Hesekiel – Das Buch über das Gericht Jerusalem und die zukünftige Wiederherstellung


Hesekiel 36,26

Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben


Stellung im Kanon

Das 26. Buch der Bibel

Das 26. Buch im Alten Testament

Das 4. Buch der (großen) Propheten

 

Einordnung

Das Buch Hesekiel ist das 26. Buch der Bibel und des Alten Testaments. Zudem ist es das 4. Buch im vierten Teil des deutschsprachigen Kanons, der als Prophetenbücher bezeichnet wird und zugleich das 4. Buch der großen Propheten. „Groß“ bezieht sich auf die Länge ihrer Prophezeiungen, im Vergleich zu den Werken der kleinen Propheten. Im Bibelkanon folgt Hesekiel den Klageliedern und liegt hinter Daniel.

 

Im Tanach, der jüdischen oder hebräischen Bibel, wird das Buch Hesekiel zur zweiten Kanongruppe (Nevi’im = Propheten) gezählt, die in vordere Propheten (oder frühe; hebr. Nevi’im Rischonim), hintere Propheten (oder späte; hebr. Nevi’im Aharonim) sowie in die zwölf Propheten (hebr. Trei Assar) unterteilt wird. Hier steht Hesekiel innerhalb der Nevi’im an 7. und unter den hinteren Propheten an 3. Stelle.

 

Umfang

| 48 Kapitel | 1.273 Verse | 39.401 Wörter | Hes |

 

Titel

Hebräisch: Jechesk’el (יְחֶזְקֵאל)

Griechisch: Iesekiel (Ἰεζεκιήλ)

Latein: Ezechiel

Englisch: Ezekiel

Deutsch: Hesekiel (Ezechiel)

 

 

Wie alle Prophetenbücher ist das Buch Hesekiel nach seinem Verfasser benannt. Neben Jesaja, Jeremia und Daniel ist Hesekiel der dritte der vier großen Propheten.

 

Der hebräische Titel dieses Buches lautet „Jechesk’el“ und bedeutet „Gott stärkt“, was hinsichtlich seines prophetischen Dienstes, zu dem Gott ihn berufen hatte, wirklich auf ihn zutraf. Andere übersetzen mit „Gott ist stark“. Im Hebräischen wird der Name wie folgt ausgesprochen: „Jecheskel“ von „chazaq“ = stark und „el“ = Gott.

 

 

Der griechische Titel in der Septuaginta (Abk. LXX) – die älteste Übersetzung des Alten Testaments in die griechische Sprache – lautet „Iesekiel“.

 

In der Vulgata – der lateinischen Übersetzung der Bibel – lautet der Titel „Ezechiel“.

 

In deutschsprachigen Bibeln wird der Titel „Hesekiel“ verwendet.

 

Verfasser & Abfassungszeit

Gott durch Hesekiel um ca. 590–570 v. Chr.

 

Das Buch selbst erhebt den Anspruch, von Hesekiel verfasst worden zu sein, wie in Hesekiel 1,3 und 24,24 ausdrücklich erwähnt wird. Hesekiels Verfasserschaft ist allgemein anerkannt. Zwar erscheint sein Name in keinem anderen Bibelbuch, doch wird er durch zahlreiche innere Zeugnisse ausgewiesen. 

 

Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Hesekiel alles nieder (2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

 

 

▪︎ Profil Hesekiel (hebr. Jechesk’el)

Namensbedeutung: „Gott stärkt“ oder „Gott ist stark“

 

Anderer Bezeichnung: „Menschensohn“, eine Anrede, die im Buch Hesekiel 93-Mal verwendet wird.

 

Heimatort: Verbrachte seine früheren Jahre in Jerusalem; danach die jüdische Kolonie Tel-Abib (= „Wall gegen die Flut“; Ährenhügel) am Fluss Kebar (= „der Große“) (vgl. Hes 1,2; 3,15).

 

Familie: Sohn des Busi (Hes 1,3), wahrscheinlich einem Priester der Linie Zadok; mit einer nicht namentlich genannten Frau verheiratet, die zu Beginn der letzten Belagerung Jerusalems starb (Hes 24,1.15-18).

 

Zeitgenossen: Jeremia und Daniel

 

Berufung: Priester und Prophet (Hes 1,3). Hesekiel wirkte wie Daniel, als Prophet für die im babylonischen Exil lebenden Juden (Hes 2,1-5). Hesekiels Wirkungszeit als Prophet ist zwischen Jeremia und Daniel einzuordnen. Begann sein Wirken in den letzten Jahren des Dienstes Jeremias, so fällt das Ende seines Prophetendienstes in die Anfangszeit Daniels. Hesekiels bedeutender prophetischer Dienst ist eng mit dem Jeremias verbunden. Als er seine erste große Vision an den Ufern des Kebar empfing, diente Jeremia bereits fünfunddreißig Jahre lang als Prophet.

 

Besondere Bedeutung: Hesekiel war bekannt für seine außergewöhnlichen Visionen, die am Anfang und Ende des Buches Hesekiel erscheinen. Seine Prophezeiungen, die er oft dramatisch inszenierte, stießen bei seinen ursprünglichen Zuhörern auf hartnäckigen Widerstand, hatten aber einen großen Einfluss auf spätere Leser. Hesekiel war Gott treu und zeichnete sich durch Kraft, Mut, Gehorsam sowie Eifer für die Anbetung Gottes aus.

 

In den Jahren 605–582 v. Chr. brachte die babylonische Armee unter Nebukadnezar II. eine nationale Katastrophe ungeahnten Ausmaßes über das jüdische Volk. Der Höhepunkt bestand in der Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr 586 v. Chr.

 

Hesekiel wurde anlässlich der 2. Deportation im Jahr 597 v. Chr. nach Babylonien verfrachtet (Hes 1,2). Er musste in der jüdischen Kolonie Tel-Abib (Tel Aviv) am großen Fluss Kebar Wohnsitz nehmen. Tel-Abib lag in der Nähe von Nippur, etwa 75 km südlich von Babylon. Hesekiel lebte dort in seinem eigenen Haus (Hes 3,24; 8,1) und war verheiratet, verlor jedoch seine geliebte Frau, „die Lust seiner Augen“, an dem Tag, als Gott ihm seinen Plan der Zerstörung des herrlichen salomonischen Tempels in Jerusalem offenbarte (Hes 24,15-27). Im fünften Jahr nach seiner Wegführung 593 v. Chr., wurde Hesekiel zum Prophetendienst berufen. Zu dem Zeitpunkt war er 30 Jahre alt (Hes 1,1; 4Mo 4,3; 1Chr 23,3). Hesekiel prophezeite zur selben Zeit wie Jeremia und Daniel. Jeremia diente den Juden in Jerusalem und Juda als Gottes Prophet und kam mit den untreuen judäischen Königen in Kontakt. Daniel, der am babylonischen und später am medo-persischen Hof lebte, empfing Prophezeiungen über die Aufeinanderfolge von Weltmächten und deren Beseitigung durch Gottes Königreich. Hesekiel verrichtete seinen Dienst bei dem jüdischen Volk und dessen Häuptern in Babylonien und setzte dort das Werk der Propheten fort. Wie die meisten Propheten stieß Hesekiel auf starke Ablehnung. Gott warnte ihn, dass die jüdischen Gefangenen in Babel „ein verstocktes Herz“ hatten und schon bewiesen hatten, dass sie nicht auf Gott hören wollten (Hes 3,7), Aber er machte ihm auch klar, dass es seine Pflicht war, Gottes Wort zu verkünden, egal, wie seine Zuhörer reagierten.

 

Wie Jeremia (Jer 1,1) und Sacharja (vgl. Sach 1,1 mit Neh 12,16) war Hesekiel sowohl Prophet als auch Priester. Dieser Hinweis ist bedeutsam, wenn man bedenkt, dass die Prophetie Hesekiels der Stadt Jerusalem und dem Tempel eine zentrale und bedeutende Rolle zuweist. Da er aus einer priesterlichen Familie kam, war er zweifellos mit dem Tempel, seiner Einrichtung und der gesamten Tätigkeit dort vertraut sowie im Gesetz bewandert. Wahrscheinlich kannte Hesekiel auch Jeremia und seine Prophezeiungen, denn Jeremia hatte in Jerusalem prophezeit, als Hesekiel noch jung war.

 

Lebensende: Hesekiel schreibt davon, dass seine Frau im Exil starb (Hes 24,18), aber Hesekiels Tod erwähnt das Buch nicht. Die jüdische Tradition besagt, dass er etwa 560 v. Chr. von einem israelitischen Fürsten getötet wurde, dessen Götzendienst er gebrandmarkt hatte.

 

Hesekiels Geschichte wird im Buch Hesekiel und in 2. Könige 24,10-17 erzählt. In der Weihnachtsgeschichte (Lk 1,52) findet sich ein versteckter Hinweis auf das Buch des Propheten Hesekiels (Hes 21,31).

 

 

▪︎ Zeitabschnitt von Hesekiel

Die Geschehnisse im Buch Hesekiel decken einen Zeitraum von ca. 22 Jahren ab.

 

(627) v. Chr. – Jeremia beginnt seinen Prophetendienst

606 v. Chr. – 1. Wegführung ins Exil nach Babylon (Dan 1); Nebukadnezar plündert den Tempel, nimmt die Gegenstände mit sich und bringt sie in den babylonischen Tempel in Sinear/Schinar; adlige junge Männer werden verschleppt (2Kön 23,36–24,6; 2Chr 36,5-8; Dan 1)

597 v. Chr. – 2. Wegführung ins Exil nach Babylon (Hes 1); Nebukadnezar kehrt zurück und plündert den Tempelschatz erneut (2Kön 24,8-16; 2Chr 36,7-10; Jer 52,28; Hes 1,2)

590 v. Chr. – Hesekiel beginnt seinen Prophetendienst

586 v. Chr. – 3. Wegführung ins Exil nach Babylon (2Kön 24,18–25,21; 2Chr 36,11-21; Jer 52,29); Untergang des Südreiches unter König Zedekia: Nebukadnezar von Babylon erobert Jerusalem ein drittes Mal und zerstört Jerusalem und den salomonischen Tempel komplett; das Südreich Juda fällt an Babel, und die Juden werden in Gefangenschaft geführt (im 11. Jahr Zedekias (2Kön 24,18) ging das Südreich unter. Dieses Jahr entsprach dem 19. Jahr Nebukadnezars (2Kön 25,2.8) = 586 v. Chr.); Jeremia wird nach Ägypten gebracht

582 v. Chr. – Vierte Wegführung (Jer 52,30)

539 v. Chr. – Kyrus erobert Babylon; Eroberung Babylons durch die Perser und Meder im Herbst unter Kyrus (Dan5)

538 v. Chr. – Heimkehredikt des Kyrus von Persien, in der Folge jüdische Heimkehr aus dem Exil in Babylon unter persischer Oberaufsicht (2Chr 36,22-23; Esr 1)

(Biblische Bücher, die in diese Zeit fallen: Daniel; 2. Könige; Esra)

 

• Chronologie der Babylonischen Gefangenschaft

608 v. Chr. – Untergang des Assyrischen Weltreiches; Beginn der Babylonischen Weltherrschaft

608–538 v. Chr. – 70 Jahre babylonische Weltherrschaft (Jer 25,11-12; 29,10)

606 v. Chr. – 1. Wegführung ins Exil nach Babylon (Dan 1)

597 v. Chr. – 2. Wegführung ins Exil nach Babylon (Hes 1)

586 v. Chr. – 3. Wegführung ins Exil, Zerstörung Jerusalems und des salomonischen Tempels (2Chr 36)

582 v. Chr. – 4. Wegführung ins Exil (Jer 52,30)

 

Hinweis: Die verwendeten Jahreszahlen folgen einer alternativen, aber strikten biblischen Chronologie, bei der nur Zeitangaben aus der Bibel verwendet werden, ohne sie als Abschreibe- oder Übersetzungsfehler bezeichnen zu müssen. Die Zeitangaben der traditionellen Chronologie sind in Klammern gesetzt.

 

Hesekiel wurde anlässlich der 2. Wegführung in die jüdische Kolonie Tel-Abib am Fluss Kebar deportiert (Hes 1,2; 3,15).

 

▪︎ Zeitangaben im Buch

Hesekiel war ein gewissenhafter Prophet und das Buch Hesekiel enthält 13 genaue Zeitangaben. Dies ist einzigartig unter den prophetischen Büchern. Mit Ausnahme der Angaben in Hesekiel 26,1 und Hesekiel 29,17 kommen sie in chronologischer Reihenfolge vor (Hes 1,1-3; 8,1; 20,1; 24,1; 26,1; 29,1.17; 30,20; 31,1; 32,1.17; 33,21; 40,1).

 

Empfänger

1. Das Volk Israel (Juden)

2. Alle anderen Völker (Heiden; jeder, der an das Evangelium von Christus glaubt)

 

Das Buch Hesekiel wurde für das jüdische Volk geschrieben, das im Exil in Babylon lebte. Viele von ihnen lebten weiterhin in Rebellion gegen Gott, trotz des Gerichts, das durch die Zerstörung Jerusalems stattfand. Andere sehnten sich danach, Gott wieder in seiner Macht wirken zu sehen, wie die Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Hesekiel wurde geschrieben, um ihre sündige Lebensweise zu verurteilen und sie zu einem heiligen Leben aufzurufen, wobei der Zukunftsplan für das jüdische Volk sowie die Stadt Jerusalem und das Land Israel hervorgehoben wird. Zielgruppe seiner Prophezeiungen war jedoch nicht Babel, sondern Jerusalem und verkündete auch den nichtjüdischen Nachbarvölkern Gottes Gericht, darunter Ammon, Moab, Edom, Philistäa, Tyrus, Sidon und Ägypten. Diese Warnungen stehen in Hesekiel 25–32. 

 

Römer 1,16

„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen“

 

Da Christus und sein Evangelium Mittelpunkt jedes biblischen Buches sind, stehen als Empfänger an erster Stelle die Juden, die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die Heiden, die Menschen aus allen anderen Völkern, welche an das Evangelium von Christus glauben. Bei der obigen Aussage „für den Griechen“ sind somit die nichtjüdischen Völker gemeint, die zumeist Heiden waren und deren Hauptsprache damals das Griechische war. Wenn hier also von „Griechen“ gesprochen wird, dann ist damit die gesamte heidnische Welt im Gegensatz zu den Juden gemeint. Dieser Gegensatz ist nach Galater 3,28 und Epheser 2,14 durch Jesus Christus aufgehoben.

 

Hintergrund & Umfeld

Hesekiel war der erste Prophet, der während der babylonischen Gefangenschaft auftrat.

 

Der Prophet diente seinen Mitgefangenen kurz vor und während der ersten zwei Jahrzehnte des jüdischen Exils. Sie erwarteten fälschlicherweise eine Rückkehr nach Jerusalem, darum lehrte er, sie müssten vorher zum HERRN umkehren.

 

Aus historischer Perspektive bestand Israels vereintes Reich ca. 120 Jahre (ca. 1096–975 v. Chr.), und zwar während der Regierungen von Saul, David und Salomo. Anschließend existierte das geteilte Reich von Israel (im Norden) und Juda (im Süden), von 975 v. Chr. bis 722/21 v. Chr. Im Jahre 722/21 v. Chr. fiel Israel an Assyrien und nur Juda verblieb als weiterbestehendes Reich für 135 Jahre, fiel jedoch 586 v. Chr. an Babylon.

 

Im unmittelbaren Zusammenhang sind einige Merkmale von strategischer Bedeutung. In politischer Hinsicht zerbrach Assyriens stolze Militärmacht nach 626 v. Chr. und die Hauptstadt Ninive wurde 612 v. Chr. von den Babyloniern und Medern zerstört (vgl. Nah). Das neubabylonische Reich hatte seine Muskeln gespannt, seit Nabopolassar 625 v. Chr. den Thron bestiegen hatte, und Ägypten war unter Pharao Necho II. entschlossen, so viel zu erobern wie irgend möglich. Babylon zerschlug Assyrien 612–605 v. Chr. und verbuchte 605 v. Chr. in Karkemisch einen entscheidenden Sieg über Ägypten, wobei es den babylonischen Chroniken zufolge auf Seiten der Ägypter keine Überlebenden gab. Ebenfalls 606/605 v. Chr. begann Babylon unter der Führung von Nebukadnezar die Eroberung Jerusalems und die Verschleppung der Kriegsgefangenen, unter denen auch Daniel war (Dan 1,2). Ende 598 v. Chr. belagerte er Jerusalem nochmals und 597 v. Chr. nahm er die Stadt ein. Dieses Mal nahm er Jojachin gefangen und mit ihm eine Gruppe von 10.000 Juden, zu denen auch Hesekiel gehörte (2Kön 24,11-18). Die endgültige Zerstörung Jerusalem und die Eroberung Judas einschließlich der dritten Wegführung geschah 586 v. Chr.

 

In geistlicher Hinsicht hatte König Josia (ca. 641–610 v. Chr.) Reformen in Juda durchgeführt (vgl. 2Chr 34). Leider waren die Judäer trotz Josias Bemühungen so sehr vom Götzendienst abgestumpft, dass ihre Erweckung nur völlig oberflächlich war. Die ägyptische Armee tötete Josia, als sie 610/609 Israel durchquerte und unter den Königen Joahas (609 v. Chr.), Jojakim (609–598 v. Chr.), Jojachin (598/597 v. Chr.) und Zedekia (597–586 v. Chr.) lebten die Juden weiter in Sünde.

 

Regional gesehen lebten Hesekiel und die 10.000 Juden im Exil in Babylon (2Kön 24,14) eher wie Kolonisten als wie Gefangene, denn sie durften unter recht günstigen Bedingungen Landstriche bewirtschaften (Jer 29). Hesekiel hatte sogar sein eigenes Haus (Hes 3,24; 20,1). Die Weggeführten bildeten die Elite der jüdischen Nation, sowohl vom intellektuellen und sozialen als auch vom religiösen Gesichtspunkt aus. Diese Tatsache geht deutlich hervor aus der Vision der beiden Feigenkörbe (Jer 24,1).

 

Umgeben von einem heidnischen Volk, abgeschnitten von dem geistigen Mittelpunkt der jüdischen Nation, ohne eigenen Gottesdienst – das war die Lage der deportierten Juden. Groß war die Gefahr, dass der Glaube an den lebendigen Gott unterging, und damit jede Hoffnung auf eine nationale Wiederherstellung. Es war deshalb dringend nötig, den Glauben zu erhalten und zu nähren. Diesem Bedürfnis kommt Gott entgegen, indem er sich mitten aus den Gefangenen heraus einen Propheten erweckt und ihm in Gesichten begegnet. Während der letzten Jahre Judas sagte Hesekiel den kommenden Fall Babylons voraus. Seine Botschaft traf auf taube Ohren, bis schließlich die Kunde von der Zerstörung der Stadt in Babylon verbreitet wurde. Der Untergang der Stadt führte zu einer Veränderung in Hesekiels prophetischer Botschaft. Vor dem Fall Jerusalems hatte Hesekiel hauptsächlich von Judas zukünftiger Zerstörung wegen dessen Sünde gesprochen. Nach Jerusalems Fall drehte sich seine Botschaft um die zukünftige Wiederherstellung Judas.

 

In prophetischer Hinsicht verführten falsche Propheten die Verbannten mit der Gewissheit einer raschen Rückkehr nach Juda (Hes 13,3.16; Jer 29,1). Von 593–585 v. Chr. warnte Hesekiel sie, dass ihr geliebtes Jerusalem zerstört und ihre Verbannung verlängert wird, sodass es keine Hoffnung auf baldige Rückkehr gab. Im Jahre 585 v. Chr. erreichte ein Flüchtling aus Jerusalem, der den Babyloniern entkommen war, Hesekiel mit der damit erstmals eintreffenden Nachricht, dass die Stadt etwas 6 Monate zuvor, 586 v. Chr., gefallen war (Hes 33,21). Das machte alle falschen Hoffnungen auf eine sofortige Befreiung aus dem Exil zunichte, und somit beziehen sich die restlichen Prophezeiungen Hesekiels auf die künftige Wiederherstellung Israels in seinem Heimatland und auf die letztendlichen Segnungen im messianischen Reich.

 

Schlüsselorte

Jerusalem, Babylon, Ägypten

 

Der Ort, an dem man Hesekiel zum ersten mal antrifft, ist der Fluss Kebar. Diesen Fluss kennt man heute unter dem Namen Kabour. Er fließt nördlich von Babylon in den Euphrat und wurde auch „Nar-Kabari“, der große Kanal, genannt. Hier hatte Nebukadnezar den Exilanten eine Ansiedlung errichtet. In Hesekiel 3,15 erfahren wir den Namen der Örtlichkeit: Tel-Abib. In dieser Siedlung scheint der Prophet gelebt und in Babylon gewirkt zu haben.

 

Schlüsselereignisse

Prophezeiungen über den Untergang Jerusalems, Prophezeiungen über Vergeltung an den Nationen, Vorkehrungen für Israels Buße, Prophezeiungen über Israels Wiederherstellung

 

Schlüsselpersonen

(Hesekiel, die Führer Israels, Hesekiels Ehefrau, Nebukadnezar)

 

Hesekiel = „Gott stärkt“ oder „Gott ist stark“

Ein Prophet für die Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft (Hes 1,1–48,35)

 

Die Führer Israels – verführten Israel zum Götzendienst (Hes 7,26–8,12; 9,56; 11; 14,1-3; 20,1-3; 22,23-29)

 

Hesekiels Ehefrau – eine Frau, deren Name nicht genannt wird; sie symbolisiert die künftige Zerstörung des von Israel geliebten Tempels (Hes 24,15-27)

 

Nebukadnezar = (eigtl. Nabu-kuddurri-uzur) „Nabu schütze meinen Erbsohn“

König von Babylon; Gott benutzte ihn, um Tyrus, Ägypten und Juda zu erobern (Hes 26,7-14; 29,17–30,10)

 

Schlüsselverse

(Hes 1,16; 3,17; 11,19-20; 16,60.62-63; 18,20.32; 33,11; 34,11.16; 36,26; 48,35)

 

Hesekiel 1,16

„Das Aussehen der Räder und ihre Gestaltung war wie der Schimmer eines Chrysoliths, und alle vier hatten die gleiche Gestalt. Sie sahen aber so aus und waren so gemacht, als wäre ein Rad mitten in dem anderen Rad“

 

Hesekiel 3,17

„Menschensohn, ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen!“

 

Hesekiel 11,19-20

„19 Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben, ja, ich will einen neuen Geist in euer Innerstes legen; und ich will das steinerne Herz aus ihrem Leib nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 20 damit sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechtsordnungen bewahren und sie tun; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein“

 

Hesekiel 16,60.62-63

„60 Aber ich will an meinen Bund gedenken, den ich mit dir geschlossen habe in den Tagen deiner Jugend, und ich will einen ewigen Bund mit dir aufrichten. 62 Aber ich will meinen Bund mit dir aufrichten, und du sollst erkennen, dass ich der HERR bin, 63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham den Mund nicht auftust, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht GOTT, der HERR“

 

Hesekiel 18,20

„Die Seele, welche sündigt, die soll sterben! Der Sohn soll nicht die Missetat des Vaters mittragen, und der Vater soll nicht die Missetat des Sohnes mittragen. Auf dem Gerechten sei seine Gerechtigkeit, und auf dem Gottlosen sei seine Gottlosigkeit!“

 

Hesekiel 18,32

„Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss, spricht GOTT, der HERR. So kehrt denn um, und ihr sollt leben!“

 

Hesekiel 33,11

„Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel?“

 

Hesekiel 34,11.16

„11 Denn so spricht GOTT, der HERR: Siehe, ich selbst will nach meinen Schafen suchen und mich ihrer annehmen! 16 Das Verlorene will ich suchen und das Verscheuchte zurückholen und das Verwundete verbinden; das Schwache will ich stärken; das Fette aber und das Starke will ich vertilgen; ich will sie weiden, wie es recht ist“

 

Hesekiel 36,26

„Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben“

 

Hesekiel 48,35

„Der ganze Umfang beträgt 18 000 [Ruten]. Und der Name der Stadt soll künftig lauten: »Der HERR ist hier!«“

 

Schlüsselworte

Menschensohn = hebr. „ben adam“; 93-Mal/im AT 107-Mal (Hes 2,1; 3,17; 12,18; 21,2; 29,18; 39,17; 44,5; 47,6)

 

An 93 Stellen spricht Gott Hesekiel als „Menschensohn“ an, ein sonst nur für Daniel (Dan 8,17) und (über 80-Mal) für den Herrn Jesu verwendeter Titel. Er betont die Einheit des Propheten mit seinem Volk vor allem in Verbindung mit Gerichtsandrohungen. Mehr als jede andere Bezeichnung verwendet Jesus für sich selbst den Titel „Menschensohn“, der ihn zum Gericht über die Menschheit ermächtigt (Joh 5,27).

 

Der HERR, der Ewige = hebr. „Adonai Jahwe“; 210-Mal; AT: 287-Mal (Hes 2,4)

 

Götzen = hebr. „gillulim“ (Hes 6,4; 8,10; 14,6; 20,24; 23,30; 36,18; 44,10)

 

Herrlichkeit = hebr. „kabod“ (Hes 1,28; 3,23; 9,3; 10,18; 31,18; 43,2; 44,4)

 

Geist (Gottes) = hebr. „ruach“ (1,12.20-21; 2,2; 3,12.14.24; 8,3; 10,17; 11,1.5; 11,24; 36,27; 37,1.14; 39,29; 43,5)

 

Berge Israels = hebr. „hare Israel“ 19-Mal; nur in Hesekiel (Hes 6,2.3; 19,9; 20,40; 33,28; 35,12; 34,13.14.14; 35,12; 36,1.1.4.8; 37,22; 38,8; 39,2.4.17)

 

Weitere Schlüsselworte sind: Und das Wort das HERRN erging an mich, und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, Haus Israel, widerspenstig, Tempel.

 

Schlüssellehren

Die Aufgabe der Engel – sie führen auf unterschiedliche Art und Weise Gottes Pläne und Absichten hinter den Kulissen aus und veranschaulichen dadurch die Herrlichkeit Gottes (Hes 1,5-25; 10,1-22), indem sie das Böse zerstören (1Mo 19,12-13) und Gott anbeten (5Mo 32,43; Jes 6,2-4; Offb 4,6-8)

 

Die Sündhaftigkeit Israels (Hes 2,3-7; 5,6; 8,9.10; 9,9; 1Sam 8,7-8; 2Kön 21,16; Ps 10,11; 94,7; Jes 6,9; 29,15; Jer 3,25; Mi 3,1-3; 7,3; Joh 3,20-21; Apg 13,24; Offb 2,14)

 

 

▪︎ Heilsgeschichtliche und theologische Hauptaussagen:

 

• Ebenso wie Jeremia verkündigt Hesekiel die kommende Zerstörung Jerusalems (Prophezeiung von vor 587 v. Chr. vgl. Hes 8–11). Der Unterschied zwischen beiden Propheten besteht darin, dass Jeremia in Jerusalem und Hesekiel in Babel wirkt;

 

• Hesekiel spricht davon, dass Israel geläutert wird und einen neuen Geist und ein neues Herz bekommt (Hes 11,19; 36,26-27). Wie Jeremia verheißt er den neuen Bund (vgl. Jer 24,7; 31,33);

 

• In Hesekiel 25–40 wird die Rückführung Israels in sein Land und die Strafe seiner Feinde angekündigt;

 

• Nur bei Hesekiel erfährt man Einzelheiten über den neuen Tempel im 1.000-jährigen Reich (Hes 40–46);

 

• Hesekiel 28,11-19 ist neben Jesaja 14,12-14 die Hauptinformationsquelle über den Fall Satans. Schon die Kirchenväter sahen hinter den Prophezeiungen über den König von Tyrus (Hes 28,11-19) eine Information über den Ursprung des Bösen;

 

• Nur durch Hesekiel erfährt man, dass die Kinder Israels in Ägypten Götzendienst getrieben haben. Gott hätte sie deshalb beinahe vernichtet (Hes 20,1-9);

 

• Viele Prophezeiungen des Hesekiel deuten in ihrer letzten Konsequenz in die Endzeit der Welt. Die Sammlung Israels, wie sie in Hesekiel 39,28 beschrieben ist, hat sich bis heute noch nicht voll erfüllt. Ebenso scheint der Fürst Gog (Hes 38–39) ein Feind Israels zu sein, der nach dem 1.000-jährigen Reich (Offb 20,7-9) in Erscheinung tritt. Der neue Tempel (Hes 40–44) ist nicht mit dem Tempel zur Zeit Jesu identisch. Auch er muss erst noch entstehen. Ebenso steht die Gesundung des Toten Meeres noch aus (Hes 47,8-12).

 

 

▪︎ Visionen des Hesekiel

Mehr als bei anderen Propheten steht das Geschaute im Mittelpunkt seiner Botschaft:

• Vier Wesen/Flammenräder/Herrlichkeit des HERRN (Hes 1)

• Die Schuldigen werden erschlagen (Hes 8–9)

• Wirbelnde Räder/Cherubim (Hes 10–11)

• Tal der Totengebeine (Hes 37)

• Das neue Jerusalem/neuer Tempel (Hes 40–46)

• Die Quelle aus dem Heiligtum (Hes 47)

 

 

Hesekiel sollte die Gerichtsbotschaft durch bestimmte Ausdrucksformen anschaulich machen. Er musste unter körperlichen und seelischen Leiden seine Botschaft bezeugen:

• Hesekiel muss eine Zeitlang verstummen (Hes 3,26);

• Hesekiel muss 390 Tage auf der linken Seite liegen (Hes 4,4-5);

• Hesekiel muss nach den 390 Tagen auf der linken noch 40 Tage auf der rechten Seite liegen (Hes 4,6-7);

• Hesekiel muss in Mist gebackenes unreines Brot essen (Hes 4,9-17);

• Hesekiel darf keine Trauer um seine verstorbene geliebte Frau zeigen (Hes 24,16).

 

Gottes Wesen im Buch

Der Gott der Träume und Visionen

 

Herrlich (Hes 1,28; 3,12.23; 9,3; 10,4.18-19; 11,23; 43,4.5; 44,4) Heilig (Hes 1,26-28; 8–11; 43,17), Gerecht (Hes 18,25.29; 33,17.20), Langmütig (Hes 20,17), Vorhersehend (Hes 28,2-10), Zornig (Hes 7,19)

 

Einer der sieben Bündnisnamen Gottes „Jahwe Schamma“ findet sich im Buch Hesekiel (Hes 48,35). Der Name „Jahwe“ wird mit den Bünden bzw. Bündnissen, die Gott mit den Menschen schließt, assoziiert. Ein Bund ist eine Beziehung von Person zu Person und unveränderlich bzw. dauerhaft.

 

Der Name „Jahwe“ steht im direkten Zusammenhang mit sieben konkreten Namen bzw. Titeln, die sieben Aspekte der Bündnistreue Gottes in seinem Umgang mit den Menschen repräsentieren. Im Folgenden werden diese Namen in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der Bibel aufgelistet; sie offenbaren folgende Eigenschaften Jahwes.

 

Die sieben Bündnisnamen Gottes (1Mo 22,13-14; 2Mo 15,26; 17,15; Ri 6,24; Ps 23,1; Jer 23,6; Hes 48,35)

1. Jahwe Jireh – Der versorgt; der Herr wird ersehen (1Mo 22,13-14)

2. Jahwe Rapha – Dein Arzt; der heilt (2Mo 15,26)

3. Jahwe Nissi – Der unser Banner ist; mein Feldzeichen (2Mo 17,8-15)

4. Jahwe Schalom – Der unser Friede ist (Ri 6,24)

5. Jahwe Ra'ah/Ro'i; – Der unser Hirte ist (Ps 23,1)

6. Jahwe Zidkenu – Der unsere Gerechtigkeit ist (Jer 23,6)

7. Jahwe Schamma – Der hier ist; dauerhaft gegenwärtig (Hes 48,35)

 

Christus im Buch

Zwischen dem Wirken Hesekiels und dem Wirken Jesu besteht eine gewisse Ähnlichkeit. Sowohl Hesekiel als auch Jesus mussten einem gleichgültigen und hartherzigen Volk mit einer Botschaft der Verurteilung gegenübertreten, obwohl ihre Botschaft auch eine Botschaft der Hoffnung für diejenigen einschloss, die sich von ihrem bösen Lauf abwenden würden. Hesekiel wurde gesagt, dass Menschen kommen und seine Worte hören, ihr Herz aber verschließen würden (Hes 33,30-32). Ebenso kamen viele Volksmengen zu Jesus, um ihn reden zu hören, aber nur wenige schätzten seine Lehren wirklich und reagierten entsprechend. Hesekiel predigte Gefangenen in Babylonien. Jesus wies auf seinen Auftrag hin, den Gefangenen Freilassung zu predigen (Lk 4,18); er erklärte den Juden unmissverständlich, dass sie sich in sinnbildlicher Knechtschaft befanden und der Befreiung bedurften, die zu bringen er ausgesandt worden war (Joh 8,31-36). Wie Hesekiel, so wies auch Jesus die Juden nie mit eigenen Worten zurecht, sondern er redete das, was Gott ihm zu reden geboten hatte (Joh 5,19.30).

 

Israels Triumph durch das Werk des Messias wird an mehreren Stellen im Buch Hesekiel beschrieben. Christus wird dargestellt als ein zarter Zweig dargestellt, der auf einem hohen und erhabenen Berg gepflanzt werden wird (Hes 17,22-24). Diese messianische Prophetie verdeutlicht Christi Abstammung von der königlichen Linie Davids. Der Zweig, ein Sinnbild, das in der Bibel immer wieder für den Messias verwendet wird, zeigt, wie Christus als „zartes Reis“ auf dem Berg Israel gepflanzt wird (Hes 34,23-24; 37,24-25; Jes 4,2; Jer 23,5; 33,15; Sach 3,8; 6,12). Hesekiel beschreibt dann Christus, wie er in Gestalt einer „majestätischen Zeder“ wächst, um Israel Schutz in seinem Schatten zu bieten, als dem König, der das Recht hat zu herrschen hat (21,26-27). Christus wird auch als Hirte, der über seine Schafe wacht, beschrieben (Hes 34,11-31). Hesekiel schildert aber auch, wie der Hirte Gericht übt über alle, die sein Volk schlecht behandeln (Hes 34,17-24; Mt 25,31-46).

 

Inhalt & Themen

Das Buch über das Gericht Jerusalem und die zukünftige Wiederherstellung: Gottes Herrlichkeit verlässt Jerusalem, wird aber wiederkommen.

 

▪︎ Kernaussage: Obwohl Israel im Exil ist, wird die Nation wiederhergestellt werden.

 

▪︎ Ziel und Zweck: Jerusalems Geschick hängt von der Herrlichkeit des HERRN ab

 

Das Buch Hesekiel ist kaum zu verstehen, wenn man nicht sein Thema im Auge behält: Die Heiligkeit Gottes – Die Herrlichkeit des HERRN (Hes 1,28; 8,4; 10,4; 44,4). Dieses Thema wird aus zwei Perspektiven beleuchtet:

• Gerichtsankündigung vor der Zerstörung Jerusalems;

• Trostworte nach der Zerstörung Jerusalems.

 

Hesekiels Zweck ist ein zweifacher, wie aus den zwei Hauptteilen des Buches hervorgeht:

1. Eintreten für Buße und Glauben durch die Androhung von Gottes baldigem Gericht über Jerusalem und die Heidenvölker;

2. Förderung von Hoffnung und Vertrauen durch die Zusicherung der späteren Heimführung des Volkes, des Wiederaufbaus der Stadt und der Neuerrichtung des Tempels und Tempeldienstes.

 

Das Buch Hesekiel soll das Gericht Gottes über Israel und andere Nationen ankündigen und die kommende Erlösung des Volkes Gottes vorhersagen. Hesekiel diente seiner Generation, die extrem sündig und durchweg hoffnungslos war. Durch seine Prophezeiungen versuchte er sie zu direkter Reue und Buße und Zuversicht für die entfernte Zukunft zu bringen. Er lehrte, dass:

1. Gott durch menschliche Botschafter arbeitet;

2. auch in Niedergeschlagenheit und Not Gottes Volk die Allmacht Gottes anerkennen muss;

3. Gottes Wort niemals versagt;

4. Gott präsent ist und überall angebetet werden kann;

5. die Menschen Gott gehorchen müssen, wenn sie einen Segen erwarten wollen;

6. Gottes Königreich kommen wird.

 

 

Das Buch Hesekiel ist nicht unbedingt einfach zu lesen und zu verstehen. Die Berufung des Propheten (Hes 1–4) wird in einer sehr symbolträchtigen Sprache geschrieben. Einige Methoden, mit denen Hesekiel seine Botschaft weitergibt, sind verwirrend. So illustrierte er das Ausmaß von Gottes Zorn gegen Juda, indem er nicht trauerte, als seine Frau an dem Tag starb, an dem Jerusalem zum dritten und letzten Mal angegriffen wurde (Hes 24,16-24). Er baute ein Tonmodell von Jerusalem, um den bevorstehenden Untergang der Stadt zu symbolisieren (Hes 4,1-8), und rasierte seinen Kopf kahl und verbrannte einige seiner Haare, um das Schicksal der Stadtbewohner zu veranschaulichen (Hes 5,1-10). Diese Aktionen sind vielleicht befremdlich. Aber genauso wie die Menschen zu Hesekiels Zeit können wir aus den anschaulichen Gleichnissen des Propheten lernen. Das Buch Hesekiel hält sich an die chronologische Reihenfolge, wobei den Gleichnissen und dramatischen Aktionen des Propheten meistens eine Erklärung folgt.

 

Das Buch Hesekiel ist eines der längsten Bücher der Bibel und besteht aus 48 Kapiteln. Im Allgemeinen wird das Buch in vier große Abschnitte unterteilt:

 

Der erste Abschnitt umfasst die Prophezeiungen über die Zerstörung Jerusalems (Hes 1–24). Hesekiel wird in einer Vision als Prophet berufen (Hes 1) und erhält Anweisungen von Gott (Hes 2–3). Hesekiel offenbart das bevorstehende Gericht über Jerusalem (Hes 4–7), einschließlich einer langen Vision des Gräuels in Jerusalem und im Tempel (Hes 8–11). Auf die Vision folgen verschiedene Lehren zu diesem Gericht (Hes 12–24).

 

Der zweite große Abschnitt umfasst Prophezeiungen an andere Völker (Hes 25–32). Gott spricht durch Hesekiel über sieben Gruppen: Ammon, Moab und Seir, Edom, Philister, Tyrus, Sidon und Ägypten. Dieser Abschnitt enthält auch ein Zwischenspiel über die zukünftige Wiederherstellung Israels (Hes 28,25-26).

 

Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Buße Israels (Hes 33). Obwohl diese Verse nur ein Kapitel lang sind, markieren sie einen Wendepunkt von Hesekiels Fokus auf das Gericht zu Israels Zukunftshoffnung.

 

Der vierte Abschnitt beschreibt diese zukünftigen Hoffnungen für Israel (Hes 34–48). Israel wird im verheißenen Land wiederhergestellt werden (Hes 34–37). Seine Feinde werden durch die übernatürliche Macht Gottes vernichtet werden (Hes 38–39). Ein neuer Tempel wird errichtet und die wahre Anbetung im Land wiederhergestellt (Hes 40–46). Das Land wird dem Volk Gottes neu zugeteilt werden, und Gott wird wieder unter ihnen wohnen (Hes 47–48).

 

Das Buch Hesekiel beginnt mit der nationalen Katastrophe des Babylonischen Exils und endet mit der herrlichen und hoffnungsvollen Zukunft des messianischen Weltreiches. So gibt uns dieses Buch eine grandiose prophetische Gesamtschau der Heilsgeschichte über einen Zeitraum von wenigstens 2.600 Jahren.

 

 

▪︎ Praktische Verwendung

Das Buch Hesekiel ruft uns zu einer frischen und lebendigen Begegnung mit dem Gott von Abraham, Moses und den Propheten auf. Wir müssen Überwältiger werden, sonst werden wir überwältigt. Hesekiel fordert uns heraus, eine lebensverändernde Vision von Gottes Kraft, Wissen, ewige Präsenz und Heiligkeit zu erleben; lasse Gott uns leiten; verstehe die Tiefe und Hingabe zum Bösen, die in jedem menschlichen Herzen schlummert; erkenne, dass Gott Seine Diener zur Verantwortung zieht, wenn sündige Menschen über ihre Gefahr nicht aufgeklärt werden; erfahre eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus, der sagte, dass der neue Bund durch Sein Blut entstand.

 

Wissenswertes

▪︎ Mittelpunkt der Welt

Jerusalem als Mittelpunkt der Völkerwelt (Hes 5,5)

Das Land Israel als Nabel der Welt (Hes 38,12)

 

 

▪︎ Der „Multimedia-Prophet“

Kein anderer Prophet macht so reichen Gebrauch bildhafter Sprache oder visueller Hilfsmittel wie Hesekiel. Sein Buch enthält Sprichwörter, Allegorien, symbolische Handlungen, Miniaturporträts und apokalyptische Visionen. Diese dienten vor allem zur Erweckung von Aufmerksamkeit und zur Klarstellung der Wahrheit für den verhärteten und widerspenstigen Überrest in Babel.

 

 

▪︎ Hesekiels Gleichnisse

Ein Gleichnis ist eine Aussage, die in eine einprägsame Geschichte oder in bildhafte Worte gepackt ist. Jesus lehrte viel durch Gleichnisse, ebenso wie mehrere Propheten des Alten Testaments einschließlich Hesekiel.

 

• Das unnütze Holz der Weinrebe (Hes 15,1-8)

Symbolisierte, wie nutzlos Juda geworden war: Solches Holz diente keinem anderen Zweck, als verbrannt zu werden.

 

• Das Findelkind (Hes 16)

War ein Bild dafür, wie das Volk Gottes Liebe und Mitgefühl verraten hatte.

 

• Die Adler und die Zeder (Hes 17)

Zeigten die Dummheit König Zedekias, dessen Aufstand Nebukadnezars Truppen veranlasste, Jerusalem zu zerstören.

 

• Der Schmelzofen (Hes 22,17-22)

Kündigte an, dass Gott sein Volk durch die Belagerung Jerusalems läutern würde.

 

• Die zwei Huren (Hes 23)

Symbolisierten Israels und Judas geistlichen Ehebruch.

 

• Der Kochtopf (Hes 24,1-14)

Illustrierte, wie Gott die „Hitze“ der Not benutzen würde, um Jerusalem von seinen Unreinheiten zu reinigen.

 

• Der Schiffbruch (Hes 27)

Kündigte das Gericht über Tyrus an.

 

• Die treulosen Hirten (Hes 34)

Zeigten, wie Gott mit Jerusalems schlechter Führung umgehen würde.

 

• Die Totengebeine (Hes 37)

Symbolisierten Israels geistliche Erneuerung.

 

 

▪︎ Die Herrlichkeit des HERRN

Die in den Psalmen und Jesaja oftmals erwähnte „Herrlichkeit“ stellt Hesekiel als sichtbare Gegenwart Gottes dar; (das wird im hebräischen Begriff „Schechina“ deutlich): Die Wolke der „Herrlichkeit“ schwebt über dem Gnadenthron im Tempel, zwischen dem Cherubim. Für den Priester Hesekiel geht das Gericht über Jerusalem auf den Auszug der Herrlichkeit zurück. In Hesekiel 9-11 zieht sich die Herrlichkeit Schritt für Schritt zurück: zuerst von der Stadt (ausgehend vom Osttor) und schließlich vom Ölberg, als schriebe sie „Ikabod“ über den Tempel und die Stadt (Hes 8,3; 10,4.18.19; 11,22-24). Sie kehrt erst in Hesekiel 43,2-7 nach dem Neubau des Tempels zurück. Der Einzug der Herrlichkeit in den neuen Tempel des tausendjährigen Reiches knüpft an 2 Mose 40,34 und 2 Chronik 5,13-14 an, wo sich die Wolke über die Stiftshütte und über den neuerbauten Tempel Salomos niederlässt. Diese sichtbare Herrlichkeit fehlte völlig im Tempel von Serubbabel und Herodes. Die größere Herrlichkeit des künftigen Tempels wird die persönliche Gegenwart des HERRN, des Messias sein (Sach 2,9; Hes 48,35).

 

 

▪︎ Der Götzendienst in Ägypten (Hes 20,5-9)

Hesekiel bereichert unser Wissen über das Verhalten Israels in Ägypten um ein wesentliches Detail, das im zweiten Buch Mose keine Erwähnung findet. In seiner Ermahnung an die götzendienerischen Ältesten (Hes 20) erinnert der Prophet an die vergangene Götzenverehrung Israels bis in die Zeit des Aufenthalts in Ägypten. Die Unterdrückung der Kinder Israel durch den Pharao und die Aufseher hat nach Hesekiel ebenfalls geistliche Ursachen in ihrem hartnäckigen Götzendienst, um dessentwillen der HERR sie verwerfen wollte. „Um seines Namens willen“ rettete er sie dennoch aus der Knechtschaft. Dieser Hang zum Götzendienst wurde erst durch die Babylonische Gefangenschaft endgültig überwunden; darum spricht ihn Hesekiel hier an.

 

 

▪︎ Israels Zusammenführung und die Schlacht des Gog (Hes 36–39)

Dies ist eine klassische Stelle über die endliche Heimführung Israels und die große Schlacht gegen den Nordbund. Der Prophet offenbart mehrere bedeutsame Wahrheiten über die Sammlung Israels:

• Der HERR selbst wird sie trotz aller Feinde ins Land zurückführen, sie reinigen und ihnen ein „neues Herz“ geben (Hes 36,26);

• Das Volk wird sich erheben als „vertrocknete Gemeinde“ (seit langem tot und immer noch leblos), wird aber später geistliches Leben empfangen (Hes 37,1-14) und vereinigt werden (Hes 37,16-23);

• Nach einer teilweisen Heimführung wird eine große nördliche Macht (Gog) in Israels einfallen, wo sich ein südlicher und westlicher Staatenbund entgegenstellt (Hes 38);

• Auf übernatürliche und natürliche Weise wird Gog vernichtet, wodurch die Welt die Macht des HERRN erkennt (Hes 39,1-8; 21,29);

• Das endzeitliche Israel wird eine geistliche Neugeburt erleben, da der Heilige Geist nach dieser Schlacht über das Volk ausgegossen wird (Hes 39,25-29).

 

 

▪︎ Der Neue Tempel Hesekiels (Hes 40–46)

Dieser Tempel weist nur wenig Ähnlichkeit mit den neuerbauten Tempeln von Serubbabel oder Herodes auf. Es könnte daher zwei Bedeutungen haben:

• eine symbolische Sicht der neutestamentlichen Gemeinde;

• eine wörtliche Beschreibung des Tempels im tausendjährigen Reich.

 

In der Kirchengeschichte war erstere Auslegung favorisiert, da man die Juden für ein verfluchtes Volk hielt und die Verheißungen auf die Kirch ummünzte. Aus exegetischen Gründen ist die zweite Deutung unstreitig vorzuziehen:

• Im Zusammenhang schließt der Neubau unmittelbar an die Heimführung Israels und die Vernichtung der Feinde an (Kap. 36-39);

• Die meisten bereits erfüllten Vorhersagen Hesekiels (die Zerstörung Jerusalems; die Auslöschung von Tyrus usw. Hes 6,3-5; 14,21; 26,4.12) im wortwörtlichen Sinn eintraten, entbehrt eine allegorische Auslegung dieser letzten Kapitel jeder echten Grundlage. Die ersten 33 Kapitel bezeugen die wörtlichen Intentionen Hesekiels;

• Sollte sich die Tempelverheißung, als Ermutigung für Israel gedacht, in der Gemeinde erfüllt haben, ist sie eine Irreführung und Vorspiegelung falscher Hoffnungen für die Menschen, an die sie gerichtet war (Hes 43,7.10);

• Die genauen Abmessungen des Tempels verlieren bei einer bildhaften Bedeutung jeden Sinn. Wörtlich genommen stimmen sie gut mit den Maßen für die Arche Noahs, die Stiftshütte Moses und den Tempel Salomos überein (1Mo 6,14-17; 2Mo 25–28; 1Kön 6,1–7,51). Die eindeutigen Angaben machen diesen Tempel zukünftig so wirklich wie die anderen auch.

• Hesekiels Tempel zeichnet sich durch etliche Auslassungen aus, die nur durch das messianische Zeitalter erklärbar scheinen:

 

- keine Bundeslade,

- kein Gnadenthron,

- keine Cherubim,

- kein Rauchopferaltar,

- kein Leuchter,

- kein Schaubrottisch,

- kein Vorhang

- kein Hohepriester.

 

Diese Auslassungen heben sich deutlich vor den genauen Beschreibungen und Maßen der übrigen Gegenstände ab, vor allem des hölzernen Altars. War die Beschreibung des Tempels als symbolische Darstellung der Gemeinde gedacht, hätten die genannten Geräte unmöglich weggelassen werden dürfen; sie sind doch entscheidend für das Tempelritual. Deuten wir diese Beschreibung jedoch in der nächstliegenden Weise wörtlich auf einen wirklichen Tempel im tausendjährigen Reich, so löst sich das Problem.

 

 

▪︎ Die Neueinrichtung des Opfersystems (Hes 40,39; 45; 46)

In dieser Zeit werden wieder Tieropfer dargebracht, die zum Gedächtnis an Christi vollkommenes Opfer dienen, doch nicht zur Erlösung.

 

Kurze Gliederung

▪ 1. Kurzgliederung

Das Buch kann grob in Abschnitte über Verdammnis/Vergeltung einerseits und Trost/Wiederherstellung andererseits eingeteilt werden. Bei genauerem Hinsehen kann man das Buch in 4 Abschnitte einteilen. Der erste Teil umfasst Prophezeiungen über den Untergang Jerusalems (Hes 1–24). Der zweite Teil enthält Prophezeiungen über Vergeltung an benachbarten Nationen (Hes 25–32) mit einem kurzen Blick auf Gottes künftige Wiederherstellung Israels (Hes 28,25-26). Der dritte Teil besteht aus einem Kapitel (Hes 33), das einen Übergang bildet und Anweisungen erteilt bezüglich eines letzten Aufrufs Israels zur Buße. Der vierte Teil schließlich umfasst reichhaltige Aussichten auf Gottes künftige Wiederherstellung Israel (Hes 34–48).

 

1. Prophezeiungen über den Untergang Jerusalems (Hes 1,1–24,27)

2. Prophezeiungen über Vergeltung an den Nationen (Hes 25,1–32,32)

3. Vorkehrungen für Israels Buße (Hes 33,1-33)

4. Prophezeiungen über Israels Wiederherstellung (Hes 34,1–48,35)

 

Detaillierte Gliederung

1. Hesekiels Berufung und Beauftragung (Hes 1,1-3,27)

▪ Hesekiels Umstände (Hes 1,1-3)

▪ Hesekiels Vision von Gott (Hes 1,4-28)

 • Die vier lebenden Wesen und der Wagen (Hes 1,4-14)

 • Die vier Räder (Hes 1,15-21)

 • Das funkelnde Gewölbe (Hes 1,22-28)

▪ Hesekiels Berufung (Hes 2,1-10)

▪ Hesekiels Beauftragung (Hes 3,1-27)

 

2. Prophezeiungen gegen Juda und Jerusalem (Hes 4,1–24,27)

▪ Prophezeiungen durch Symbole (Hes 4,1–5,17)

 • Ein Ziegelstein: die Belagerung Jerusalems (Hes 4,1-3)

 • Eine Körperhaltung: die Dauer des Exils (Hes 4,4-8)

 • Brot: Hungersnot (Hes 4,9-17)

 • Rasur: Vernichtung des Volkes von Jerusalem (Hes 5,1-17)

▪ Prophezeiungen durch Predigten (Hes 6,1–7,27)

 • Der Grund für das kommende Gericht Götzendienst (Hes 6,1-14)

 • Die Art des kommenden Gerichts: hart (Hes 7,1-27)

▪ Prophezeiungen durch Visionen (Hes 8,1–11,25)

 • Eine Vision von der Gottlosigkeit im Tempel (Hes 8,1-18)

 • Eine Vision von der Ermordung der Einwohner Jerusalems (Hes 9,1-11)

 • Eine Vision vom Brand Jerusalems (Hes 10,1-22)

 • Eine Vision von gottlosen Obersten und verlorener Herrlichkeit (Hes 11,1-25)

▪ Die Gewissheit und Gründe des Gerichts durch Zeichen, Botschaften und Gleichnisse (Hes 12,1–24,27)

 • Das Zeichen des Gepäcks des Propheten (Hes 12,1-16)

 • Das Zeichen des Zitterns (Hes 12,17-28)

 • Die Botschaft gegen falsche Propheten und Prophetinnen (Hes 13,1-23)

 • Die Botschaft gegen die götzendienerischen Ältesten (Hes 14,1-23)

 • Das Gleichnis vom fruchtlosen Weinstock (Hes 15,1-8)

 • Das Gleichnis von der ehebrecherischen Frau (Hes 16,1-63)

  - Ihre Jugend (Hes 16,1-14)

  - Ihre Sünden (Hes 16,15-34)

  - Ihre Verurteilung (Hes 16,35-52)

  - Ihre Wiederherstellung (Hes 16,53-63)

 • Das Gleichnis von zwei Adlern (Hes 17,1-24)

 • Das Sprichwort von den sauren Trauben wird zurückgewiesen (Hes 18,1-32)

 • Die Klage um die Obersten Israels (Hes 19,1-14)

 • Die Botschaft über den Unglauben Israels (Hes 20,1-31)

 • Die Verheißung einer zukünftigen Wiederherstellung (Hes 20,32-44)

 • Der Waldbrand (Hes 21,1-5)

 • Das Schwert (Hes 21,6-37)

 • Der Schmelzofen des Gerichts (Hes 22,1-31)

  - Der Sündenkatalog (Hes 22,1-12)

  - Die Gewissheit des Gerichts (Hes 22,13-22)

  - Die Gruppen der Sünder (Hes 22,23-31)

 • Das Gleichnis von den zwei Schwestern (Hes 23,1-49)

  - Ihre Identifizierung (Hes 23,1-4)

  - Ihre Untreue (Hes 23,5-21)

  - Ihre Strafe (Hes 23,22-49)

 • Das Gleichnis vom Schmelztiegel (Hes 24,1-14)

 • Das Zeichen des Todes der Frau Hesekiels (Hes 24,15-27)

 

3. Prophezeiungen gegen ausländische Nationen (Hes 25,1–32,32)

▪ Gericht über Ammon (Hes 25,1-7)

▪ Gericht über Moab (Hes 25,8-11)

▪ Gericht über Edom (Hes 25,12-14)

▪ Gericht über Philistäa (Hes 25,15-17)

▪ Gericht über Tyrus (Hes 26,1–28,19)

 • Der Umsturz von Tyrus (Hes 26,1-21)

 • Die Klage über Tyrus (Hes 27,1-36)

 • Der Fall der Anführer von Tyrus (Hes 28,1-10)

 • Die Klage über den König von Tyrus (Hes 28,11-19)

▪ Gericht über Sihon (Hes 28,20-26)

▪ Gericht über Ägypten (Hes 29,1–32,32)

 • Die Gewissheit über das Gericht (Hes 29,1-21)

 • Die Beschreibung des Gerichts (Hes 30,1-26)

 • Der Vergleich zwischen Assur und Ägypten (Hes 31,1-18)

 • Die Klage über Ägypten (Hes 32,1-32)

 

4. Prophezeiungen über Israels Wiederherstellung (Hes 33,1–39,29)

▪ Hesekiels Beauftragung zum Wächter (Hes 33,1-33)

▪ Israels Hirten (Hes 34,1-31)

 • Falsche Hirten (Hes 34,1-10)

 • Der wahre Hirte (Hes 34,11-31)

▪ Die Wiedergeburt der Nation (Hes 35,1–36,38)

 • Die Zerstörung Edoms (Hes 35,1-15)

 • Der neue Bund mit Israel (Hes 36,1-38)

▪ Die Wiederbelebung der Nation (Hes 37,1-14)

▪ Die Wiedervereinigung der Nation (Hes 37,15-28)

▪ Der Sieg der Nation über Gog und Magog (Hes 38,1–39,29)

 • Die Invasion durch Gog (Hes 38,1-16)

 • Der Sieg über Gog (Hes 38,17–39,29)

 

5. Prophezeiungen über Israel im Tausendjährigen Reich (Hes 40,1–48,35)

▪ Ein neuer Tempel (Hes 40,1–43,27)

 • Einleitung (Hes 40,1-4)

 • Der äußere Hof und seine drei Tore (Hes 40,5-27)

 • Der innere Hof und seine drei Tore (Hes 40,28-47)

 • Der Tempel selbst (Hes 40,48–41,26)

 • Die Kammern des inneren Hofes (Hes 42,1-29)

 • Die Rückkehr der Herrlichkeit des HERRN (Hes 43,1-12)

 • Der Brandopferaltar (Hes 43,13-27)

▪ Ein neuer Anbetungsgottesdienst (Hes 44,1–46,24)

 • Diejenigen, die dienen dürfen (Hes 44,1-31)

 • Unterstützung für diejenigen, die dienen dürfen (Hes 45,1-17)

 • Opfergaben (Hes 45,18–46,24)

  - Opfergaben an den Festtagen (Hes 45,18-25)

  - Opfergaben am Sabbat, am Neumond und tägliche Opfer (Hes 46,1-15)

  - Regelungen für die Obersten (Hes 46,16-24)

▪ Ein neues Heiliges Land (Hes 47,1–48,35)

 • Der Fluss, der das Land belebt (Hes 47,1-12)

 • Die Grenzen des Landes (Hes 47,13-23)

 • Die Aufteilung des Landes (Hes 48,1-35)

 

Zitate im Neuen Testament

Das Neue Testament zitiert Hesekiel mindestens 3-Mal.

 

Ein Zitat kann sich auf ein direktes Zitat oder eine sinngemäße Wiedergabe des Textes (Paraphrase) sowie auf eine andere Version des Alten Testaments beziehen.

 

Hes 11,19 – 2Kor 3,3

Hes 36,26 – 2Kor 3,3

Hes 37,27 – 2Kor 6,16


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen