenfestes

Zu Zeiten des Tempels strömten zahlreiche jüdische Pilger zum Laubhüttenfest nach Jerusalem. Sie kamen aus Städten und Dörfern des Landes sowie aus weit entfernten Regionen, oft in großen Karawanen, um der Sicherheit willen. Diese Reisen nach Jerusalem waren stets von Freude begleitet, und es wurde unterwegs viel gesungen und gelacht.

 

Nach ihrer Ankunft in Jerusalem widmeten die Pilger ihre ganze Kraft dem Aufbau der Laubhütten für das Fest. Am Nachmittag des 14. Tischri säumten Tausende grüne Hütten die Straßen und bedeckten die umliegenden Felder und Hügel. Sie wurden alle innerhalb der Reichweite eines Schabbatweges (etwa 900 Meter) vom Tempel errichtet.

 

Bei Sonnenuntergang kündigte der Klang des Schofars (Widderhorns) vom Tempel den Beginn des Festes an. Mit der einbrechenden Dunkelheit breitete sich eine wachsende Aufregung über die Stadt aus. Unzählige flackernde Feuer tauchten die umliegende Landschaft in ein glitzerndes Netz bernsteinfarbener Lichter. Selbst spät in der Nacht trug der sanfte Wind das gedämpfte Lachen und den Klang fröhlicher Gespräche durch die Straßen.

 

Zwei bedeutsame Zeremonien

Zur Zeit Jesu waren bei den Juden zwei bedeutende Zeremonien Brauch. Die eine war das Ausgießen von Wasser (Wassertrankopfer). Die andere, bedeutsame Zeremonie war das Anzünden der Lichter (Lichterzeremonie).

 

Die Zeremonie des Wassertrankopfers

Während der Gottesdienste im Tempel zum Laubhüttenfest spiegelte sich das intensive Warten auf Regen wider. Jeden Morgen des Festes wurde dem HERRN ein Wassertrankopfer dargebracht, das symbolisch als Gebet um Regen diente.

 

Früh am Morgen, während die anderen Opfer vorbereitet wurden, begleitete ein festlicher Umzug von Musikern und Gläubigen den Hohepriester hinunter ins Kidrontal zum Teich Siloa. Der Hohepriester trug einen goldenen Krug, der etwa einen Liter Wasser fasste, und tauchte diesen in den Teich, um das Wasser zu schöpfen. Anschließend brachte er es zurück zum Tempel.

 

Gleichzeitig begab sich eine andere Gruppe nach Moza, einer Ortschaft südlich von Jerusalem, um dort Weidenruten zu schneiden. Diese wurden zum Tempel gebracht und an den Seiten des Altars aufgestellt, sodass ihre Spitzen über den Altar hingen und eine Art Überdachung bildeten.

 

Während der Hohepriester mit dem Wasser aus dem Teich Siloa durch das südliche Tor des Tempels – genannt Wassertor – eintrat, ertönten dreimal die silbernen Trompeten. Die Priester rezitierten dabei einstimmig die Worte aus Jesaja: „Und ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils“ (Jes 12,3).

 

Der Hohepriester begab sich dann zum großen steinernen Altar und stieg die Rampe auf der rechten Seite hinauf. Auf dem Altar standen zwei silberne Becken, eines für das reguläre Trankopfer aus Wein und das andere für das Wassertrankopfer des Laubhüttenfestes. Der Hohepriester hob den Krug hoch, und das Volk rief: „Erhebe deine Hand!“, um die Handlung zu bestätigen. Daraufhin goss er das Wasser aus, und die Menge konnte den Vorgang verfolgen.Dieses Ausgießen des Wassers auf den Altar wird „Nischuch ha-Majim“ – Wasseropferzeremonie, wörtlich „Ausgießen des Wassers“ genannt. 


Diese Zeremonie wurde streng überwacht, nachdem König Alexander Jannäus um 95 v. Chr. einen Aufruhr auslöste, indem er das Wasser auf die Erde statt in das vorgesehene Becken goss. Dies führte zu einem Tumult, bei dem viele Menschen ums Leben kamen. Von da an wurde sichergestellt, dass die Zeremonie ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

 

Zusätzlich zum Wassertrankopfer wurde auch Wein in das andere Becken gegossen. Anschließend ertönten dreimal die silbernen Trompeten, und die Tempelmusik begann. Der Chor der Leviten sang das Hallel (Psalmen 113–118), während das Volk mit Palmzweigen den Altar umringte und gemeinsam „Ach, HERR, hilf! Ach, HERR, lass wohl gelingen!“ (Ps 118,25) rief. Gleichzeitig zogen die Priester mit Palmzweigen in der Hand um den Altar.

 

Psalm 118, ein messianischer Psalm, verlieh dem Fest messianische Bedeutung. Aus diesem Grund empfing die Volksmenge Jesus bei Seinem Einzug in Jerusalem mit dem Ruf „Hosianna“ („Hilf doch“) und schwenkte Palmzweige (Mt 21,8-9; Lk 19,38; Joh 12,13). Sie erkannten Ihn als Messias-König, der Israel befreien würde. Dasselbe Bild sehen wir in Offenbarung 7,9-10, wo die erlösten Heiligen mit Palmzweigen vor dem Thron Gottes und dem Lamm stehen.

 

Der Brauch, während des Laubhüttenfestes Zweige zu tragen und Psalmen zu singen, geht bis in die Zeit der Makkabäer, etwa 165 Jahre vor Christus, zurück (2Makk 10,6-7). Auch der Brauch des Wasserschöpfens ist sehr alt und war bereits um 100 v. Chr. fester Bestandteil der Festzeremonie.

 

Die Lichterzeremonie

Die Feier des Wassertrankopfers wurde, im Gegensatz zur eigentlichen Zeremonie, an den Abenden des Laubhüttenfestes mit einer eindrucksvollen Lichterzeremonie im Tempel begangen. Diese Zeremonie wurde Simchat Bet ha-Schoewa („die Freude des Hauses des [Wasser-]Schöpfens“) genannt.

 

Sobald der zweite Abend des Laubhüttenfestes anbrach, versammelten sich die Menschen im großen Außenhof des Tempels, dem sogenannten Hof der Frauen. Um die Männer von den Frauen zu trennen, wurden spezielle Schranken aufgestellt. In der Mitte des Hofes standen vier große goldene Leuchter (Menorot), auf deren jeweils vier Arme Ölschalen angebracht waren. Die Dochte für die Leuchter wurden aus den abgetragenen Gewändern der Priester hergestellt. Jeder Leuchter besaß vier lange Leitern, auf denen junge Priester mit großen Krügen Olivenöl hinaufstiegen, um die Ölschalen aufzufüllen.

 

Da das Laubhüttenfest während des Vollmonds gefeiert wurde und der Himmel in Israel zu dieser Jahreszeit klar ist, bot das helle Licht der Leuchter im Tempel einen atemberaubenden Anblick. Die Silhouetten der umliegenden Hügel von Judäa waren deutlich zu erkennen. Die ganze Nacht über führten die Ältesten des Sanhedrins beeindruckende Fackeltänze auf, während die ruhigen, gelben Flammen der Leuchter den Tempel und die Straßen Jerusalems in ein strahlendes Licht tauchten.

 

Kurz nach Beginn der Feier versammelte sich eine Gruppe von Leviten im Innenhof des Tempels, dem Hof der Israeliten. Gemeinsam begaben sie sich zum Nikanor-Tor und blieben auf der Plattform oberhalb der fünfzehn Stufen stehen, die zum Hof der Frauen hinunterführten. Die Klänge von Flöten, Trompeten, Harfen und anderen Saiteninstrumenten des Tempelorchesters wurden lauter, während die Leviten die fünfzehn Stufenlieder (Psalm 120–134) sangen und dabei bei jedem neuen Psalm eine Stufe hinuntergingen.

 

Diese Zeremonie wiederholte sich von der zweiten Nacht des Laubhüttenfestes bis zur letzten Nacht als Auftakt zum morgendlichen Wasserschöpfen. In ganz Israel gab es keine Feier, die dieser an Pracht und Freude gleichkam. Die alten Rabbiner sagten über diese Feier: „Wer die Freude an der Stätte des Wasserschöpfens nicht gesehen hat, hat in seinem Leben keine wahre Freude gesehen“ (BT Sukkot 5,1). Sie interpretierten das Ausgießen des Wassers als Symbol für das Ausgießen des Heiligen Geistes über Israel in den letzten Tagen und verkündigten damit, dass ein Tag kommen wird, an dem der Heilige Geist über das ganze Volk Israel ausgegossen werden wird.

 

Dieses Lichterfest erinnert an das Herabkommen der Schechina-Herrlichkeit in den Tagen Salomos und deutet auf die Wiederkehr der Schechina-Herrlichkeit in den Tagen des Messias hin (Hes 43,1-6).

 

Im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus am Tag nach dem Laubhüttenfest (dem achten Tag), der als Schabbat gefeiert wurde, vom Ölberg in den Tempel zurückkehrte, um dort zu lehren (Joh 8,2; vgl. Joh 7,2.37). Als die Pharisäer versuchten, Ihm eine Falle zu stellen, verkündete Jesus: „Ich bin das Licht der Welt; wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Die Pharisäer verstanden sofort, dass dies eine messianische Aussage war, da die Schrift den Messias oft mit Licht in Verbindung bringt – Begriffe wie „Stern aus Jakob“, „Licht Israels“, „Licht der Nationen“, „Feuerfackel“ und „Sonne der Gerechtigkeit“ waren ihnen vertraut.

 

Am selben Tag bekräftigte Jesus diese Wahrheit, als Er einen Blinden heilte. Er wiederholte: „Solange Ich in der Welt bin, bin Ich das Licht der Welt“ (Joh 9,5). Die Pharisäer wurden erneut zornig auf Ihn, denn sie diskutierten weiterhin die Frage, ob Jesus tatsächlich der Messias sei (Joh 9,22). Dieses Mal kritisierten sie, dass Er den Blinden am achten Tag des Festes, einem Schabbat, geheilt hatte (Joh 9,14). Obwohl das mosaische Gesetz das Heilen am Schabbat nicht verbot, galt es nach der Tradition der Pharisäer als Arbeit und war daher untersagt.

 

Neben der messianischen Bedeutung, die Jesus für sich beanspruchte, bezog Er sich auch direkt auf das Lichterfest im Tempel, indem Er sagte, Er sei „das Licht der Welt“. Die Anwesenden erinnerten sich lebhaft an das Fest, das sie sechs Nächte lang gefeiert hatten. Doch Jesus machte klar, dass das Licht, das Er bringt – das Heil, wie es in Jesaja 49,6 beschrieben wird – nicht nur den Tempel erleuchtet, sondern die ganze Welt. Er selbst ist die Quelle dieses Lichts.

 

Die Hoschana-Rabba-Zeremonie

Am siebten und letzten Tag des Laubhüttenfestes erreichten die Gottesdienste im Tempel ihren Höhepunkt. Gleichzeitig war dies die Zeit, in der das Volk sehnsüchtig auf den Regen wartete. Die jüdische Tradition besagt, dass Gott an diesem Tag offenbart, ob es im kommenden Jahr Regen für die Ernte geben wird. Daher wurde dem Wassertrankopfer-Ritual an diesem letzten Tag besondere Bedeutung beigemessen, da Wasser das zentrale Anliegen aller war.

 

Während an den ersten sechs Tagen des Festes die silbernen Trompeten dreimal geblasen wurden, erklangen sie an diesem Tag siebenmal hintereinander jeweils dreimal. Auch die Priester zogen an den anderen Tagen nur einmal um den Altar, doch an diesem Tag umrundeten sie ihn siebenmal. Dabei sangen sie den „Hoschanna-Vers“ (Ps 118,25), und das Volk schwenkte Palmzweige. Aus diesem Grund wird dieser Tag „Hoschana Rabba“, das „große Hoschanna“, genannt. Der Gedanke an den dringend benötigten Regen und die messianische Hoffnung, die in Psalm 118 zum Ausdruck kommt, erreichten an diesem Tag ihren Höhepunkt.

 

Um das Jahr 30 n. Chr., an einem Hoschana Rabba, versammelte sich die Menge im Tempelhof für die Zeremonie. Die Morgensonne schien hell, und während die Priester ihre Dienste verrichteten, durchbrach eine laute Stimme die Stille. Erstaunt wandten sich die Priester und die versammelte Menge um, um zu sehen, wer es gewagt hatte, den Gottesdienst zu unterbrechen. Es war ein etwa dreißigjähriger Mann aus Galiläa, den viele als großen Rabbi, Propheten oder sogar als den Messias ansahen. Seine Stimme hallte durch den Hof: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu Mir und trinke! Wer an Mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Joh 7,37-38; vgl. Joh 4,14). Mit diesen Worten erklärte Er, dass Er die Antwort auf ihre Gebete sei, der Messias, der gekommen war, um Rettung zu bringen.

 

Die Worte Jesu ließen einen Moment der angespannten Stille entstehen, bevor die Reaktionen losbrachen. Die religiösen Führer waren entsetzt und wütend. Wie konnte Er es wagen, den Gottesdienst zu stören, und wer gab Ihm das Recht, sich selbst als Messias zu verkünden? Sie sahen in Seiner Aussage eine ernsthafte Bedrohung ihrer Autorität. Doch obwohl einige von ihnen Jesus greifen wollten, legte niemand Hand an Ihn (Joh 7,44).

 

Auch unter der Menge entbrannte eine lebhafte Diskussion. Sie hielten Jesus weder für verrückt noch für einen Fanatiker, sondern spürten die Autorität in Seinen Worten. Doch über Seine Identität herrschte Uneinigkeit. Einige dachten, Er sei „der Prophet“, den Mose vorhergesagt hatte (5Mo 18,15), andere glaubten, Er sei der Messias – und sie hatten recht. Doch einige stellten dies infrage, weil sie annahmen, der Messias müsse aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem stammen (Joh 7,42), nicht wissend, dass Jesus tatsächlich ein Nachfahre Davids war und in Bethlehem geboren wurde. Johannes berichtet, dass die Menge in ihrer Meinung über Jesus gespalten war (Joh 7,43).

 

Aufgrund dieser Ereignisse beriefen die religiösen Führer eine geheime Sitzung ein. Es handelte sich um ein Treffen der Oberpriester, die die 24 Priesterabteilungen leiteten, und der Pharisäer, die für die mündlichen Traditionen in Israel eintraten. Obwohl diese beiden Gruppen in vielen theologischen Fragen uneins waren, fanden sie in ihrem gemeinsamen Hass auf Jesus eine seltene Einheit.

 

Zunächst wurden die Tempelwachen zur Rechenschaft gezogen, warum sie Jesus nicht verhaftet hatten. Diese Leviten, die für die Bewachung des Tempels und die Einhaltung der Gesetze verantwortlich waren, hätten Jesus festnehmen sollen. Doch sie waren von Seinen Worten so beeindruckt, dass sie nur sagen konnten: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch“ (Joh 7,46). Die religiösen Führer waren wütend über diese Antwort, aber die Gelegenheit, Jesus zu verhaften, war vorüber.

 

Jüdischer Brauch

Nachfolgend einige moderne zentrale Bräuche und Rituale, die heutzutage während des Laubhüttenfestes befolgt werden:

 

Die Laubhütten

Das bekannteste Symbol des Laubhüttenfestes ist die Sukka, die Laubhütte, welche an die provisorischen Behausungen erinnert, die einst in der Wüste errichtet wurden. Zur Erinnerung daran wohnen die Juden jedes Jahr sieben Tage lang in diesen Hütten. Für den Bau der Hütten wurden viele Materialien verwendet, wie z.B. Etrog-‚ Palmen-‚ Myrten- und Weidenzweige. Die Laubhütte, die zum Symbol der verlorenen, nationalen Hoffnung Israels wurde, symbolisiert gleichzeitig nach Amos 9,11 die Hoffnung auf eine Wiederherstellung der Hütte Davids.

 

Direkt nach dem Ende von Jom Kippur beginnen jüdische Familien, diese Hütten in Höfen, auf Terrassen und Balkonen zu bauen. Die Wände bestehen aus mindestens drei Seiten, die aus Zweigen geflochten werden.

 

Das Dach wird mit Stroh, Schilfrohr oder Zweigen bedeckt, sodass es tagsüber ausreichend Schatten spendet und nur wenige Sonnenstrahlen hindurchlässt, aber nachts so offen ist, dass man die Sterne sehen kann. Innen werden die Hütten festlich mit farbenfrohem Obst und Gemüse der Ernte geschmückt. Während des Laubhüttenfestes essen jüdische Familien ihre Mahlzeiten in der Sukka, und besonders Gläubige schlafen auch dort.

 

Heute wollen sich viele Juden mit dem Leben in einer Laubhütte, der Sukka, bewusst machen, dass Gottes Schutz wichtiger ist als der vermeintliche Schutz eines festen Hauses. Sieben Tage lang erleben sie während der Laubhüttenzeit, dass das Leben vergänglich ist, der Mensch aber immer Geborgenheit in Gott finden kann. Ganz unabhängig von den äußeren Umständen. Die Laubhütte ist, wie Schirm, Schild oder Flügel (Ps 3,4; 17,8; 31,21; 32,7; 91,1-2; 119,114; Jes 25,4; Jer 16,19), ein Sinnbild für den umfassenden Schutz und gnädige Bewahrung Gottes, nicht nur während der 40-jährigen Wüstenwanderung, sondern ganz allgemein während unseres irdischen Daseins. Gott sorgte in der Wüste Sinai auf übernatürliche Weise für Unterkunft, Kleidung und Nahrung, für Manna, Wachteln und Wasser. So erinnert Sukkot daran, dass man in irdischen Besitztümern keine Sicherheit, keinen festen Halt finden kann. Nur bei Gott gibt es wirklich Schutz und einen sicheren Zufluchtsort.

 

Das Dach der provisorischen, einfachen Hütten, die unter freiem Himmel stehen müssen, soll gemäß jüdischer Tradition so konstruiert sein, dass der Schatten, den die Zweige werfen, größer sein muss, als die durch das eindringende Sonnenlicht beschienene Fläche, man aber trotzdem nachts die Sterne durch das Laubdach hindurch sehen kann (Jes 4,4-6). Als Material für das Dach ist alles geeignet, was aus der Erde wächst und abgeschnitten wurde, also beispielsweise auch Bambusstangen oder Strohmatten. Die Größe der Hütte ist ab einer gewissen Mindestgröße variabel. Sie kann für eine einzelne Person oder auch für Dutzende von Menschen konzipiert sein. Die Sukka ist winddurchlässig und steht immer offen, sie darf nicht verschlossen werden. Dies ist ein Bild für die Sensibilität und Offenheit gegenüber dem Wirken des Heiligen Geistes, des göttlichen Windes (1Kön 19,11-13; Pred 11,5; Joh 3,26; Apg 2,2).

 

 

Die Zweige

 

3. Mose 23,40

Ihr sollt aber am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen und Bachweiden, und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor dem HERRN, eurem Gott.

 

Auch hinsichtlich dieser Passage gab es eine Kontroverse zwischen den Sadduzäern und den Pharisäern. Die Sadduzäer waren der Ansicht, dass sich diese Anweisung auf das Material für den Bau der Hütten bezieht, während die Pharisäer glaubten, dass es sich um Zweige handelt, die die Gläubigen während des Festes in ihren Händen halten sollten. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss, und beide Auslegungen wurden akzeptiert.

 

Da die Heilige Schrift vier Baumarten erwähnt, werden diese wortwörtlich für das Gebot verwendet, wobei man sie allgemein die „vier Arten“ nennt. Der Etrog, eine Frucht, die der Zitrone ähnelt, gilt als die „prächtige Baumfrucht“. Die langen Blätter des Lulaw, der Dattelpalme, stellen die „Palmwedel“ dar. Der Hadas oder Myrtenzweig, mit seinen vielen kleinen Blättern, entspricht dem „Zweig von dichtbelaubten Bäumen“, und in der Regel werden drei Myrtenzweige verwendet. Der Arawa, der Weidenzweig, stellt die „Zweige von Bachpappeln oder Bachweiden“ dar, wobei man üblicherweise zwei Weidenzweige nimmt, da die Heilige Schrift sie im Plural nennt. 

 

Ein weiteres Symbol ist der Feststrauch, der Lulaw, der bei diesem Fest nicht fehlen darf. Das Gebinde besteht erstens aus einem ungeöffneten Palmwedel, dem eigentlichen Lulaw, der mindestens 40 bis 50 cm lang sein soll, zweitens aus zwei frischen Bachweidenzweigen (Arawot), die an der Spitze noch nicht entfaltete Blättchen haben müssen und drittens aus drei mindestens 30 cm langen Myrtenzweigen (Hadassim). Das Gebinde wird in der rechten Hand getragen.

 

Ein weiteres Symbol ist eine Zitrusfrucht, der Etrog (Paradiesapfel), eine Frucht des verheißenen Landes und symbolisiert die Ernte der Früchte zum Laubhüttenfest. Diese Frucht wird als das wichtigste Symbol angesehen, denn sie hat einerseits Wohlgeruch und andererseits Geschmack. Die Palme trägt Frucht, aber sie duftet nicht; die Myrte duftet, hat aber keinen Geschmack; die Weide hat weder Duft noch Geschmack; aber der Etrog hat beides.

 

Den Etrog hält man in der linken Hand, während die anderen drei Arten von Zweigen, zu einem Strauß gebunden, in der rechten Hand gehalten werden. Dies bezieht sich auf eine detaillierte göttliche Anordnung bezüglich des Laubhüttenfestes in 3. Mose 23,40-41. Die Zweige werden, ähnlich wie in der alten Tempelzeremonie, während des Hoschanna-Verses (Ps 118,25) geschwenkt.

 

Das Schwenken des Lulaws und des Etrogs nach Norden, Süden, Osten und Westen stellt die allgegenwärtige Gegenwart Gottes auf der ganzen Erde und in unserem Leben dar.

 

Den vier Bestandteilen des Feststrauches (Arba Minim), wird im Judentum auch die Bedeutung von vier verschiedenen Menschentypen gegeben.

 

Welche vier Menschentypen beschreibt der Lulaw?

Der Talmud beschreibt sie so:

Wie die Zitrusfrucht sowohl Geschmack hat als auch einen lieblichen Geruch, so gibt es in Israel Menschen, die sowohl gelehrt sind als auch ihren Glauben leben.

 

Wie die Früchte des Palmzweigs zwar Geschmack haben, aber geruchlos sind, so gibt es in Israel Menschen, die zwar gelehrt sind, aber ihren Glauben nicht leben.

 

Wie die Myrtenzweige zwar einen lieblichen Geruch haben, aber ungenießbar sind, so gibt es Menschen, die gute Werke tun, aber keinerlei Gelehrsamkeit besitzen.

 

Wie die Weidenzweige weder essbar sind noch einen angenehmen Geruch verbreiten, so gibt es Menschen, die weder gelehrt sind noch gute Werke tun.

 

Gott sagt: Damit Israel nicht untergeht, lasst sie alle zusammengebunden sein, wie die Pflanzen zu einem Bund zusammengebunden sind, so dass die Gerechten unter ihnen für die anderen Sühne bewirken.

 

All das erinnert Christen an Jesu Erzählung über das vierfache Ackerfeld und die Reaktion der vier verschiedenen Menschentypen auf das Hören des Wortes Gottes (Mt 13,1-8.18-23).

 

Darüber hinaus wird im Judentum der Feststrauch auch mit vier unterschiedlichen geschichtlichen Perioden Israels in Verbindung gebracht: Mit der Wanderung in der Wüste Sinai, der Eroberung des verheißenen Landes, der Rodung der Wälder und der Kultivierung des Ackerbodens.

 

Ebenso werden die vier Bestandteile des Lulaw auch wie folgt interpretiert: Das Myrtenblatt hat die Form des Auges, die Etrog die Form des Herzens, das Blatt der Bachweide die Form des Mundes und der hohe, gerade Palmwedel versinnbildlicht das Rückgrat des Menschen. Mit allen Organen will das Volk Gott dienen.

 

In der Synagoge

Die alten Tempelzeremonien haben sich dahingehend erhalten, dass die Gläubigen heute in einer Prozession um die Synagoge gehen und dabei Psalm 118 singen. Anstelle des Altars, der in der Antike im Mittelpunkt stand, befindet sich nun die auf einem Podium in der Mitte der Synagoge platzierte Torarolle im Zentrum dieses Rituals.

 

Nach der Zerstörung des Tempels und dem damit verbundenen Wegfall der dortigen Gottesdienste wurde die Verbindung des Laubhüttenfestes mit dem Versöhnungstag, Jom Kippur, das nur fünf Tage früher gefeiert wird, immer stärker. Hoschana Rabba, der letzte Tag des Laubhüttenfestes, wurde zunehmend als der endgültige Tag betrachtet, an dem das Urteil, das Gott an Jom Kippur verkündete, noch einmal abgewendet werden konnte. An diesem Tag werden die Weidenzweige so lange auf die Bänke in der Synagoge geschlagen, bis alle Blätter abfallen – eine Zeremonie, die Buße, Umkehr und die Sühnung der Sünden symbolisiert.

 

Die Freude

Obwohl die Zeremonie des Wasserschöpfens und das Lichterfest, die einst im Tempel stattfanden, der Vergangenheit angehören, bleibt die Freude dennoch ein zentraler Bestandteil des Laubhüttenfestes. Im Mittelalter entstand ein neues Fest: Simchat Tora („die Freude an der Lehre“ oder „das Fest der Torafreude“). Es wird am neunten Tag (oder in Israel am achten Tag) nach Beginn des Laubhüttenfestes gefeiert. Dieses postbiblische Fest bewahrt die Tradition des Jubels und der Freude sowie das Vorlesen des mosaischen Gesetzes während des Laubhüttenfestes (5Mo 31,10-13).

 

Während des Jahres wird in der Synagoge das gesamte Gesetz (die fünf Bücher Mose) vorgelesen, wobei an jedem Schabbat ein bestimmter Abschnitt gelesen wird. Mit Simchat Tora beginnt der Zyklus der Toralesungen von Neuem. Man liest das letzte Kapitel des fünften Buches Mose und gleichzeitig den Beginn des neuen Zyklus mit dem ersten Kapitel des ersten Buches Mose. Jeder in der Synagoge erhält eine Alija, also die Möglichkeit, einen Teil der Tora vom Lesepult aus vorzulesen. Anschließend zieht die gesamte Versammlung, angeführt von der hoch erhobenen Torarolle, voller Freude um die Synagoge herum.

 

Besuch aus der Geschichte

Zahlreiche Juden empfangen in ihrer Laubhütte symbolisch an jedem Festtag einen von sieben biblischen Gästen genannt „Uschpizin“ deren Leben durch das Thema Wandern bzw. Flucht geprägt war: Abraham, Isaak, Jakob, Josef, Mose, Aaron und David. Nach jüdischer Tradition besuchen diese Gäste jede Sukka. Die Uschpizin-Gäste repräsentieren die jüdische Geschichte:

 

Die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob stehen für die Vergangenheit, für die Entstehung des Volkes. Abraham, der Vater, steht symbolisch für Barmherzigkeit, Isaak als der verheißene Sohn für Stätte und Kraft, Jakob letztlich als Stammvater Israels für Glanz und Pracht.

 

Mose und Aaron vertreten die Gegenwart, denn sie stehen stellvertretend für die Heilige Schrift und die Gebote, für das Wort. Der Alltag des Volkes wird maßgeblich durch sie bestimmt und geprägt. Mose wird mit Ewigkeit in Verbindung gebracht, denn er gab dem Volk die ewige Ordnung, Aaron mit himmlischer Herrlichkeit, da nur er allein ins Allerheiligste der Stiftshütte eintreten durfte.

 

Josef und David letztlich stehen für die Zukunft, für das messianische Zeitalter, denn der Messias kommt aus dem Hause David. Josef gilt als der Gerechte, als Grundfeste, David als der gesalbte König, der für das königliche Reich steht.

 

Beide letztgenannten Personen sind in gleichem Maße ein wunderbares, prophetisches Bild des Messias, ja, der Inbegriff für biblische Gestalten, die prophetisch auf den Messias hinweisen, überhaupt.

 

Messianische Bedeutung

Das Laubhüttenfest hat eine tiefe symbolische und prophetische Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Erwartung des kommenden Messias und das Reich Gottes.

 

Als Jesus auf Erden lebte, feierte Er auch das Laubhüttenfest, und dabei reagierte Er auf die beiden Hauptzeremonien des Festes. Bei der Zeremonie des Wassertrankopfers, was die Ausgießung des Heiligen Geistes symbolisierte, sprach Jesus eine Einladung aus. Er sagte nach Johannes 7,37-38: „37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen

 

Johannes zeigt, dass Jesus auf das Kommen des Heiligen Geistes hinwies, der in jedem gläubigen Menschen wohnen wird. Das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschehen, denn Jesus war noch nicht verherrlicht worden. Das Wasser, das am Laubhüttenfest ausgegossen wird, ist ein Bild für den Heiligen Geist, der in gläubigen Juden und Heiden wohnt.

 

Im Blick auf die zweite Hauptzeremonie des Lichteranzündens sagte Jesus in Johannes 8,12: „Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

 

Laut Sacharja 14,16-19 wird das Laubhüttenfest schließlich durch die Aufrichtung des messianischen Königreichs erfüllt.

 

Die Ernte

In der Bibel wird das letzte Gericht oft mit einer Ernte verglichen (Hos 6,11; Joel 4,13; Mt 13,39; Offb 14,15). An diesem zukünftigen Tag der Ernte wird Gott die Seinen zu sich versammeln, während die Bösen wie Spreu und Strohstoppeln verbrannt werden (Mal 3,19-20). Daher ist es nicht überraschend, dass das Laubhüttenfest nicht nur mit Israels Vergangenheit, sondern auch mit seiner Zukunft verknüpft ist.

 

Wenn der Messias sein tausendjähriges Königreich errichtet, wird Er den Überrest Israels sammeln und ins Land zurückbringen. Jesaja beschreibt dies wie eine Olivenernte, bei der die Äste mit Stöcken geschlagen werden und die reifen Oliven gesammelt werden:

 

Jesaja 27,12-13 (vgl. Jes 11,11-12; Jer 23,7-8)

12 Und es wird geschehen an jenem Tag, dass der HERR ein Dreschen veranstalten wird von den Fluten des [Euphrat -]Stromes an bis zum Bach Ägyptens, und ihr sollt gesammelt werden, ihr Kinder Israels, eins ums andere. 13 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird das große Schopharhorn geblasen werden; da werden heimkommen die Verlorenen aus dem Land Assyrien und die Vertriebenen aus dem Land Ägypten; und sie werden den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem

 

Auch die Gerechten aus den Nationen werden zum HERRN versammelt werden und in Jerusalem beten. Sacharja prophezeit: 

 

Sacharja 14,16-17

16 Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. 17 Und es wird geschehen: Dasjenige von den Geschlechtern der Erde, das nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten, über dieses wird kein Regen fallen

 

Die Nationen, die im tausendjährigen Reich das Laubhüttenfest nicht feiern, werden keinen Regen erhalten. Diese Bibelstelle bildet die Grundlage für die Tradition des Gebets um Regen während des Laubhüttenfestes.

 

Die Laubhütte

Der HERR wird sein Volk nicht nur sammeln, sondern im kommenden messianischen Königreich auch mitten unter ihnen wohnen: 

 

Hesekiel 37,27-28 (vgl. Offb 21,3)

27 Meine Wohnung wird bei ihnen sein, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. 28 Und die Heidenvölker werden erkennen, dass ich der HERR bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in Ewigkeit in ihrer Mitte sein wird

 

Die Schechina-Herrlichkeit, das Zeichen der Gegenwart Gottes, wird in Zion wieder sichtbar sein (Jes 60,1; Sach 2,9). Sie wird als leuchtendes Feuer über dem Berg Zion erscheinen und wie eine Sukka (Laubhütte) Schutz und Zuflucht bieten – insbesondere nach den langen Jahren der Verfolgung und Bedrängnis Jakobs. Jesaja prophezeite: 

 

Jesaja 4,5-6

5 dann wird der HERR über der ganzen Wohnung des Berges Zion und über seinen Versammlungen bei Tag eine Wolke und Rauch schaffen und den Glanz einer Feuerflamme bei Nacht, denn über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein; 6 und eine Laubhütte wird zum Schatten vor der Hitze bei Tag sein, und zur Zuflucht und zum Schirm vor Unwetter und Regen

 

Licht

Als der Messias sich selbst als das „Licht der Welt“ bezeichnete, wies Er auf das Heil und die Vergebung der Sünden hin, die Er all jenen anbietet, die an Ihn glauben. Der Prophet Jesaja verkündete:

 

Jesaja 49,6

So mache Ich Dich auch zum Licht der Nationen, dass Mein Heil bis an die Enden der Erde reiche“.

 

Dieses Licht bietet Jesus auch heute an, indem Er sagt: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).

 

Haben wir das lebensverändernde Licht des Messias bereits erfahren, oder wandeln wir noch in der Finsternis?

 

Wasser

Das Land Israel verfügt über drei verschiedene Arten von Wasserquellen. Zisternen, große in Felsen gehauene Becken, fangen den Regen auf, der während der Regenzeit fällt. Diese Zisternen, wie man sie z. B. in der Festung Masada findet, können zwar Millionen Liter Wasser speichern, doch es ist anfällig für Verunreinigungen und wird leicht abgestanden. Zudem können sie nicht vor der nächsten Regenzeit wieder aufgefüllt werden. Brunnen hingegen sind eine wertvollere Wasserquelle, da ihr Wasser frisch ist und ständig nachfließt, doch auch sie können während einer Dürre austrocknen. Die wertvollste Wasserquelle in Israel sind die durch Quellen gespeisten Flüsse und Bäche, wie die Quellen von En-Gedi. Diese fließenden Wasserquellen werden in der Bibel als „lebendiges Wasser“ bezeichnet.

 

Der HERR nutzte dieses Bild, um die Rebellion und den Götzendienst Israels zu verdeutlichen:

 

Jeremia 2,13

Denn zweifach Böses hat Mein Volk getan: Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen zu graben, rissige Zisternen, die kein Wasser halten

 

Als Jesus am letzten Tag des Laubhüttenfestes im Tempel sprach, nahm Er auf diese Wahrheit Bezug und sagte: „Wer an Mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat: Aus seinem Inneren werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Joh 7,38). Dies ist das reinste und wertvollste Wasser, das niemals versiegt.

 

In der jüdischen Tradition wurde die Zeremonie des Wasserschöpfens mit dem Heiligen Geist verbunden. Es heißt: „Warum nennt man es das Haus des Schöpfens? Weil sie dort den Heiligen Geist schöpfen“ (Midrasch: Genesis Rabbah [Bereschit Rabbah] 70,1).

 

Ebenso wird erklärt: „Warum nennt man es Wasserschöpfen? Wegen der Ausgießung des Heiligen Geistes, wie es heißt: ‚Mit Freude sollt ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils‘“ (Midrasch: Ruth Rabbah 4,7). Man glaubte, dass der Heilige Geist sich durch große Freude manifestieren würde.

 

Jesus griff dieses Bild auf, als Er sagte: „Dies aber sagte Er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an Ihn glaubten“ (Joh 7,39).

 

Die Ausgießung des Heiligen Geistes in Verbindung mit der Erlösung ist ein wiederkehrendes Thema bei den Propheten des Alten Testaments (Jes 32,15; 59,21; Hes 11,19; 36,27; 37,14; Joel 3,1-2). Der HERR versprach durch Jesaja:

 

Jesaja 44,3

Denn Ich werde Wasser auf das durstige Land und Bäche auf das trockene Land gießen. Ich werde Meinen Geist auf deine Nachkommen ausgießen

 

Der Prophet Sacharja sagte einen zukünftigen Tag voraus, an dem Israel den durchbohrten Messias erkennen und bereuen wird, dass es Ihn abgelehnt hat. Gottes Geist wird über sie ausgegossen, und sie werden den Neuen Bund annehmen: 

 

Sacharja 12,10

Aber über das Haus David und die Bewohner Jerusalems will Ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf Mich blicken, den sie durchbohrt haben, und sie werden um Ihn klagen wie man um den einzigen Sohn klagt

 

Hast du heute Durst nach einer lebendigen Beziehung mit Gott und dem Wissen, dass du ewiges Leben haben kannst? Jesus lädt dich ein: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!“ (Joh 7,37). Nur das lebendige Wasser, das Jesus anbietet, kann den geistlichen Durst des Menschen stillen.

Das Finale – Das himmlische Jerusalem

Die Laubhütte weist für messianische Juden und für Christen auf das neue Zion, das himmlische Jerusalem hin, auf die Zeit, in der die Gläubigen beim HERRN sein werden:

 

2. Korinther 5,1

Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln

 

Offenbarung 21,3

Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott

 

Der Prophet Sacharja beschäftigt sich mit der prophetisch noch zu erfüllenden Bedeutung des Laubhüttenfestes, mit dem messianischen Friedensreich und der Herrschaft des HERRN über die ganze Erde (Jes 66,18-23; Mi 4,1-4; Sach 14,7-9). Zunächst geht er auf den letzten Kampf um Jerusalem ein und spricht darüber, dass alle Völker der Welt sich zum Kampf gegen Jerusalem versammeln und der HERR gegen sie streiten wird (Sach 12,2-10; 14,2.12-15). Dann spricht er von der Wiederkunft des königlichen Messias auf dem Ölberg (Sach 14,3-4). Nach der letzten Schlacht um Jerusalem, wenn das messianische Königreich bereits begonnen hat und Jesus die Herrschaft innehat, beschreibt er das Laubhüttenfest (Sukkot) als ein Internationales Fest, zu dem „Menschen aus allen Nationen“ nach Jerusalem pilgern werden, um dort Gott anzubeten (Ps 22,28; 65,3; 86,9; Jes 2,2-4; 60,3; 66,23; Jer 3,17; 16,19; Mal 1,11). Das Laubhüttenfest wird dann das Universalfest überhaupt für die Nationen der Welt sein:

 

Sacharja 14,16

Alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, die werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern

 

Jeremia 3,17

In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron des HERRN nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens des HERRN in Jerusalem. Und sie werden nicht mehr der Verstocktheit ihres bösen Herzens folgen

 

Es wird einmal der Zeitpunkt kommen, ab dem alle Nationen das Laubhüttenfest feiern werden. Sacharja weist deutlich darauf hin, dass über alle Geschlechter, die nicht dazu bereit sind, zum Laubhüttenfest nach Jerusalem hinaufzuziehen, „kein Regen kommen“ wird, sie also vom lebendigen Wasser, vom Heil, ausgeschlossen bleiben (Sach 14,17-19).

 

Das war auch der Grund, warum Petrus beim Anblick der Verklärung Jesu den Vorschlag machte, drei Hütten zu bauen. Er rechnete damit, dass nun das tausendjährige Friedensreich beginnen würde (Mt 17,1-4).

 

Das Laubhüttenfest ist das Fest der Vollendung, das siebte Fest. Nach furchtbaren Katastrophen und Gerichtszeiten mündet die Geschichte dieser Schöpfung in das tausendjährige Friedensreich des Messias als einer Zeit des Friedens und der Schabbatruhe ein.



• Der Jerusalem-Marsch zum Laubhüttenfest

Der Jerusalem-Marsch ist eine jährliche, farbenfrohe Veranstaltung, die während des Laubhüttenfestes (Sukkot) stattfindet und seit 1955 veranstaltet wird. Sie zieht Zehntausende von Teilnehmern aus Israel und der ganzen Welt an, darunter auch viele internationale Delegationen und christliche Unterstützer Israels. Der Marsch besteht aus drei Teilveranstaltungen: einem Morgenmarsch auf Naturpfaden, einer Veranstaltung im Gan Sacher (Sacker-Garten) und einer festlichen Parade durch das Stadtzentrum Jerusalems.


Die Stadt Jerusalem organisiert die Veranstaltung, bei der sich neben zivilen Teilnehmern auch die Armee, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste präsentieren. Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem, eine pro-israelische evangelikale Organisation, ist ebenfalls stark vertreten. Jährlich nehmen Teilnehmer ihrer christlichen Konferenz am Marsch teil, oft in Nationaltrachten, und bringen so die Vielfalt der teilnehmenden Nationen zum Ausdruck. Jedes Jahr ziehen so Tausende von Menschen, darunter viele christliche Unterstützer, durch die Straßen Jerusalems, singen die ha-Tikwa und wünschen den israelischen Zuschauern frohe Feiertage.


Die Hauptroute des Marsches verläuft von Kikar Safra in der Innenstadt bis zum Gan Sacher, einem der größten öffentlichen Parks der Stadt. Der Jerusalem-Marsch symbolisiert die internationale Solidarität und Freundschaft sowie den gemeinsamen Wunsch, das Laubhüttenfest in festlicher Atmosphäre zu feiern.

Speisen & Getränke

Zum Laubhüttenfest gibt es keine spezifischen vorgeschriebenen Speisen oder Getränke. Dennoch haben sich im Laufe der Zeit bestimmte kulinarische Traditionen entwickelt, die das Fest begleiten und eng mit den Themen Dankbarkeit, Ernte und Freude verbunden sind. Viele dieser Speisen und Getränke spiegeln die Erntesaison wider und die Feier der Fülle, die Gott dem Volk Israel gegeben hat.

 

Ernteprodukte und Früchte

Da das Laubhüttenfest ursprünglich ein Erntefest ist, stehen viele Gerichte im Zusammenhang mit den Früchten der Erntezeit, insbesondere der sieben Arten, die in der Bibel für das Land Israel genannt werden:

 

5. Mose 8,7-8

7 Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, in ein Land, in dem Wasserbäche, Quellen und Seen sind, die in den Tälern und auf den Bergen entspringen; 8 ein Land, in dem Weizen, Gerste, Weinstöcke [Trauben], Feigenbäume [Feigen] und Granatäpfel gedeihen, ein Land voller Olivenbäume [Oliven] und Honig

 

Diese Früchte und Getreidearten werden oft in verschiedenen Formen zubereitet und serviert:

 

Gerichte mit Weizen und Gerste, wie verschiedene Brote oder Getreidegerichte (Bulgur, Couscous, etc.).

 

Salate mit Granatäpfeln, Feigen oder Oliven sind häufig Bestandteil der Festessen.

 

Trauben und Wein sind ebenfalls traditionell, da sie die Freude und den Überfluss symbolisieren.

 

Gefüllte Speisen

Gefüllte Speisen sind während des Laubhüttenfestes sehr beliebt, da sie die Fülle und den Überfluss der Ernte symbolisieren. Einige typische Beispiele sind:

 

Gefüllte Kohlblätter (mit Reis, Hackfleisch oder Gemüse). Gefüllte Paprika oder andere gefüllte Gemüsearten. Gefüllte Teigtaschen oder gefüllte Brote.

 

Eine typische Speise ist Kreplach, eine Art jüdische Ravioli. Das ist Nudelteig, der mit gehacktem Fleisch und gehackten Zwiebeln gefüllt ist. Dadurch wird das Schlagen mit Zweigen symbolisiert, mit dem die Juden um Regen beten.

 

Das Füllen der Speisen symbolisiert das Überfließen der Segnungen, die man während des Laubhüttenfestes feiert.

 

Milchprodukte

In einigen Traditionen werden auch Milchprodukte serviert, wie Käsekuchen, Blintzes (gefüllte Pfannkuchen), Eierkuchen oder Quiches. Diese spiegeln den landwirtschaftlichen Überfluss wider, insbesondere die Milchprodukte, die in dieser Zeit im Land Israel häufig vorhanden waren. Außerdem begründet sich dieser Brauch in dem Vergleich der Tora mit Milch, die das Volk Israels wie ein unschuldiges Kind trinkt.

 

Saisonale Gemüse und Obst

Es werden oft saisonale Gemüse und Früchte verwendet, die im Herbst reif sind. Dazu gehören Kürbisgerichte, Süßkartoffeln, Zucchini, Kürbis- und Apfelkuchen. Diese symbolisieren die Fruchtbarkeit des Bodens und die Dankbarkeit für die eingebrachte Ernte.

 

Honig und süße Speisen

Auch Honig und süße Speisen sind häufig Bestandteil des Festmahls, als Symbol für ein süßes und gesegnetes Jahr. Zum Beispiel gibt es Honigkuchen, Süßspeisen mit Datteln und Nüssen, Apfelgerichte, die oft mit Honig überzogen werden.

 

Wein und Traubensaft

Wein oder Traubensaft spielt eine wichtige Rolle in den Festessen, da er als Symbol der Freude und des Überflusses angesehen wird. Es gibt oft reichlich Wein bei den Festmahlen in der Sukka, da das Laubhüttenfest eines der freudigsten Feste im hebräisch-biblischen Kalender ist.

 

Festliche Mahlzeiten in der Sukka

Während des Laubhüttenfestes ist es Brauch, die Mahlzeiten in der Sukka, der Laubhütte, einzunehmen. Die Mahlzeiten selbst sind in der Regel besonders festlich und reichhaltig, oft mit mehreren Gängen, die das Feiern der Fülle der Erntezeit ausdrücken. Man verbringt Zeit mit der Familie, Freunden und der Gemeinde, um gemeinsam zu essen und Gottes Segen zu feiern.

 

Insgesamt spiegeln die Speisen und Getränke zum Laubhüttenfest die Themen Freude, Dankbarkeit und Ernte wider und verbinden das alltägliche Leben mit dem göttlichen Segen, den die Gläubigen während des Festes feiern.

 

Festtagsgrüße (Zusprüche)

• Chag Sukkot Sameach (חג סוּכוֹת שמח)

Bedeutung: Ein gesegnetes oder frohes Laubhüttenfest

 

Chag Sameach (חג שמחַ) ist ein hebräischer Gruß, der übersetzt „Frohes Fest“ bedeutet. Der Ausdruck wird verwendet, um anderen zu Feiertagen Glück und Freude zu wünschen. „Chag“ bedeutet „Fest“ oder „Feiertag“, und „Sameach“ bedeutet „fröhlich“ oder „glücklich“. Der Gruß ist insbesondere an Festtagen wie dem Passahfest (Pessach), dem Wochenfest (Schawuot) und dem Laubhüttenfest (Sukkot) gebräuchlich.

 

Zum Laubhüttenfest wünscht man sich dementsprechend „Chag Sukkot Sameach“ (Frohes Sukkot-Fest).


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen