Markus 1,15
„Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“
Apostelgeschichte 2,37-38
„37 ... Was sollen wir tun, ihr Brüder 38 Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“
Apostelgeschichte 17,30
„Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen“
In unserem Sprachgebrauch kommt das Wort „Buße“ eigentlich nur noch im Zusammenhang von „Bußgeld“ oder „etwas büßen“ vor. Beides hat etwas mit Strafe zu tun. Viele meinen, Buße sei ein „Abbüßen“ ihrer Schuld vor Gott durch eine Kasteiung und guter Werke. Aber all diese Anstrengungen und auch Werke können nicht eine einzige unserer Sünden tilgen. Die biblische Bedeutung von Buße ist komplett anders und hat nichts mit Strafe zu tun.
Der Begriff „Buße“
Zuallererst ist es wichtig, ein klares Verständnis über die wirkliche Bedeutung des Wortes „Buße“ zu erlangen, so wie es in der Bibel gebraucht wird. Es gibt bestimmte Schlüsselbegriffe in der Bibel, ohne die man dessen Botschaft gar nicht verstehen kann. Wenn man diese Begriffe falsch oder nicht richtig versteht, hat man eine völlig verkehrte Sicht der eigentlichen Botschaft Gottes.
Ohne wahre Buße wird man niemals in die anderen Bereiche der Versorgungen Gottes hineinkommen. Wenn es etwas gibt, was wir heute in der Welt und im Leib Christi brauchen, dann ist es ein Verständnis dessen, was wahre Buße wirklich ist.
Die Bibel, also das Alte und Neue Testament, ist in zwei verschiedenen Sprachen geschrieben; hebräisch und griechisch.
Das griechische Wort für Buße lautet „metanoia“ und wird mit „seine Meinung/Sinn ändern“ übersetzt (von „noein“ für „denken“ und „meta“ für „um“ oder „nach“ wörtlich also etwa „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“).
Das hebräische Wort für Buße lautet „shub“ und bedeutet „umkehren“.
Die zwei Wortbedeutungen aus dem Alten sowie Neuen Testament sind sehr charakteristisch für beide Kulturen. Das Griechische ist im Wesentlichen „intellektuell“ und von Konzepten geprägt, während das Hebräische sehr bodenständig und pragmatisch ist.
Im Griechischen heißt es also: „Ändere deine Meinung“ bzw. „ändere deine Gesinnung“ und im Hebräischen heißt es: „Kehr um!“. Wenn man die beiden Gedanken zusammennimmt, hat man ein Bild davon was Buße bedeutet.
Das Neue Testament unterstreicht also das innere Wesen echter Buße; das Alte Testament betont die Tat als Ausdruck des inneren Wandels. Verbindet man die beiden miteinander, so ergibt sich ein vollkommenes Bild der Buße.
Buße ist demnach eine Entscheidung auf die eine Tat folgt! Man hat so gelebt und nun entscheidet man sich dafür anders zu leben und tut es. Es geht dabei nicht um Emotionen, sondern um unseren Willen.
Der Befund: Sünde!
Die Bibel, das Wort Gottes, ist ein Spiegel, worin der Mensch sich so sehen kann, wie Gott ihn sieht. Ähnlich wie ein Arzt den Krankheitszustand und dessen Ursachen bei seinem Patienten genau erforscht, bevor er mit seiner Therapie beginnt, hat auch Gott den Menschen zuvor gründlich „erforscht und erkannt“. Er teilt uns seinen Befund in der Bibel mit und sagt zu jedem Menschen: „Es ist die Sünde, die dich und dein Leben durchdrungen hat. Wenn du in dieser Weise weiterlebst, wirst du im Verderben enden“.
Diesen Befund muss ich anerkennen und unterschreiben, bevor mir Gott sein Heil schenken kann.
Ein solches Bekenntnis ist aber erst dann echt, wenn es begleitet ist von dem aufrichtigen Wunsch: Ich will mich zu Gott wenden und mich von all dem abwenden, was mich bisher von Ihm getrennt hat. Ich lebte ohne Gott; aber nun übergebe ich Ihm mein ganzes Leben. So berichtet die Bibel ja von den Thessalonichern:
1. Thessalonicher 1,9
„dass sie sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt haben, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“
In Apostelgeschichte 26,18 heißt es: „um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Herrschaft des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbteil unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind!“
Buße zu tun bedeutet demnach, dass man sich persönlich eingestehen muss, dass man bisher einen falschen Weg gegangen ist. Es heißt in Jesaja 53,6: „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn (Jesus) treffen unser aller Schuld“.
Das wir alle abgeirrt sind, bedeutet nicht notwendigerweise, dass man irgendein schweres Verbrechen begangen hat, sondern wir sind alle in dem Sinne abgeirrt, weil wir uns alle unseren eigenen Wegen zugewendet haben. Dies gilt für jeden Menschen ohne Ausnahme. In der Bibel wird dies als Rebellion bezeichnet.
Zuerst Buße, dann Glaube
Obwohl Buße und Glaube miteinander verbunden sind, geht echte Buße stets dem wahren Glauben voraus. Zuerst kommt Buße, dann Glaube. Man kann auch sagen, dass man durch Buße zum Glauben kommt. Gott hat noch nie jemanden Glauben angeboten, ohne vorher Buße zu verlangen.
Überall im Neuen Testament wird Buße als Grundbedingung für die Versöhnung mit Gott formuliert. Der Mensch mit seinen unterschiedlichen Wegen und Gedanken hat keine andere Chance, mit Gott versöhnt zu werden, als durch Veränderung der Art und Weise, wie er denkt; d.h. die einzige Chance, die er hat, ist Buße. Buße ist eine vollständige innere Umwandlung, einer Änderung, einer Umkehr, unserer alten Gesinnung oder Einstellung. Es ist die Abkehr von dem Alten (Menschen), weg von dem Falschen und eine Zuwendung zu dem was Gott sagt. Es ist ein Entschluss, ab sofort für Gott, für Seine Wahrheit, für das Richtige zu leben und sich der Herrschaft Gottes vorbehaltlos zu unterstellen. Man hält Inne, bleibt stehen, man hört auf mit dem was man tut und getan hat. Man hört mit seiner Rebellion auf, mit seinem Eigensinn, mit seinem Stolz und seiner Selbstgenügsamkeit. Stopp! Man kehrt um und unterstellt sich Gott.
Das ist die biblische Bedeutung von Buße. Buße ist der Anfang der Bekehrung – hört aber mit der Bekehrung nicht auf. Es ist eine bewusste Willensentscheidung, sich Gott vorbehaltlos unterzuordnen und dann die Bereitschaft zu haben, alles zu tun, was Gott von einem verlangt. Buße ist aber auch unser alltägliches Werkzeug, das wir einsetzen, um unser Gewissen bei Bedarf von Gott reinigen zu lassen.
1. Johannes 1,9
„Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“
Gott selbst leitet uns zur Buße hin. Wir kämen selbst gar nicht auf den Gedanken. Erstaunlich ist, dass er dies durch Seine Güte uns gegenüber tut!
„Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?“ (Röm 2,4)
Derselbe Gott, der den Menschen zu einer solchen Buße leitet, ist es aber auch, der ihn zum Glauben an Jesus Christus führt. Durch Ihn empfängt er Vergebung und ewiges Leben und alle Gnade, um nun nach dem Willen Gottes leben zu können (vgl. Tit 2,11-14).
Ohne Buße gibt es keinen Weg an Gott zu glauben. Glauben ohne Buße ist ein sehr schmerzhafter Prozess. Daher ringen viele im Leib Christi nach Glauben, aber eigentlich ringen sie nicht nach Glauben, sondern um Buße. Wenn man Buße tut, wird man staunen, wie leicht es fällt, Glauben zu haben. An Gott zu glauben ist Gnade und schenkt Gott denen, die anerkennen, dass sie schuldig geworden sind vor Gott und Vergebung benötigen und den ersten Schritt gehen; den Schritt der Buße.
Es ist so wichtig zu verstehen was Buße ist. Buße ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung! Es ist ein Schritt des Gehorsams auf Gottes Reden hin. Heutzutage ist es sehr oft so, dass Prediger versuchen Emotionen in ihren Zuhörern zu erzeugen und sie dann zur Bekehrung aufrufen. Sehr oft ist Enttäuschung die Folge, weil dieses Gefühl früher oder später nachlässt und die Leute dann auf einmal leer dastehen. Echte Buße, wie sie die Bibel lehrt, ist keine Emotion, sondern eine Entscheidung! Sie basiert nicht auf Gefühlen, sondern ist ein Akt des Willens.
Echte Buße ist nichts anderes als ein fester Entschluss, eine Entscheidung, eine Sinnesänderung – nämlich sich von seinem alten Leben abzuwenden und sich Gott zuzuwenden und zwar voll und ganz.
Das vollkommen Beispiel von Buße ist der verlorene Sohn aus Lukas 15,11-32. Als er zur Besinnung kam erkannte er wo er war und sagte, „ich werde aufstehen und zu meinem Vater gehen und sagen, ich habe gesündigt“. Was war der Beweis dafür, dass er Buße getan hatte? Er war aufgestanden und gegangen. Wenn er es nur gesagt, aber nicht getan hätte, wäre es keine Buße gewesen. Dies ist ein vollkommenes Muster für Buße: Eine Entscheidung auf die eine Tat folgt!
Das ganze Evangelium beginnt mit: Tue Buße!
Laut Johannes dem Täufer und Jesus selbst, beginnt das erlösende Evangelium mit: „Tue Buße!“
Wir sehen diese Tatsache beim Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa. Seine erste Ermahnung lautete:
Markus 1,14-15
„14 Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“
Jesus forderte niemals jemanden auf zu glauben, ohne vorher zur Buße aufzurufen.
Die Botschaft der Propheten im Alten Testament war meist eine Botschaft der Buße. Die folgende Schriftstelle macht sehr gut klar, was der Inhalt des Wortes „Buße“ meint:
Jesaja 55,6-7
„6 Sucht den HERRN, während er sich finden lässt! Ruft ihn an, während er nahe ist. 7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung!“
Die Botschaft ist klar: Abkehr vom eigenen Weg und volle Zuwendung zu Gott. Was wir für Gedanken über Gott haben, z.B. wie man mit Ihm leben sollte, ist völlig uninteressant. Es geht nur um eines: Was sagt Gott?
Gott gebietet allen Menschen Buße zu tun. Dies ist ein Gebot Gottes und jeder, der sich diesem Befehl widersetzt ist ein Rebell und somit schuldig vor Gott.
Apostelgeschichte 17,30-31
„30 Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, 31 weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten“
Wenn Gott gebietet, dass alle Menschen überall Buße tun sollen, dann ist niemand von Seiner Forderung nach Buße ausgenommen.
Eine Beichte, ein Sündenbekenntnis, ist ohne den festen Entschluss, dass man sich von der Sünde abkehrt, einfach nur ein frommes Getue und genau genommen eine Beleidigung Gottes. Ein Sündenbekenntnis das nicht zu einer Änderung des Lebensstils führt ist keine Buße.
Lukas 3,8
„Bringt nun der Buße würdige Früchte...“ (vgl. Mt 3,8; Apg 26,20)
Wenn die Buße keine sichtbaren Ergebnisse in unserem Leben hervorbringt, dann ist sie nicht echt.
Es reicht nicht aus, wenn wir den Menschen sagen, dass sie nur an Jesus glauben sollen und alles gut wird. Das ist nicht was die Bibel sagt. Ohne Buße kann kein Mensch wirklich glauben.
Buße ist nicht nur essentiell, wenn man bei seiner Bekehrung zu Gott kommt, sondern ein wesentliches Element des christlichen Glaubens, ein neuer Lebensstil. Jesus lehrt das die Heiligung durch das Wort der Wahrheit kommt (Joh 17,17). Gott sendet sein Licht (sein Wort) und der Heilige Geist überführt den Menschen, dass er falsch liegt. Jetzt soll der Mensch ehrlich und aufrichtig sein und umkehren. Das ist die Buße von der die Bibel spricht. Der Prozess der Heiligung beginnt immer mit neuer Überführung von Sünde und mit Buße als unsere Antwort auf die Überführung Gottes. Buße ist ein tragendes Element des Heiligungsprozesses und unseres christlichen Lebensstils. Jesus sagt in Lukas 5 und Lukas 13:
Lukas 5,32
„Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße“
Lukas 13,3.5
„3 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen 5 Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen“
Die einzige Alternative zum „Umkommen“ ist Buße. Es gibt keine andere Möglichkeit außer Buße, um dem Gericht Gottes über Sünde zu entrinnen.
Nachdem Jesus sein Wirken auf Erden vollendet hatte, gestorben und wiederauferstanden war, heißt es in Lukas 24, er habe zu seinen Jüngern gesprochen und ihnen Gottes Plan erklärt:
Lukas 24,45-46
„45 Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, 46 und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten 47 und in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem“
Das Erste, was gepredigt werden muss wenn das Evangelium verkündigt wird, ist nicht Sündenvergebung, sondern Buße. Beides, Buße und Sündenvergebung sollen in Seinem Namen allen Nationen gepredigt werden.
Im letzten Buch des Neuen Testaments übermittelt Jesus den sieben christlichen Gemeinden jeweils eine Botschaft und die ersten Worte, die er an fünf dieses sieben Gemeinden richtet, lauten: „Tut Buße…“. Sie waren allesamt Christen! Wir denken, dass dieses Verhältnis von 5:7 auch heute noch gilt: Mindestens fünf von sieben müssen Buße tun, ja vermutlich liegt der Prozentsatz sogar noch höher.
(Ephesus: Offb 2,5; Pergamon: Offb 2,16; Thyatira: Offb 2,22; Sardes: Offb 3,3; Laodizea: Offb 3,19 – Smyrna & Philadelphia nicht)
2. Korinther 7,9-10
„9 jetzt freue ich mich, nicht dass ihr betrübt worden, sondern dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn ihr seid nach Gottes Sinn betrübt worden, damit ihr in keiner Weise von uns Schaden erlittet. 10 Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod“
Derek Prince, einer der vertrauenswürdigsten Bibellehrer des zwanzigsten Jahrhunderts, sagte diesbezüglich:
„Ich befürchte das es viele, viele Menschen in Gemeinden gibt, die verwirrt sind, weil man Ihnen immer nur sagt was Gott für sie tun möchte, aber nie was Gott von Ihnen verlangt. Das erste, was er verlangt ist Buße. Verändere dein Denken, kehr um, mach eine Kehrtwendung um 180 Grad, tritt vor Gott hin und sag: Gott sag mir was ich tun soll und ich werde es tun. Das ist Buße.”
Was bringt mich zu dem Entschluss Buße zu tun?
Gottes Güte leitet uns zur Umkehr (vgl. Römer 2,4; 2Petr 3,9; Joh 6,44). Unser Entschluss Buße zu tun stammt aus dem vorherigen Wirken Gottes an unseren Herzen und durch Sein Hineinsprechen in unser Leben, was ganz unterschiedlich aussehen kann. Wir werden vor die Wahl gestellt zu Gott umzukehren oder unseren eigenen Weg weiter gehen zu wollen, welcher von Gott wegführt.
Quellen:
- Dieser Beitrag gründet auf einer Offenbarungslehre von Derek Prince „Frauen in der Gemeinde“
- eigene Anmerkungen
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen