Warum das Gebet aus Sicht der Bibel für Jerusalem so wichtig ist

Sieben Gebetspunkte für den Frieden in Jerusalem, der ewigen Hauptstadt Israels


Psalm 122,6

Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohlgehen, die dich lieben!

 

Psalm 48,2-3

2 Groß ist der HERR und hoch zu loben in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berg. 3 Schön erhebt sich, die Freude der ganzen Erde, der Berg Zion auf der Seite des Nordens — die Stadt des großen Königs“ 

 

2. Chronik 6,6

Aber Jerusalem habe ich erwählt, dass mein Name dort sei,...


Warum das Gebet für Jerusalem aus biblischer Sicht so wichtig ist, wird nicht zuletzt am Namen deutlich, den die Terror-Organisation Hamas ihrem Angriff gegeben hat: Operation „al-Aqsa-Flut“. Der Name besagt, dass es um Jerusalem beziehungsweise den Tempelberg geht. Das Ziel ist ein weltweiter Dschihad (wie für den 13.10.2023 ausgerufen) und die völlige Vernichtung Israels; der globale Ausbruch von Israelfeindschaft und Antisemitismus ist ein erschreckender Vorbote davon. Insofern hat Israel Recht, wenn es sich nicht nur im Kampf gegen die Hamas sieht, sondern im Kampf gegen das Böse.

 

Jerusalem ist einzigartig unter den Städten in der Bibel. Jerusalem ist deshalb einzigartig, weil es die einzige Stadt der Welt ist, die Gott für sich selbst beansprucht hat (vgl. Ps 132,13-14.17-18).

 

Psalm 132,13-14

13 Denn der HERR hat Zion erwählt, hat sie zu seiner Wohnung begehrt: 14 »Dies ist für immer meine Ruhestatt, hier will ich wohnen; denn ich habe sie begehrt

 

Der Name „Jerusalem“ selbst bedeutet „Stadt des Friedens“, „Friedensstadt“, „Besitz des Friedens“, „Burg des Friedens“ oder auch „Wohnung des Friedens“. Jerusalem wird in der Bibel außerdem mit verschiedenen Namen bezeichnet, wie Salem, Ariel, Jebus, die Stadt Gottes, die Heilige Stadt, die Stadt Davids, Zion und viele mehr.

 

Gottes Absicht ist, Jerusalem zu einer Quelle des Segens für alle Völker zu machen, und er verheißt allen Völkern ein schweres Gericht, die sich diesen Absichten für Jerusalem widersetzen. Gott hat in seinem ewigen Ratschluss beschlossen, Jerusalem zu der entscheidenden Streitfrage zu machen, an der er alle Nationen messen wird. Alle Völker, die sich seinen Absichten für Jerusalem anschließen, werden seinen Segen empfangen. Alle aber, die eine Politik verfolgen, die sich diesen Absichten widersetzt, werden seine Strenge erfahren. Die Bibel macht klar, dass es ein souveränes jüdisches Jerusalem sein wird, in das der Herr wiederkommt (vgl. Joel 4,1-2; Matthäus 23,37-39).

 

Der dramatische Anstieg des Interesses am Nahen Osten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Israel als ein souveräner jüdischer Staat am 14. Mai 1948 (5. Ijjar 5708) gegründet wurde. Dieser winzige jüdische Staat, der seit seiner Geburt unablässig abgelehnt und angefeindet wurde, hat die Experten beständig in Erstaunen versetzt und das politische und militärische Gleichgewicht des Nahen Ostens radikal verändert. Es ist klar, dass jede sinnvolle Einschätzung der allgemeinen Situation im Nahen Osten zuerst die einzigartige Rolle verstehen muss, die Israel und Jerusalem gespielt hat und immer noch spielt.

 

Während der Konflikt zwischen Israel und der Terror-Organisation Hamas weiterhin die Menschen in der Region im Nahen Osten, aber auch weltweit belastet, sind unsere Gebete für Jerusalem, der Hauptstadt Israels von großer Wichtigkeit bei der Etablierung nach Frieden, Verständigung und Versöhnung.

 

Für den Frieden Jerusalems beten

In 1. Mose 12 finden wir die ursprüngliche Verheißung, die Gott Abraham gab, als er ihn aufforderte, Ur in Chaldäa zu verlassen und in ein anderes Land zu ziehen: 

 

1. Mose 12,2-3

Und ich will dich zu einer großen Nation machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!

 

Das jüdische Volk ist eine Art Richtschnur, an der alle anderen Nationen beurteilt werden. In diesem Zusammenhang warnt uns die Bibel: „Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen!“ (Ps 129,5). Jede Nation, die sich Gottes Plänen zur Wiederherstellung Zions widersetzt, wird beschämt werden und zurückweichen. Mit ihrer Reaktion auf die Wiederherstellung des Volkes Gottes entscheiden Nationen selbst über ihr Schicksal.

 

In Psalm 122,6 finden wir die schöne und wohlbekannte Segensverheißung, die all jenen gilt, die sich mit Gottes Absichten für Jerusalem, Israel und Gottes Volk eins machen: „Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohl gehen, die dich lieben!“ 

 

Wir können nicht neutral bleiben und sagen: „Erst mal abwarten, was geschieht!“ Wir müssen uns aktiv mit dem eins machen, was Gott in seinem Wort sagt und in der Menschheitsgeschichte tut. Dies geschieht primär durch Gebet. Wir können für den Frieden und die Wiederherstellung Jerusalems beten – dafür, dass Jerusalem all das wird, was Gott in seinen Schriften erklärt und angekündigt hat. Und allen, denen dies ein Anliegen ist, die beten und ein Herz dafür haben, gilt die Verheißung: „Es soll denen wohl gehen, die dich lieben!“

 

Durch Gebet nach dem Wohl Israels trachten

Die Bibel ermahnt uns, im Gebet das Beste für Israel zu suchen. Um effektiv in diese Richtung beten zu können, müssen wir in der Bibel nach den Zielen Gottes mit Israel und Jerusalem forschen und anschließend beginnen, intelligent und beharrlich für die Umsetzung und Erfüllung dieser Ziele zu beten. Im Verlauf dieser biblischen Betrachtung wird man eines feststellen: Es ist festgesetzt, dass letztendlich Gerechtigkeit und Friede für alle Nationen der Erde von Jerusalem ausgehen sollen; somit ist das Wohlergehen aller Nationen in dieses Gebet für Jerusalem mit eingeschlossen und hängt von dessen Erfüllung ab.

 

Ein ermutigendes Vorbild für diese Art zu beten ist Daniel, der sich vorgenommen hatte, dreimal täglich am Fenster, das in Richtung Jerusalem geöffnet ist, zu beten. Daniels Gebete haben Satan so sehr gestört und sein Reich so sehr bedroht, dass dieser sich die Eifersucht böser Menschen zunutze machte, um die Gesetze des persischen Reiches zu ändern und damit Daniels Gebet für illegal zu erklären. Andererseits bedeuteten Daniel seine Gebete für Jerusalem so viel, dass er sich lieber in die Löwengrube werfen ließ, als mit dem Beten aufzuhören. Letztlich überwanden Daniels Glaube und Mut den satanischen Widerstand, und er kam siegreich aus der Löwengrube heraus – um weiter für Jerusalem zu beten.

 

Man wird persönlich feststelle , dass eine solche Verpflichtung, für Jerusalem und Israel zu beten, ganz sicher ein gewisses Maß an Widerstand von Mächten auf den Plan rufen wird, die von Satan gelenkt werden. Andererseits wird man erfahren, dass sich Gottes Verheißungen an alle, die so beten, bewahrheiten werden.

 

 

Das ist ein biblischer Weg zum Wohlergehen, nicht nur in finanzieller oder materieller Hinsicht, sondern in Form einer dauerhaften Zusicherung der Gunst Gottes.

 

Wiederherstellung für das Volk Gottes

Der Aufruf, für Jerusalem zu beten, richtet sich somit an jeden, der die Bibel als das maßgebliche, mit Autorität ausgestattete Wort Gottes akzeptiert. Gott verlangt von seinen Leuten, wo auch immer sie herkommen, dass ihnen der Frieden dieser einen speziellen Stadt Jerusalem ein Anliegen ist. Das hat einen ganz praktischen Grund: Seine Ziele für dieses Zeitalter werden in der Errichtung seines Reiches gipfeln. Jedes Mal, wenn wir „Dein Reich komme“ beten, machen wir uns mit diesem Ziel eins (vgl. u.a. Mt 6,10).

 

Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass dieses Gebet noch weitergeht: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!“ Gottes Reich soll auf Erden errichtet werden. Es ist für menschliche Augen noch nicht sichtbar, aber weder vage noch formlos. Es wird letztendlich auf Erden greifbar und real sein; Hauptstadt und Zentrum des Reiches Gottes auf Erden wird Jerusalem sein. Alle Nationen auf Erden werden von Jerusalem aus in Gerechtigkeit regiert werden. Im Gegenzug werden die Gaben und die Anbetung dieser Nationen nach Jerusalem fließen. Deshalb hängen der Friede und das Wohlergehen aller Nationen vom Frieden und Wohlergehen Jerusalems ab. Solange Jerusalem keinen Frieden hat, wird keine Nation auf Erden echten, dauerhaften Frieden haben.

 

Wer Gottes Ruf folgt, Jerusalem zu lieben und für den Frieden der Stadt zu beten, dem gilt eine spezielle Verheißung: „Es soll denen wohl gehen…“ (Ps 122,6). Mit „wohl gehen“ ist weit mehr gemeint als der materielle Bereich. Diese Formulierung umschreibt ein tiefes, inneres Wohlergehen und Freiheit von Angst und Sorgen. Wenn wir uns mit Gottes Plan eins machen, indem wir für Jerusalem beten, bekommen wir einen Vorgeschmack auf seinen Frieden. Wer sich inmitten des Chaos, das in unserer Welt herrscht, aktiv mit Gottes Plänen zur Wiederherstellung seines Volkes identifiziert, wird ein Gefühl der inneren Ruhe und des Friedens bekommen.

 

Den HERRN erinnern

In Jesaja 62 ruft Gott uns zu intensivem, beharrlichem Gebet auf, vor allem für Jerusalem:

 

Jesaja 62,6-7

Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet und bis er es zum Lobpreis macht auf Erden!

 

Im Neuen Testament erzählt Jesus das Gleichnis vom ungerechten Richter, der immer wieder von einer Witwe angefleht wurde, und schließt mit der Frage: „Sollte da Gott nicht erst recht dafür sorgen, dass seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, zu ihrem Recht kommen? Und wird er sie etwa warten lassen?“ (Lk 18,7). Beide Passagen deuten an, dass einige Anliegen so wichtig und dringend sind, dass wir nicht nur am Tag dafür beten müssen, sondern auch nachts – die Wiederherstellung Jerusalems ist so ein Anliegen.

 

Der Prophet Jesaja sagt, diese „Wächter“ seien all jene, „die den HERRN erinnern“. „Erinnern“ entspricht der wörtlichen Bedeutung im Hebräischen; im modernen Hebräisch leitet sich davon das Wort für „Sekretärin“ ab. Eine wichtige Aufgabe einer Sekretärin besteht ja darin, ihren Chef an Termine zu erinnern, die im Kalender stehen. Damit bekommen wir auch gleich einen praktischen Hinweis, wie Gott sich unser Gebet für Jerusalem vorstellt. Als seine „Fürbitt-Sekretäre“ haben wir zwei zentrale Aufgaben. Erstens: Wir müssen seinen prophetischen Kalender kennen. Zweitens: Wir müssen ihn an die darin eingetragenen „To-Do’s“ erinnern. Dazu zählt eben auch, dass Gott sich verpflichtet hat, am Ende der Zeit Israel wiederherzustellen und Jerusalem wiederaufzubauen.

 

Tröstet mein Volk!

Wie machen wir uns eins mit dem, was Gott mit Israel und Jerusalem im Sinn hat? Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit. Gott sagt in Jesaja 40,1-2: „Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden“. 

 

Wenn man diesen Vers analysiert, kommt man zur folgenden Erkenntnis. Wo hier „Tröstet mein Volk“ steht, ist wegen des direkten Bezuges zu Jerusalem das jüdische Volk gemeint. Wenn man das jüdische Volk trösten möchte, kann man Jerusalem nicht ausklammern; sie hängen mit ganzem Herzen an dieser Stadt. Wenn „mein Volk“ also das jüdische Volk ist, an wen richten sich dann diese Worte? Sie richten sich an Menschen, die den Gott der Bibel und die Autorität seines Wortes akzeptieren. Wer könnte das sein? Wir Christen, gläubige Christen. Was sagt Gott? Er verlangt von uns, Israel zu trösten!

 

Die Gemeinde Jesu in aller Welt verbringt mehr Zeit damit, Israel zu kritisieren als es zu trösten. Wir werden aber nicht aufgefordert, Israel zu kritisieren, sondern zu trösten. Werden wir diese Verantwortung annehmen?

 

Wir glauben, dieser Trost ist eine Möglichkeit, wie man dem HERRN den Weg bahnen kann. Schließlich müssen Jahrhunderte alte Vorurteile, Entfremdung und Missverständnisse aus dem Weg geräumt und mit der Wärme echter christlicher Liebe weg geschmolzen werden. Wir glauben, das ist unsere Aufgabe in dieser Zeit.

 

Lasst uns also vereint sein im Gebet und bitten wir um die Führung und Gnade unseres HERRN.

 

Sieben Gebetspunkte für den Frieden Jerusalems, der Hauptstadt Israels

1. Beten wir für mehr Christen die für Israel und speziell für Jerusalem beten.

 

2. Beten wir für den Frieden und die Wiederherstellung Jerusalems – dafür, dass Jerusalem all das wird, was Gott in seinem Wort erklärt und angekündigt hat. Beten wir für ein souveränes jüdisches Jerusalem.

 

3. Beten wir, dass alle, die in einflussreichen Positionen über die Lage des Nahen Osten sind, ein bußfertiges Herz, göttliche Weisheit, Urteilsfähigkeit und Verständnis geschenkt bekommen.

 

4. Beten wir gegen Antisemitismus unter den Palästinensern und gegen die Ersatztheologie unter vielen Christen.

 

5. Beten wir gegen antiarabische Stimmungen unter der israelisch-jüdischen Bevölkerung.

 

6. Beten wir für die Menschen im Nahen Osten, dass sie den Messias erkennen und kennenlernen.

 

7. Beten wir, dass Gläubige in ihrer

Leidenschaft für ihren Dienst unter dem jüdischen Volk wachsen und weiter in ihre Bestimmung kommen.

 

Danke, HERR, für den Segen, den du allen verheißt, die Israel lieben. Wir proklamieren, dass es denen wohl gehen wird, die für Jerusalem beten und denen Israel ein Herzensanliegen ist. Wir proklamieren, dass wir Gottes Volk trösten und Jerusalem Trost zusprechen werden. Wir bitten für den Frieden Jerusalems: Es soll denen wohl gehen, die dich lieben! Amen

 

Lies auch unseren Beitrag: Jerusalem – Die Stadt des großen Königs und seine biblische Bedeutung (inkl. Namen & Chronologie)


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“