1. Korinther 14,14
„Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht“
Der Heilige Geist bringt eine Menge von Gaben mit, wenn er in einem Gläubigen Wohnung nimmt. Das charakteristische Erkennungsmerkmal von geisterfüllten Gläubigen ist dabei das Reden in neuen Sprachen. Um persönlich in die Erfahrung des Sprachengebetes zu kommen, muss man zunächst davon überzeugt sein, weil man es aus der Bibel her erkennt, dass der Heilige Geist das Sprachengebet als Gabe, als Geschenk mitbringt.
Die Bibel unterscheidet mindestens zwei Funktionen des Sprachengebetes:
1. Das Sprachengebet für die persönliche Auferbauung (1Kor 14)
2. Das Sprachengebet, was in der Gemeinde als auszulegendes Wort genutzt wird (1Kor 12).
Paulus sagt, und bezieht sich in 1. Korinther 12 auf das Sprachengebet, was in der Gemeinde als auszulegendes Wort genutzt wird:
1. Korinther 12,30
„Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus?“
Und meint dies als rhetorische Frage, d.h. die implizierte Antwort lautet „Nein“. Es reden nicht alle in Sprachen, d.h., es haben nicht alle die Gabe der Sprachenrede, wenn es darum geht, dadurch die Gemeinde zu erbauen oder zu ermahnen. Und es haben nicht alle die Gabe der Auslegung so einer Sprachenrede.
Wenn Paulus jedoch von der Sprachenrede für den persönlichen Gebrauch spricht, schaut es folgendermaßen aus:
1. Korinther 14,4
„Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst“
Daraus könnte man schließen, dass es ungerecht von Gott wäre, diese Gabe, die offensichtlich zur persönlichen Erbauung dient, nur einigen zu geben. Schließlich brauchen wir alle diese Unterstützung und Erbauung! Aber Gott ist nicht ungerecht; Er möchte, dass jeder diese Gabe und Möglichkeit nutzen kann. Dies wird in einem späteren Vers im 1. Korintherbrief, Kapitel 14 noch deutlicher:
1. Korinther 14,5
„Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen [Zungen] redet“
Die Elberfelder Bibelübersetzung hat das zu zurückhaltend formuliert. In den griechischen Urtexten steht für „Ich möchte“ das Verb „thelo“. Das bedeutet genauer: „Ich will“. Das Verb steht im sogenannten Indikativ, nicht im Konjunktiv. Also nicht: „Ich wollte, dass ihr es könntet“ (siehe Luther-Übersetzung), sondern „ich WILL“. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Bibel (die Urtexte) von Gott inspiriert sind, dann können wir sagen, dass nicht nur Paulus das will, sondern Gott selber will, dass wir – an wen richtet sich nun dieser Wille? Er richtet sich an alle Christen! Gott selber will, dass wir ALLE in Sprachen reden. „Ich will aber, dass ihr alle in Sprachen redet“. Eben weil es dem Zweck dient, dass wir persönliche Auferbauung erfahren.
Es gibt noch zwei andere Gründe, warum man sich so schnell wie möglich nach der Bekehrung und der Taufe danach ausstrecken sollte, das Geschenk des Sprachengebetes auszupacken und zu praktizieren:
1. Damit kann man seine aufgewühlte Seele zur Ruhe zu bringen. Gerade wenn man frisch bekehrt ist, probiert der Teufel, einem ja alles Mögliche einzureden. Zum Beispiel, dass man jetzt die unvergebbare Sünde gegen den Heiligen Geist begangen hätte oder dass man gar nicht errettet sei, dass alles Einbildung sei. Dann kann man das Sprachengebet „herausholen“ und sagen: Nein! Der Heilige Geist hat mich nicht verlassen, er wohnt in mir und gibt mir immer noch Worte ein, die ich ausspreche. Das ist der Beweis, dass ich errettet bin. Das heißt, dass man mit dem Sprachengebet anklagende Stimmen zum Schweigen bringen kann.
Wenn nun gesagt wurde, dass das Sprachengebet der Beweis dafür ist, dass jemand den Heiligen Geist empfangen hat, dann ist es wichtig zu sagen, dass der Umkehrschluss an dieser Stelle nicht zulässig ist: Wenn jemand nicht in Sprachen betet, dann kann und darf man daraus nicht ableiten, dass derjenige den Heiligen Geist nicht hat! Das Sprachengebet ist ein eindeutiges sichtbares Indiz für den Empfang des Heiligen Geistes, worauf die Apostel damals auch Wert gelegt haben – aber der Umkehrschluss ist dennoch an dieser Stelle nicht zulässig!
Der amerikanische Bibellehrer John Piper z.B. hat in einem Interview gesagt, dass er das Sprachengebet nicht habe. Trotzdem bringt er kraftvolle, geistgesalbte, gute Lehre hervor und hat einen großen Dienst. Wie kann man das nun erklären? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, was die Bibel sagt: Gott selber will, dass wir ALLE (auch John Piper) in Sprachen reden.
2. Eine andere Einsatzmöglichkeit für das Sprachenreden ist das sogenannte „Singen im Geist“. Aus dieser Bibelstelle geht zunächst hervor, dass „Beten im Geist“ bedeutet, dass man in Sprachen oder Zungen spricht bzw. betet:
1. Korinther 14,14
„Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht“
„Beten im Geist“ bedeutet „Beten in Sprachen“. Das bedeutet weiter: „Singen im Geist“ meint „Singen in Sprachen“. Die Gläubigen werden dazu ermutigt, „geistliche Lieder“ in den Versammlungen zu singen.
Epheser 5,18b-19
„Werdet (immer wieder) voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!“
Kolosser 3,16
„Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade!“
Geistliche, geist-gewirkte Lieder in der Versammlung sind also eine Möglichkeit, wie die Gläubigen neu erfüllt und gestärkt werden mit dem Heiligen Geist.
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen