Jom ha-Atzma'ut – Tag der Unabhängigkeit Israels


Jesaja 66,8

Wer hat so etwas je gehört, wer hat dergleichen je gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren? Denn Zion bekam Wehen und gebar auch schon seine Söhne

 

Hesekiel 36,24

Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer Land bringen

 

Hesekiel 37,14

Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun!, spricht der HERR

 

Hesekiel 47,14

Und ihr sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da ich meine Hand im Schwur erhoben habe, es euren Vätern zu geben. Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen

 

Psalm 30,11

Du hast mir meine Klage in einen Reigen verwandelt; du hast mein Trauergewand gelöst und mich mit Freude umgürtet


Jom ha-Atzma'ut erinnert an die Ausrufung des modernen Staates Israel am 14. Mai 1948 (nach jüdischem Kalender am 5. Ijjar 5708) durch David Ben-Gurion und feiert somit die Unabhängigkeit des Landes. An diesem Tag erlangte Israel den Status eines unabhängigen Staates. Israel war seit dem Jahr 70 n. Chr., nachdem der zweite Tempel von den Römern zerstört wurde, keine freie, unabhängige Nation mehr gewesen. In Israel ist dieser Tag ein fröhlicher Nationalfeiertag.

 

Name

• Jom ha-Atzma'ut (hebr. יום העצמאות) = Tag der Unabhängigkeit

 

Der hebräische Begriff „atzma'ut“ stammt von der Wortwurzel „etsem“ was „Knochen“, „Substanz“ und „selbst“ bedeutet. Der hebräische Begriff „atzma'i“ bedeutet „unabhängig“. Der Begriff „atzma'ut“ beschreibt mehr den Zustand der Unabhängigkeit. 

 

Der Name erinnert an Gottes Versprechen der Wiederherstellung Israels, die „verdorrten Gebeine“ Israels wiederzubeleben, indem er das jüdische Volk aus seinem langen Exil zurückbringt:

 

Hesekiel 37,4-5

4 Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort des HERRN! 5 So spricht GOTT, der Herr, zu diesen Gebeinen: Seht, ich will Odem in euch kommen lassen, dass ihr lebendig werdet!

 

Der hebräische Begriff „atzma'ut“ ist ein relativ neues Wort und wurde von Itamar Ben-Avi kreiert, welcher der Sohn von Eliezer Ben-Jehuda war – der wichtigsten Figur hinter der Wiederbelebung der hebräischen Sprache in der Neuzeit.

 

Itamar Ben-Avi wollte ein hebräisches Äquivalent zum deutschen Begriff „Selbstständigkeit“ schaffen, der mit „Unabhängigkeit“ übersetzt wird, aber wörtlich „für sich selbst stehen“ bedeutet.

 

Wie bei den meisten „neuen“ Wörtern im modernen Hebräisch hat Itamar Ben-Avi eine biblische hebräische Wurzel „entlehnt“ und ihre Bedeutung erweitert. Er verwendete die biblische Wurzel „A-TZ-M“ (עצמ), die „selbst“ bedeutet, und ordnete sie nach dem üblichen hebräischen Muster für Substantive an. So erhielten wir das moderne hebräische Wort für „Unabhängigkeit“ was „atzma'ut“ lautet.

 

Wann

April/Mai (5. Ijjar/Siv)

 

Jom ha-Atzma'ut wird jährlich am 05. Ijjar begangen. Der Nationalfeiertag beginnt bei Sonnenuntergang und endet bei Einbruch der Dunkelheit.

 

2024/5784: Sonnenuntergang, Mo. 13. Mai – Abenddämmerung Di. 14. Mai (06. Ijjar)

2025/5785: Sonnenuntergang, Mi. 30. April – Abenddämmerung Do. 01. Mai (03. Ijjar)

2026/5786: Sonnenuntergang, Di. 21. April – Abenddämmerung Mi. 22. April (05. Ijjar)

2027/5787: Sonnenuntergang, Di. 11. Mai – Abenddämmerung Mi. 12. Mai (05. Ijjar)

2028/5788: Sonnenuntergang, Mo. 01. Mai – Abenddämmerung Di. 02. Mai (06. Ijjar)

 

Hinweis: Vor dem babylonischen Exil hieß der Monat Siv.

 

Jom ha-Atzma'ut folgt unmittelbar Jom ha-Zikaron, dem Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus.

 

Jom ha-Zikaron und Jom ha-Atzma'ut werden um einen Tag vorverlegt (auf den 3. und 4. Ijjar), wenn der 5. Ijjar auf einen Schabbat fällt. Wenn der 4. Ijjar auf einen Sonntag fällt, finden die beiden Feiertage am 5. und 6. Ijjar statt.

 

Bibelstellen

Hesekiel 33–37; Jesaja 14,1-2; Jeremia 16,14-15; Sacharja 10,9-10; Amos 9,14-15

Psalm 113–118; 136

 

Der Abschnitt von Hesekiel 33–37 gibt einen wunderbaren Überblick über die Wiederherstellung Israels in der Endzeit, die ihren Höhepunkt im messianischen Friedensreich findet (Hes 37,24-28).

 

Das Oberrabbinat des Staates (das aus orthodoxen Rabbinern besteht) 

beschloss, dass dieser Tag mit der Rezitation von Hallel (Lobpsalmen), ähnlich wie bei anderen freudigen Feiertagen, und mit der Lesung einer besonderen Haftara (prophetischer Teil) begangen werden sollte.

 

Hintergrund

Der israelische Unabhängigkeitstag Jom ha-Atzma'ut geht auf die Erklärung der Gründung des Staates Israel unter der Leitung des damaligen zukünftigen Premierministers David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 beziehungsweise nach dem jüdischen Kalender am 5. Ijjar 5708 zurück.

 

Während einer besonderen Zeremonie las Ben-Gurion im Stadtmuseum in Tel Aviv (heute Unabhängigkeitshalle) um 16:00 Uhr die Unabhängigkeitserklärung vor und unterzeichnete sie zusammen mit anderen Mitgliedern der provisorischen Staatsregierung. Seine Stimme hallte in allen Radios des Landes wider: „Wir verkünden hiermit [...] die Errichtung eines jüdischen Staates in Eretz Israel, genannt Staat Israel.“

 

David Ben-Gurion verliest im Stadtmuseum von Tel Aviv die israelische Unabhängigkeitserklärung – über ihm ein Portrait von Theodor Herzl, dem Begründer des modernen Zionismus
David Ben-Gurion verliest im Stadtmuseum von Tel Aviv die israelische Unabhängigkeitserklärung – über ihm ein Portrait von Theodor Herzl, dem Begründer des modernen Zionismus

 

Die Ausrufung des Staates Israel erfolgte acht Stunden vor Ende des Britischen Mandats in „Palästina“ am 14. Mai 1948 um 16:00 Uhr und wurde umgehend von den USA, der Sowjetunion und vielen weiteren Staaten anerkannt.

 

Zeit zum Feiern gab es jedoch nicht, kurz darauf folgte ein Angriff durch die umliegenden arabischen Nachbarstaaten, die den neu gegründeten Staat – teils bis heute – nicht anerkannt haben.

 

So rückten am 15. Mai, kurz nach 00:00 Uhr, Armeeeinheiten einer Allianz, die von den arabischen umliegenden Staaten Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und Irak gebildet worden war, in das nun ehemalige britische Mandatsgebiet ein und griffen den frisch gegründeten Staat Israel an. Das Ziel der arabischen Allianz, die den UN-Teilungsplan nicht akzeptierte sowie das Existenzrecht Israels nicht anerkennen wollte, war die Beseitigung des entstehenden jüdischen Staates. Jordanien verfolgte außerdem das Ziel, das Westjordanland (Judäa und Samaria) zu annektieren. Der Krieg, der fast ein Jahr dauerte, endete mit einem eindeutigen militärischen Sieg Israels.

 

Die Geschichte des modernen Staates Israel begann mit einem Krieg, der als Unabhängigkeitskrieg in die Geschichte einging.

 

In den ersten drei Jahren nach der Gründung des modernen Staates Israel kamen ca. 600.000 Juden aus Europa nach Israel.

 

 

Drohendes Scheitern der Staatsgründung Israels – Heute oder nie!

Im Frühjahr 1948 sah wirklich nicht gut aus für die Zukunft eines jüdischen Staates. Zwar hatten die Vereinten Nationen (UN) am 29. November 1947 beschlossen, das Mandatsgebiet Palästina aufzuteilen, doch seither herrschte Krieg im Land, denn die Araber wollten die Gründung eines jüdischen Staates mit allen Mitteln verhindern.

 

Die Juden besaßen kaum Waffen, um sich gegen die arabisch-palästinensischen Kämpfer zu verteidigen. Der spätere Staatsgründer David Ben-Gurion schrieb besorgt in sein Tagebuch: „Wir haben ein Gewehr für vier Leute. Wir haben keinen einzigen Panzer und keine Flugzeuge.“ Die Gegenseite hingegen wurde von der Arabischen Liga, einer internationalen Organisation arabischer Staaten, mit Waffen und Kämpfern unterstützt. Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und der Irak hatten bereits angekündigt, nach dem Abzug der britischen Truppen einzumarschieren, um alle Juden umzubringen.

 

Am 12. Mai 1948 trafen sich Vertreter des jüdischen Nationalrats im städtischen Museum in Tel Aviv, um eine Entscheidung zu treffen, ob man die Staatsgründung zum gegenwärtigen Zeitpunkt wagen sollte. 14 Stunden lang diskutierte die kleine Gruppe unter dem Vorsitz von Ben-Gurion. Einige Mitglieder fehlten – sie saßen im umlagerten Jerusalem fest. Telefone klingelten, Boten gingen ein und aus. Doch alle Meldungen, die nach Tel Aviv durchdrangen, sprachen gegen die Staatsgründung. Am späten Abend kam eine weitere bittere Nachricht, diesmal aus den USA. Außenminister Georg Marshall riet dringend von der Staatsgründung ab. Ein jüdischer Staat habe keine Chance gegen die arabischen Armeen – und von den USA dürfe man keine Unterstützung erwarten. Stattdessen arbeiteten die Amerikaner bereits an einem anderen Plan, an einem ungeteilten Palästina unter der Kontrolle der Vereinten Nationen. Wäre das nicht vielleicht tatsächlich die beste Lösung? Dem jüdischen Nationalrat lief ohnehin die Zeit davon. Wollte man wirklich einen eigenen Staat gründen, müsste das bis zum Ablauf des britischen Mandats am 14. Mai geschehen. Zweifel drohten der kleinen Gruppe den Mut zu rauben. Da stand Ben-Gurion auf und hielt die wohl wichtigste Rede seines Lebens. Er endete mit den Worten: „Chawerim, se ha-jom o-le-olam lo!“ – Freunde, heute oder nie!

 

Der Entschluss fiel nach Ben-Gurions Rede am 12. Mai 1948 um kurz vor Mitternacht. In den frühen Morgenstunden des 13. Mai begann ein Wettlauf gegen die Uhr, denn bereits am 14. Mai um 16:00 Uhr sollte der jüdische Staat ausgerufen werden. In aller Eile zimmerten Handwerker ein Podest im Sitzungssaal. 350 Gäste wurden eingeladen, die Stühle für das Publikum lieh man aus den umliegenden Restaurants. Eigentlich sollte die Einladung mit Diskretion behandelt werden, doch die Nachricht von der bevorstehenden Staatsgründung breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Tausende Menschen jubelten dicht gedrängt auf dem Rothschild-Boulevard, als Ben-Gurion an jenem Freitag, den 14. Mai um kurz vor 16:00 Uhr das Museum betrat.

 

Exakt 32 Minuten dauerte die Zeremonie – und mit ihr erfüllte sich eine alte Verheißung, die der biblische Prophet Amos im Namen Gottes schon vor über 2.000 Jahren prophezeit hatte:

 

Amos 9,14

Ich werde mein vertriebenes Volk Israel aus den fernen Ländern heimholen und sie werden ihre Städte, die jetzt in Trümmer liegen, wieder aufbauen und darin wohnen

 

Der Historiker und ehemalige israelische Botschafter in den USA, Michael Oren, beschreibt die Stimmung außerhalb von Ben-Gurions Haus kurz vor der Erklärung und fängt damit die Stimmung des Tages ein:

 

Die Juden Palästinas … tanzten, weil sie dabei waren, eine der bemerkenswertesten und inspirierendsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte zu realisieren: Ein Volk, das vor zweitausend Jahren aus seiner Heimat vertrieben worden war, das unzählige Pogrome, Vertreibungen, und Verfolgungen, die sich aber geweigert hatte, ihre Identität aufzugeben – was diese im Gegenteil wesentlich gestärkt hatte; ein Volk, das nur wenige Jahre zuvor Opfer des größten Einzelmassenmordes der Menschheit geworden war, bei dem ein Drittel der Juden der Welt getötet wurde, dieses Volk kehrte als souveräne Bürger in seinem eigenen unabhängigen Staat nach Hause zurück.

 

Für sechs Millionen Juden kam es zu spät“, notierte Golda Meir später bewegt ihre Erinnerungen an diesen Moment. Ein alter Rabbiner ergänzte die Deklaration mit einem Dankgebet. „Amen“, antworteten alle Anwesenden, ob praktizierende Juden oder Atheisten. Im zweiten Stockwerk des Gebäudes stimmte eine Kapelle die ha-Tikwa an, Israels Nationalhymne. Und damit endete die wohl kürzeste Gründungszeremonie, die je ein Staat gefeiert hat. Es wurde auch Zeit, denn der Beginn des Schabbats stand kurz bevor.

 

Am Tag nach der Staatsgründung fielen fünf arabische Armeen über Israel her. Doch trotz der feindlichen Übermacht gewann der junge Staat den Krieg – und auch alle folgenden.

 

Zeremonie

Juden/Israelis feiern Jom ha-Atzma'ut auf verschiedene Weise. Auch in der Diaspora nimmt das Fest immer mehr an Bedeutung zu. Für Juden/Israelis, die außerhalb Israels leben, ist die Feier von Jom ha-Atzma'ut eine Möglichkeit, ihre Solidarität mit dem wiederhergestellten Staat auszudrücken. In Israel hat fast jeder den Tag frei.

 

Der Unabhängigkeitstag findet seinen Ausdruck in einer Reihe von Zeremonien und offiziellen Veranstaltungen, neben religiösen Bräuchen und populären Veranstaltungen, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben.

 

 

Der Vorabend

Mit dem Hissen der israelischen Flagge kurz nach Sonnenuntergang am 5. Ijjar macht Israel einen dramatischen Wandel von der Trauer zur Freude. Jom ha-Atzma'ut beginnt!

 

Die Verbindung zwischen dem Unabhängigkeitstag (Jom ha-Atzma'ut) und dem Gedenktag der Gefallenen (Jom ha-Zikaron) ist in Israel einzigartig. Anders als in anderen Ländern, in denen diese Tage getrennt sind, beginnt in Israel der Unabhängigkeitstag unmittelbar nach dem Ende des Gedenktages. Warum? Der Staat Israel wäre nicht in der Lage, seine Existenz zu feiern, wenn es nicht diejenigen gäbe, die ihr Leben dafür gegeben hätten.

 

Die wichtigste Staatszeremonie an Jom ha-Atzma'ut findet am Vorabend des Feiertags auf dem Herzl-Berg in Jerusalem statt. Dieses bedeutende Ereignis markiert den Übergang von Gedenken und Trauer an Jom ha-Zikaron zur Feier und Freude an Jom ha-Atzma'ut. Diese Zeremonie umfasst Auftritte, inspirierende Reden und das Anzünden von zwölf Fackeln, welche die Zwölf Stämme Israels repräsentieren, durch zwölf angesehene Bürger, die bemerkenswerte Beiträge für die Nation geleistet haben. Während der Zeremonie wird die israelische Flagge an die Spitze des Fahnenmastes gehisst, womit dann offiziell der Unabhängigkeitstag beginnt.

 

Die enge Beziehung zwischen Jom ha-Atzma'ut und Jom ha-Zikaron unterstreicht das kollektive Gedächtnis und die Widerstandsfähigkeit Israels. Jom ha-Zikaron ist eine ergreifende Erinnerung an die Opfer, die Soldaten für die Unabhängigkeit Israels gebracht haben. Der schnelle Übergang von Jom ha-Zikaron zu Jom ha-Atzma'ut, der unmittelbar nach Sonnenuntergang stattfindet, symbolisiert die nahtlose Verbindung zwischen der Ehrung der Gefallenen und dem Feiern der Freiheit.

 

Neben Reden vom Sprecher der Knesset, des Staats- oder des Ministerpräsident, gibt es auch künstlerische Darbietungen, bestehend aus Flaggen Israels, die aufwändige Strukturen bilden z. B. eine Menora oder einen Davidstern. Der Abend ist weiterhin gefüllt mit Feiern im Freien, Konzerten, Volkstanz und anderen Feierlichkeiten.

 

Am Unabhängigkeitstag ist es üblich, im ganzen Land, auf den Straßen sowie auf den Balkonen der Häuser israelische Flaggen aufzuhängen und in den Städten finden die nächtlichen Feierlichkeiten auf den Hauptstraßen statt. Der Abend endet mit Feuerwerken im ganzen Land.

 

 

Hauptfeiertag

Am nächsten Morgen – es ist immer noch der 5. Ijjar auf dem jüdischen Kalender – breiteten sich die Feierlichkeiten mit Paraden und verschiedenen Veranstaltungen in ganz Israel aus.

 

Jom ha-Atzma'ut wird als Tag der Familienzusammengehörigkeit geschätzt. So versammeln sich Familien in Parks für Picknicks, Barbecues, Wanderungen und anderen Erholungen im Land. Museen und andere Attraktionen bieten kostenlose Veranstaltungen und Aktivitäten für die Öffentlichkeit. Israelische Stützpunkte der Verteidigungskräfte IDF bieten öffentliche Touren an und führen jüngste technologische Errungenschaften vor.

 

Die israelische Luftwaffe begeistert mit Überflügen in Formation und mit Flugshows über vielen Städten und Gemeinden im Mittelmeerland. Vor der Küste vollführen Kampfpiloten schwierige Flugfiguren und Israels Marine präsentiert in einer Parade ihre Flotte. Fallschirmjäger springen über dem Mittelmeer ab.

 

Ein weiterer Höhepunkt am Jom ha-Atzma'ut ist der Internationale Torawettbewerb, der „Chidon ha-Tanach“ am Nachmittag im Jerusalem Theater. Jugendliche aus der ganzen Welt fordern ihr detailliertes Wissen über den Tanach in einem landesweit ausgestrahlten Wettbewerb heraus.

 

Ebenso findet an diesem Tag die Ehrung der diesjährigen Gewinner des angesehenen Israel-Preises „Peras Yisrael“, der höchste Kulturauszeichnung des Staates Israel statt. Die Preise werden an Bürger verliehen, die auf herausragende Weise zur israelischen Gesellschaft in den Bereichen Geisteswissenschaften, Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie durch ihre Lebensleistungen beigetragen haben.

 

Die Jom ha-Atzma'ut-Feierlichkeiten enden mit Leuchtdrohnen-Bilder und Symbolen Israels, vom Olivenzweig bis zum Konterfei des Staats-Visionärs Theodor Herzl, die in Jerusalems Abendhimmel gezeichnet werden. In den Straßen finden Feste statt, auf vielen Bühnen unterhalten Musikgruppen und Künstler die Besucher.

 

Israels Unabhängigkeitstag sollte in Verbindung mit Chanukka und Purim gesehen werden, da alle drei an einen „wundersamen“ Sieg Israels über einen Feind überlegener militärischer Macht erinnern.

 

Messianische Bedeutung

Der Begriff „messianisch“ meint „den Messias betreffend“.

 

Nachdem das jüdische Volk fast 2.000 Jahre lang im Exil gelitten hatte, wie es von Mose (3Mo 26,38.44; 5Mo 28,64-64) und den anderen Propheten (Jes 43,5-6; Jer 30,11; Joel 3,2; Hes 36,8-10; Hos 9,1-10 usw.) vorausgesagt worden war, wurde Israel am 14. Mai 1948 (05. Ijjar 5708) auf wundersame Weise als Nation in seinem verheißenen Heimatland wiedergeboren.

 

 

Israel – Das Licht der Nationen

Im Jahr 70 n. Chr. verlöschte das Licht der Menora im Tempel. Heute ist die Menora das Symbol der Nation Israel und ihr Licht scheint heller als je zuvor. Auch heute versuchen manche, die Menora, das Licht, das aus Zion kommt, auszulöschen. Aber dies wird nicht geschehen, denn das Licht Israels wird immer die Dunkelheit überwinden.

 

Die Neugeburt des Staates Israel im Jahr 1948 ist ein absolut beispielloses Ereignis der Weltgeschichte, ein Wunder im wahrsten Sinne des Wortes. Es kann daher nur durch göttliches Eingreifen geschehen sein. Das gilt umso mehr, wenn man die Umstände betrachtet, unter denen der moderne Staat Israel gegründet wurde. Die Verhältnisse waren damals ganz besonders furchtbar.

 

Der Prophet Jesaja spielt mit folgender Frage auf diese „Geburtswehen“ an: 

 

Jesaja 66,8

Wer hat so etwas je gehört, wer hat dergleichen je gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren? Denn Zion bekam Wehen und gebar auch schon seine Söhne

 

Der Gott Israels stand hinter der Staatsgründung. Nach fast 2.000 Jahren hatten die Israeliten endlich wieder ihr eigenes Land und damit eine eigene Heimat, das Eretz Israel.

 

Die Prophetie dahinter ist diese:

 

Hesekiel 36,24

Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und euch in euer Land bringen

 

Hesekiel 37,14

Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen; und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun!, spricht der HERR

 

Hesekiel 47,14

Und ihr sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da ich meine Hand im Schwur erhoben habe, es euren Vätern zu geben. Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen

 

Jeder Tag der Existenz Israels ist ein Wunder, eine wahrgewordene biblische Prophezeiung. Buchstäblich:

 

Sacharja 8,4-5

4 So spricht der HERR der Heerscharen: Es sollen noch alte Männer und alte Frauen in den Straßen Jerusalems sitzen, jeder mit einem Stab in seiner Hand wegen ihres hohen Alters. 5 Und die Straßen der Stadt sollen erfüllt werden mit Knaben und Mädchen, die auf ihren Straßen spielen.

 

Auch Jesus Christus prophezeite sehr Vieles über zukünftige Ereignisse in Bezug auf Israel (Mt 24; Mk 13; Lk 21). Bei diesem Anlass sagte er auch diese Staatsgründung Israels voraus:

 

Matthäus 24,32-34 (vgl. Mk 13,18; Lk 21,29)

32 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

 

Der Feigenbaum steht in der Bibel symbolisch für das Volk Israel. Der erste Schritt der Einnahme des Landes Israels (Eretz Israel) ist getan, der nächste Schritt, dass Gott Israel reinigt, wird folgen, auch dass er ihnen das steinerne Herz wegnehmen und ein fleischernes geben wird. Schlussendlich wird es dann so sein, dass Gott sprechen wird:

 

Hesekiel 36,25-28

25 Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. 26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; 27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. 28 Und ihr sollt in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe, und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein

 

Im Laufe der Menschheitsgeschichte sind Nationen aufgestiegen und untergegangen. Eingeborene Völker wurden von ihrem Land vertrieben und verschwanden im Nebel der Zeit. Am 14. Mai, dem 5. des hebräischen Monats Ijjar 1948, verlas David Ben-Gurion die Unabhängigkeitserklärung und verkündete der Welt offiziell, dass das jüdische Volk zum DRITTEN Mal in seine angestammte Heimat zurückgekehrt war.

 

- Die Kinder Israels kehrten aus der Sklaverei im alten Ägypten zurück;

- Das Volk Israel kehrte aus dem Exil in Babylon zurück;

- Das jüdische Volk kehrte aus der Diaspora, aus den rauen, unwirtlichen Ländern Europas und später aus den Ghettos und Konzentrationslagern zurück, um im Land seiner Vorfahren wieder frei zu werden.

 

Kein Jude war zu weit entfernt, keine staatlichen Beschränkungen zu schwer zu überwinden, keine Bedrohung zu gefährlich – wer nach Hause kommen wollte, hatte jetzt eine Heimat, in die er kommen konnte.

 

Keine andere Nation auf der Erde hat das erreicht, was die Nation Israel erreicht hat – nicht ein Wunder, sondern unzählige Wunder, immer und immer wieder. Alles durch den Gott Israels. Gottes Hand bei der Befreiung und dem Überleben des jüdischen Volkes ist eine Geschichte wie keine andere. Ein Wunder nach dem anderen geschah, sei es der Herr, der ihren Feinden Angst einflößte, oder sein wundersames Eingreifen, als sich die Soldaten in einer scheinbar unheilbaren Situation befanden:

 

Psalm 83,3-4

3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. 4 Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk, verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen

 

Von Holocaust-Überlebenden zu einer strahlenden, blühenden Nation verfügt Israel heute über eine der führenden Volkswirtschaften und Streitkräfte der Welt.

 

Von den fast sechs Millionen in Israel lebenden Juden glauben weniger als 1% an Jesus (Jeschua) als den Messias. Während wir Israels Unabhängigkeitstag feiern, erkennen wir unsere Abhängigkeit von Gott an. Seien wir eifrig darin, die Botschaft seines Messias Jeschua zu den Juden in Israel und auf der ganzen Welt zu bringen und zwar in Liebe in Wort und in Tat. Vergessen wir nicht: Die Segnungen, die wir als Christen genießen, stammen aus der Wurzel der Bündnisse Gottes mit Israel! Die Existenz Israels zu feiern ist eine Anerkennung der treuen Liebe Gottes für uns alle!

 

Ein entsprechendes Fürbitte-Gebet könnte lauten:

Unser Vater im Himmel, Fels und Erlöser des Volkes Israel; Segne den Staat Israel mit dem Beginn der Blüte unserer Erlösung. Beschütze es mit Deiner Liebe; Breite darüber den Schutz Deines Friedens aus. Führe seine Führer und Berater mit Deinem Licht und Deiner Wahrheit. Hilf ihnen mit gutem Rat. Stärke die Hände derer, die das Heilige Land verteidigen. Kröne ihre Bemühungen mit Triumph. Segne das Land mit Frieden und seine Bewohner mit anhaltender Freude. Amen.

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Warum das Land Israel für Christen äußert wichtig ist

 

Festtagsgrüße (Wünsche)

Auf Hebräisch grüßt man sich mit „Jom ha-Atzma'ut sameach!“ was auf Deutsch „einen fröhlichen Unabhängigkeitstag!“ bedeutet.

 

Auf Englisch grüßt man sich mit „Happy Independence Day!“

 

Wissenswertes

Zur Zeit der Patriarchen Israels kannte man dieses Gebiet als „Land Kanaan“. Später, nach der Eroberung durch die Israeliten unter Josua, wurde es das „Land Israels“. Seither gab es jüdische Präsenz, selbst in Zeiten der Verfolgung. Kein anderes Volk, das vor 3.000–4.000 Jahren hier lebte, existiert heute noch.

 

Der Name „Land Israel“ wird auch im Neuen Testament noch gebraucht (Mt 2,20), obwohl es zu jener Zeit eine Provinz des Römischen Reiches war. 

 

Wir möchten darauf hinweisen, dass es biblischer Wahrheit absolut widerspricht, das Land Israel „Palästina“ zu nennen. „Palästina“ bedeutet „Land der Philister“. Die Bezeichnung wurde zuerst von den Griechen, danach von den Römern und anschließend von den meisten weiteren heidnischen Herrschern, einschließlich der Briten verwendet, um zu bekräftigen, dass die Juden keinen Anspruch mehr auf das Land hatten. Es war also ein bewusst gewählter, antisemitischer Begriff. Der Begriff das „Heilige Land“ wurde von den Christen etwa vom 5. Jahrhundert an gebraucht. Nach Beendigung der britischen Mandatsregierung im Jahr 1948 kam das Land an zwei Staaten. Aus einem Teil wurde der Staat Israel, und der andere Teil kam zum Königreich Jordanien.

 

Die Bezeichnung „Palästina“ ist nicht historisch, sondern politisch, um das Land von der jüdischen Gemeinschaft zu trennen und um Juden dazu zu zwingen, ihre Verbindung zum Land zu vergessen.

 

Die sogenannten „Palästinenser“ sind ein Begriff, der erst unter den Briten eingeführt wurde. 1922 wurde Israel zum britischen Mandatsgebiet Palästina. Alle Bewohner wurden als „Palästinenser“ bezeichnet – ob Araber, Juden oder Christen.

 

Wären die Palästinenser ein kanaanitisches Urvolk, sie sprächen nicht nur Hebräisch, sondern würden zudem von Syrien fordern, ihnen ihr vom Libanon besetztes Heimatland zurückzugeben – doch sie sind es eben nicht!

 

 

Der ︎Nakba-Tag

Die Nutzung der Nakba-Erzählung als antisemitisches Narrativ

 

Die Nakba-Erzählung ist als antizionistischer Mythos vielfach einseitig und verzerrend.

 

Während einige israelische Araber den Unabhängigkeitstag Jom ha-Atzma'ut feiern, betrachten die Feinde Israels ihn, besonders die sogenannten Palästinenser, als einen tragischen Tag in ihrer Geschichte, der als Nakba (arab. Katastrophe) bezeichnet wird. Der Nakba-Tag wird so als jährlicher Gedenktag an die „Vertreibung“ begangen, die der Gründung Israels vorausging und folgte. Bereits seit 1949 und offiziell seit einer Proklamation von Jassir Arafat im Jahr 1998 wird der 15. Mai als Nakba-Tag begangen.

 

Gemeinhin wird mit der Nakba-Erzählung behauptet, dass 700.000 Palästinenser von Juden/Israelis vertrieben wurden. Wie viele Menschen aus welchen Motiven geflohen sind, ist schwer zu sagen. Insgesamt kam es zu teils widersprüchlichen Erfahrungen. 

 

Arabische und palästinensische Führungspersonen riefen zur Flucht auf, um der arabischen Armee-Allianz mehr Handlungsspielraum zu ermöglichen.

 

Von verschiedener Seite wurden Opferzahlen teils künstlich erhöht, um die Flucht voranzutreiben. Die generelle Angst vor Kriegsgefahren, Aufrufe der arabischen Führer und damit verbunden die Hoffnung, nach einem Sieg der arabischen Truppen bald wieder zurückkehren zu können oder auch der Unwille, unter Juden/Israelis leben zu wollen, werden ebenfalls in unterschiedlicher Gewichtung als Gründe angegeben.

 

Fluchtgründe waren also auch die Reaktion auf einen Krieg, der mit der Ablehnung des UN-Teilungsplans sowie dem Einmarsch arabischer Truppen begann. Während Palästinenser flohen, ist die Reduzierung der Geschehnisse auf diesen Fluchtgrund oder die Behauptung, es hätte zu dieser Zeit eine umfangreiche, von jüdischen Truppen in Gang gesetzte ethnische Säuberung stattgefunden, eine einseitige beziehungsweise falsche Darstellung.

 

Mit der Behauptung der „Entwurzelung“ wird auch verknüpft, Israel verfolge seit seiner Staatsgründung einen Plan, die wahren mit dem Land Verwurzelten – die Palästinenser – von ihrem ursprünglichen Territorium zu entwurzeln. Das ignoriert nicht nur den Angriffskrieg der arabischen Staaten direkt nach der Staatsgründung Israels, der zur Flucht und Vertreibung vieler Palästinenser führte, oder dass auf dem Gebiet des heutigen Israels seit mehreren tausenden Jahren Juden leben. Es findet auch ein assoziativer Anschluss an uralte antisemitische Vorstellungen statt, nach denen „der Jude“ keine Heimat kenne und als „Wurzelloser“ für ewig über die Erde wandele.

 

Solche Behauptungen verzerren die Geschehnisse und erfüllen einen politischen Zweck: Sie dämonisieren und delegitimieren Israel. Der „Nakba-Tag“ wird zum Anlass genommen, um antisemitische Vernichtungsfantasien gegen Israel zu verbreiten.


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen