Satanologie ist die "Lehre über den Satan" und eigentlich ein Teil der Angelologie (die Lehre von den Engeln), da Satan ein gefallener Engel ist. Satanologie befasst sich speziell mit dem Herrscher der gefallenen Engel oder Dämonen (Mt 25,42; Offb 12,7-9). Das Studium seines abscheulichen Königreichs, der gefallenen Engel oder Dämonen, wird manchmal als Dämonologie (die Lehre über Dämonen) bezeichnet. Der Werdegang des Satans, der sich von der zeitlosen Vergangenheit vor der Schöpfung des Menschen (Hi 38,7) bis in die Ewigkeit erstreckt, ist in der Bibel dokumentiert und bildet eine wichtige fundamentale Lehre des Wortes Gottes.
Einige Leute fragen sich vielleicht: "Warum sollten wir überhaupt etwas über den Satan lernen? Weshalb sollten wir unsere kostbare Zeit mit ihm verschwenden? Immerhin gibt es genug Probleme durch ihn. Lassen wir ihn einfach in Ruhe". Dies zu tun, bedeutet jedoch, einen erheblichen Teil der Offenbarung Gottes in der Bibel zu ignorieren. Satan wird in der gesamten Bibel von 1. Mose bis zur Offenbarung erwähnt. Wir müssen diese Lehre der Bibel kennen, damit wir wissen, wer und was er ist. Als Hauptgebiet der Offenbarung Gottes lehrt uns das Studium des Satans über sein Wesen, seinen Charakter, seine Absichten, und den Kampf des Christen gegen ihn und ist Teil des Glaubens. Der Apostel Petrus ermahnt uns daher klaren Geistes und wachsam zu sein, indem er sagt:
1. Petrus 5,8-9
"8 Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; 9 dem widersteht, fest im Glauben, in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist."
Da viele Menschen über die Natur und Pläne des Satans nichts wissen oder nur unzureichend in Kenntnis sind, werden sie für seine Angriffe leider zur leichten Beute. Einige gehen natürlich weit über die Lehre der Schrift hinaus und finden oder sehen einen Dämon hinter jedem Problem, mit dem sie konfrontiert sind. Anstatt die Verantwortung für persönliche Handlungen zu übernehmen, wie Eva, die die Schlange für ihre Entscheidung verantwortlich machte, versucht eine solche Theologie, die ganze Schuld dem Satan zuzuschreiben. So heißt es im Epheser 4,27: "und gebt dem Teufel keinen Raum!"
Andere sprechen über den Satan vielleicht mit einem Augenzwinkern. Sie weigern sich, an einen Satan als Person zu glauben, und verspotten die ganze Theorie. Für viele ist der Satan oder der Teufel nur ein böser Einfluss, oder sie betrachten die Idee des Satans als bloßes Synonym für das Böse, leugnen jedoch, dass er ein wahres persönliches Wesen ist, das in der Welt wütet, wie er in der Bibel beschrieben wird.
Jene Theologen, welche die Existenz des Teufels leugnen, betrachten ihn zumeist als Personifizierung des Bösen, nicht als wirkliches Wesen mit eigener Existenz. Die Idee eines "Satans" als Person habe sich erst im Neuen Testament entwickelt und mache Umdeutungen der "Legenden" des Alten Testaments erforderlich. Denn dort komme die Idee eines wirklichen dämonischen Wesens nicht vor. Zudem wird behauptet, der persische Dualismus habe während der griechisch-römischen Epoche den jüdischen Gedanken eines persönlichen Satans geprägt (siehe T. H. Gaster: »Satan«‚ in: The Interpreter’s Dictionary of the Bible [New York: Abington 1976], 4:224-228).
Für andere ist Satan der Hüter der Hölle, eine sich windende Schlange im Gras oder etwas, das offensichtlich böse und leicht zu erkennen ist. Für andere ist der Satan nur der Dämon in einer Flasche Alkohol oder einem makaberen, grausamen Wesen mit Hörnern, einem Schwanz und natürlich der Heugabel, mit der er Menschen in sein Gefängnis, die Hölle genannt, bringt. Aber Satan ist nicht der Hüter der Hölle. Biblisch gesehen sind solche Ideen Unsinn und das Produkt der Phantasie des Menschen, der Tradition und der eigenen Täuschungen Satans.
Wie in der folgenden Beitragsreihe gezeigt wird, ist Satan nicht nur ein böser, unpersönlicher Einfluss, sondern eine sehr reale Person, ein gefallener Engel mit übernatürlichen Kräften. Er ist nicht der Hüter der Hölle. Der Feuer- & Schwefelsee war und ist für ihn und seine Engel vorbereitet. Außerdem ist es nicht der Satan, der die Menschen in die "Hölle" schickt. Es ist Gott, der die Menschen dorthin schickt, um sich zu Satan und den Dämonenheeren zu begeben (vgl. Mt 25,41; Offb 20,11-15). Die Wahrheit ist, dass diejenigen, die die Hölle bevölkern, es tun, weil sie Jesus Christus abgelehnt haben (vgl. Joh 3,18.36). Diese Beitragsreihe über Satan wird zeigen, dass er viele Gesichter, Pläne und Herangehensweisen hat und diese nicht immer offensichtlich oder hässlich sind. Sie können sehr schön, hübsch, hoch entwickelt, gebildet, höflich und anscheinend gut erscheinen. Aber es ist alles eine gefährliche Täuschung, die dazu dient, zu betrügen, zu stehlen und zu vernichten.
Eine klare biblische Antwort auf die Frage nach dem Satan ist dringend notwendig. Die Gründe für die unterschiedlichen Auffassungen seines Wesens sind vielfältig. Allem voran haben in der Vergangenheit die ins Groteske verzerrten, der Phantasie entsprungenen Teufelsdarstellungen die Aussagen der Heiligen Schrift verdrängt. Das mittelalterliche Bild vom Halbmenschen und Halbtier mit Hörnern, Pferdefuß und Schwanz ist ein meisterhafter Schachzug des Teufels. Sich selbst so albern und unsinnig ins Bewusstsein zu bringen, bedeutet, durch Lächerlichkeit von der Wirklichkeit abzulenken.
"Ich bin ein Niemand..."
Des Teufels Inkognito ist einer seiner gefährlichsten Tricks. Die Bibel stellt Gott einmal als den vor, der da sagt: "Ich bin, der ich bin." Der Teufel, der von dem Verlangen besessen ist, die göttliche Wahrheit nachzuahmen und zu pervertieren, indem er sie verdreht, sagt: "Ich bin ein Niemand. Wie kann man sich vor jemanden fürchten, den es gar nicht gibt?" Satans Wunsch ist es, unerkannt zu bleiben.
Satan ist ein räuberischer Verderber!
Wir dürfen niemals die Worte in Johannes 10,10 vergessen, wo Jesus sagte: "Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben." Der Satan kommt niemals in unser Leben, um uns etwas Gutes zu tun. Für gewöhnlich verschleiert Satan seine Absichten und bemüht sich, seine Gegenwart und Aktivität zu verbergen, aber seine ultimativen Ziele bleiben dieselben. Er hat jedes Mal drei Absichten, und eine ist schlimmer als die andere:
- Seine erste Absicht ist es, zu stehlen,
- seine zweite, zu schlachten (oder töten), und
- seine dritte, zu verderben (oder zerstören).
Zu "stehlen" bedeutet, das wegzunehmen, was rechtmäßig uns gehört. Das bezieht sich spezifisch auf unser Erbe in Gott und die Segnungen, die Gott uns geben möchte.
Zu "schlachten" bezieht sich auf Satans Anstrengungen, unser Leben leibhaftig zu zerstören, ob direkt oder durch Krankheit. Satan ist ein Mörder. Tatsächlich ist er der Ursprung aller Morde, Kriege und Genozide.
Zu "verderben" (griech. "apolese") erstreckt sich über die Zeit hinaus in die Ewigkeit. Es bezieht sich auf die ultimative, andauernde, ewige Zerstörung der verlorenen Seele, die von Satan getäuscht und verführt wurde. Denken Sie immer an diese eindringliche Warnung Jesu! Satan ist ein räuberischer Verderber!
Kluge militärische Führer und Trainer gehen niemals in eine Schlacht, wenn sie ihren Gegner nicht sorgfältig studiert haben; insofern dies möglich ist. Man möchte wissen, wie die Gegner funktionieren, wie sie arbeiten, welche Stärken und Schwächen sie haben und so weiter. Um gegen den Feind wirksam zu sein, muss man seinen Feind kennen, damit man bereit ist, den Angriffen effektiv entgegenzuwirken.
Vielmehr sogar. Das Neue Testament drängt Christen nicht in die Defensive, sondern in die Offensive. Es ist einer der größten Fehler der Christenheit unserer Zeit, dass wir dazu neigen, in die Defensive zu gehen! Es sind die Christen, die Krieg gegen den Feind führen sollen. Wir sollen nicht warten, was der Feind gegen uns unternehmen wird!
Wenn wir einen Blick in das Neue Testament werfen und uns fragen, was es den Christen und über die Christen zu sagen hat, stellen wir wiederum fest, dass es Konflikte, Krieg, das Leben eines Soldaten und ähnliche Dinge als einen ganz normalen und gewöhnlichen Teil des christlichen Lebens akzeptiert. Diese Dinge sind nichts Außergewöhnliches, nichts, mit dem nur ein paar Christen zu tun haben. Alle Christen werden unweigerlich mit Konflikten und Kämpfen in der geistlichen Welt konfrontiert werden. Das zeigt die Bibel klar und deutlich.
Sehen wir uns kurz eine Schriftstelle an, die uns zeigt, dass Konflikt und Kampf ein normaler Teil des Christenlebens ist.
2. Korinther 10,3-4
"3 Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; 4 denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen..."
Paulus spricht hier generell von allen Christen; er wendet sich nicht an eine spezielle Gruppe von Christen. Beachte, dass er sagt: "Wir kämpfen...", aber nicht nach dem Fleisch. Wir haben Waffen für unseren Kampf und wir zerstören Festungen. Allein in diesen beiden Sätzen finden sich schon vier militärische Begriffe, die ein wesentlicher und unausweichlicher Teil des Christenlebens sind: Kampf, Waffen, Zerstörung und Festungen. Das Neue Testament drängt Christen nicht in die Defensive, sondern in die Offensive. Es ist einer der größten Fehler der Christenheit unserer Zeit, dass wir dazu neigen, in die Defensive zu gehen.
Wenn man sich mitten im Krieg befindet, kann man den Feind nicht einfach darum bitten, den Krieg zu beenden, damit man sich eine Weile ausruhen kann. Dieses Leben ist ein Kampf! Aber Schlachten sind Gelegenheiten zum Sieg. Anstatt zu versuchen, Konflikte zu vermeiden, müssen wir lernen, sie als Gelegenheiten für einen Sieg zu erkennen.
Dies bedeutet nicht, dass wir niemals Zeiten der Ruhe und des Friedens haben werden. Es wird Zeiten in unserem Leben geben, in denen wir uns nicht in einer bestimmten Schlacht befinden. Eine unserer größten Waffen gegen die Macht des Teufels ist der Frieden Gottes. Dieser Frieden ist jedoch nicht die Beendigung eines Konflikts in unserem Leben, sondern es ist ein Frieden, den wir selbst inmitten der größten Schlacht erleben. Selbst in der größten Schlacht können wir den größten Frieden haben, aber es gibt keine Zeit, in der wir unsere Wachsamkeit herabsetzen oder unsere Waffenrüstung ablegen sollten.
Allein aus diesem Grund ist die Satanologie eine sehr wichtige und fundamentale biblische Lehre, weil der Satan, der Betrüger, niemals gern offenbart wird, wer und was er ist und wie er arbeitet. Nachfolger Jesu müssen informiert und in Kenntnis sein. Der Apostel Paulus schrieb:
2. Korinther 2,11
"Denn seine [Satans] Gedanken sind uns nicht unbekannt".
2. Korinther 11,3
"Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus".
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen