Wenn der Messias bereits gekommen ist wo ist dann der Frieden?


Römer 5,1 

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus

 

Kolosser 1,20

und durch ihn [Jesus/Jeschua] alles mit sich selbst zu versöhnen, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes — durch ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist

 

Epheser 2,14-15 

14 Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, 15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften 

 

Philipper 4,7

Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!


Die Geschichte verläuft ungefähr so: Eine jüdische Person, die darüber nachdenkt, ob Jesus/Jeschua der Messias ist, fragt ihren Rabbi: „Könnte es sein, dass der Messias bereits gekommen ist und Jesus/Jeschua sein Name ist?“ Der Rabbi geht zum Fenster, schaut hinaus, schüttelt den Kopf und erklärt mit einem Seufzer: „Er kann nicht der wahre Messias sein. Es herrscht immer noch kein Frieden. Wir wissen, dass, wenn der Messias kommt, überall Frieden sein wird.“

 

Stimmt es, dass der Messias den Frieden bringen soll? Und wenn Jesus/Jeschua der Messias ist, wo ist dann der Frieden?

 

Die Verheißung des Friedens

Der Wunsch nach Frieden ist unter den vernünftigen Völkern dieser Welt allgemein verbreitet. Die Idee des Friedens bedeutet viel mehr als nur das Ende politischer Feindseligkeiten.

 

Die Bedeutung von Frieden (Schalom)

Das hebräische Wort für „Frieden“ lautet „Schalom“. Es wird im Hebräischen heute als Begrüßung benutzt, bedeutet mehr als nur die Abwesenheit von Streit oder Krieg und es bedeutet weitaus mehr als Frieden.

 

Der Begriff „Schalom“ kommt aus einer Wurzel, die „Ganzheit“ und „Vollständigkeit, Vollkommenheit“ bedeutet. Weiterhin bedeutet Schalom: Wohlergehen, einwandfreier Zustand sowie Frieden in der Beziehung zu Gott und zu den Menschen, Sicherheit, Gesundheit, Erfolg, Ruhe, Zufriedenheit und Übereinstimmung. Es bedeutet, dass es einem an nichts fehlt. Es bedeutet eine komplette Person zu sein; ein volles Leben zu führen.

 

Frieden ist kein seelisches Gefühl. Es bezeichnet die Wirklichkeit. Alles ist und wird gut, weil Gott gut ist und mit uns ist!

 

Ein Idealbild dessen, was „Frieden“ in diesem Sinne heißt, zeichnet Psalm 72, wo das Wort an zentralen Stellen (Ps 72,3.7) mit „Wohlstand“ übersetzt vorkommt. Im Neuen Testament ist „Frieden“ vor allem die Wiederherstellung des durch in Sünde gestörten Verhältnisses zu Gott (Versöhnung mit Gott) und das daraus erwachsende umfassende Heil.

 

Frieden ist das Geschenk Gottes an uns! Friede ist die Beseitigung des Widerstreits, der Rebellion, gegen Gott und Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott durch die Versöhnungstat Christi am Kreuz, durch Glaubensgehorsam.

 

Wegen der Sünde sind wir alle „unvollkommen“. Die Heilige Schrift sagt uns, dass die Sünde uns von Gott, von den anderen und sogar von uns selbst trennt. Der Schalom Gottes jedoch erfüllt uns vollkommen und vollständig.

 

Genau das ist der Wunsch Gottes, der im Segen Aarons sagt: „Der Herr gebe dir Frieden“ (4Mo 6,26); der Psalmist schreibt: „Der HERR wird sein Volk mit Frieden segnen“ (Ps 29,11); und in den Propheten wird der Messias sogar als Friedefürst bezeichnet (Jes 9,6). Wenn der Messias regiert, wird der Friede sogar das Thema seines Reiches sein (Jes 2,1-4; 9,4-5.7; Sacharja 9,9-10).

 

Dieser universelle Friede des Messias beruht jedoch darauf, dass jeder Mensch zunächst einen persönlichen Frieden durch eine rechte Beziehung zu Gott hat: „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich“ (Jes 26,3).

 

Wenn also jeder Mensch Frieden von Gott empfängt, dann kann jeder diesen Frieden in seiner Familie, seiner Gemeinschaft, seinem Land und seiner Welt teilen und leben. Wenn man den Frieden nicht hat, kann man ihn natürlich auch nicht weitergeben.

 

Wahrer Frieden

In der heutigen Welt tendieren wir dazu, ein höchst unzureichendes und unvollständiges Bild davon zu haben, was Frieden ist. Hinzu kommt eine niedrige Haltung gegenüber dem Frieden. Für uns herrscht überall Frieden, wo es keine Kriege gibt. Solange Nationen nicht mit militärischen Waffen gegeneinander kämpfen, sagen wir: „Es herrscht Frieden“. Es mag Bitterkeit, Hass, Angst und Feindseligkeit geben, aber wir sprechen immer noch von Frieden. Diese Sichtweise ist absolut lächerlich. Friede, den die Heilige Schrift beschreibt, ist anders, als dass was wir Menschen aus uns selbst heraus produzieren.

 

Wahrer Friede muss mehr umfassen als nur die Einstellung des Krieges. Es ist nicht genug, nur Äußerlichkeiten zu verändern. Wahrer Friede muss von innen beginnen. Dies ist etwas, das nur durch Buße (Umkehr) vor GOTT und Treue zu Jesus/Jeschua als dem Messias und Friedefürst kommen kann.

 

Die traurige Tatsache, dass Menschen Juden unter dem Vorwand der Nachfolge Jesu/Jeschuas verfolgt haben, zeigt nur, dass diejenigen, die behaupteten „Christen“ zu sein, nicht den Frieden Gottes besaßen und nicht nach der Lehre Jesu/Jeschuas handelten. Tatsächlich warnte der Messias selbst davor, dass es Menschen geben würde, die ihn „HERR“ nennen, aber entgegen dem Willen Gottes handeln würden.

 

Die Ablehnung des Friedens

Die Heilige Schrift prophezeit, dass der angebotene Friede Gottes tatsächlich abgelehnt werden würde. Der Prophet Jesaja schrieb, dass der Messias, der Friedensfürst, kommen würde, um Frieden zwischen Gott und seinem Volk zu stiften, und dass dieser Messias abgelehnt werden würde. Wenn der Messias verworfen würde, würde der Friede, den er bringt, mit ihm verworfen werden. 

 

In der Heiligen Schrift gibt es mehrere Stellen, die andeuten, dass der Friede, den Gott anbietet, von Menschen abgelehnt wird. Eine zentrale Passage, die diesen Gedanken ausdrückt, ist in Jesaja 53:

 

Jesaja 53,3-5

Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt, war er verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Doch er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen. Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

 

Diese Verse beschreiben den leidenden Knecht (interpretiert als der Messias), der abgelehnt und verachtet wird, obwohl er gekommen ist, um den Menschen Frieden und Heilung zu bringen.

 

Warum würde der Messias abgelehnt werden?

 

1. Er hatte keine Schönheit oder Majestät, um uns anzuziehen, nichts in seiner Erscheinung, was uns anziehen könnte (Jes 53,2)

 

Für Menschen, die sich von Äußerlichkeiten angezogen fühlten, sah der Messias zu gewöhnlich aus: Es gab nichts an seiner Erscheinung, das unsere Aufmerksamkeit erregte. Aber für diejenigen, die nach wahrem Frieden mit Gott suchten, war es der innere Charakter des Messias, der ihn auszeichnete.

 

2. Er war ein Mann der Schmerzen und mit dem Leiden vertraut. Gewiss, er nahm unseren Kummer und unsere Sorgen auf sich, doch wir hielten ihn für von Gott geschlagen und von ihm bedrängt. (Jes 53,3-4)

 

Für Menschen, die nach Komfort und Bequemlichkeit streben, hat dieser Mensch zu viel gelitten. Wie kann jemand so viel durch die Hand religiöser Führer und der Regierung ertragen, ohne von Gott gerichtet zu werden? Kein anständiger Mensch möchte mit jemandem zu tun haben, der so viel Unheil anzieht wie dieser „Messias“. Doch er hat für unsere Sünden gelitten, nicht für seine eigenen: Der HERR hat die Schuld von uns allen auf ihn gelegt. (Jes 53,6)

 

3. Er wurde wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt, wie ein Schaf vor seinen Scherern schweigt, so tat er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,7)

 

Er war zu gefügig, zu passiv. Er entsprach nicht dem Bild eines heldenhaften Kriegerkönigs wie John Wayne. Viele erwarteten einen Messias, der die Feinde Israels besiegt und einen erzwungenen Frieden herbeiführt. Seine Demut wurde verachtet und abgelehnt, da er nicht kam, um sein eigenes Leben zu schützen, sondern um ein Opfer für unsere Sünden zu sein: Der Herr macht sein Leben zu einem Schuldopfer (Jes 53,10).

 

Stell dir vor, jemand kommt mit einem wunderschönen Kuchen zu dir nach Hause – man kommt ja nicht mit leeren Händen –, aber sobald du siehst, dass ich es bin, schlägst du mir die Tür vor der Nase zu! Würdest du dann immer noch erwarten, den Kuchen zu bekommen? Natürlich nicht! Wenn du mich ablehnst, lehnst du auch alles ab, was ich mitbringe. Warum gibt es also keinen „Frieden“? Wer den Friedensfürsten ablehnt, lehnt auch den Frieden ab, den er bringt.

 

Zusätzlich gibt es weitere Stellen im Neuen Testament, die auf die Ablehnung des Friedens hinweisen:

 

Lukas 19,41-42

Und als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest an diesem Tag, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen.

 

Hier spricht Jesus über Jerusalem und bedauert, dass die Menschen nicht erkennen, was zu ihrem Frieden dient.

 

Johannes 1,11

Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf

 

Diese Passage deutet darauf hin, dass Jesus von den Menschen, zu denen er gesandt wurde, nicht angenommen wurde.

 

Diese Stellen zusammen verdeutlichen, dass der Friede Gottes, der durch den Messias gebracht wird, von vielen abgelehnt wird.

 

Die Bereitstellung des Friedens

Die Schriften des Neuen Testaments wiederholen die Verheißung aus Jesaja 26,3 (siehe oben). Alle, die auf den Messias und das von ihm geleistete Sühnopfer vertrauen, werden empfangen:

 

1. den Frieden mit Gott;

2. den Frieden des Geistes und des Herzens;

3. Frieden mit den Mitmenschen.

 

Römer 5,1

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus

 

Philipper 4,7

Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!

 

Epheser 2,14-15

14 Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, 15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften

 

Die Heilige Schrift lehrt auch, dass das Volk, Israel, eines Tages den Messias erkennen und sein Heil und seinen Frieden empfangen wird. (Ps 118,22-26). Angesichts dieses Ereignisses wird Christen geboten, für den Frieden Jerusalems zu beten (Ps 122,6). An jenem Tag wird weltweit Frieden herrschen, so wie es die Heilige Schrift verheißt.

 

Ein Blick in die Zukunft

Bis zu diesem Tag kann jeder von uns schon jetzt in seinem Herzen Frieden mit Gott und untereinander haben, indem er auf den Messias Israels, Jesus/Jeschua, vertraut. Das Vertrauen in den Herrn beginnt mit der Erkenntnis, dass weder die Friedenspläne der Welt noch unsere eigenen Strategien für persönlichen Frieden funktioniert haben oder funktionieren werden. Der Messias Jesus/Jeschua ist Gottes Weg, um Frieden in unserem Leben und „Frieden auf Erden, Wohlwollen gegenüber allen Menschen“ zu haben.

 

▸ Lies hierzu auch unseren Beitrag „Wahrer Frieden


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen